Die EU zieht die Lehren daraus

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Die EU zieht die Lehren daraus
know-how
Mehr Motorrad-Sicherheit dank ABS
Die EU zieht die Lehren daraus
Ravaldo Guerrini
Ab 2016 müssen neue Motorräder und Roller in der EU mit ABS
oder Kombi-Bremssystem ausgerüstet sein. Zieht die Schweiz mit?
Motorradfahren ist und bleibt gefährlich
– das ist in der EU und in der Schweiz
vergleichbar. Die EU-Staaten, unter ihnen
Deutschland und Österreich, möchten
in mehreren Schritten die Sicherheit der
Motorradfahrer verbessern. Erster Schritt
ist die Einführung von ABS. Grosse Motorräder (über 125 ccm Hubraum) sollen ab
2016 mit einem Antiblockiersystem (ABS)
ausgestattet werden, kleinere Motorräder
und Roller mit einem ABS- oder einem
Kombi-Bremssystem.
Lenker ohne ABS oft überfordert
Das Bremsen ohne ABS bürdet dem Motorradfahrer zwei unabhängige Regelaufgaben gleichzeitig auf. In mehreren Untersuchungen wurde bewiesen, dass der durchschnittliche Motorradfahrer damit nicht
zurechtkommt. Bei zu starker Bremsung
muss er damit rechnen, dass die Räder
blockieren und er – insbesondere im Falle
der Vorderradbremse – sehr schnell zu
Sturz kommt. Das führt dazu, dass Motorradfahrer selbst bei Notbremsungen einen
grossen «Respektabstand» von der maximal möglichen Bremsverzögerung halten
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und die Bremsen im Durchschnitt nur zu
58 % ihrer Möglichkeit ausnutzen.
Es liegt auf der Hand, dass ABS bei Motorrädern dieses Problem entschärft. Um zu
untersuchen, was ABS im praktischen Einsatz bringen kann, führte der Österreichische Verkehrssicherheitsfonds VSF eine Studie mit 134 Testpersonen durch. Während
ohne ABS 5 Versuchspersonen mit weniger
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als 4 m/s verzögerten, blieb mit ABS kein
einziger Fahrer unter diesem Wert. Unter
5 m/s2 bremsten ohne ABS 13 Versuchspersonen, mit ABS nur eine. Mit mindestens
8 m/s2 bremsen ohne ABS nur 2,1 % der
Versuchspersonen, mit ABS 38,3 %.
Die Bremsverzögerungen ohne ABS und
das Ausmass der Verbesserung mit ABS
zeigen klar, wie dringend nötig die Ausrüstung von Motorrädern mit ABS speziell für
dieses Nutzerspektrum ist.
ABS vermeidet Unfälle
Eine weitere Studie anhand einer Einzelfallanalyse von 610 Unfällen zeigt, dass
bei 65 % der Unfälle mit einer Kollision zwischen einem Motorrad und einem PW der
Motorradlenker vor dem Zusammenstoss
nachgewiesenermassen noch bremsen
konnte. In 19 % dieser Fälle kam es vor
der Kollision zu einem Sturz.
Rund 83 % der in dieser Studie untersuchten Alleinunfälle passierten in Kurven, davon
rund 40 % mit einem Sturz des Motorradfahrers vor dem Verlassen der Fahrbahn
oder der Kollision mit einem Hindernis. Bei
den Alleinunfällen auf der Geraden liegt der
Anteil mit Sturz bei 50 %.
Die Autoren gehen davon aus, dass diese
Stürze überwiegend durch Überbremsen
eines der beiden Räder ausgelöst werden
und damit durch ABS grossteils (bis zu
93 %) vermeidbar gewesen wären. Aber
auch die Unfälle ohne vorherigen Sturz können prinzipiell durch ABS positiv beeinflusst
werden, denn die Studie weist nach, dass
Lenker, selbst wenn sie nur wenige Minuten
mit einem ABS-Motorrad geübt haben, im
Durchschnitt um 1,24 m/s² besser verzögern.
