V8 Mozart 170 CD ROM
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V8 Mozart 170 CD ROM
W. A. Mozart Volume 8: CD 1 Canons Liebe Hörerinnen und Hörer, ich freue mich sehr, dass Sie sich entschieden haben, unsere CD zu erwerben – Sie werden es nicht bereuen! Denn die hier eingespielten Kanons von Mozart bilden einen ganz eigenen, bezaubernden und abwechslungsreichen musikalischen Mikrokosmos: Die rund 40 Stücke enthalten eine bunte Mischung aus geistreichen, manchmal derben und mitunter auch ein wenig ordinären, aber immer äußerst kunstvollen kompositorischen Kabinettstücken des Salzburger Genies. Um der stilistischen Vielfalt, die vom anspruchsvollen Rätselkanon bis zum einfachen Viertakter reicht, auch interpretatorisch gerecht zu werden, haben wir mit unterschiedlichen Stimmbesetzungen und Aufstellungen experimentiert. Wie wir heute wissen, stammen zwei der hier zu hörenden Kanons („Leck mir den Arsch fein rein“ KV 233 und „Essen, Trinken“ KV 234) nicht von Mozart. Doch aufgrund ihrer Popularität, und weil wir uns mit dem Programm der CD an die Urtext-Ausgabe der Möseler-Verlages halten wollten, haben wir sie dennoch mit eingespielt. Und nun wünsche ich Ihnen ebenso viel Vergnügen beim Hören wie wir es beim Singen der Kanons gehabt haben! Herzlich, Ihr Nicol Matt 1 KV 229 Sie, sie ist dahin, die Sängerin, die Maienlieder tönte! Sie, die durch ihr Lied den ganzen Hain, ach, den Hain, die durch ihr Lied den ganzen Hain verschönte, sie ist dahin, sie ist dahin! KV 89 Kyrie eleison Christe eleison Kyrie eleison KV 89a I Hei, wenn die Gläser klingen, so lasst uns alle fröhlich sein, und lasst uns lustig singen, ja singen ja lustig singen, am Tisch beim kühlen Wein. KV 230 Selig, selig alle, die im Herrn entschliefen! Auch selig, selig, Freund, bist du. Engel brachten dir den Kranz, und die Engel riefen, und du gingst in Gottes Ruh, und du gingst zur Ruh. KV 89 a II Vier Rätsel-Kanons 1. Incipe menalia mecum mea tibia versus 2. Cantate Domino omnis terra 3. Confitebor tibi Domine in gentibus et nomini tuo cantabo 4. Tebana bella canto, Trojana cantat alter KV 231 Leck mich im Arsch! Goethe, Goethe! Götz von Berlichingen! Zweiter Akt; Die Szene kennt ihr ja! Rufen wir nur ganz summarisch: Hier wird Mozart literarisch! KV 228 Lebet wohl, wir sehn uns wieder, ja lebet wohl; Heult noch gar wie alte Weiber, wie alte Weiber 2 KV 234 Essen, trinken, das erhält den Leib ’s ist doch mein liebster Zeitverstreib,das Essen und Trinken. Labt mich Speis und Trank nicht mehr, dann ade, dann Welt, gute Nacht! KV 232 Lieber Freistädtler, lieber Gaulimauli, Lieber Stachelschwein, wo gehn sie hin? Etwa zum Finto oder zum Scultetti? Ha, wohin, wohin? Zum Scultetti, zum Finto, zum Finto, zum Scultetti? Ei, zu kein’m von beiden, nein, sondern zum Kitscha geht der Herr von Lilienfeld und nicht der Freistädtler, nein, auch nicht der Gailimauli, weder der Stachelschwein, sondern der Herr von Lilienfeld. So ein Brätchen, ein Pastetchen, ach, wenn die meinem Gaumen winken, dann, dann, dann ist mein Tag vollbracht. Ach, und wenn im lieben Gläschen Sorg und Gram darnieder sinken, dann aller Welt dann gute Nacht! KV 233 Leck mir den Arsch fein rein Soll das denn Urtext sein? Soll das denn Mozarts Urtext sein?! KV 347 Heil dem Tag, dem die Nacht erlag, der lichte Sonnenschein erwekket Flur und Hain. Leck mir?! O nein, o nein! Dies Bildnis ist so rein, ist so weiss wie ein Schwan! KV 348 V’amo di core teneramente, si, si, Leck mir? Das kann nicht sein, nein! O nein! Soll das denn wirklich Urtext sein? Nein, der Mozart war ein feiner Mann! Io non vi posso altro amare, no, no, Uh, che dolore, uh, che tormento, uh, uh, 3 KV 507 Heiterkeit und leichtes Blut macht ein frohes Herz und guten Mut. Flieht, ihr Sorgen, weit von mir, trübt nicht meines Herzens Seligkeit. Ey bey Leib, ey jawohl, mi bringst nöt aussi. Was blauscht der? Was blauscht der? Izt halt’s Maul! I geb d’ra Tetschen. KV 508 Auf das Wohl aller Freunde sey das Glas geleert! Jeder, der zu uns gehört, lebe froh, er lebe hoch! KV 557 Nascoso è il mio sol, e sol qui resto, Piangete voi il mio duol, ch’io moro presto, ch’io moro. Piangete, piangete! KV 553 Allelujah KV 558 Gehn wir im Prater, gehn wir in d’Hetz, gehn wir zum Kasperl. Der Kasperl ist krank, der Bär ist verreckt, was täth ma in der Hetz drauss? Im Prater giebt’s Gelsen und Haufen von Dreck, der Bär ist verreckt, der Kasperl ist krank, und im Prater giebt’s Haufen voll Dreck, voll Dreck, voll Dreck. KV 554 Ave Maria KV 555 Lacrimoso son io; perdutto l’idol mio Lacrimoso son io. KV 556 G’rechtelt’s enk, wir gehn im Prater. Im Prater? Im Prater? Izt lass nach, i lass mi net stimma. 4 dass’ kracht, gute Nacht, schlaff fei gesund und reck’ den Arsch zum Mund. KV 559 Difficile lectu mihi mars et jonicu KV 560 O du eselhafter Martin, o du martinischer Esel, du bist so faul als wie ein Gaul, der weder Kopf noch Haxen hat. Mit dir ist gar nichts anzufangen, Ich seh dich noch am Galgen hangen. Du dummer Paul, halt du das Maul, ich scheiss dir auf ’s Maul, so hoff ich, wirst du erwachen. O lieber Martin, ich bitte dir recht sehr, O leck mich doch geschwind, geschwind im Arsch. O lieber Freund, verzeihe mir, den Arsch, den Arsch petschier ich dir, Martin, Martin, verzeihe mir! KV 562 Caro bell’idol, ido mio, non ti scordar di me, ah no, non ti scordar di me! Tengo, tengo sempre desio, d’esser vicino, vicino a te, vicino a te! KV 562 a Horch: ihr süsses Lied singt die Nachtigall, ihr tü, tü, tü, tü, tü, tü, ihr süsses Lied singt die Nachtigall KV Anh. 109d Dona nobis pacem! KV 561 Bona nox! bista rechta Ox; Bona notte, liebe lotte, bonne nuit, pfui, pfui, good night, good night, heut müss ma non weit, gute nacht, gute Nacht, scheiss ins Bett, Sinkt die Nacht hernieder, schweigen alle Lieder. Klingt morgen wieder! Die Auflösung der 4 Rätselkanons KV 89a II konnte mit freundlicher 5 Genehmigung des Verlags Bärenreiter (Kassel) der NEUEN MOZARTAUSGABE entnommen werden. Wir bedanken uns bei Frau Dr. Bettina Schwemer und Herrn Dr. Dietrich Berke für ihre Hilfe. 8 Kanons für 2 bis 3 Klarinetten: Klarinetten-Trio der Musikschule Achern-Oberkirch (Robert Beck, Lea Hamm, Joachim Fischer) Arrangement und Leitung: Fredy Weber (Heimschule Lender, Sasbach) Adagio für 2 Klarinetten und Fagott: Bläsersolisten derWürttembergischen Philharmonie Reutlingen Kanons für Streichquartett: Streichersolisten der WürttembergischenPhilharmonie Reutlingen Chorbesetzung Mozart Kanons a Sopran: Marietta Fischesser, Katharina Hirsch, Anja Bittner b Alt: Judith Ritter, Alena Leja, Veronika Jensovska c. Tenor: Daniel Schreiber, Robert Morvai, Florian Schmitt, Emanuel Seidenber, Arno Deparade d Baß: Manfred Bittner, Marcus Stäbler, Philip Niederberger 6 Volume 8: CD 2 Concert Arias I La vostra diletta Emilia v’aspetta, Languir non la fate, È degna d’amor. Ah stelle spietate! Nemiche mi siete. Mi perdo s’ei resta. Partite, correte, D’amor non parlate, È vostro il suo cor. 1. - KV 119 Der Liebe himmlisches Gefühl Ist nicht an unsre Macht gebunden. Ein einz’ger Blick entscheidet viel, Noch hat mein Herz ihn nicht gefunden; Ich wart’, ich wart’ mit Zuversicht. Wenn die Natur mich lieben heisst, Wird dieses Herz schon selbst empfinden. Umsonst beschäftig sich mein Geist, Nur sie kann Herzen wohl verbinden, Nur sie, die Klugheit kann es nicht 3. - KV deest Cara, se le mie pene Tutte scordar mi fai, Non separarti mai Da questo amante cor. Stelle, se giuste siete, Pietose proteggete Il suo fedele amante, Il mio costante amor. 2. - KV 418 Vorrei spiegarvi, oh Dio! Qual è l’affanno mio; Ma mi condanna il fato A piangere e tacer. Arder non può il mio core Per chi vorrebbe amore E fa che cruda io sembri, Un barbaro dover. Ah conte, partite, Correte, fuggite Lontano da me; 7 Non parmi che basti La sola pietà. 4. - KV 83 Se tutti i mali miei Io ti potessi dir, Divider ti farei Per tenerezza il cor. In questo amaro passo Si giusto è il mio martir Che, se tu fossi un sasso, Ne piangeresti ancor. 6. - KV 82 Se ardire e speranza Dal ciel non mi viene, Mi manca constanza Per tanto dolor. La dolce compagna Verdersi rapire, Udir che si lagna, Condotta a morire, Son smanie, son pene Che opprimono un cor. 5. - KV 294 Alcandro, lo confesso, Stupisco di me stesso. Il volto, il ciglio, La voce di costui nel cor mi desta Un palpito improvviso, Che le risente in ogni fibra il sangue. Fra tutti i miei pensieri La cagion ne ricerco, e non la trovo. Che sarà, giusti Dei, questo ch’io provo? Non so d’onde viene Quel tenero affetto, Quel moto che ignoto Mi nasce nel petto, Quel gel, che le vene Scorrendo mi va. Nel seno destarmi Sì fieri contrasti 7. - KV 178 Ah! spiegarti, oh Dio, vorrei Quel desìo, che il cor m’affanna; Ma la sorte mi condanna A tacer e sospirar. Nol consente il crudo amore, Ch’io mi strugga ad altra face; Del suo barbaro rigore, Conte mio, non ti lagnar. 