Frühling 2010 - Rudolf Steiner Schule Basel
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Frühling 2010 - Rudolf Steiner Schule Basel
Nr. 192: Frühling 2010 MITTEILUNGEN U Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit – – – – – Hausbauepoche «Alle reden vom Wald – wir gehen hin» Lernen durch Tätigkeit in der Natur Handarbeit spricht das Kind auf verschiedenen Ebenen an Keiner zu Opfern bereit 6 11 15 18 22 Schule aktuell – – – – Orchesterkonzert 26 Fünf Jahre «Jakobshüttli» 28 Sommerfest 31 Pausenraum für die Mittelstufe: Ein Pilotprojekt 33 Schule intern – – – – – – – – – – – Fasnachtslied Projekt Schulerweiterung Abschied von Gisela Jungblut Kollegiums-Dank für die Elternspende Flohmarkt und Bazar: Die Ergebnisse Sonntagshandlungen Anekdoten Anschlagbrett Vorstand des Schulvereins Konferenzleitung Impressum 34 35 36 39 41 45 48 49 51 53 54 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, NACHHALTIGKEIT – dieser Begriff wurde im 18. Jahrhundert von der Forstwirtschaft geprägt und bedeutete, dass der Wald schonend zu nutzen ist, so dass genug Holz für die nachfolgenden Generationen nachwachsen kann. Als der „Club of Rome“ 1972 im Auftrag der UNO seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ schrieb, tauchte das Wort „sustainability“ erstmals an prominenter Stelle auf. Auf der Suche nach einer deutschen Übersetzung für dieses neue Wort besann man sich auf das Fachwort der Waldbewirtschaftung, erweiterte seinen Geltungsbereich auf die ganze Weltwirtschaft und verhalf ihm so zu seiner bekanntlich erfolgreichen Karriere. Und wie steht es an der Rudolf Steiner Schule Basel mit Nachhaltigkeit? Ökologische Themen ziehen sich bei uns wie ein roter Faden durch alle Klassen, von der ersten bis zur zwölften. Auf allen Klassenstufen wird die Thematik auf eine ganzheitliche Weise vermittelt, die nicht nur Kopf sondern auch Herz und Hand einbezieht. Altersgemäss steht bei den Drittklässlern eher Aktion, bei den Sechsklässlern Gefühl und in der zwölften Klasse Reflektion im Vordergrund. Und bei den Beiträgen aus den neunten Klassen können Sie lesen, wie herrlich das Ineinanderwirken von Denken, Fühlen und Tun sein kann! Hier noch ein Hinweis in eigener Sache: EFEU, der wegen seines treffenden Humors und seiner spitzen Feder bekannte und beliebte Cartoonist, hat für uns die Themen Pädagogik und Umwelt bildlich hervorragend verknüpft – sehen Sie selbst (Seite 23). Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen bei dieser naturnahen Frühlingsausgabe der Schulmitteilungen und nach dem langen und strengen Winter schöne, warme, sonnige Ferientage sowie ein frohes Osterfest! Für die Redaktion Jean-Marc Petit Zum Titelbild Zum Titelbild Wussten Sie, dass das Hauptwort «die Wand» vom Verb «winden, wand, gewunden» stammt? Das wissen die Drittklässler, die in der Bauepoche Weidenruten um Pfosten gewunden und dieses Geflecht mit Lehm beworfen haben. So ist das Lehmhaus entstanden, das Jasmine mit viel Liebe zum Detail in ihrem Epochenheft abgebildet hat. Die ganzseitige Zeichnung (24 x 33 cm) zeigt auch sechs kleine und grosse Bauarbeiter, die je eine andere Tätigkeit verrichten. Jasmine hat sie so geschickt platziert, dass es ihr gelungen ist, die zeitliche Abfolge der verschiedenen Arbeitsgänge räumlich darzustellen, nämlich von links nach rechts und nach oben, spiralförmig: Der erste mischt Lehm und Stroh, der zweite verwindet Weidenäste, der dritte trägt Lehm auf, der vierte tackert Schindeln aus Pappe, der fünfte fegt das Dach sauber und der sechste – mein Favorit – sitzt nach vollbrachtem Werk auf dem Dachfirst und ruht sich aus… Jean-Marc Petit P.S. Was die zahlreichen, in den Wänden steckenden Flaschen bedeuten, können Sie im nachfolgenden Artikel lesen. Gedicht Kirschblüte bei der Nacht Ich sahe mit betrachtendem Gemüte Jüngst einen Kirschbaum, welcher blühte, In kühler Nacht beim Mondenschein; Ich glaubt‘, es könne nichts von grössrer Weisse sein. Es schien, als wär ein Schnee gefallen. Ein jeder, auch der kleinste Ast Trug gleichsam eine rechte Last Von zierlich-weissen runden Ballen. Es ist kein Schwan so weiss, da nämlich jedes Blatt, Indem daselbst des Mondes sanftes Licht Selbst durch die zarten Blätter bricht, Sogar den Schatten weiss und sonder Schwärze hat. Unmöglich, dacht ich, kann auf Erden Was Weissers aufgefunden werden. Indem ich nun bald hin, bald her Im Schatten dieses Baumes gehe, Sah ich von ungefähr Durch alle Blumen in die Höhe Und ward noch einen weissern Schein, Der tausendmal so weiss, der tausendmal so klar, Fast halb darob erstaunt, gewahr. Der Blüte Schnee schien schwarz zu sein Bei diesem weissen Glanz. Es fiel mir ins Gesicht Von einem hellen Stern ein weisses Licht, Das mir recht in die Seele strahlte. Wie sehr ich mich an Gott im Irdischen ergötze, Dacht ich, hat Er dennoch weit grössre Schätze. Die grösste Schönheit dieser Erden Kann mit der himmlischen doch nicht verglichen werden. Barthold Hinrich Brockes (1680 – 1747) Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Hausbauepoche Wie die Menschen in der Steinzeit hat die damalige Klasse 3a im Mai 2009 auf dem Robinsonspielplatz in Binningen ein Lehmhaus gebaut. In den Sachkundeepochen des ereignisreichen 3. Schuljahrs haben wir nicht nur über bestimmte Grundgesten menschlichen Arbeitens gesprochen, sondern wir haben selber handfest zugepackt. Der Höhepunkt des Jahres war sicherlich unser Hausbau. Für die Idee, ein Haus zu bauen wie die Menschen es früher gemacht haben, waren die Kinder leicht zu gewinnen. Durch Mithilfe der Eltern fanden wir den idealen Bauplatz in Binningen auf dem Robinson-Spiel- platz. Mit Eifer und grosser Freude gingen die Kinder ans Werk, ihr Arbeitseinsatz war unermüdlich und der Stolz riesig, als es fertig war. Der pädagogische Sinn dieser Sachkundeepochen ist es, dass das Kind mit seinem Willen tätig die Welt ergreift und sich mit ihr verbindet. Es gewinnt Einsicht in die Lebenszusammenhänge und dadurch auch Grundlage und Orientierung. Maria Schengber, Klassenlehrerin Aufrichte beim Lehmhüttenbau auf dem Robinsonspielplatz: Schulvater und Bauunternehmer Lukas Keller lobt seine MitarbeiterInnen.. Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Am 11.6.2009 im Binninger Anzeiger: «Diese Woche wurde auf dem Robi wie wild mit Weidenzweigen geflochten und Lehm mit Stroh und Sand vermischt. Wofür? Eine Schulklasse der Steinerschule vom Jakobsberg baut hier ein richtiges Lehmhaus, fast so, wie es die Menschen in der Steinzeit auch gemacht haben. An zwei Montagen wurden neun Akazienpfosten gesetzt und am Boden ein Sockel mit Granitsteinen einbetoniert. Jetzt haben wir das Gerüst aufgestellt und auf dem Foto seht ihr, wie die Klasse am Aufrichtefest stolz im Rohbau steht: das haben wir gebaut! Nun wird zwischen den Stämmen ein dichtes Weidengeflecht geflochten und darauf kommt der Lehm – pflätsch! Wenn dann der Lehm trocken ist und ein gutes Dach alles schön vor dem Regen schützt, dann ist dieses Haus sehr stabil und für alle Kinder da zum spielen. Wir wollen aus blauen Glasflaschen auch ein schönes Fenster einbauen (das ist dann nicht mehr so ganz steinzeitmässig… - aber schön!), ob’s geklappt hat war bei Redaktionsschluss des Binninger Anzeigers noch nicht klar. Kommt also auf den Robi und schaut, was die fleissigen Kinder schon alles gemacht haben – und helft mit, denn das ist mega toll und spannend, an einem Lehmhaus mitbauen zu können! Wir vom Robi helfen der Klasse nämlich mit, denn das Haus wird gross und da braucht es viele helfende Hände. Liebe Grüsse aus dem lehmverschmierten Robiplatz. Roger und Zoë» Auszüge aus den Epochenheften Unser Weiden-Lehm-Haus 1. Tag: Am 18. Mai fingen wir an, ein Haus zu bauen. Zuerst gruben wir Löcher, worin schwere Holzpfosten eingesetzt wurden. Danach wurden die Pfosten einbetoniert. Wir hatten viel Spass dabei. 2. Tag: Zuerst gruben wir zwischen den Pfosten etwa 20 cm tiefe Furchen. Dort setzten wir grosse, schwere Steine ein. Zwischen den Steinen steckten wir dünne Pfosten hinein. Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit fragte sich, wie dieses Projekt nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern, sondern auch bei den Robianern aufgenommen wurde, und wie es dazu kam. Angelika Torrie interviewte die beiden Robiplatzleiter, Roger Schlumpf und Zoë Kuhn. Danach haben wir alles einbetoniert. Dann hatten wir Z’nüni gegessen und danach durften wir spielen. Danach gab es Mittagessen und dann für alle noch ein Eis. Zuerst haben wir mit einem Stämmeisen Furchen in die dicken Pfosten gemacht. Als es fertig war, durften wir anfangen, die Weiden zu flechten. Dann durften wir Lehm stampfen. Das war toll! Mit dem Lehm haben wir die Wände verputzt. Wir haben bunte Flaschen in die Lehmwände eingesetzt. Zum Schluss haben wir Bretter auf das Dach geschraubt und Dachpappe darauf getackert. Der Hausbau aus der Sicht der Gastgeber Die Hausbauepoche fand auf dem «schönsten Robinsonplatz von Binningen» statt. Das Redaktionsteam Roger und Zoë, wie kommt die Steinerschule Basel auf den Robinsonplatz Binningen? Roger Schlumpf: Die Verbindung entstand über Lukas Keller, dessen Kinder schon seit vielen Jahren auf unseren Robiplatz kommen. Ein Grund war, dass das gebaute Haus öffentlich zugänglich und weiterhin nutzbar sein sollte. Unsererseits bestand zudem auch die Möglichkeit, dass sich der Robiplatz weiteren Kindern erschloss und einige der involvierten Kinder nach dem Projekt möglicherweise weiterhin auf den Robiplatz kommen würden. Roger, du bist selber auch Schulvater an der Birseckschule. Siehst du pädagogische Parallelen? Was ist das Konzept beim Robiplatz? RS: Gemeinsam ist jedenfalls der Versuch der Ganzheitlichkeit. Es ist unser oberstes Ziel, die Kinder frei zu lassen beim «Wursteln» auf der Werkbank oder an den diversen Hütten. Wir betrachten die Kinder als Ganzes. Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Hier auf dem Robiplatz sind auch alle Elemente vertreten, und die Kinder können sich ihren ureigensten Mix in der freien Entdeckung derselben machen. Ab und zu geben wir Robileiter einen Input mit einzelnen, übers Jahr verteilten und teilweise wiederkehrenden Aktionen, wie z.B. vor den Fasnachtsferien das Erstellen von Gipshänden. Ansonsten bieten wir kein Programm. Die Kinder setzen sich selbst mit den vorhandenen Gegebenheiten auseinander. Das bildet einen gesunden Gegenpol zum wachsenden «Überbeschäftigungsprogramm» mit strukturiertem Stundenplan über die Schule hinaus mit immer weniger Freizeitfenstern. Wie haben die Robi-Kinder das Projekt von aussen wahrgenommen? RS: Ursprünglich war ja sogar die Idee, dass auch die Robikinder am Hüttenbau mitmachen sollten. Da der Hausbau jedoch hauptsächlich am Morgen stattfand, war dies nicht möglich. Alle «unsere» Kinder waren jedoch sehr interessiert. Um die Mittagszeit gab es jeweils ein ziemliches Gedränge wegen unseres Mittagstisch-Angebots, das parallel zum Mittagessen der 3.-Klässler erfolgte. ZK: Es war aber eine tolle Zusammenarbeit, gerade auch mit den Eltern, die voll dabei waren – es wurde ja sogar selber über dem Feuer gekocht! Und Dank der gut strukturierten Leitung durch Lukas Keller hatten wir selber kaum etwas mit dem Bau zu tun. Es war schlussendlich wie ein grosses Geschenk an den Robiplatz. Wie geht es dem Haus heute? RS: Wir haben in dem Lehmhaus endlich ein schönes Plätzli zum Vorlesen Eingebaute, farbige Glasflaschen lassen Licht in die sonst fensterlose Hütte. 10 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit sonplatz Daronga der Kulturpreis 2009 der Bürgergemeinde Binningen verliehen… RS: … ja, wir empfinden das als grosse Ehre und insbesondere Wertschätzung unserer Arbeit. Ein kultureller Aspekt kann in vielerlei Hinsicht auf dem Robiplatz gefunden werden, angefangen bei den diversen Kulturen, die sich hier begegnen. Der Robinsonplatz ist ja auch schon seit 35 Jahren eine feste Institution in Binningen. ZK: Die Kunst auf dem Robi ist auch darin, dass man immer planen und projektieren kann und dennoch auch immer wieder loslassen muss, da wir doch schon voll gebaut sind… Geschafft! unserer Adventsgeschichten gefunden. Dank eines kleinen Glutofens ist die heimelige Hütte dafür prädestiniert. Das Haus ist auch sonst gut im Platz integriert, es bestehen sogar Pläne, das Haus mit weiteren Bauten zu einem Spielplatz-Dörfli auszubauen. Zum Beispiel mit einem Weidenhaus, einem Rundhaus, einer besseren Einbindung des Sandkastens, … sodass bald ein auch für Kleinkinder geeigneter Spielraum entstehen kann. Vor kurzem wurde dem Robin- Wie geht es weiter? RS: Wir sind sehr froh über diesen Lehmhausbau, denn die Öffnung des Robiplatzes und die Mehrnutzung wird damit perfekt umgesetzt. Im Übrigen wird das Lehmhaus auch weiter gepflegt: geplant ist z.B. jetzt im Mai eine Flick- und Pflasteraktion zur Stabilisierung. Zudem soll die Hütte einen richtigen Lehmputz erhalten. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die fleissigen Bauleute! Der Robi Binningen und das Lehmhaus sind öffentlich zugänglich und freuen sich über kleine (und auch grosse) Besucherinnen und Besucher. Öffnungszeiten: Mo – Sa 13.30 – 18.00 Uhr, während der Schulferien Mo – Fr 9.00 – 18.00 Uhr. Weitere Informationen unter www.robi-binningen.ch Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 11 «Alle reden vom Wald – wir gehen hin» Forstlager der 9. Klassen im Bergwaldprojekt Trin – Eindrücke der Schülerinnen und Schüler von der Arbeit im Wald. Das Bergwaldprojekt ist eine Stiftung, die zum gemeinnützigen Zweck die Erhaltung, Pflege und den Schutz des Waldes und der Kulturlandschaft im Berggebiet hat. Insbesondere durch Pflege- und Sanierungsarbeiten in Freiwilligen-Arbeitseinsätzen versucht sie, das Verständnis für die Belange des Waldes zu fördern. Das Bergwaldprojekt wurde 1987 in Zusammenhang mit der Waldsterbensdebatte von Förster Renato Ruf und Wolfgang Lohbeck unter dem obigen Motto gegründet. Zur Zusammenarbeit mit unserer Schule kam es erstmals im Jahr 2000 mit der Klasse von Nicolas Cuendet. Ein weiterer Einsatz folgte 2002. Für den Projektmitbegründer Renato Ruf war die Zusammenarbeit mit Kindern damals eine Première, die aber so erfolgreich war, dass seit 2004 die neunten Klassen der Rudolf Steiner Schule Basel jedes Jahr einen Einsatz im Bergwald machen können. Seit 2005 ist das Projekt auch für andere Schulklassen offen. Weitere Informationen zum Berwaldprojekt unter www.bergwaldprojekt.org. Auch die jetzigen beiden neunten Klassen haben sich also im Okto- ber 2009 nacheinander auf dieses Experiment eingelassen und arbeiteten je eine Woche von morgens bis abends im und um den Wald. Bei der Arbeit unter fachkundiger Anleitung gewannen die Schülerinnen und Schüler tiefe Einblicke in die Natur und die besonderen Gegebenheiten und Probleme einer Bergwaldregion. Bei der Arbeit in kleinen Gruppen und in den Pausen dazwischen konnten sie sich auf eine ganz neue Art begegnen, und das Lager trug dazu bei, dass die Klassengemeinschaft deutlich gestärkt wurde. Eindrücke der Klasse 9b (19. – 24.10.2009) «Trin liegt in einem Tal in der Nähe von Chur. Durch dieses Tal fliesst der junge Rhein, den wir bei unserem Ausflug zu der Aussichtsplattform so schön sehen konnten.» «Rund um Trin sind meist bewaldete Berge; der Grund, wieso wir hergekommen sind! Beim Arbeiten bemerkte ich, dass die meisten Bäume Nadelbäume sind. Diese können am besten den widrigen Wetterverhältnissen in den Bergen trotzen und auch mit wenig Humus 12 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit überleben. Die Bergwälder oberhalb von Dörfern sind Schutzwälder, die das Dorf vor Erosion schützen. Der Mensch muss den Wald pflegen, weil sonst dieser Schutzwald nicht immer vorhanden wäre. Der Wald würde, wenn er wächst, keinen Platz für junge Bäume lassen. Wenn dann diese Bäume nach einem Sturm umkippen, würde es 30 Jahre dauern, bis neue nachwachsen. Der Natur wird vom Menschen viel zugemutet, er greift in ihren Rhythmus, in ihr System brutal und ohne Rücksicht ein.» «Vor dem Lager hatte ich immer gedacht: Warum lassen Menschen den Wald nicht wie er ist? Warum schränken sie die Entfaltung der Natur ein? Jetzt verstehe ich, dass wir vom Wald abhängig sind und dass seine Pflege somit sehr wichtig ist.» «Weiter sind Bäume die grössten Wasserreservoirs, die die Natur bietet. Auch sind die Wälder verantwortlich für den Wildbestand (Hirsch, Wildschwein, etc.) und somit auch für unsere Ernährung. Zudem sind sie auch eine Prävention gegen Lawinen und Überschwemmungen oder Steinschlag. Auch Erdrutsche können durch das unglaublich starke Wurzelwerk verhindert werden.» «Die Gruppe in der ich eingeteilt war pflegte hauptsächlich den Waldrand. Wir rodeten ca. 20 m2 Waldrand und stapelten das Holz auf einen Haufen. Diese Haufen dienen als Lawinenverbauungen.» «Der erste Arbeitstag begann früh morgens und es hatte noch Frost. Wir holten 2m lange Stämme aus dem Wald und hackten die Rinde ab. Damit bauten wir eine Vogelbeobachtungsstelle. Diese hatte gegen den Hang eine Wand und einen waagrechten Boden aus halben Stämmen, so dass es gemütlich war zu sitzen.» Die Baumstämme werden entrindet. «An einem Tag fällten wir eine Rottanne. Ich fand sie war schon sehr FOTOS: C.WYSS Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 13 dick. Sie war ca. 30 Jahre alt. Wir nahmen zum Fällen nicht einfach die Motorsäge, sondern die Axt und die Zweimannsäge. Es war anstrengend und ging recht lange. Doch wenn man sieht, wie alt der Baum war, ist das eine sehr kurze Zeit.» «Ich habe gelernt, dass es Pionierbaumarten und Waldbaumarten gibt. Die Espe ist zum Beispiel eine Pionierbaumart. Wenn ein Wald neu wächst, kommen zuerst die Pionierbaumarten und lassen genügend Platz. In ihrem Schutz wachsen dann die andern Bäume.» «Ich fand es interessant eine Woche lang körperlich zu arbeiten. Egal wie das Wetter war (zum Glück gut!). Am Abend müde zu sein, nicht im Kopf wie sonst, sondern in den Armen und in den Beinen.» «Ich fand es noch spannend, weil ich schon sehr lange nicht mehr im Wald war.» «Ich persönlich finde, dass man als Förster eine ziemlich harte Arbeit hat. Es war eine interessante Erfahrung, Einblick in das Leben eines Waldarbeiters zu erhalten.» Auszüge aus Schülerberichten der Klasse 9a (26.