Damit wären zumindest rund 55 % der
Motorradunfälle durch ABS beeinflussbar
(Kollisionen mit vorhergehendem Bremsen,
Alleinunfälle mit vorangehendem Sturz). Vor
allem im Bereich der Alleinunfälle, grossteils durch unangepasste Geschwindigkeit
in Verbindung mit ungenügender Bremsbedienung hervorgerufen, wären mit ABS
Verbesserungen möglich.
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know-how
Handlungsbedarf
auch in der Schweiz
2012 waren rund die Hälfte der eingelösten motorisierten Zweiräder in der Schweiz
Roller. 21 754 Roller wurden von Januar
bis Ende November 2012 in der Schweiz
neu in Verkehr gesetzt. Das entspricht
einem Zuwachs von 4,34 Prozent oder
905 Stück.
Die beliebten Roller mit 50 ccm und 125 ccm
mit maximal 11 kW beziehungsweise 15 PS
Leistung sind von den Stückzahlen her die
wichtigsten Roller-Kategorien. ABS-Bremssysteme sind hier jedoch noch nicht Standard, was sich auf das Unfallgeschehen in
der Schweiz auswirkt.
Das Motorrad erweist sich in jeder Hinsicht
als das gefährlichste Fortbewegungsmittel (bezüglich Fahrleistung, Unterwegszeit,
zurückgelegte Etappen). Die Opferzahlen
sprechen gemäss bfu-Sinusreport 2013
eine deutliche Sprache: Pro 10 000 Personenschäden starben 169 Motorradfahrer
gegenüber 122 PW-Insassen. Ab dem Alter
16 und der damit verbundenen Möglichkeit, ein Motorrad zu lenken, schnellt die
Anzahl der schweren Unfälle in die Höhe.
Die 15- bis 17-jährigen Motorradfahrer und
-fahrerinnen erleiden rund 140 schwere
Personenschäden pro 100 Mio. gefahrene
Kilometer. Während das Unfallgeschehen
der Frauen danach auf rund 90 zurückgeht, verharrt dasjenige der Männer auf
140 und erhöht sich im Alter (ab ca. 60
Jahren) nochmals auf rund 200.
Eine grosse Rolle spielt dabei auch die Ausrüstung wie ABS, Licht und Sichtbarkeit
sowie eine tadellose Schutzausrüstung.
Extraschutz bieten sogenannte AirbagWesten, die über der Motorradjacke getragen werden. Stürzt der Fahrer, blähen sich
blitzschnell zwei Luftsäcke mit jeweils neun
Litern Volumen auf und schützen Brustkorb,
Schlüsselbein, Rücken und Hals.
Quellen: Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds VSF, bfu-Sinusreport 2013
Die Schweiz zieht mit
Ab 2016 sollen in der EU neue Motorräder und Roller über 125 ccm nur noch
mit ABS, solche unter 125 ccm mit ABS
oder einem Kombi-Bremssystem ausgerüstet sein. Ab wann und in welchem
Umfang wird die Schweiz diese Regelung übernehmen?
Auf Nachfrage hat Stefan Huonder vom
Astra geantwortet: «Es ist vorgesehen,
die in Frage stehenden Anforderungen
des EU-Rechts an die Bremsausrüstung
der Motorräder auch in der Schweiz in
identischem Umfang und möglichst
zeitgleich einzuführen. In der EU gelten
diese neuen Anforderungen für Motorräder, die ab dem 1. Januar 2016 neu
typengenehmigt bzw. ab dem 1. Januar
2017 neu zugelassen werden.»
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know-how
Plus de sécurité à moto grâce à l’ABS
L’UE tire la leçon
Ravaldo Guerrini
Dès 2016 dans l’UE, les motocycles et les scooters neufs
devront être équipés d’un ABS ou d’un système de freinage
combiné. Est-ce que la Suisse s’alignera?