8 Francine van der Heijden, soprano Soprano Francine van der Heijden studied at the conservatories of Maastricht, The Hague and London. Subsequently she followed courses at the Britten Pears School at Aldeburgh, the International Opera Centre The Netherlands and she attended several master courses. Francine van der Heijden participated in many CD recordings and TV registrations. She worked with conductors Ton Koopman, Jos van Veldhoven, Oleg Caetani and Peter Eötvös. With Jed Wentz and his ensemble Musica ad Rhenum she recorded works of Ruppe. She performed in operas of Mozart, Offenbach (Bouffes Parisiennes), Poulenc (Dialogues des Carmélites) and in several Baroque operas. She is also active as a Lied singer, giving recitals in many European countries. She recorded for Claves a CD with Lieder of Felix and Fanny Mendelssohn. Ed Spanjaard Conductor Ed Spanjaard was born in Haarlem and studied in Amsterdam and London. He was assistant to Bernard Haitink, Georg Solti and Herbert von Karajan as well as member of staff of the Glyndebourne Opera and the Royal Opera Covent Garden.Many interesting premières have been performed under his baton with for instance the Ensemble Intercontemporain Paris and the Klangforum Wien. Since 1982 he is Chief-Conductor with the Nieuw Ensemble from Holland with whom he has performed in Paris, New York, Berlin, Prague, Edinburgh and many other prestigious Festivals. March 2001 Ed Spanjaard conducted the Royal Concertgebouw Orchestra. In the season 2002-2003 he will be conducting this world famous orchestra again. For cd recordings with the Netherlands Chamber choir he received an Edison twice. Recently he conducted “Il Trovatore” in the Rotterdam Ahoy-hall and the Royal Wedding Ceremony of his Royal Highness Prince Willem-Alexander bound in holy matrimony with Ms. Maxima Zorriegieta at the Nieuwe Kerk Amsterdam. The same setting brought forth a breathtaking “La Traviata” in the year 2000. In June 2002 a grand Opera by the Chinese composer Guo Wenjing will have its première in the Vara Matinee Festival. Ed Spanjaard is Principle Conductor of the Limburg Symphony Orchestra as of September 2001. 9 Volume 8: CD 3 Concert Arias II Le tue pari ognor disprezza. Sono dama al fasto avvezza E so farmi rispettar. Va’, favella, a quell’ingrato, Gli dirai che fida io sono. Ma non merita perdono, Sì mi voglio vendicar, Ingrato non merita perdono, Sì mi voglio vendicar. 1. - KV 505 Ch’io mi scordi di te? Che a lei mi doni Puoi consigliarmi? E puoi voler ch’io viva? Ah no, sarebbe il viver mio di morte Assai peggior! Fosti il mio primo amore, E l’ultimo sarai. Venga la morte! Intrepido l’attendo, ma ch’io possa Struggermi ad altra face, ad altr’oggetto Donar gl’affetti miei, Come tentarlo? Ah! di dolor morrei! Non temer, amato bene, Per te sempre il cor sarà. Più non reggo a tante pene, L’alma mia mancando va. Tu sospiri? o duol funesto! Pensa almen, che istante è questo! Non mi posso, oh Dio! spiegar. Stelle barbare, stelle spietate, Perché mai tanto rigor? Alme belle, che vedete Le mie pene in tal momento, Dite voi, s’egual tormeto Può soffrir un fido cor! 3. - KV 374 A questo seno, deh! Vieni, idolo mio. Quanti timori, Quante lacrime, oh Dio, Costi alla sposa tua. Dunque tu vivi. Oh contento! Oh certezza! Oh premio! Oh speme! Oh amor! Numi clementi, Nell’offrirmi, pietosi, un sì bel dono, Tutto il vostro rigore io vi perdono. Or che il ciel a me ti rende, Cara parte del mio cor, La mia gioia, ah, non comprende Chi non sa che cosa è amor! Sono all’alma un grato oggetto Le sue barbare vicende, 2. - KV 578 Alma grande e nobil core 10 Le promesse, i giuramenti, Deh! rammenta, o mio tesoro! E i momenti di ristoro Che mi fece Amor sperar! Ah! ch’io mai più non resisto All’ardor che in sen m’accende! Chi d’amor gli affetti intende, Compatisca il mio penar. Ed in sen dolce discende La memoria del dolor. 4. - KV 295A Basta, Vincesti, eccoti il foglio. Vedi quanto t’adoro ancora ingrato. Con un tuo sguardo solo Mi togli ogni difesa e mi disarmi; Ed hai cor di tradirmi? E poi lasciarmi? Ah non lasciarmi, no, bell’idol mio; Di chi mi fiderò, se tu m’inganni? Di vita mancherei nel dirti: addio, Che viver non potrei fra tanti affanni! 6. - KV 23 Conservati fedele; Pensa ch’io resto, e peno, E qualche volta almeno Ricordati di me. Ch’io per virtù d’amore, Parlando col mio core, Ragionerò con te. 5. - KV 577 Al desìo di chi t’adora Giunse alfin il momento Che godrò senza affanno In braccio all’idol mio. Timide cure, Uscite dal mio petto, A turbar non venite il mio diletto! Oh, come par che all’amoroso foco L’amenità del loco, La terra e il ciel risponda, Come la notte i furti miei seconda! Al desìo di chi t’adora, Vieni, vola, o mia speranza! Morirò, se indarno ancora Tu mi lasci sospirar. 7. - KV 217 Voi avete un cor fedele, Come amante appassionato: Ma mio sposo dichiarato, Che farete? cangerete? Dite, allora che sarà? Manterrete fedeltà? Ah! non credo. Già prevedo, Mi potreste corbellar. Non ancora, Non per ora, 11 sento Cento folgori intorno; e leggo, oh Dio! Scolpito in ogni sasso il fallo mio. Misero pargoletto, Il tuo destin non sai. Ah! non gli dite mai Qual era il genitor. Come in un punto, oh Dio, Tutto cambiò d’aspetto! Voi foste il mio diletto, Voi siete il mio terror. Non mi vuò di voi fidar. 8. - KV 77 Misero me! Qual gelido torrente Mi ruina sul cor! Qual nero aspetto Prende la sorte mia! Tante sventure Comprendo alfin. Perseguitava il cielo Un vietato imeneo. Le chiome in fronte Mi sento sollevar. Suocero e padre M’è dunque il re? Figlio e nipote Olinto? Dircea moglie e germana? Ah, qual funesta Confusion d’opposti nomi è questa! Fuggi, fuggi, Timante! Agli occhi altrui Non esporti mai più. Ciascuno a dito Ti mostrerà. Del genitor cadente Tu sarai la vergogna: e quanto, oh Dio, Si parlerà di te! Tracia infelice, Ecco l’Edipo tuo. D’Argo e di Tebe Le Furie in me tu rinnovar vedrai. Ah, non t’avessi mai Conosciuta, Dircea! Moti del sangue Eran quei ch’io credevo Violenze d’amor. Che infausto giorno Fu quel che pria ti vidi! I nostri affetti Che orribile memorie Saran per noi! Che mostruoso oggetto A me stesso io divengo! Odio la luce; Ogni aura mi spaventa; al piè tremante Parmi che manchi il suol; strider mi 9. - KV 383 Nehmt meinen Dank, ihr holden Gönner! So freurig, als mein Herz ihn spricht, Euch laut zu sagen, können Männer, Ich, nur ein Weib, vermag es nicht. Doch glaubt, ich werd’ in meinem Leben Neimals vergessen eure Huld; Bleib’ ich, so wäre mein Bestreben, Sie zu verdienen, doch Geduld! Von Anbeginn war stetes Wandern Der Musen un der Künstler Los; Mir geht es so wie allen Andern, Fort aus des Vaterlandes Schoss Seh’ ich mich von dem Schicksal leiten. Doch glaubt es mir, in jedem Reich, Wohin ich geh’, zu allen Zeiten Bleibt immerdar mein Herz bei euch. 12 Miranda van Kralingen Miranda van Kralingen graduated with distinction from the Sweelinck Conservatorium in Amsterdam. She studied under famous teachers such as Elisabeth Schwarzkopf, Regine Crespin and Ank Reinders. She participated in a master class given by Elisabeth Schwarzkopf where she was coached for Richard Strauss’ “Vier Letzte Lieder” (Four Last Songs). She was chosen to sing in the final concert which was broadcasted on Dutch radio and television and this giving her career a remarkable start. Miranda van Kralingen has rapidly established herself as one of Holland’s most exciting performers. At De Nederlandse Opera she sang a leading soprano role in the World Premiere of Louis Andriessen’s: Rosa, a horse drama and ‘Die Freundin’ in Schönberg’s Von Heute auf Morgen. At Opera Zuid, she sang Donna Anna in Don Giovanni and Mimi in La Bohème. At the Nationale Reisopera, Miranda van Kralingen sang the Countess in Mozart’s The Marriage of Figaro, Elisabetta di Valois in Verdi’s Don Carlo, the title role in Katja Kabanova, Hanna Glawari in The Merry Widow and Leonore in Fidelio. Her highly acclaimed performance of Ellen Orford in Britten’s Peter Grimes was praised by the press not only for her voice but also her superb acting. She was recently rewarded the first ‘’Friends Prize” of the Nationale Reisopera. In recent years Miranda van Kralingen also gave remarkable performances abroad. The famous director, Harry Kupfer, offered her several parts at Die Komische Oper Berlin, where in May 1996, Miranda van Kralingen made her esteemed debut as Fewronia in Die Legende von der unsichtbare Stadt Kitesch, by Rimsky Korsakov after which she also sang Donna Anna and The Countess. In November 1997, she gave a successful performance of Leonore in Beethoven’s 13 Fidelio. A production to commemorate the 50th anniversary of Die Komische oper Berlin directed by Harry Kupfer. With great success she sang the part of Die Marschallin in Strauss’ Der Rosenkavalier at the Basel Opera in Switzerland. Her sparkling French debut she made as Agathe in Weber’s Der Freischütz at the Théâtre des Champs Elysées in Paris conducted by Myung Whun Chung. Future engagements include her first Eva in Richard Wagner’s Meistersinger at the Opera in Toulouse, Die Marschallin at the Opera of Stuttgart, the title part of Tosca at the Nationale Reisopera and Senta in Der fliegende Holländer at the Opera in Nancy. In addition to the above she has been frequently invited to sing for the Royal Dutch House and especially for her Majesty Queen Beatrix of the Netherlands. She recently sang at the royal wedding of Prince Willem-Alexander and Princess Màxima Schubert’s Ave Maria, which was broadcasted worldwide in 40 countries. Ed Spanjaard Conductor Ed Spanjaard was born in Haarlem and studied in Amsterdam and London. He was assistant to Bernard Haitink, Georg Solti and Herbert von Karajan as well as member of staff of the Glyndebourne Opera and the Royal Opera Covent Garden. Many interesting premières have been performed under his baton with for instance the Ensemble Intercontemporain Paris and the Klangforum Wien. Since 1982 he is Chief-Conductor with the Nieuw Ensemble from Holland with whom he has performed in Paris, New York, Berlin, Prague, Edinburgh and many other prestigious Festivals. 14 March 2001 Ed Spanjaard conducted the Royal Concertgebouw Orchestra. In the season 2002-2003 he will be conducting this world famous orchestra again. For cd recordings with the Netherlands Chamber choir he received an Edison twice. Recently he conducted “Il Trovatore” in the Rotterdam Ahoy-hall and the Royal Wedding Ceremony of his Royal Highness Prince Willem-Alexander bound in holy matrimony with Ms. Maxima Zorriegieta at the Nieuwe Kerk Amsterdam. The same setting brought forth a breathtaking “La Traviata” in the year 2000. In June 2002 a grand Opera by the Chinese composer Guo Wenjing will have its première in the Vara Matinee Festival. Ed Spanjaard is Principle Conductor of the Limburg Symphony Orchestra as of September 2001. Volume 8: CD 4 Concert Arias III 2. - KV 36 Or che il dover m’astringe, In scelte e corte rime Grato mostrarmi a qual onor sublime, Di cui ci ricolmaste, o prence eccelso, Ne’ miei pensieri immerso Ricerco un buon concetto. Rumino colla mente, Penso, ripenso, e poi non trovo niente. Febo e le Muse in mio soccorso imploro; 1. - KV 21 Va, dal furor portata, Palesa il tradimento; Ma ti sovvenga, ingrata, Il traditor qual è. Scopri la frode ordita, Ma pensa in quel momento, Ch’io ti donai la vita, Che tu la togli a me. 15 distrugge l’imprese D’un timido cor. Compariscono tutte a me dinanzi, Confuse in volto e colle cetre infrante. D’un simile scompiglio Le chiedo la ragion, tacer le miro, E dopo mille al più sospir cocenti Una così ripose: Riverendo pastor, t’accheta, e in simil Giorno non obbligarci a dire il nostro Scorno; sulle rive della Salza ogni Nostro potere, ogni saper fu crine Da quella luce onde il suo prence è cinto. Tali e contanti sono Di Sigismondo i merti, Che i nostri ingegni incerti, Non sanno qual riverendo cor. Se la pietà si canta, La giustizia non cede, Ch’ogni virtù, riverendo, Siede in trono suo cor. 4. - KV 210 Con ossequio, con rispetto Io m’inchino e mi profondo A un sapiente sì perfetto, Che l’ugual non v’è nel mondo. E l’eguale non verrà. (Per l’orgoglio, e l’ignoranza, Per la gran bestialità). 5. - KV 256 Clarice cara Mia sposa dev’essere Per la magnetica Virtù simpatica, Voglio convincermi Colla gramatica, Colla retorica, Logica e fisica, La matematica Non può fallar. Don Timoteo: Piano per carità... 3. - KV 209 Si mostra la sorte Propizia all’amante, Che prova costante Ardire in amor. Ma sempre nemica E pronta all’offese Capitano: Se in questa musica Non siam unisoni Tritoni e dissoni, Vuo’ fulminar. Dell’arte medica Con tutti i recipi, Con mille cabale Dell’aritmetica, Degli avvocati Con tutti gli et caetera, Voi lo vedrete, 16 6. - KV295 Se al labbro mio non credi, Cara nemica mia, Aprimi il petto e vedi, Qual sia l’amante cor. Voi lo sapete. Saprò trionfar. Don Timoteo: Caro Signor Dottore, Lasciate almen ch’anch’io Vi dica una ragion... 7. - KV 420 Per pietà, non ricercate La cagion del mio tormento, Sì crudele in me lo sento, Che neppur lo so spiegar! Vo pensando; ma poi come? Per uscir; ma che mi giova Di far questa, o quella prova, Se non trovo in che sperar? Ah, tra l’ire e tra gli sdegni Della mia funesta sorte, Chiamo solo, oh Dio, la morte, Che mi venga a consolar! Capitano: Con carte e sarte Con nautica bussola D’un cor amabile La cinosura Certa e sicura Saprò ritrovar. Se mi diceste Che cosa impossibile, Quel vostro petto Di tigre inflessibile Con un fendente Vorrei spalancar. Don Timoteo: Molto tenuto io sono Alle finezze sue; Ma cospettaccio! Capitano: Ma se poi facile Siete e pieghevole, Cento bucefali Vuo’ che s’attacchino, E Salamanca, Firenze e poi Tunisi, Londra, Berlin, Roma, Torino e Padova, Amsterdam, Montpellier, Livorno e Genova, Vuo’ testimoni Dell’inclito merito Della mia bella, Dell’impareggiabile Sposa adorabile Del celeberrimo Dottor giuridico, Medico, fisico, Che tutto il mondo Vedrem stupefar. 8. - KV 431 Misero! o sogno, o son desto? Chiuso è il varco all’uscita! Io dunque, o stelle! Solo in questo rinchiuso Abitato dall’ombre! Luogo tacito e mesto, ove non s’ode 17 Nessun non miro, Non spero consiglio, Non trovo pietà! Nell’orror della notte Che de’ notturni augelli La lamentabil voce! I giorni miei Dovrò qui terminar? Aprite, indegne, Questa porta infernale! Spietate, aprite! Alcun non m’ode! E solo, Ne’ cavi sassi ascoso, Risponde a’ mesti accenti Eco pietoso E dovrò qui morir? Ah! negli estremi amari sospiri Almen potessi, oh Dio! Dar al caro mio ben l’ultimo addio! Aura che intorno spiri, Sull’ali a lei che adoro Deh! porta i miei sospiri, Dì che per essa moro, Che più non mi vedrà! Ho mille larve intorno Di varie voci il suono; Che orribile soggiorno! Che nuova crudeltà! Che barbara sorte! Che stato dolente! Mi lagno, sospiro, Nessuno mi sente, Nel grave periglio 18 Marcel Reijans, tenor After his studies “Politicologie & Communicatiewetenschappen” Marcel Reijans decided to study at Sweelinck Conservatory in Amsterdam. He furthered his studies at the famous Curtis Institute of Music in Philadelphia where he obtained his Master of Music degree in Opera. In 1966 he won the Cristina Deutekom Competition. In 1997 he represented The Netherlands at the Cardiff Singer of the World Competition. Next to his operatic engagements he performs regularly in recitals and oratorios. His repertoire reaches from the Baroque of the 17-the century to the 20-th century. He sang at festivals like the Utrecht Early Music Festival, Aix-en-Provence and Tanglewood. He worked with conductors Sir Simon Rattle, Daniel Barenboim, Seiji Ozawa, Semyon Bychkov, Thomas Hengelbrock, Hartmut Haenchen, Jaap van Zweden, René Jacobs, Jan Willem de Vriend and Ton Koopman, with orchestras Rotterdam Philharmonic, Boston Symphony, Chicago Symphony, Staatskapelle Dresden, Amsterdam Baroque Orchestra, Combattimento Consort Amsterdam, Concerto Köln and Birmingham Symphony Orchestra. 19 Volume 8: CD 5 Concert Arias IV Ch’or mi sgridate appresso, Perché v’ascolto adesso, Né v’ascoltai fin or? 1. - KV Anhang 245 Io te lascio, o cara, addio, vivi piu felice E scordati di me. Strappa pur dal tuo bel core Quell’affetto, quell’amore Pensa che a te non lice Il ricordarsi di me. 3. - KV 479 Dite almeno in che mancai 4. - KV 480 Mandina amabile, questo denaro Prendilo, tientilo tutto per te. Oh come siete grazioso e caro! Quanto denaro, tutto per me? 2. - KV 432 Così dunque tradisci, Disleal principessa... Ah, folle! ed io Son d’accursarla ardito! Si lagna un traditor d’esser tradito! Il meritai. Fuggi, Sebaste... Ah! dove Fuggirò da me stesso? Ah! porto in seno Il carnefice mio. Dovunque io vada, Il terror, lo spavento Seguiran la mia traccia; La colpa mia mi starà sempre in faccia. Aspri rimorsi atroci, Figli del fallo mio, Preché si tardi, oh Dio! Mi lacerate il cor? Perché, funeste voci 5. - KV 512 Alcandro, lo confesso, Stupisco di me stesso. Il volto, il ciglio, La voce di costui nel cor mi desta Un palpito improvviso, Che le risente in ogni fibra il sangue. Fra tutti i miei pensieri La cagion ne ricerco, e non la trovo. Che sarà, giusti Dei, questo ch’io provo? Non so d’onde viene Quel tenero affetto, Quel moto che ignoto 20 Ich möchte wohl der Kaiser sein! Ich möchte wohl der Kaiser sein! Athen und Sparta sollten werden Wie Rom die Königin der Erden, das Alte sollte sich erneu’n! Ich möchte wohl der Kaiser sein! Ich möchte wohl der Kaiser sein! Die besten Dichter wollt ich dingen, Der Helden Taten zu besingen, Die goldnen Zeiten führt ich ein! Ich möchte wohl der Kaiser sein! Ich möchte wohl der Kaiser sein! Weil aber Joseph meinen Willen Bei seinen Leben will erfüllen Und sich darauf die Weisen freun, So mag er immer Kaiser sein! Mi nasce nel petto, Quel gel, che le vene Scorrendo mi va. Nel seno destarmi Sì fieri contrasti Non parmi che basti La sola pietà. 