-31. Oktober 2009) Bei bestem Wetter, wolkenlosem Himmel und schönsten Herbstfarben wurden diese 6 Tage zu einem sehr guten Erlebnis: Die Arbeit mit der Axt ist anstrengend, aber eine interessante Erfahrung «Ich fand das Bergwaldprojekt sehr toll. Es hat die Klassengemeinschaft gestärkt, und viele haben sich von einer ganz anderen Seite kennen gelernt. Anfangs dachte ich, es ei einfach eine Schufterei. Jedoch die Arbeit im Wald auf 1800m machte sehr viel Spass. Man konnte angestaute, überflüssige Kraft herauslassen, bis man nicht mehr konnte. Als Ausgleich haben wir die Tannenspitzen mit Wolle bedeckt, damit sie nicht abgefressen werden, was im Gegensatz zu Bäume fällen und 14 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Mit den Stämmen aus dem Wald bauten wir eine Vogelbeobachtungsstelle. Waldrand roden eine gemütliche Arbeit war. Die Gruppenleiter waren sympathisch und konnten uns gut zum Arbeiten motivieren. Ich habe viel gelernt über den Wald, z.B. dass die Baumgrenze erst seit dem Mittelalter auf 1800/1900 m.ü.M. ist und dass man versucht, in der Höhe wieder Wald zu gewinnen.» «Wir arbeiteten jeden Tag in Gruppen von 8.00 bis etwa 17.00 Uhr mit mehreren Pausen. Zwei Tage fällten wir Bäume, schnitten Gebüsch und stapelten das Holz zu Haufen. An den anderen Tagen schützten wir junge Tännlein vor Tieren, indem wir Schafwolle um die obersten Triebe wickelten. Oberhalb der Baumgrenze war es wunderschön, da wir ein unglaubliches Panorama vor uns hatten. Auch das Lagerleben gefiel mir, die Zimmer waren gemütlich und das Essen sehr gut. Abends vertrieben wir uns die Zeit mit «Töggeli» spielen, lesen, schreiben, Musik hören oder Spiele spielen. Mir gefiel das Lager sehr und ich fand es auch spannend in den gemischten Gruppen zu sein und ganz andere Leute kennen zu lernen. Ein ganz besonderes Erlebnis war es für mich, bei Sonnenaufgang zum Arbeitsplatz zu laufen. Das war beeindruckend. Die Berge wurden vom Licht angestrahlt und glänzten und strahlten eine unglaubliche Kraft aus. Das Projekt hat mir gezeigt, dass der Bergwald lebenswichtig ist für Tiere wie auch für Menschen, und dass es ein tolles Erlebnis ist ihn zu erhalten.» «In dem Forstlager fühlte ich mich näher mit der Natur verbunden. Mir fiel auf, wie viel Spass mir das Bäume fällen gemacht hat. Wir zerhackten auch Äste, beschnitten Sträucher und befestigten kleine Wollestückchen an kleinen Tannen, damit das Wild sie nicht fressen soll. Mir fiel auf, wie schön die Schweizer Berge sind!» Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 15 Lernen durch Tätigkeit in der Natur Gedanken zum Landwirtschaftspraktikum von Klaus von Roëll, Lehrer für Gartenbau an der Steinerschule Basel. Am Ende der 9. Klasse findet der Gartenbau, der bei uns in der 6. und 8. Klasse unterrichtet wird, seine Fortsetzung und Vertiefung im Landwirtschaftspraktikum. Was im Schulgarten aus dem anfänglich spielerischen Element mit dem Gedanken des Eigenverbrauchs angelegt wurde, soll nun in der Realität des Bauernhofes und der wirtschaftlichen Zusammenhänge erlebt und angewendet werden. Selbstverständlich geht es dabei vor allen Dingen um ein Lernen aus der Erfahrung durch Tätigkeit in der Natur, an der Erde und um die Versorgung mit unseren Grundnahrungsmitteln durch die Landwirtschaft. Darüber hinaus wird von den Jugendlichen auch wahrgenommen, dass die Bauern, indem sie das Land bearbeiten und pflegen (kultivieren), starke Auswirkungen auf unsere Lebenskultur und die Strukturierung unseres Lebensraumes haben. Es ist uns ein Anliegen, dass möglichst viele unserer Höfe biologisch (Knospe) oder gar biologisch-dynamisch (Demeter) ausgerichtet sind, damit die Verbundenheit und die Pflege der Natur für die Jugendlichen deutlich zu spüren ist. Wichtig ist natürlich auch der Umgang mit Tieren, deren artgerechte Haltung, Pflege und Versorgung. Häufig ergeben sich enge Bindungen zwischen SchülerInnen und Tieren, die noch lange über das Praktikum hinaus nachwirken. Der Zusammenhang von Naturgegebenheiten, wie Wetter oder Gelände, mit den Planungen und Arbeitsabläufen auf dem Bauernhof, wird den Jugendlichen unmittelbar bewusst. Ständig werden alle ihre 12 Sinne gefordert und sie müssen eine grosse Bereitschaft zur Anpassung an die vom Menschen nicht veränderbaren Gegebenheiten entwickeln. So können sich auch die Arbeitszeiten aus begründeten Anlässen an einzelnen Tagen sehr stark von einander unterscheiden; sie können viel länger dauern als ein Schultag und werden auch nicht alle 45 Minuten unterbrochen. Die grundlegenden Arbeiten in der Höhe und Abgeschiedenheit einer Alp, hoch über der Unruhe der Alltäglichkeit des Tales..., das gemeinsame Zupacken einer ganzen 16 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Hofgemeinschaft, um eine fast abgeschlossene Heuernte vor einem Wetterumschwung unter das schützende Dach der Scheune zu bringen..., das Erleben der Geburt eines Kälbchens, die Pflege und Begleitung in der folgenden Zeit..., solche und ähnliche Erlebnisse, bei denen die Jugendlichen auch schon mal an die Grenzen ihrer Möglichkeiten kommen, finden sich in den Praktikumsberichten, die am Ende vorgelegt werden und sie prägen die jungen Menschen für die Zukunft. Das Praktikum leistet jede und jeder Jugendliche einzeln auf «ihrem/seinem» Hof. Dadurch dass der Klassenverband aufgelöst wird, bekommt jede und jeder die Chance sich neu und unvoreingenommen bei der Bauernfamilie ein zu leben. Sowohl bei den Bauern als auch bei der Schule besteht sinnvoller Weise die Auffassung, dass das knapp dreiwöchige Praktikum nicht unterbrochen wird. Auf vielen Bauernhöfen gibt es am Wochenende Aktivitäten, an denen die jungen Menschen in der Regel gerne beteiligt werden. Ein Abtauchen in die heimische Umgebung bedeutet ein Herausreissen aus dem Hoforganismus und macht jeden Wochenanfang zu einem Neueinstieg, der nur mit grösster Willensanstrengung von wenigen zu leisten ist. Für die Bauernfamilien können die Jugendlichen eine echte Hilfe sein, wenn sie sich der Arbeit öffnen, und diese sind dann gern bereit als Anerkennung für gute Leistung ein kleines Tagegeld zu geben (ca.15 FOTOS: K. v. R. aus dem Gartenbau Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 