Conduire un motocycle reste dangereux
aussi bien en Suisse que dans l’UE, dont
les Etats membres comme l’Allemagne et
l’Autriche veulent améliorer la sécurité des
motards en plusieurs étapes. Le premier
pas concerne l’ABS. A partir de 2016, les
grandes cylindrées de plus de 125 cm3
devront être équipées d’un système d’antiblocage (ABS), alors qu’il faudra équiper les
motocycles plus petits et les scooters d’un
ABS ou d’un système de freinage combiné.
Sans ABS, c’est le stress
Le motard qui doit freiner sans ABS est
confronté simultanément à deux tâches.
Plusieurs études ont prouvé que le conducteur moyen n’est pas en mesure d’y faire
face. En cas de freinage intensif, il doit
s’attendre au blocage des roues et très
La Suisse s’alignera
A partir de 2016, les motocycles et les
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scooters neufs de plus de 125 cm ne
seront admis dans l’UE que s’ils sont
équipés d’un ABS. Les motocycles de
moins de 125 cm3 devront être équipés
d’un système de freinage combiné.
Quand et dans quelle mesure la Suisse
s’alignera sur cette législation?
Stefan Huonder de l’OFROU a répondu à
la question. «Il est prévu que la Suisse
reprenne telle quelle et si possible en
même temps la réglementation européenne concernant les systèmes de
freinage dont les motocycles devront
être équipés. L’entrée en vigueur des
er
nouvelles exigences est fixée au 1 janvier 2016 pour la réception par type et
er
au 1 janvier 2017 pour l’admission à
la circulation.»
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rapidement à une chute, surtout si le frein
avant est en jeu. Le motard se montre
réservé par rapport à la décélération maximale possible et n’utilise par conséquent
que 58 % en moyenne de la capacité des
freins de son véhicule.
L’ABS permet d’atténuer le problème.
Pour connaître l’efficacité de l’ABS pour
les motos, le Fonds de sécurité routière
autrichien a mené une étude à laquelle
134 sujets ont participé. Sans ABS, la
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décélération a été de moins de 4 m/s
pour cinq participants, alors qu’avec ABS
aucun conducteur n’a été au-dessous de
cette valeur. Treize sujets ont freiné à moins
5 m/s2 sans ABS, contre un seul avec ABS.
Pour seulement 2,1 % des participants, la
décélération sans ABS a été d’au moins
8 m/s2, contre 38,3 % avec ABS.
Comparée à ce qu’apporte l’ABS, la décélération sans système de blocage des roues
prouve qu’il y a urgence à en équiper les
motocycles.
L’ABS permet d’éviter des accidents
Une étude portant sur l’analyse individuelle
de 610 accidents prouve d’autre part que
dans 65 % des collisions entre une moto et
une auto, le motard aurait encore pu freiner
avant la collision. Dans 19 % des cas, la
chute s’est produite avant la collision. Environ 83 % des pertes de maîtrise analysées
ont eu lieu dans des virages, et dans 40 %
environ des cas le motocycliste a chuté
avant que le véhicule sorte de la route ou
entre en collision avec un obstacle. Sur les
lignes droites, le taux des chutes dues à
une perte de maîtrise est de 50 %.
Les experts admettent que les chutes sont
généralement imputables à un freinage
intempestif qui bloque une des deux roues,
ce que l’ABS permettrait d’éviter (jusqu’à
93 % des cas). En principe, l’ABS peut aussi
influencer positivement les accidents sans
chute du motard. L’étude démontre en effet
que les conducteurs qui ne se sont entraînés que quelques minutes avec une moto
équipée de l’ABS améliorent la décélération
dans une proportion de 1,24 m/s².
L’ABS pourrait influencer favorablement au
moins 55% des accidents de motocycles,
en cas de collision après freinage ou en
cas de perte de maîtrise suite à une chute.
Et l’ABS pourrait influencer favorablement
les pertes de maîtrise imputables à une
vitesse inadaptée combinée avec l’utilisation lacunaire des freins.