6. - KV 513 Mentre ti lascio, oh figlia! In sen mi trema il core! Ahi! che partenza amara! Provo nel mio dolore Le smanie ed il terror! Parto, tu piangi! oh Dio! Ti chiedo un sol momento! Figlia, ti lascio! oh Dio! Che fier tormento! Ah! mi spezza il cor! Parto! addio! tu piangi? 8. - KV 541 Un bacio di mano Vi fa maraviglia, E poi bella figlia, Volete sposar. Voi siete un po’ tondo, Mio caro Pompeo, L’usanze del mondo Andate a studiar. Un uom, che si sposa 7. - KV 539 Ein deutsches Kriegslied Ich möchte wohl der Kaiser sein! Den Orient wollt ich erschüttern, Die Muselmänner müssten zittern, Constantinopel wäre mein! 21 L’amato re; la nostra Sola speranza, il nostro amor c’invola Questo fato crudel. Non so che prima in sì grave sciagura A compianger m’appigli Del regno, di me stessa, o de’ miei figli. La pietà degli Dei Sola ci resta a implorare, a ottener. Vedrò compagna alle vostre preghiere, Ai vostri sacrifizi; Avanti all’ara una misera madre, Due bambini infelici, Tutto un popolo in pianto Presenterò così. Forse con questo Spettacolo funesto, in cui dolente Gli affetti, i voti suoi dichiara un regno, Placato alfin sarà del ciel lo sdegno. Io non chiedo, eterni Dei, Tutto il ciel per me sereno, Ma il mio duol consoli almeno Qualche raggio di pietà. Non comprende i mali miei, Né il terror, che m’empie il petto, Chi di moglie il vivo affetto, Chi di madre il cor non ha. Che giovin vezzosa, A certi capricci, De pria rinunciar. 9. - KV 612 Per questa bella mano, Per questi vaghi rai Giuro, mio ben, che mai Non amerò che te. L’aure, le piante, i sassi, Che i miei sospir ben sanno, A te qual sia diranno La mia costante fé. Volgi lieti o fieri sguardi, Dimmi pur che m’odi o m’ami, Sempre acceso ai dolci dardi, Sempre tuo vo’ che mi chiami, Né cangiar può terra o cielo Quel desio che vive in me. 10 +11 - KV 316 Popoli di Tessaglia! Ah, mai più giusto fu Il vostro pianto a voi Non men che a questi innocenti fanciulli Admeto è padre. Io perdo L’amato sposo, e voi 22 Volume 8: CD 6 Concert Arias V Tu che mi parli al core, Guida i miei passi, amore; Tu quel ritegno or togli Che dubitar mi fa. 1. - KV 538 Ah se in ciel benigne stelle, La pietà non è smarrita, O toglietemi la vita, O lasciatemi il mio ben. Voi, che ardete ognor si belle Del mio ben nel dolce aspetto, Proteggete il puro affetto Che inspirate a questo sen. 4. - KV 490 Ch’io mi scordi di te? Che a lei mi doni Puoi consigliarmi? E puoi voler ch’io viva? Ilia: Non congiurar, mia vita, Contra la mia costanza! Il colpo atroce mi strugge abbastanza! Idamante: Ah no, sarebbe il viver mio di morte Assai peggior! Fosti il mio primo amore, E l’ultimo sarai. Venga la morte! Intrepido l’attendo, ma ch’io possa Struggermi ad altra face, ad altr’oggetto Donar gl’affetti miei, Come tentarlo? Ah! di dolor morrei! Non temer, amato bene, Per te sempre il cor sarà. Più non reggo a tante pene, L’alma mia mancando va. 2. - KV 582 Chi sa, chi sa, qual sia l’affanno del mio bene, se sdegno, gelosia, timor, sospetto, amor. Voi che sapete, o Dei, I puri affetti miei, Voi questo dubbio amaro Toglietemi dal cor. 3. - KV 583 Vado, ma dove? Oh Dei! Se de’ tormenti suoi, se de’ tormenti miei non sente il ciel pietà! 23 Ma sappi... (Oh Dio!) Prendi un abbraccio. Arbace: Per quel paterno amplesso, Per questo estremo addio, Conservami te stesso, Placami l’idol mio, Difendimi il mio re. Tu sospiri? o duol funesto! Pensa almen, che istante è questo! Non mi posso, oh Dio! spiegar. Stelle barbare, stelle spietate, Perché mai tanto rigor? Alme belle, che vedete Le mie pene in tal momento, Dite voi, s’egual tormeto Può soffrir un fido cor! 7. - KV 528 Bella mia fiamma, addio! Non piacque al cielo Di renderci felici. Ecco reciso, Prima d’esser compito, Quel purissimo nodo, Che strinsero fra lor gl’animi nostri Con il solo voler. Vivi! cedi al destin! cedi al dovere! Della giurata fede La mia morte t’assolve; A più degno consorte... Oh pene! Unita Vivi più lieta e più felice vita. Ricordati di me, Ma non turbi d’un infelice sposo La rara rimembranza il tuo riposo! Regina, io vado ad ubbirdirti. Ah, tutto Finisca il mio furor col morir mio. 5. - KV 78 Per pietà, bell’idol mio, Non mi dir ch’io sono ingrato: Infelice e sventurato Abbastanza il ciel mi fa. 6. - KV 79 Oh, temerario Arbace! Dove trascorri? Ah, genitor, perdona: Eccomi a’ piedi tuoi; scusa i trasporti D’un insano dolor. Tutto il mio sangue Si versi pur, non me ne lagno; e invece Di chiamarla tiranna, Io bacio quella man che mi condanna. Artabano: Basta, sorgi; purtoppo Hai ragion di lagnarti: 24 Misera! Misera! Invan m’adiro, E nel suo sangue intanto Nuota già l’idol mio. Con qull’acciaro, oh Perseo, che facesti? Mi salvasti poc’anzi, or m’uccidesti! Col sangue, ahi, la bell’alma, Ecco, già uscì, dallo squarciato seno. Me infelice! Si oscura Il giorno agli occhi miei, E nel barbaro affanno il cor vien meno. Ah, non partir, ombra diletta, io voglio Unirmi a te. Sul grado estremo, intanto Che m’uccide il dolor, Intanto fermati, fermati alquanto! Deh, non varcar quell’onda, Anima mia del cor mio, Di Lete all’altra sponda, Ombra, compagna anch’io Voglio venir con te. Cerere, Alfeo, diletta sposa, addio! Resta, oh cara! Acerba morte Mi separa, oh Dio, da te. Prendi cura di sua sorte, Consolarla almen procura. Vado... ahi lasso! Addio per sempre! Quest’affanno, questo passo È terribile per me. Dov’è il tempio? dov’è l’ara? Vieni affretta la vendetta! Questa vita così amara Più soffribile non è! 8. - KV 272 Ah! lo previdi! Povero prence, con quel ferro istesso, Che me salvò, ti lacerasti il petto. Ma tu sì fiero scempio Perchè non impedir? Come, o crudele, D’un misero a pietà non ti movesti? Qual tigre ti nodrì? Dove nascesti? Ah, t’invola agl’occhi miei, Alma vile, ingrato cor! La cagione, oh Dio, tu sei Del mio barbaro dolor. Va, crudele! Va, spietato! Va, tra fiere ad abitar! 9. - KV 369 Misera, dove son! L’aure del Tebro Son queste ch’io respiro? Per le strade m’aggiro Di Tebe e d’Argo? O dalle greche sponde, Di tragedie feconde, Le domestiche furie 25 Ed io parlo, infelice, ed io respiro? Ah! non son’io che parlo, È il barbaro dolore Che mi divide il core, Che delirar mi fa. Non cura il ciel tiranno L’affanno, in cui mi vedo: Un fulmine gli chiedo, E un fulmine non ha. Vennero a questi lidi, Della prole di Cadmo, e degli Atridi? Là, d’un monarca ingiusto L’ingrata crudeltà m’empie d’orrore, D’un padre traditore Qua la colpa m’agghiaccia: E lo sposo innocente ho sempre in faccia. Oh immagini funeste! Oh memorie! Oh martiro! Christiane Oelze The soprano, born in Cologne, studied with Klesie Kelly-Moog, attended master classes given by Elisabeth Schwarzkopf, and received further instruction from Erna Westenberger. The lied figure prominently in her artistic endeavours as can be seen from the awards that have been conferred on her, notably by Hugo Wolf Competition in 1987 and at the German Intercollegiate Competition for Song Duos in 1988 (first prize). Miss Oelze was subsequently invited to take part in international festivals (including Lake Constance and Berlin). She has toured Europe, the United States, South America and Japan. Performing a repertoire extending from the baroque period to contemporary works, Miss Oelze has made guest appearances in all major concert halls of Europe with conductors such as Sir Neville Marriner, Frans Brüggen, Pierre Boulez, Horst Stein and Sir Colin Davis. Since 1990-91 she has taken part in opera productions, notably as Despina (Così fan tutte in Ottawa), Constanze (Die Entführung aus dem Serail at the Salzburg Festival and in Zurich) and Pamina (Die Zauberflöte in Leipzig under the baton of Sir Yehudi Menuhin). In summer 1994 Christiane Oelze she made her Glyndebourne debut as Anne Trulove in The Rake’s Progress (Stravinsky). Her Covent Garden debut as Rheintochter took place in the 1994/95 season, to be followed by Regina in Mathis der Maler. John Eliot Gardiner has chosen her as Pamina for an extensive opera tour in summer 1995 to be followed by film recordings. 26 Volume 8: CD 7 Concert Arias VI 3. - KV 74b Non curo l’affetto D’un timido amante, Che serba nel petto Sì poco valor. Che trema, se deve Far uso del brando, Che audace è sol quando Si parla d’amor. 1+ 2. - KV 416 Mia speranza adorata! Ah! troppo è a noi l’ira del ciel funesta; L’ultima volta è questa, Ch’io ti stringo al mio seno. Anima mia, Io più non ti vedrò. Deh, tu l’assisti, Tu per me la consola. Addio, Zemira, Ricordati di me! Senti... che vedo?... Tu piangi, o mio tesoro! Oh, quanto accresce Quel pianto il mio martir. Chi prova mai Stato peggior del mio! Addio per sempre, amata sposa, addio! Ah non sai qual pena sia Il doverti, oh Dio! lasciar; Ma quel pianto, anima mia Fa più grave il mio penar. Deh, mi lascia, oh fier momento! Cara sposa, ah, ch’io mi sento Per l’affanno il cor mancar! A quai barbare vicende Mi serbaste, avversi Dei, Dite voi, se i casi miei Non son degni di pietà. 