17 Franken pro Arbeitstag). Dieses wird von den Bauern per Überweisung in die Klassenkasse gezahlt und bildet den finanziellen Grundstock für ein Folgeprojekt der Klasse. Damit stehen wir fast einmalig in der Schullandschaft da. Unsere Höfe befinden sich in den verschiedensten Gegenden der Schweiz, vom Flachland bis auf die Alp; es sind kleinere oder grössere Betriebe mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Milch, Fleisch, Käse, Kräuter, Gemüse, Eier u.v.a.m. Über 90% der Schülerinnen und Schüler werden von uns auf diese Höfe vermittelt. Die übrigen machen ihr Praktikum vorwiegend auf europäischen Höfen, aber auch Australien, die USA oder Namibia wurden gewählt. Da von dort nur selten in die Klassenkasse eingezahlt wird, wäre es schön, wenn die Eltern diese Aufgabe mit übernehmen könnten. Die Verknüpfung des dreiwöchigen Praktikums mit einem Spracherwerb erweist sich immer wieder als schwierig und setzt normalerweise einen längeren Aufenthalt voraus. Bei allen Höhen und Tiefen dieses Praktikums überwiegen im Regelfall die positiven Erfahrungen und sehr viele SchülerInnen drücken am Ende aus, dass sie trotz der Anstrengungen froh sind, diese Zeit erlebt zu haben und ich freue mich, dass ich auch in diesem Jahr wieder knapp 50 SchülerInnen auf die Höfe vermitteln darf. 18 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Aus dem Handarbeitsunterricht der 6. Klasse Handarbeit spricht das Kind auf verschiedenen Ebenen an Das künstlerisch handwerkliche Arbeiten umfasst Vieles. Es spricht verschiedene Ebenen an bei den heranwachsenden Kindern: Denken – Fühlen – Wollen Unsere Tiernähepoche begannen wir im Basler-Zolli bei den Elefanten. Wir beobachteten diese Urtiere in ihrer Bedächtigkeit, in ihrem Verhalten und in ihrer Wesensart. Die Schülerinnen und Schüler zeichneten einen Elefanten, den sie sich ausgewählt hatten. Dies war eine besondere Aufgabe, verhielten sich doch die Tiere kaum über eine längere Weile ruhig an einem Ort! Über eine Stunde verweilten wir bei den Dickhäutern, da gab es so manches wahrzunehmen. In der folgenden Unterrichtsstunde zeichneten zwei bis drei SchülerInnen gemeinsam eine Steppenlandschaft mit Kreide auf ein grosses Stück Packpapier. Aus der Landschaft heraus entstanden Elefanten und andere Tiere aus dem afrikanischen Lebensraum. Nach dieser Einführung ins Thema wählte jedes Kind sein Tier und erarbeitete aus seiner Zeichnung den Entwurf für das Schnittmuster. Dies erfordert räumliches Vorstellungsvermögen, den Schritt von der Fläche zum räumlichen Erlebnis (Geometrie). Die Tiere wurden aus weissem Baumwollstoff genäht und mit gekarderter Wolle ausplastiziert. Dann wurde das Tier bemalt und individuell und möglichst naturgetreu ausgestaltet. Verena Zweiacker Handarbeitslehrerin FOTO: JMP Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 19 Aus der Arbeit einer Schülerin: Vortrag von Sarah Das Zebra Als Zebra werden drei Arten der Gattung der Pferde, Esel und Zebras (Euqidae) bezeichnet: Grevyzebra (Equus Grevyi), Bergzebra (Equus Zebra), Steppenzebra (Equus Quagga) = Tigerpferd. Die verschiedenen Zebraarten unterscheiden sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Streifenmuster. Das Grevyzebra hat sehr enge Streifen, die auch im hinteren Bereich des Rumpfes weit gehend senkrecht bleiben, der Bauch ist weiss. Das Bergzebra hat breitere Streifen, die an der Kruppe waagrecht verlaufen, am hinteren Teil des Rückens befindet sich eine gitterähnliche Zeichnung. Das Steppenzebra ist variabel gefärbt. Häufig ist die hintere Hälfte des Rumpfes eher waagrecht gestreift, die Zeichnung schliesst auch den Bauch mit ein und es sind oft hellere «Schattenstreifen» vorhanden. Beim Quagga, einer ausgestorbenen Unterart des Steppenzebras waren nur der Kopf und der Hals gestreift. Zebras erreichen eine Kopfrumpflänge von 210 - 300cm, der Schwanz wird 40 – 60cm lang, das Gewicht ist etwa 360kg. Die Tiere erreichen ein Tempo von 80h/km. Zebras leben in der Savanne und in lichten Wäldern in Afrika südlich der Sahara. Nach einer Tragezeit von etwa einem Jahr wird ein einzelnes Fohlen geboren. Bis zur Entwöhnung dauert es etwa 34 Wochen. Die Geschlechtsreife erreichen Zebras mit rund 2 Jahren. Zebras ernähren sich von Gras und Kräutern. Steppenzebras leben in kleinen Gruppen mit bis zu 20 Tieren. Eine solche Gruppe besteht aus einem Hengst mit bis zu sechs Stuten und deren Fohlen. Junggesellen und halbwüchsige Hengste bilden eigene Gruppen. Da Zebras keine Territorien beanspruchen und daher auch keine Gebietskämpfe austragen, kann man diese Tiere vor allem während der Trockenzeit auch in recht grossen Herden sehen. Die gemischten Gruppen sind Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 21 recht dauerhaft in ihrer Zusammenstellung. Stirbt der Hengst oder zieht sich in hohem Alter von der Führung seiner Gruppe zurück, wird in der Regel die gesamte Gruppe von einem anderen Hengst übernommen. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe ist sehr gross. Auch wenn die Mitglieder einer Gruppe, zum Beispiel bei der Tränke, zeitweilig eigene Wege gehen, finden sie sich anschliessend wieder zusammen. Die Mitglieder erkennen sich untereinander sowohl am Geruch, wie auch an der Stimme und an der Zeichnung. Diese Zeichnung ist, so ähnlich sich die Tiere auch scheinbar sind, bei jedem Zebra verschieden. Ein weiteres Zeichen für den sozialen Zusammenhalt einer Gruppe ist die gegenseitige Fellpflege. Alle Körperteile, die ein Zebra nicht selbst erreichen kann, werden von einem anderen Tier gepflegt. Dazu stel- len sie sich parallel zueinander und bearbeiten Hals, Mähne und Rücken des Anderen. In Tierfilmen ist öfter auch ein Vogel auf dem Rücken der Tiere zu sehen. Dieser Vogel ist ein Madenhacker, der Hautschmarotzer vertilgt, die das Zebra plagen. In freier Wildbahn können Zebras durchaus 20 Jahre alt werden, in Tiergärten bei entsprechender Pflege auch schon mal bis zu 30 Jahren. Bergzebras sind echte Bergtiere und erklettern auch steile Felswände. Ihr soziales Verhalten unterscheidet sich nicht von ihren Verwandten in der Steppe. Das Grevyzebra ist mit einer Schulterhöhe von 1.50m die grösste Zebraart. Es kommt nur in Kenia und in Teilen von Äthiopien und Somalia vor. Ihr Sozialverhalten unterscheidet sich ganz erheblich von dem der Steppen- und Bergzebras. Die Hengste besetzen feste Territorien, die sie ganz energisch verteidigen. Auch gibt es keine dauerhaften Bindungen mit anderen Familiengruppen. 