Des mesures s’imposent en Suisse
En 2012, les scooters représentaient la
moitié des nouvelles immatriculations de
deux-roues motorisés en Suisse. De janvier
à novembre 2012, 21 754 scooters neufs
ont effectivement été admis à la circulation, ce qui correspond à un accroissement
de 4,34 % ou 905 unités.
Populaires, les scooters de 50 cm3 et
125 cm3 d’une puissance maximale de 11 kW
ou 15 CV sont les scooters les plus importants en nombre alors qu’ils ne sont pas
produits en série avec ABS. La statistique
des accidents en Suisse s’en ressent.
La moto est le moyen de locomotion le
plus dangereux à tous égards (kilomètres
parcourus, temps de déplacement, étapes
effectuées). Selon le rapport SINUS 2013
du bpa, le nombre de victimes est parlant: Pour 10 000 dommages corporels,
169 motocyclistes sont décédés, contre
122 occupants de voitures de tourisme.
Le nombre d’accidents graves de motocycles progresse fortement dès 16 ans,
âge à partir duquel on peut conduire ces
véhicules. Les motocyclistes entre 15 et 17
ans ont environ 140 dommages corporels
graves pour 100 millions de kilomètres
parcourus. Ce nombre descend ensuite à
près de 90 chez les femmes, alors qu’il
demeure à 140 chez les hommes puis croît
avec l’âge (à partir de 60 ans environ),
atteignant à nouveau près de 200.
L-drive4/2013
know-how
FOTO KAPO SG
L’ABS, l’éclairage et la visibilité du véhicule, ainsi que des vêtements de protection
impeccables jouent certainement un grand
rôle. La veste airbag à revêtir par-dessus
la veste pour moto assure une protection
supplémentaire. En cas de chute, 9 litres
de gaz se libèrent dans les coussins d’air
en un temps record, ce qui permet de protéger le thorax, les clavicules, le dos et
la nuque.
Sources:
Fonds de sécurité routière autrichien, rapport SINUS 2013 du bpa
Maggior sicurezza per le moto grazie all’ABS
L’UE trae un insegnamento da ciò
Ravaldo Guerrini
Dal 2016 le nuove moto e gli scooter devono essere muniti di ABS
o di un sistema frenante combinato. In Svizzera anche?
Il motociclismo è e rimane pericoloso –
questo è paragonabile nell’UE e in Svizzera. Gli Stati CE, tra qui la Germania e
l’Austria, vogliono migliorare passo per
passo la sicurezza dei motociclisti. Il primo
passo è l’introduzione dell’ABS. Le moto
grosse, (con una cilindrata superiore a
125 ccm), dal 2016 devono essere muniti
di un sistema antibloccaggio, le moto più
piccole e gli scooter di un sistema ABS o
un sistema frenante combinato.
I conducenti senza ABS
hanno spesso delle difficoltà
La frenata ABS esige contemporaneamente due compiti di controllo indipendenti dal motociclista. Diversi studi hanno
dimostrato che il motociclista medio non
riesce a gestire questa situazione. Se la
frenata è eccessiva, egli si deve aspettare
che le ruote si bloccano e che – soprattutto nel caso del freno anteriore – può
cadere molto rapidamente. Ciò significa
che i motociclisti mantengono una grande
«distanza di rispetto» dalla possibile decelerazione massima anche in caso di una
frenata d’emergenza e sfruttano in media
solo il 58 % della capacità dei freni.
È ovvio che l’ABS mitiga questo problema
dalle moto. Per analizzare cosa può portare l’ABS nella pratica, il Fondo della sicurezza stradale austriaco VSF, ha eseguito
uno studio con 134 soggetti. Mentre 5
soggetti hanno decelerato la frenata senza
ABS con meno di 4 m/s2, con l’ABS, non
un singolo conducente è andato sotto di
questo valore. Sotto i 5 m/s2 hanno frenato
13 soggetti, con ABS soltanto uno. Con
almeno 8 m/s2 frenano senza ABS soltanto
il 2,1 % dei soggetti, con l’ABS il 38,3 %.