4. - KV 88 Fra cento affanni e cento Palpito, tremo e sento Che freddo dalle vene Fugge il mio sangue al cor. Prevedo del mio bene Il barbaro martiro, E la virtù sospiro, Che perde il genitor. 5+ 6. - KV 70 A Berenice e Vologeso sposi Apparve al fin aurora Di contentezza e pace. 27 7+ 8. - KV 368 Ma che vi fece, o stelle, La povera Dircea, che tante unite Sventure contro lei! Voi, che inspirate I casti affetti alle nostr’alme; voi, Che al pudico Imeneo, foste presenti, Difendetelo, o Numi: io mi confondo. M’oppresse il colpo a segno, Che il cor mancommi, e si smarrì l’ingegno. Sperai vicino il lido, Crudei calmato il vento, Ma trasportar mi sento Fra le tempeste ancor. E da uno scoglio infido Mentre salvar mi voglio, Urto in un altro scoglio Del primo assai peggior. Luce assai più festiva e più vivace, Ch’oggi nacque di nuovo, A me si rappresenta In Sigismondo prence e mi rammenta Il mio dover di raccontar le lodi Di questo dì solenne. Io lo previdi, E volendo formar il mio concetto, Deboli troppo i sensi i miei trovai. Confuso dunque e in fretta io mi portai Del Pegaso su le ale Sin alla etrusca sponda Da quella Musa celebre e faconda, A domandar soccorso. Ma non bastante anche essa A soddisfar le mie richieste ansiose, In questi pochi accenti a me rispose: Virtù, che di lodare in ciel istesso La cura ed il potere a sé ritiene, Solo ammirar tacendo a noi conviene. Sol nascente in questo giorno, Deh! perdona al tenue ingegno, E ammirarti io vo’ tacendo, E ammirando io tacerò. Del tuo lustro chiaro e degno, Di virtù sì rare adorno, La grandezza io non comprendo, E a dover spiegar non so. 9. - KV 419 No che non sei capace Di cortesia, d’onore, E vanti a torto un core, Ch’arde d’amor per me. Vanne! t’aborro, ingrato, È più me stessa aborro, Che t’ho un istante amato Che sospirai per te. 28 Sylvia Geszty Her mother a singer, her father a doctor, Sylvia Geszty was born in Budapest and studied at the Ferenc Liszt Academy of Music until 1959 where she graduated as an opera and concert singer. She first made a name for herself as an interpreter of lieder and oratorios in her native city and became to be regarded as the Hungarian queen of song, winning competitions on several occasions. From 1960 to 1970 she was under contract to the Staatsoper in Berlin. The title of Kammersängerin was conferred on her in 1968. She earned international acclaim as the Queen of Night in the Magic Flute, Zerbinetta in Ariadne of Naxos, Sophie in Der Rosenkavalier, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail and later as a lyric soprano, among other things in the role of Mimi in La Bohème and Donna Anna in Don Giovanni. Her greatest mentor was Walter Felsenstein who numbers among the very first rank musical theatre producers in the 20th century. She has made guest appearances at innumerable opera houses throughout the world and trod the boards over 80 different theatres in all. Several television films and over 120 appearances on the small screen, uncounted lieder performances, gala concerts, radio recordings and oratorios as well as a large number of complete opera recordings, operetta and solo discs testify to an impressive repertoire indeed. She has been a professor at the Stuttgart College of Music since 1975 and gave a master class at its counterpart in Zurich in 1987 to 1992. 29 Volume 8: CD 8 Songs I 1. - KV 53 An die Freude Und von stürmischen Gestaden Einige zu dir geführt: Freude, Königin der Weisen, Die, mit Blumen um ihr Haupt, Dich auf güldner Leier preisen, Ruhig, wenn die Bosheit schnaubt: Höre mich von deinem Throne, Kind der Weisheit, deren Hand Immer selbst in deine Krone Ihre schönsten Rosenband. Göttin, o so sei, ich flehe, Deinem Dichter immer hold, Daß er schimmernd Glück verschmähe, Reich in sich auch ohne Gold; Daß sein Leben zwar verborgen, Aber ohne Sklaverei, Ohne Flecken, ohne Sorgen, Weisen Freunden theuer sei! Sie bekränzen dich in Zeiten, Die kein Sonnenblick erhellt, Sahen dich das Glück bestreiten, Denn Tyrannen unsrer Welt, Der um seine Riesenglieder Donnderndes Gewölke zog, Und mit schrecklichem Gefieder Zwischen Erd’ und Himmel flog. 2. - KV 148 AUF DIE FEIERLICHE JOHANNISLOGE, O heiliges Band der Freundschaft treuer Brüder, dem höchsten Glück und Edens Wonne gleich, dem Glauben freund, doch nimmermehr zuwider, der Welt bekannt und doch geheimnisreich. Hab’ ich meine kühnen Saiten Dein lautschallend Lob gelehrt, Das vielleicht in späten Zeiten Ungeborne Nachwelt hört; Hab’ ich den beblümten Pfaden, Wo du wandelst, nachgespürt, O heiliger! O dreimal grosser Orden! Der Weise reizt und Fürsten lüstern 30 J’approche, sa beauté me flatte, Mais je devais m’en défier; Il avait les traits d’une ingrate, Que j’avais juré d’oublier. Il avait la bouche vermeille, Le teint aussi frais que le sien, Un soupir m’échappe, il s’éveille; L’Amour se réveille de rien. Aussitôt déployant ses aîles et saisissant Son arc vengeur, L’une de ses flêches, cruelles en partant, Il me blesse au coeur. Va! va, dit-il, aux pieds de Sylvie, De nouveau languir et brûler! Tu l’aimeras toute la vie, Pour avoir osé m’éveiller. macht: Mit dir ist uns die gold’ne Zeit geworden, So schön, als die Fabel kaum erdacht. Auf, Maurer! singt; lasst heut’ den Erdkreis hören. Es sei der Tag, dem dieses Lied geweiht, Ein herrlicher, ein grosser Tag der Ehren, ein hohes Fest der Treu und Einigkeit. So weit die Welt nach guten Sitten wandelt, Sei dieses Fest voll Freuden, Wohl und Heil, Und wo Vernunft in Freiheit denkt und handelt, da nimmt man heut an uns ’rem Glücke teil! 4. - KV 349 Was frag’ ich viel nach Geld und Gut, Wenn ich zufrieden bin! Gibt Gott mir nur gesundes Blut, So hab’ ich frohen Sinn Und sing’ mit dankbarem Gemüt Mein Morgen- und mein Abendlied. 3. - KV 308 Dans un bois Dans un bois solitaire et sombre Je me promenais l’autr’ jour, Un enfant y dormait à l’ombre, C’était le redoutable Amour. So mancherschwimmt im Überfluß, Hat Haus und Hof und Geld 31 Und schweb’ in hohem Mut Und denk’: Es ist ein lieber Gott, Der meint’s mit Menschen gut. Drum will ich immer dankbar sein Und mich der Güte Gottes freu’n. Und ist doch immer voll Verdruß Und freut sich nicht der Welt. Je mehr er hat, je mehr er will, Nie schweigen seine Klagen still. Da heißt die Welt ein Jammertal Und deucht mir doch so schön, Hat Freuden ohne Maß und Zahl, Läßt keinen leer ausgeh’n. Das Käferlein, das Vögelein Darf sich ja auch des Maien freu’n. 5. - KV 391 An die Einsamkeit Sei du mein Trost, verschwiegene Traurigkeit! Ich flieh’ zu dir mit so viel Wunden, Nie klag’ ich Glücklichen mein Leid: So schweigt ein Kranker bei Gesunden. Und uns zu Liebe schmücken ja Sich Wiese, Berg und Wald, Und Vögel singen fern und nah, Daß alles widerhallt; Bei Arbeit singt die Lerch’ uns zu, Die Nachtigall bei süßer Ruh’. O Einsamkeit! Wie sanft erquickst du mich, Wenn meine Kräfte früh ermatten! Mit heißer Sehnsucht such’ ich dich: So sucht ein Wandrer, matt, den Schatten. Und wenn die gold’ne Sonn’ aufgeht, Und golden wird die Welt, Und alles in der Blüte steht, Und Ähren trägt das Feld, Dann denk’ ich alle diese Pracht Hat Gott zu meiner Lust gemacht. Hier weine ich. Wie schmähend is der Blick, Mit dem ich oft bedauert werde! Jetzt, Tränen, hält euch nichts zurück: So senkt die Nachttau auf die Erde. Dann preis’ ich Gott und lobe Gott 32 7. - KV 473 Die Zufriedenheit O daß dein Reiz, geliebte Einsamkeit! Mir oft das Bild des Grabes brächte: So lockt des Abends Dunkelheit Zur tiefen Ruhe schöner Nächte. Wie sanft, wie ruhig fühl’ ich hier Des Lebens Freuden ohne Sorgen! Und sonder Ahnung leuchtet mir Willkommen jeder Morgen. 6. - KV 468 Gesellenreise Freimaurerlied Mein frohes, mein zufried’nes Herz Tanzt nach der Melodie der Haine, Und angenehm ist selbst mein Schmerz, Wenn ich vor Liebe weine. Die ihr einem neuen Grade Der Erkenntnis nun euch naht, Wandert fest auf eurem Pfade, Wißt, es ist der Weisheit Pfad. Nur der unverdroßne Mann Mag dem Quell des Lichts sich nah’n. Nehmt, o Pilger, zum Geleite Eurer Brüder Segen mit! Vorsicht sei euch stets zur Seite; Wißgier leite euren Schritt! Prüft und werdet nie dem Wahn Träger Blindheit untertan! Rauh ist zwar des Lebens Reise, Aber süß ist auch der Preis, Der des Wand’rers harrt, der weise Seine Fahrt zu nützen weiß. Glücklich, wer einst sagen kann: Es ist Licht auf meiner Bahn! Wie sehr lach’ ich die Großen aus, Die Blutvergießer, Helden, Prinzen! Denn mich beglückt ein kleines Haus, Sie nicht einmal Provinzen. Wie wüten sie nicht wider sich, Die göttergleichen Herr’n der Erden! Doch brauchen sie mehr Raum als ich, Wenn sie begraben werden? 