22 Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit Keiner zu Opfern bereit Klimakonferenz vom 7. – 18. Dezember 2009: Auszug aus der Abschlussarbeit von Jolinka Vossen zum Thema «Der Faktor Mensch – die Natur im Wandel» Im Dezember 2009 fand in Kopenhagen der Weltklimagipfel statt. Dort galt es, die bereits eingetretenen Veränderungen und Entwicklungen bezüglich des Klimawandels zu beleuchten und neue Vereinbarungen zu treffen. Dieser Vorgang ist meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für die Schwierigkeiten, die aufkommen, wenn unter grossem Druck viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen und keiner wirklich zu Opfern bereit ist. So stand lange auf der Kippe, ob bis zum Ende des Gipfels überhaupt noch irgendein Ergebnis vorzuweisen wäre, schliesslich standen nicht nur unterschiedliche Interessen einzelner Länder im Raum, sondern es galt ebenfalls, mit den zwei Gegensätzen Industrie- und Entwicklungsländer umzugehen. Denn warum sollten letztere nicht nutzen dürfen, was die Industriestaaten in deren Aufschwungphase in vollem Masse ausschöpften. Besonders stark vertreten wurde dieser Gesichtspunkt von China, das sich als Land mit den höchsten Emissionen weigerte, wirtschaftliche Interessen hinter den Klimaschutz zu stellen, seine Ergebnisse international offenzulegen und prüfen zu lassen. Ohne diesen Vorgang ist jedoch nicht einmal die Einhaltung minimaler Ver- einbarungen gewährleistet. Tragende Mächte in den Verhandlungen waren vor allem die USA, vertreten von deren Präsident Barack Obama sowie China beziehungsweise dessen Regierungschef Wen Jiabao. Auch die EU hatte eine tragende Position. Schlussendlich einigte man sich jedoch auf eine nicht zu überschreitende Erderwärmungsgrenze von zwei Grad und viele Staaten versprachen, ihre Emissionen zu senken. Des Weiteren wurden Finanzhilfen für die eben erwähnten Entwicklungsländer auf den Weg gebracht. Nun gilt es, das Abkommen möglichst schnell in einen ausgefeilten, völkerrechtlich bindenden Vertrag umzuwandeln, denn da sich aufgrund der erheblichen Uneinigkeiten nicht alle Staaten für die Vereinbarung aussprachen, tritt das Dokument in seiner jetzigen Fassung vorläufig nicht in Kraft. Betrachtet man die auf Papier festgehaltenen Ergebnisse des Gipfeltreffens, die letztendlich dann doch nur Absichten beinhalten, so mag einen das sehr deprimieren, ist doch eine gravierende Kehrtwende des Umgangs mit der Erde in nächster Zeit zwingend von Nöten. Schon allein das Einhalten der zwei Grad Grenze würde insbesondere für die Industriestaaten und die Schwellenländer derartige Umbrüche bedeuten, Schwerpunkt: Erziehung zur Nachhaltigkeit 23 dass die wirkliche Realisierung recht irreal scheint. Was wiederum optimistisch stimmen mag, ist die Dynamik, die sich nun nicht nur in der internationalen Klimapolitik, sondern in vielen Bevölkerungsgruppen entwickelt. Denn mit dem immer grösseren Interesse, das die Bevölkerung dem Thema Umwelt- und Klimaschutz entgegenbringt, wächst auch der Druck auf die Regierungen in grossem Masse. Es nehmen also immer mehr Menschen ihre Möglichkeit zur Machtausübung wahr und diese geht schliesslich weit über die Wahl des Stromanbieters hinaus. Im Gegenteil ist der Druck, der durch Zivilcourage auf die Politik ausgeübt werden kann enorm gross. Allgemein zeigen sich zwei Entwicklungen. Auf der einen Seite stehen diejenigen, welche den Klimawandel für nebensächlich oder gar nicht existent halten. Durch solche Ansichten und die daraus resultierenden Handlungen häufen sich die Klimakatastrophen, was wiederum die Gegenseite bestärkt, die die Klimaentwicklungen als äusserst besorgniserregend erachtet. Jede Minute, in der wirtschaftliche Ziele nicht den umweltpolitischen untergeordnet werden, kann also als Sieg der ersten Fraktion gewertet werden, bringt den Umweltschützern aber gleichzeitig neuen Zulauf. Hier könnte Ihr Inserat stehen! Auf einfache Art und Weise erreichen Sie mit einer Anzeige in den «Mitteilungen» die ganze Schulgemeinde der Rudolf Steiner Schule Basel – und wecken mit Ihrer Unterstüzung der Schulnachrichten viele Sympathien. Informationen: Tel. 061 331 62 50 Probiere Si‘s doch aifach us! Legasthenie-Werkstatt Monika Bieli, Holbeinstrasse 62, 4051 Basel – Beratung und Einzelförderung für Kinder und Jugendliche mit einer Legasthenie – Zielorientierte Begleitung bei schulischen Krisen und Lernschwierigkeiten – Supervision beim Erstellen von schriftlichen Arbeiten und Referaten Für ein unverbindliches Informationsgespräch erreichen Sie mich telefonisch unter der Nummer 061 271 23 89 oder mit Email an [email protected]. 26 Schule aktuell Orchesterkonzert Eindrücklicher Auftakt zu den Tagen der offenen Türen der Steinerschulen der Region Basel am 22. Januar in der Elisabethenkirche. 27 FOTOS: N. PETIT Schule aktuell 28 Schule aktuell Fünf Jahre «Jakobshüttli» Eigentlich erstaunlich: Erst fünf Jahre alt ist das «Jakobshüttli», aber nicht mehr aus dem Schulleben wegzudenken. Nach dem Essen sind die Bedürfnisse der Kinder sehr verschieden. Im August 2005 wurde am ersten Schultag nach der Begrüssung der Erstklässler/innen das jüngste Kind der Rudolf Steiner Schule, das Jakobshüttli, in die Schulgemeinschaft aufgenommen. Die schulergänzende Tagesstätte öffnete dazumal mit einem kleinen Grüppchen von etwa 10 Kindern seine Pforten. Die Kinder, die ergänzend zur Schule einen sorgsamen und kreativen Betreu- ungsplatz suchten, wurden liebevoll in die Gemeinschaft des Jakobshüttli aufgenommen, und mit seinem kreativen und naturverbundenen Angebot machte sich das Jakobshüttli unter der initiativkräftigen Führung von Frau Rahel Bräutigam bald einen guten Namen, die Liste der Anwärter und Anwärterinnen wuchs stetig. Heute, fünf Jahre nach dem