La decelerazione senza ABS e il grado di
miglioramento con ABS, dimostrano chiaramente l’urgenza di dotare le moto con
l’ABS, progettato specificatamente per
questa gamma di utenti.
L’ABS previene gli incidenti
Un altro studio basato su un’analisi di ogni
singolo caso di 610 incidenti, mostra che
nel 65 % degli incidenti con una collisione
tra una moto e un’automobile è stato dimostrato che il motociclista aveva ancore la
possibilità di frenare prima della collisione.
Nel 19 % di questi casi si è verificata una
caduta prima della collisione. Circa l’83 %
degli incidenti causati senza coinvolgimento
di terzi, esaminati in questo studio, sono
accaduti in curva, di cui circa il 40 % dei
conducenti è caduto prima dell’abbandono
della carreggiata o prima della collisione
con un ostacolo. Negli incidenti senza coinvolgimenti di terzi su una strada diritta la
percentuale con caduta è del 50 %.
Gli autori suppongono che queste cadute
sono prevalentemente causate da un
eccesso di frenata di una delle ruote e che
per ciò con l’ABS avrebbero potuto essere
evitate in gran parte (fino al 93 %). Ma in
linea di principio, anche gli incidenti senza
precedente caduta possono essere influenzati positivamente dall’ABS, perché lo studio
dimostra che i conducenti che hanno fatto
pratica anche solo per pochi minuti con una
moto ABS, decelerano meglio di 1,24 m/s².
Quindi con l’ABS sarebbe influenzabile
almeno il 55 % degli incidenti di moto (collisione con frenata precedente, incidenti
senza coinvolgimento di terzi con una
caduta precedente). Soprattutto per quel
che concerne gli incidenti senza coinvolgimento di terzi, in gran parte causati dalla
velocità inadeguata insieme ad un utilizzo
dei freni inadatto, si potrebbero apportare
miglioramenti con l’ABS.
Necessità di agire anche in Svizzera
Nel 2012, ca. la metà dei veicoli motorizzati a due ruote immatricolati in Svizzera
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know-how
erano scooter. Sono stati messi in circolazione da gennaio fino alla fine di novembre 2012 21754 scooter nuovi. Questo
corrisponde a un incremento del 4,34 %
o 905 pezzi.
Gli scooter popolari con 50 ccm e 125 ccm,
con una potenza massima di 11 kW o 15 cv
sono, per quel che concerne la quantità,
le categorie degli scooter più importanti.
I sistemi di frenatura ABS, qui non sono
ancora di serie, è cosa che incide sull’andamento infortunistico in Svizzera.
La moto è a tutti gli effetti il mezzo di trasporto più pericoloso (per quanto riguarda
le prestazioni di guida, tempo di percorrenza, e tappe percorse). Il numero delle
vittime parla chiaro secondo il rapporto
sinus del 2013 dell’upi: per 10 000 danni
a persone, sono morti 169 motociclisti
rispetto a 122 occupanti di automobili.
Dall’età di 16 anni e la conseguente possibilità di guidare una moto, il numero di
incidenti gravi aumenta rapidamente. I
conducenti di moto dai 15–17 anni subiscono ca. 140 lesioni gravi per 100 milioni
di chilometri percorsi. Mentre l’andamento
infortunistico nelle donne retrocede, quello
dei maschi rimane a 140 e aumenta con
l’età (dai 60 anni ca.) a ca. 200.
Un ruolo importante ha anche l’equipaggiamento come ABS, luce e visibilità nonché
i dispositivi di protezione impeccabili. Una
protezione supplementare è fornita da
cosiddetti giubbotti airbag indossati sopra
la giacca per moto. Se il conducente cade,
si gonfiano immediatamente due airbag,
ciascuno con un volume di nove litri, e proteggono il torace, le clavicole, la schiena
e il collo.