8. - KV 474 Die betrogene Welt Der reiche Tor, mit Gold geschmücket, 33 9. - KV 506 Lied der Freiheit Zieht Selimenens Auge an; Der wackere Mann wird fortgeschiket, Den Stutzer wählt sie sich zum Mann. Es wird ein prächtig Fest vollzogen, Bald hinkt die Reue hinterdrein, Die Welt will ja betrogen sein, Drum werde sie betrogen. Wer unter eines Mädchens Hand Sich als ein Sclave schmiegt Und, von der Liebe festgebannt, In schnöden Fesseln liegt: Weh dem! Der ist ein armer Wicht, Er kennt die gold’ne Freiheit nicht. Beate, die vor wenig Tagen Der Buhlerinnen Krone war, Fängt an, sich violett zu tragen Und kleidet Kanzel und Altar. Dem äusserlichen Schein gewogen, Hält mancher sie für engelrein. Die Welt will ja betrogen sein, Drum werde sie betrogen. Wer sich um Fürstengunst und Rang Mit saurem Schweiss bemüht, Und, eingespannt sein Leben lang, Am Pflug des Staates zieht: Weh dem! Der ist ein armer Wicht, Er kennt die gold’ne Freiheit nicht. Wer um ein schimmerndes Metall Dem bösen Mammon dient, Und seiner vollen Säcke Zahl Nur zu vermehren sinnt: Weh dem! Der ist ein armer Wicht, Er kennt die gold’ne Freiheit nicht. Wenn ich mein Karolinchen küsse, Schwör’ ich zärtlich ew’ge Treu’; Sie stellt sich , als ob sie nicht wisse, Daß außer mir ein Jüngling sei. Als einst mich Chloë weggezogen Nahm meine Stelle Damis ein. Soll alle Welt betrogen sein, So werd’ auch ich betrogen. Doch wer dies alles leicht entbehrt, Wonach der Thornur strebt, Und froh bei seinem eignen Herd 34 11. Als aus Ägypten Israel, vom Volke der Barbaren, Gezogen aus dem Heidentum die Kinder Jakobs waren, Da ward Judäa Gott geweiht Und Israel gebenedeit Zu seinem Reich und Erbe. Nur sich, nicht Andern lebt, Der ist’s allein, der sagen kann: Wohl mir, ich bin ein freier Mann! 10. - KV 343 Zwei deutsche Kirchenlieder O Gottes Lamm, dein Leben Hast du als Lösegeld Am Kreuz uns dargegeben; Du starbst für alle Welt. Das Weltmeer sah’s, erstaunt’ und floh; der Jordan wich, floß klemmer, Wie Widder hüpften Berg’ empor und Hügel wie die Lämmer, Was war dir, Weltmeer, daß du flohst? Dir, Jordan, daß zurück du zohst? Was hüpften Berg’ und Hügel? Wem das Verdienst hienieden Des Glaubens du verlieh’n, Nimm dort zum Lohn in Frieden Zu deinen Sel’gen hin. Vor ihres Gottes Gegenwart, durch den die Schöpfung lebet, Vor Gottes Jakobs Angesicht hat Erd’und Meer gebebet, Vor ihm, dess’mächt’ge Wunderkraft Aus Stein und Felsen Seen schafft, Aus Kiesel Wasserquellen. Die fromm in dir entschlafen, Laß frei von Qual und Pein Laß frei von ew’gen Strafen Bei dir, o Jesu, sein! Laß gnädig sie empfinden, Herr, deines Leidens Kraft, Befreiung von den Sünden, Was dein Genuß verschafft! 12. - KV 518 Die Verschweigung 35 Der Busen bläht sich sie zu tragen. Er triumphiert sie hier zuseh’n, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen. Sobald Damötas Chloën sieht, So sucht er mit beredten Blicken Ihr seine Klagen auszudrücken und ihre Wange glüht. Wenn sie ein kühler, heitrer Bach, Beschützt von Büschen, eingeladen, In seinen Wellen sich zu baden, So schleicht er listig nach. Sie scheinet seine stillen Klagen Mehr als zur Hälfte zu versteh’n, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nicht weiter sagen. In diesen schwülen Sommertagen Hat er ihr oftmals zu geseh’n, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen. Vermißt er Chloën auf der Flur, Betrübt wird er von dannen scheiden; Dann aber hüfpt er voller Freuden, Entdeckt er Chloën nur. 13. - KV 519 Trennungslied Er küßt ihr unter tausend Fragen Die Hand, und Chloë läßt’s gescheh’n, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen. Die Engel Gottes weinen, wo Liebende sich trennen, wie werd ich leben können, o Mädchen, ohne dich? Ein Fremdling allen Freuden, leb ich fortan dem Leiden! Und du? und du? Vielleicht auf ewig vergißt Luisa mich! Vielleicht auf ewig vergißt sie mich! Sie hat an Blumen ihre Lust, Er stillet täglich ihr Verlangen; Sie klopfet schmeichelnd ihm die Wangen, Und steckt sie an die Brust. 36 Vielleicht auf ewig vergißt Luisa mich! Vielleicht auf ewig vergißt sie mich! Im Wachen und im Traume, werd ich Luisa nennen; den Namen zu bekennen, sei Gottesdienst für mich; ihn nennen und ihn loben werd ich vor Gott noch droben. Und du? und du? Vielleicht auf ewig vergißt Luisa mich! Vielleicht auf ewig vergißt sie mich! Vergessen raubt in Stunden, was Liebe jahrlang spendet. Wie eine Hand sich wendet, so wenden Herzen sich. Wenn neue Huldigungen mein Bild bei ihr verdrungen, O Gott! vielleicht auf ewig vergißt Luisa mich. Ich kann sie nicht vergessen, an allen, allen Enden verfolgt von ihren Händen ein Druck der Liebe mich. Ich zittre, sie zu fassen, und finde mich verlassen! Und du? und du? Vielleicht auf ewig vergißt Luisa mich! Vielleicht auf ewig vergißt sie mich! Ach denk an unser Scheiden! Dies tränenlose Schweigen, dies Auf- und Niedersteigen, des Herzens drücke dich wie schweres Geist-Erscheinen, wirst du wen anders meinen, wirst du mich einst vergessen, vergessen Gott und dich. Ich kann sie nicht vergessen; dies Herz, von ihr geschnitten, scheint seufzend mich zu bitten: ,,O Freund, gedenk an mich!`` Ach dein will ich gedenken, bis sie ins Grab mich senken. Und du? und du? Ach denk an unser Scheiden! Dies Denkmal, unter Küssen auf meinen Mund gebissen, das richte mich und dich! Dies Denkmal auf dem Munde, komm ich zur Geisterstunde, 37 erscheinen Und will himmelauf euch wehn. Schenk auch du ein Tränchen mir Und pflücke mir ein Veilchen auf mein Grab, Und mit deinem seelenvollen Blicke Sieh dann sanft auf mich herab. Weih mir eine Träne, und ach! schäme dich nur nicht, sie mir zu weihn; Oh, sie wird in meinem Diademe Dann die schönste Perle sein! mich warnend anzuzeigen, vergißt Luisa, Luisa mich, komm ich mich warnend anzuzeigen, vergißt Luisa, Luisa mich, vergißt sie mich! 14. - KV 523 Abendempfindung (Evening Thoughts) Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden, Und der Mond strahlt Silberglanz; So entfliehn des Lebens schönste Stunden, Fliehn vorüber wie im Tanz. Bald entflieht des Lebens bunte Szene, Und der Vorhang rollt herab; Aus ist unser Spiel, des Freundes Träne Fließet schon auf unser Grab. Bald vielleicht (mir weht, wie Westwind leise, Eine stille Ahnung zu), Schließ ich dieses Lebens Pilgerreise, Fliege in das Land der Ruh. Werdet ihr dann an meinem Grabe weinen, Trauernd meine Asche sehn, Dann, o Freunde, will ich euch 15. - KV 524 An Chloë (To Chloë) Wenn die Lieb’ aus deinen blauen, hellen, offnen Augen sieht, und vor Lust hinein zu schauen mir’s im Herzen klopft und glüht; und ich halte dich und küße deine Rosenwangen warm, liebes Mädchen, und ich schließe zitternd dich in meinem Arm, Mädchen, Mädchen, und ich drücke dich an meinen Busen fest, der im letzten Augenblicke sterbend nur dich von sich läßt; 38 Worin du mir erschienen! Bring’ mit die schwanenweiße Hand, Die mir das Herzgestohlen, Das purpurrote Busenband, Das Sträußchen von Violen. Dein großes blaues Augenpaar, Woraus ein Engel blickte; Die Stirne, die so freundlich war, Und guten Abend nickte; Den Mund, der Liebe Paradies, Die kleinen Wangengrübchen, Wo sich der Himmel offen wies: Bring’ alles mit, mein Liebchen! den berauschten Blick umschattet eine düstre Wolke mir, und ich sitze dann ermattet, aber selig neben dir. 16. - KV 530 Das Traumbild (The vision) Wo bist du, Bild, das vor mir stand, Als ich im Garten träumte, In’s Haar den Rosmarin mir wand, Der um mein Lager keimte? Wo bist du, Bild, das vor mir stand, Mir in die Seele blickte, Und eine warme Mädchenhand Mir an die Wangen drückte? Nun such’ ich dich, mit Harm erfüllt, Bald bei des Dorfes Linden, Bald in der Stadt, geliebtes Bild, Und kann dich nirgends finden. Nach jedem Fenster blick’ ich hin, Wo nur ein Schleier wehet, Und habe meine Lieblingin Noch nirgends ausgespähet. Komm selber, süßes Bild der Nacht, Komm mit den Engelsmienen, Und in der leichten Schäfertracht, 17. - KV 552 Dem hohen Kaiserworte treu, rief Joseph seinen Heeren: Sie eilten flügelschnell herbei, voll Durst nach Sieg und Ehren Gern zieht man ja dem Vater nach, ser seine Kinder liebet und sorgt, dass Sie kein Ungemach, selbst nicht Gefahr betrübet. Wo sie erschienen fanden sie Von Speis’ und Trank die Fülle: 39 Vom großen Gott gekommen. Der Heid’ und Türk’, wie Jud’ und Christ Zum Kind ihm angenommen. Und lohnt nicht schon des Helden Müh Oft Dank und guter Wille? Doch mehr als alles dieses stählt Der Männer Brust zum Streite Der Trostgedanke, daß ins Feld Gott selber sie geleite. Bei uns wird jeder Bruder steh’n, Der Recht und Menschheit schätzet, Denn ihre Wohlfahrt zu erhöh’n, Ist unser Schwert gewetzet! Denn Vater Josephs Beispiel schnitt Sich tief in ihre Herzen: Wo ungerecht die Menschen litt Da fühlten sie auch Schmerzen. Drum, tapfre Streiter, kämpft mit Mut Um eure Ehreskronen! Gott selbst wird euer Heldenblut An seinem Thron belohnen! Denn alle Menschheit, alle ist BAS RAMSELAAR, bas Bas Ramselaar was born in 1961 in Amersfoort, The Netherlands. From the age of six he sang in several choirs. His first singing lessons he received from Miep Zijlstra. From 1981 he studied at Utrecht Conservatory, and furthered his studies with Frans Schouten and Aafje Heynis. With Robert Holl he has interpretation lessons. Bas Ramselaar is a sought-after soloist, both in The Netherlands and abroad. He worked with conductors like Frans Brüggen, Paul McCreesh, Thierry Fischer, Roy Goodman, Uwe Gronostay, Jos van Veldhoven, Robert King and many others. He sang at festivals in Berlin, Brugge, Gent, Nordmaling (Sweden), San Antonio (Texas) and Utrecht. He made several successful CD recordings, among which are all bass solos in the complete Bach Cantatas, issued on 60 CD’s with Brilliant Classics. 