Start, besuchen während einer Woche rund Schule aktuell 70 Kinder das Jakobshüttli. Zwei Drittel dieser Kinder besuchen die Rudolf Steiner Schule, ein Drittel kommt aus dem Bruderholzschulhaus, zwei, drei Kinder nehmen einen langen Weg vom Gundeli und sogar aus dem Gellert auf sich, um im Jakobshüttli dabei sein zu können, eine bunt gemischte, fröhliche Gruppe also, die sich da täglich trifft. Das Jakobshüttli nimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und deren Eltern Rücksicht und bietet in zeitlichen Modulen seine Betreuung an (Details unter www. steinerschule-basel.ch). Die Naturverbundenheit, die Spiele im Wald und auf der Wiese und die Besuche auf dem Bauernhof prägen die Nachmittage. Meistens sind die Jakobshüttlikinder bei schönem und auch grauerem Wetter, am liebsten natürlich bei Schnee, draussen. Und doch platzt das Jakobshüttli aus allen Nähten. Denn über Mittag besuchen bis zu 40 Kinder den Mittagstisch. Nach dem Essen sind die Bedürfnisse der Kinder sehr verschieden: die einen suchen einen ruhigen Arbeitsplatz für ihre Hausaufgaben, die andern brauchen Bewegung und wollen spielen, die dritten ruhig Geschichte hören, die vierten werken lautstark mit dem Hammer. Und nach dem Z’vieri vor dem Heimgehen sind die gemütlichen Stunden in der warmen Stube gefragt. Zum Glück wird sich das Jakobshüttli demnächst erweitern: Der jetzige Platz wird verdoppelt, denn das Jakobshüttli darf bald die ganze ehemalige Hauswartwohnung für sich in Anspruch nehmen, ein herrlicher Ausblick für uns Betreuende! Fünf Jahre Jakobshüttli und die Erweiterung des Platzangebotes, das wollen wir feiern! Am Samstagnachmittag, den 29. Mai 2010 festen wir ab 15.30 Uhr auf der «Kirsimatte» (Jakobsbergerstrasse/Seltisbergerstrasse) gemütlich zusammen bei Spiel, Theater, Musik und kleinen kulinarischen Köstlichkeiten. Dazu laden wir Sie herzlich ein, um uns kennen zu lernen, mit uns ins Gespräch zu kommen und vor allem, um unser eigenes «Jakobshüttli-Theaterstück», das jetzt unter Mitwirkung der meisten Kinder mit grosser Begeisterung am Entstehen ist, zu geniessen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Claudia Uebersax-Vischer, Leiterin des Jakobshüttli 29 Schule aktuell Sommerfest? Sommerfest. Sommerfest! Alle Jahre wieder steigt das Sommerfest. Organisiert und erarbeitet wird es von der Elternschaft. Auch dieses Jahr wird das Sommerspiel der 4. Klasse der Rudolf Steiner Schule Basel durch das Sommerfest umrahmt. Das Sommerfest wird von den Eltern der 1. - 7. Klassen organisiert und steht ganz im Zeichen «Spiel, Spass und kulinarische Freuden» ohne kommerzielle Zielsetzung. Durch ein engagiertes Für- und Miteinander soll die Möglichkeit der offenen Begegnung und der Gemeinschaftspflege ermöglicht werden. Das tragende Element des Sommerfests sind die Eltern und die durch sie betreuten Stände. Neben leckerem Glacé und Fruchtspiessen laden ein salziges Fingerfood-Buffet sowie Kaffee und Kuchen zum geselligen Verweilen ein. Für Bewegung und Abwechslung sorgen die Spielstände mit ihrem reichen Angebot. Die Koordination des Sommerfests erfolgt durch die Klassendelegierten der Elternschaft und dem «Sommerfest Initiativkomitee» (SOIK). Diesem Komitee gehören Franziska Gränicher, Amanda Lüdi, Gregor Leonhardt und Daniel Salem an. Also, bis dann am Sommerfest. Für das Organisationskomitee Daniel Salem «Spiele, Spässe, Fruchtspiesse» Samstag, 19. Juni 2010 Programm 10 Uhr: Sommerspiel 11 - 16 Uhr: Fingerfood-Buffet, Glacé, Kaffee & Kuchen sowie Spielparcours 16 Uhr: Sommerspiel 17 - 19 Uhr: Apéro-Time mit sommerlichen Longdrinks 19 Uhr: Abschiedsfeier der 12. Klassen für Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen Änderungen vorbehalten. Ab 11 Uhr unterstehen die Kinder der Obhut der Eltern. 31 Schule aktuell 33 Pausenraum für die Mittelstufe: ein Pilotprojekt FOTO: HEIDI SCHAFFNER Zum aktuellen Stand des Pausenhofprojektes Als Auftakt zur Gestaltung von Pausenraum für die Mittelstufe organisierte die Steuergruppe am 5. März 2010 eine öffentliche Veranstaltung mit dem Titel „Kinderwelt ist Bewegungswelt“. Es sollten Bedürfnisse und Notwendigkeiten dieser Altersgruppe aus dem Blickwinkel der neusten Erkenntnisse aus Pädagogik, Medizin, Sportwissenschaft, Sinneswahrnehmung und Ästhetik zusammengetragen werden. Die ca. 50 Zuhörer/innen erhielten in Impulsreferaten einen sehr informativen und spannenden Überblick der Referenten Dr. Erdmut Schädel (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Ita Wegmann Klinik, Arlesheim), Benz Schaffner (Sportlehrer, RSS Basel), Bernhard Hanel und Robin Wagner (Künstler und Gründer der Fa. KuKuK). Als direkte Fortsetzung dazu trafen sich am folgenden Tag Mitglieder der Steuergruppe «neue Pausenhöfe», Vertreter der Bewegungsfächer Sport und Eurythmie unserer Schule Vom Auspround vier Mitglieder der Fa. KuKuK bieren … bis zu einem Workshop. Angeleitet von zum Modell. Judith Anke (Architektin Fa. KuKuK) stellten wir uns am Morgen in verschiedenen Gruppen die Aufgabe, Bewegungsparcours in der Turnhalle zu entwerfen (und auszuprobieren), die möglichst viele Sinne ansprechen sollten. Am Nachmittag durften wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und anhand von Modellen Bewegungsinseln entwerfen, in welche die gewonnenen Erfahrungen einflossen. Für den kulinarisch hoch stehenden Rahmen sorgten Brigitte und Stephan Rotthaler und trugen so wesentlich zum positiven Ergebnis der Veranstaltung bei. Als nächstes wird die Fa. KuKuK nun ein Vorprojekt für unseren Aussenraum erstellen, in welchem die Erfahrungen des Workshops mitberücksichtigt werden. für die Steuergruppe «neue Pausenhöfe» Heidi Schaffner 34 Schule intern Fasnachtslied Ganz haimlig het sich yber Nacht D’ Frau Fasnacht schnäll uf d’Sogge gmacht. Si dyselet verschmitzt und lysli Zur Türe y vom Stainer Hisli. Und rüeft de gschtresste Lehrer zue: «S’ wird Fasnacht bald, I gib kai Rue!» Drum gryfft me denn wohl oder ibel Zem Farbtopf und zem Wasserkibel. Zum Schluss erstrahlt, es isch e Fraid, Die Schuel im naie Fasnachtskleid. Dr grossi Saal, dä lost sich seh, Isch prächtig gschmückt vo dr 5b. Und