Fonti:
Fondo della sicurezza stradale austriaco
VSF, upi rapporto sinus 2013
La Svizzera
concorda
Dal 2016 nell’UE, le moto nuove e gli
scooter con una cilindrata superiore a
125 ccm devono essere muniti di ABS e
quelli sotto 125 ccm con ABS o con un
sistema frenante combinato. A partire
da quando e in che misura la Svizzera
adotterà queste norme?
Su richiesta ci ha risposto Stefan
Huonder dell’USTRA: «È previsto che
le esigenze richieste del diritto dell’UE
per l’impianto frenante dei motocicli,
siano introdotte in Svizzera nella stessa
misura e possibilmente allo stesso
tempo. Nell’UE queste esigenze vigono
per motocicli con l’approvazione del tipo
dal 1° gennaio 2016, e dal 1° gennaio
2017 per quelli immatricolati nuovi.»
Abstandsregelung bei neuen Lastwagen obligatorisch
Wichtige Unfallursache wird entschärft
Auffahrunfälle haben eine grosse Bedeutung im Unfallgeschehen –
gerade auch im Nutzfahrzeugbereich. Ein Abstandsregel­tempomat
mit automatischer Notbremse hat sich als sehr effektiv erwiesen.
Er wird für neue Lastwagen in der EU – und damit auch in der
Schweiz – obligatorisch.
Auffahrunfälle im Innerortsbereich enden
häufig mit Blechschäden oder leichten Verletzungen. Im Überlandverkehr jedoch liegen die schweren Verletzungen der Beteiligten im Fokus. In den letzten Jahren hat
sich im Nutzfahrzeugsektor gezeigt, dass
es ein wirksames Mittel dagegen gibt. Der
Abstandsregeltempomat in Verbindung mit
einer automatischen Notbremse hat sich
als sehr effektiv erwiesen und wird daher
nach der EU-Verordnung 661/2009 ab
1.11.2013 für alle neuen Lastwagenmodelle zur Pflichtausstattung (für laufende
Modelltypen ab 1.11.2015).
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Im PW schwieriger
Was beim Lastwagen (LW) funktioniert, ist
grundsätzlich auch auf Personenwagen
(PW) und Transporter übertragbar – allerdings mit erheblichem technischem Aufwand. So kann ein LW ab einer bestimmten
Annäherung an vorausfahrende Fahrzeuge
keine Lenkbewegung mehr ausführen, die
einen Aufprall vermeiden könnte. Anders
beim PW – dynamische Fahrer können
hier bis zur letzten Sekunde einem Aufprall durch Ausweichen entgehen. Dies
kann zu Problemen und sogar Unfällen
führen, wenn eine Notbremsung (mit 100 %
Bremsleistung) zu früh ausgelöst wird, der
Fahrer jedoch noch ausweichen will (und
könnte). Aus diesem Grund wird bei der
automatischen Notbremse die Strategie
des «etwas zu spät Auslösens» verfolgt.
Das bedeutet, dass es bei der automatischen Notbremsung zwar definitiv zum Aufprall kommt – allerdings mit sehr geringer
Geschwindigkeit und entsprechend geringeren Unfallfolgen.
Die Wirkung der Abstands- und Notbremssysteme ist stufenweise aufgebaut. Nach
einer ersten Warnung folgt ein «Bremsruck», der die Aufmerksamkeit erhöhen
soll. Die dritte und letzte Stufe schliesslich
ist die automatische (Not-)Bremsung am
«Point of no Return», bei dem eine Kollision
nicht mehr vermieden werden kann. Die
Abbildung auf S. 17 zeigt das Warnschema
einer Kollisionserkennung.
Faktoren für mehr Sicherheit
Sicherheitstrainings und regelmässige
Fortbildung tragen im Nutzfahrzeugsektor unbestritten zu mehr Sicherheit bei.
Ausserdem können spezifische LW-Kontrollen, schärfere Strafen und Sanktionen
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