40 Bart van Oort, fortepiano After completing his modern piano degree at the Royal Conservatory at The Hague in 1983, Bart van Oort studied fortepiano with Stanley Hoogland at the Royal Conservatory. In 1986 he won the first prize and the special Audience prize at the Mozart Fortepiano Competition in Brugge, Belgium. He subsequently studied with Malcolm Bilson at Cornell University (Ithaca, NY) and received a Doctor of Musical Arts degree in Historical Performance Practice in 1993. Bart van Oort has performed in many European countries and appeared at numerous festivals. He has performed in the USA and New Zealand and makes regular concert and lecturing tours through Australia. He was Artist in Residence at the university of Western Australia (Perth), and has given concerts, lectures and masterclasses at conservatories in many parts of the world, including Brussels, Oslo, Sydney, Melbourne, Wellington, Hong Kong, Juilliard, Bloomington, and Western Ontario. He has also taught summer schools at the Early Music Institute of Indiana University (Bloomington) and at the University of Western Australia (Perth) and currently conducts a two yearly fortepiano summer workshop in Belgium where he teaches together with Malcolm Bilson. His CD releases since 1997 include over twenty CD's of chamber music as well as solo repertory. Bart van Oort teaches fortepiano and is a lecturer in Historical Performance Practice at the Royal Conservatory in The Hague. 41 Volume 8: CD 9 Songs II J’approche, sa beauté me flatte, Mais je devais m’en défier; Il avait les traits d’une ingrate, Que j’avais juré d’oublier. Il avait la bouche vermeille, Le teint aussi frais que le sien, Un soupir m’échappe, il s’éveille; L’Amour se réveille de rien. Aussitôt déployant ses aîles et saisissant Son arc vengeur, L’une de ses flêches, cruelles en partant, Il me blesse au coeur. Va! va, dit-il, aux pieds de Sylvie, De nouveau languir et brûler! Tu l’aimeras toute la vie, Pour avoir osé m’éveiller. 1. - KV 307 Oiseaux, si tous les ans (You birds, so every year) Oiseaux, si tous les ans Vous changez de climats, Dès que le triste hiver Dépouille nos bocages; Ce n’est pas seulement Pour changer de feuillages, Ni pour éviter nos frimats; Mais votre destinée Ne vous permet d’aimer, Qu’à la saison des fleurs. Et quand elle est passée, Vous la cherchez ailleurs, Afin d’aimer toute l’année. 3. - KV 147 Wie unglücklich bin ich nit 2. - KV 308 Dans un bois Wie unglücklich bin ich nit, Wie schmachtend sind meine Tritt’ Wenn ich mich nach dir lenke. Dans un bois solitaire et sombre Je me promenais l’autr’ jour, Un enfant y dormait à l’ombre, C’était le redoutable Amour. Nur die Seufzer trösten mich, 42 Alle Schmerzen häufen sich, Wenn ich auf dich gedenke. Und wenn ich einst, verblutet, falle, Dann sag’ er: »Der stieg felsenan.« 4. - KV 390 Ich würd’ auf meinem Pfad 5. - KV 392 Verdankt sei es dem Glanz Ich würd’ auf meinem Pfad’ mit Tränen Oft hin zum fernen Ende seh’n, Säh’ ich nicht Kenner meiner Leiden So mitleidsvoll am Wege steh’n. Verdankt sei es dem Glanz der Großen, Daß er mein Nichts mir deutlich zeigt. Mich hat er nie zurückgestoßen, Denn mich hat er niemals erreicht. Ich sah viel Kleine näher geh’n Und blieb in meinem Zirkel steh’n. Den Sonnenbrand, der mich entkäftet, Den Blitz, der meinem Scheitel droht, Den sieht mein Freund und tritt mir näher Und ruft: »Ich kenne deine Not.« Sie sind mir wert, die engen Grenzen, Wo ich so unbeträchtlich bin. Hier seh’ ich Stern und Orden glänzen, Und Band und Stern reißt mich nicht hin. Und auch das gnädigste Gesicht, Aus meinem Zirkel bringt’s mich nicht. Zwar schmerzt es mich, daß er den Jammer Mit ansieht und, zur Hälfte schwach, Nichts weiter kann, als mit mir trauern. Doch ruft mein Herz: »Er weint dir nach.« Soll mir des Größern Unmut zeigen, Ich sei nur eine Kleinigkeit: O Unschuld! Dann lehr’ du mich schweigen Und gib mir Unerschrockenheit, Und präge mir sanfttröstend ein, Dann brech’ ich mutig durch die Dornen: »Er sieht mich bluten,« sprech’ ich dann. 43 Er führte mich in dies Gesträuch, Ich wollt’ ihm flieh’n und folgt’ ihm gleich; Er setzte sich, ich setzte mich; Er sprach, nur Sylben stammelt’ ich; Die Augen starrten ihm, die meinen wurden klein; Glaubt mir, er muß ein Zaub’rer sein. Es sei nicht Schande, klein zu sein. Doch ließe sich zu meinem Kreise Ein Großer ohne Falsch herab: Erfahrung! Dann mach’ du mich weise Und zeichne meine Grenzen ab, Und lehre mich, niemals zu klein, Doch auch nicht kühn und eitel sein. Entbrannt drückt’ er mich an sein Herz, Was fühlt’ ich Welch ein süßer Schmerz! Ich schluchzt’, ich atmete sehr schwer, Da kam zum Glück die Mutter her; Was würd’, o Götter, sonst nach so viel Zauberei’n, Aus mir zuletzt geworden sein! 6. - KV 472 Der Zauberer Ihr Mädchen, flieht Damöten ja! Als ich zum erstenmal ihn sah, Da fühlt’ ich, so was fühlt’ ich nie, Mir ward, mir ward, ich weiß nicht wie, Ich seufze, zitterte, und schien mich doch zu freu’n; Glaubt mir, er muß ein Zaub’rer sein. 7. - KV 476 Ein Veilchen auf der Wiese stand Ein Veilchen auf der Wiese stand, Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzigs Veilchen. Da kam eine junge Schäferin Mit leichtem Schritt und muntrem Sinn Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Sah ich ihn an, so ward mir heiß, Bald ward ich rot, bald ward ich weiß, Zuletzt nahm er mich bei der Hand; Wer sagt mir, was ich da empfand? Ich sah, ich hörte nichts, Sprach nichts als ja und nein; Glaubt mir, er muß ein Zaub’rer sein. 44 Und unsre Jungfern freiten später, Sie reizten nicht der Mütter Neid. O gute, Zeit, o gute Zeit! Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ach nur, ach nur Ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in Acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und freut’ sich noch: Und sterb ich denn, so sterb’ ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch. Das arme Veilchen! Es war ein herzigs Veilchen. Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit Befliß man sich der Heimlichkeit. Genoß der Jüngling ein Vergnügen, So war er dankbar und verschwiegen; Doch jetzt entdeckt er’s ungescheut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Die Regung mütterlicher Triebe, Der Vorwitz und der Geist der Liebe Fährt jetzt oft schon in’s Flügelkleid. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit ward Pflicht und Ordnung nicht entweiht. Der Mann ward, wie es sich geblühret, Von einer lieben Frau regieret, Trotz seiner stolzen Männlichkeit. O gute Zeit, o gute Zeit! Die Fromme herrschte nur gelinder, Uns blieb der Hut und ihm die Kinder; Das war die Mode weit und breit. O gute Zeit, o gute Zeit! 8. - KV 517 Die Alte Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit Bestand noch Recht und Billigkeit. Da wurden auch aus Kindern Leute, Aus tugendhaften Mädchen Bräute; Doch alles mit Bescheidenheit. O gute Zeit, o gute Zeit! Es ward kein Jüngling zum Verräter, 45 Brennt lange noch vielleicht in mir. Zu meiner Zeit, zu meiner Zeit war noch in Ehen Einigkeit. Jetzt darf der Mann uns fast gebieten, Uns widersprechen und uns hüten, Wo man mit Freunden sich erfreut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! Mit dieser Neuerung im Lande, Mit diesem Fluch im Ehestande Hat ein Komet uns längst bedräut. O schlimme Zeit, o schlimme Zeit! 10. - KV 523 Abendempfindung (Evening Thoughts) Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden, Und der Mond strahlt Silberglanz; So entfliehn des Lebens schönste Stunden, Fliehn vorüber wie im Tanz. Bald entflieht des Lebens bunte Szene, Und der Vorhang rollt herab; Aus ist unser Spiel, des Freundes Träne Fließet schon auf unser Grab. Bald vielleicht (mir weht, wie Westwind leise, Eine stille Ahnung zu), Schließ ich dieses Lebens Pilgerreise, Fliege in das Land der Ruh. Werdet ihr dann an meinem Grabe weinen, Trauernd meine Asche sehn, Dann, o Freunde, will ich euch erscheinen Und will himmelauf euch wehn. Schenk auch du ein Tränchen mir Und pflücke mir ein Veilchen auf mein 9. - KV 520 Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte Erzeugt von heißer Phantasiez In einer schwärmerischen Stunde Zur Welt gebrachte, geht zu Grunde, Ihr Kinder der Melancholie! Ihr danket Flammen euer Sein, Ich geb’ euch nun den Flammen wieder Und all’ die schwärmerischen Lieder, Denn ach! er sang nicht mir allein. Ihr brennet nun, und bald, ihr Lieben, Ist keine Spur von euch mehr hier. Doch ach! der Mann, der euch geschrieben, 46 gar freundlich Rede steh’n. Grab, Und mit deinem seelenvollen Blicke Sieh dann sanft auf mich herab. Weih mir eine Träne, und ach! schäme dich nur nicht, sie mir zu weihn; Oh, sie wird in meinem Diademe Dann die schönste Perle sein! Auch war ihm in der Schule Ein Jeder herzlich gut, Denn Allen macht es Freude, Und Allen war es gut. Einst hieß es: Brüder, morgen fällt Sein Geburtstag ein! Gleich riefen All’ und Jede: Der muß gefeiert sein. 11. - KV 529 Des kleinen Friedrichs Geburtstag Es war einmal, ihr Leutchen, Ein Knäblein jung und zart, Hieß Friedrich, war daneben Recht gut von Sinnesart. War freundlich und bescheiden, Nicht zärtlich und nicht wild, War sanft wie kleine Schäfchen, Und wie ein Täubchen mild. Da war des Wohl behagens Und jeder Freude viel, Und wo man sah und hörte, War Sang und Tanz und Spiel. Denn Alle, Alle freuten Des frohen Tages sich, Und Alle, Alle sangen: Heil unserm Freiderich! Und Gott im Himmel oben Erhörte ihr Gebet. Sein Segen folgt dem Knaben, Da wo er geht und steht. Drum gab auch Gott Gedeihen, Das Knäblein wuchs heran, Und seine Eltern hatten Recht ihre Freude dran. Zu Schul’ und Gotteshause Sah man es fleißig geh’n, Und Jedem, der es grüßte, 12 - KV 531 Die kleine Spinnerin (The spinning girl) 47 Wenn ich nicht fleißig wäre. “Was spinnst du?” fragte Nachbars Fritz, Als er uns jüngst besuchte. “Dein Rädchen läuft ja wie der Blitz, Sag an, wozu dies fruchte; Komm lieber her in unser Spiel!” “Herr Fritz, das laß ich bleiben, Ich kann mir, wenn er’s wissen will, So auch die Zeit vertreiben. Drum schnurre, liebes Rädchen, bald Voll Fädchen meine Spule; Es kommt der Winter, da ist’s kalt Für’s Schwesternpaar zur Schule. Und wenn es so die Leute säh’n, Daß sie vom Froste litten, Wie würden die dann auf mich schmäh’n! Nein, das will ich verhüten. Wozu mir’s fruchte? Ei, wie fein! Er muß doch wenig wissen! Ließ’ er hübsch auch das Spielen sein, Würd’ er nicht fragen müssen. 13. - KV 596 Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün Für meiner kleinen Schwestern Paar Spinn’ ich zu Hemdchen Linnen: Die Teurung wächst ja jedes Jahr, Und ich, sollt’ ich nicht spinnen? Komm, lieber Mai, und mache Die Bäume wieder grün, Und laß mir an dem Bache Die kleinen Veilchen blühn! Wie möcht ich doch so gerne Ein Veilchen wieder sehn, Ach, lieber Mai, wie gerne Einmal spazieren gehn! Zwar Winterage haben Wohl auch der Freuden viel; Wenn andre Mädchen schmutzig sind, Hab’ ich dann hübsche Röckchen; Ei! heißt es, welch’ ein schönes Kind! Und spielt auch nicht mehr Döckchen! Dies höret meine Mutter gern, Und mir, mir macht es Ehre: So viel verlör’ ich, seht, ihr Herr’n, 48 Steht vor mir die Natur, Und sanfte Lüfte wehen Durch die verjüngte Flur. Empor aus seiner Hülle Drängt sich der junge Halm, Der Wälder öde Stille Belebt der Vögel Psalm. Man kann im Schnee eins traben Und treibt manch Abendspiel, Baut Häuschen von Karten, Spielt Blindekuh und Pfand; Auch gibt’s wohl Schlittenfahrten Auf ’s liebe freie Land. Doch wenn die Vöglein singen Und wir dann froh und flink Auf grünen Rasen springen, Das ist ein ander Ding! Jetzt muß mein Steckenpferdchen Dort in dem Winkel stehn; Denn draußen in dem Gärtchen Kann man vor Kot nicht gehn. Ach, wenn’s doch erst gelinder Und grüner draußen wär! Komm, lieber Mai, wir Kinder, Wir bitten dich gar sehr! O komm und bring vor allen Uns viele Veilchen mit, Bring auch viel Nachtigallen Und schöne Kuckucks mit! Die Flur im Blumenkleide Ist, Schöpfer, dein Altar, Und Opfer reiner Freude Weiht dir das junge Jahr; Es bringt die ersten Düfte Der blauen Veilchen dir, Und schwebend durch die Lüfte Lobsingt die Lerche dir. 14. - KV 597 Im Frühlingsanfang Ich schau’ ihr nach und schwinge Voll Dank mich auf zu dir, Dem Schöpfer aller Dinge, Gesegnet seist du mir! Weit über sie erhoben, Kann ich der Fluren Pracht Empfinden, kann dich loben, Der du den Lenz gemacht. Erwacht zum neuen Leben O Vater, deine Milde 49 Wir Kinder, wir schmecken Der Freuden recht viel, Wir schäkern und necken, Versteht sich im Spiel; Wir lärmen und singen Und rennen rundum, Und hüpfen und springen Im Grase herum. Fühlt Berg und Tal und Au, Es grünen die Gefilde, Beperlt vom Morgentau; Der Blumenweid’ entgegen Blökt schon die Herd’ im Tal, Und in dem Staube regen Sich Würmer ohne Zahl. Glänzt von der blauen Feste Die Sonn’ auf unsre Flur, So weiht zum Schöpfungsfeste Sich jede Kreatur, Und alle Blätter dringen Aus ihrem Keim hervor, Und alle Vögel schwingen Sich aus dem Schlaf empor. Lobsing’ ihm, meine Seele, Dem Gott, der Freuden schafft! Lobsing’ ihm und erzähle Die Werke seiner Kraft! Hier von dem Blütenhügel Bis zu der Sterne Bahn Steig’ auf der Andacht Flügel Dein Loblied himmelan! Warum nicht? - Zum Murren Ist’s Zeit noch genug! Wer wollte wohl knurren, Der war’ ja nicht klug. Wie lustig steh’n dorten Die Saat und das Gras! Beschreiben mit Worten Kann keiner wohl das. Ha, Brüderchen, rennet! Ha, walzt euch im Gras! Noch ist’s uns vergönnet. Noch kleidet uns das. Ach! werden wir älter, So schickt sich’s nicht mehr; Dann treten wir kälter Und steifer einher. 15. - KV 598 Das Kinderspiel 50 16. - KV 152 Ridente la calma Wird dort nicht gesungen? Wie herrlich das klingt! Vortrefflich, ihr Jungen, die Nachtigall singt. Dort sitzt sie, dort oben Im Apfelbaum, dort; Wir wollen sie loben, So fährt sie wohl fort. Ridente la calma nell’alma si desti; Né resti più segno di sdegno e timor. Tu vieni frattanto a stringer mio bene, Le dolci catene sí grate al mio cor. Laßt Kränzchen uns winden, Viel Blumen sind hier. Wer Veilchen wird finden, Empfängt was dafür. Ein Mäulchen zur Gabe Gibt Mutter, wohl zwei. Juchheisa! Ich habe, Ich hab’ eins, juchhei! Ach, geht sie schon unter, Die Sonne, so früh? Wir sind ja noch munter, Ach, Sonne verzieh’! Nun morgen, ihr Brüder, Schlaft wohl, gute Nacht! Ja, morgen wird wieder Gespielt und gelacht. 51 Claron McFadden Claron McFadden studied voice at the Eastman School of Music in Rochester, New York. Her Glyndebourne debut was in the title role of Lulu, conducted by Sir Andrew Davis. Later she returned there as Suzanna in Le Nozze di Figaro. Her debut at De Nederlandse Opera was as Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, and she returned there on many occasions. She performed at Salzburg Festival, Würzburg Mozart Festival, Opera Comique, Bregenz Festival, The Royal Opera, The Châtelet, Aix-en-Provence, Auditorium Santa Cecilia Rome, Wigmore Hall, BBC Proms. She worked with conductors Frans Brüggen, Christophe Coin, Andrew Litton, Trevor Pinnock, William Christie, Neeme Järvi, Oliver Knussen, Robert King, Sir John Eliot Gardiner a.o. Bart van Oort, fortepiano After completing his modern piano degree at the Royal Conservatory at The Hague in 1983, Bart van Oort studied fortepiano with Stanley Hoogland at the Royal Conservatory. In 1986 he won the first prize and the special Audience prize at the Mozart Fortepiano Competition in Brugge, Belgium. He subsequently studied with Malcolm Bilson at Cornell University (Ithaca, NY) and received a Doctor of Musical Arts degree in Historical Performance Practice in 1993. Bart van Oort has performed in many European countries and appeared at numerous festivals. He has performed in the USA and New Zealand and makes regular concert and lecturing tours through Australia. He was Artist in Residence at the university of Western Australia (Perth), and has given concerts, lectures and masterclasses at conservatories in many parts of the world, including Brussels, Oslo, Sydney, Melbourne, Wellington, Hong Kong, Juilliard, Bloomington, and Western Ontario. He has also taught summer schools at the Early Music Institute of Indiana University 52 (Bloomington) and at the University of Western Australia (Perth) and currently conducts a two yearly fortepiano summer workshop in Belgium where he teaches together with Malcolm Bilson. His CD releases since 1997 include over twenty CD's of chamber music as well as solo repertory. Bart van Oort teaches fortepiano and is a lecturer in Historical Performance Practice at the Royal Conservatory in The Hague. 53