au die viele Klassezimmer Ufs scheenschti dekoriert wie immer. Dr «Rotti» mit em Örgeli Vertrybt ys alli Sörgeli. D’Tambure ruesse kreftig dry Und au dr Esel isch derby. Do gseht me Zwärgli und Mysli sitze Dört Aeffli unterm Koschtüm schwitze. So lang bis es halb zwölfi schlot Und d’ Fasnacht lysli wieder goht. Jetzt händ ihr Rue Bis s’ nägschte Johr D’ Frau Fasnacht wieder klopft ans Tor. Däggscht: Claudia Zäslin Helge: Jean-Marc Petit Schule intern Projekt Schulerweiterung Kurzbericht zum Projekt Schulerweiterung/Landkauf: Die Schule muss auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren und benötigt deshalb mehr Raum. Nachdem wir in den Weihnachts-Mitteilungen mehr auf den Mandatsauftrag und die involvierten Menschen geblickt haben, möchten wir heute mehr auf die Entstehungsgeschichte und den aktuellen Stand der Arbeiten schauen. Kleinkind-Eurythmie, aber auch Kleinkinderberatung, therapeutische Angebote, etc. Dazu kommt der aus der jetzigen Schulsituation bestehende und zum Teil auch dringende Mehrbedarf an zusätzlichen Räumlichkeiten. Warum überhaupt soll die Schule erweitert werden? Zusammengefasst kann man sagen, die Rudolf Steiner Schule Basel muss auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren und eine Reaktion ohne wesentliche Raumerweiterung ist nicht möglich. Die Mandatsgruppe und insbesondere Rolf Schwindl ist zurzeit zusammen mit unserer Architektin, Frau MarieLouise Müller Choquard, intensiv daran, die verschiedensten Varianten eines räumlichen Ausbaus zusammen zu tragen und unter Einbezug der Behörden die Voraussetzungen für eine konkretere Planung zu schaffen. Die Rahmenbedingungen auf unserem Gelände haben sich inzwischen zwar als äusserst kompliziert herausgestellt, doch unser Enthusiasmus für diesen wichtigen Schritt für die Zukunft unserer Schule sprüht unvermindert weiter. Wir hoffen sehr, dass wir Ihnen in den nächsten Mitteilungen etwas konkretere Angaben machen können. Allfällige Fragen richten Sie bitte direkt an Rolf Schwindl ([email protected]). Die Wandlung der Gesellschaft und insbesondere der Familienstrukturen, z.B. mit vermehrter Berufstätigkeit beider Elternteile oder vielen Alleinerziehenden- bzw. Patchwork-Familien führt dazu, dass auch wir eine zeitgemässe und moderne Angebots- und Tagesbetreuungspalette realisieren müssen. Nebst der Erweiterung des Mittagstisches («Mensa») und der Nachmittagsbetreuung mit Aufgabenhilfe soll aber auch das ganze Spektrum für Kinder im ersten «Jahrsiebt» am jetzigen Standort auf dem Jakobsberg angeboten werden. Darunter fallen unter anderem Spielgruppen im Wald und drinnen, Kindergärten, Eltern-Kind-Gruppen, Die Mandatsgruppe Vincent Hoehn, André Reymond, Andres Studer, Rolf Schwindl, Klaus von Roëll 35 36 Schule intern Abschied von Gisela Jungblut Nachruf (10.03.1926 – 11.12.2009) Gisela Elisabeth Jungblut wurde am 10.3.1926 in Karlsruhe/D als 2. Kind von Joseph und Gerlinde Ort, geb. Langscheid geboren. Bereits mit zwei Jahren verlor Gisela ihren Vater, der als begeisterter Bergsteiger bei einer Rettungsaktion selbst tödlich verunglückte. Von da an musste die Mutter für sich und die beiden Kinder den Lebensunterhalt selber bestreiten. Die kleine Familie zog deshalb nach Lörrach zurück. Für Gisela und ihren Bruder folgten behütete Kinderjahre in der Obhut ihrer phantasievollen, gütigen Grossmutter. Es war für die beiden Kinder ein Glücksfall, dass sie die Rudolf Steiner Schule in Basel besuchen durften, was für die Mutter durch die politische Lage in Deutschland wichtig und beruhigend war. Wesentliche Impulse empfing Gisela von ihrer verehrten Latein- und zeitweise auch Französisch-Lehrerin Elisabeth Häusler. Der tägliche Schulweg zwischen Lörrach und Basel wurde während des 2. Weltkrieges zusehends gefährlicher. Der damalige Hauswart Georg Kerner fand immer wieder Möglichkeiten, dass die Kinder in der Schweiz versorgt waren. Ende 1940 mussten die Kinder die Schweiz endgültig verlassen. Während der Jahre am Mädchengymnasium in Freiburg/Brsg. wurde die Angst vor der Gestapo zum ständigen Begleiter. Von 1944 an war der Schulbesuch nicht mehr möglich, weil alle verfügbaren Kräfte in die Kriegsindustrie gezwungen wurden. Nach dem Ende des Krieges konnte Gisela das Abitur nachholen und alle intellektuellen Bedürfnisse befriedigen, so auch die Mitarbeit in einer anthrop. Jugendgruppe. Es folgte das Germanistik-Studium mit dem Ziel Schule intern Waldorf-Lehrerin zu werden. Von ihrem ehemaligen Klassenlehrer angefragt, kehrte Gisela Jungblut 1954 zusammen mit ihrem späteren Ehemann an die alte Schule nach Basel zurück und übernahm zuerst diversen Fachunterricht, vorwiegend in Herrn Widmers Klasse. 1956 übernahm Frau Jungblut ihre 1. von 4 Klassenführungen. Ihr Freijahr (1981 – 82) verbrachte sie grösstenteils in Neuseeland und auf Reisen durch Asien. Auch nach der Pensionierung konnte sie noch einige interessante Reisen und viele Wanderungen in den geliebten Jurabergen geniessen. Ihre letzten Jahre waren leider von zunehmenden gesundheitsbedingten Einschränkungen geprägt. Gisela Jungblut war ein Mensch, dessen Leben nicht unbedingt leicht war. Verluste, Entbehrungen, Schicksalsschläge begleiteten sie durchs Leben. Die dadurch geschulte Selbstdisziplin übertrug sie auf ihren Erziehungsund Unterrichtsstil, den so manche Schüler wohl als Härte empfanden. Es war aber ihr unermüdliches Anliegen, die ihr anvertrauten Kinder intellektuell und menschlich zu fordern und zu fördern und sie bestmöglich als Jugendliche in die Oberstufe zu entlassen. Die Schule am Jakobsberg, die Gisela Jungblut zur geistigen Heimat wurde, blickt dankbar auf ein langes Lehrerleben und ein wertvolles Mitglied der Schulgemeinschaft zurück. Erika von Toenges Elisabeth Bernhard 37 Schule intern Herzlichen Dank! Kollegiums-Dank für die Elternspende von Weihnachten 2009 Liebe Eltern und Freunde Von ganzem Herzen danke ich im Namen des Kollegiums allen SpenderInnen für den hochwillkommenen Zustupf, den wir durch Frau Henriette Koechlin Limacher und Herrn Urs Limacher-Koechlin an der ersten Konferenz nach den Fasnachtsferien entgegennehmen durften. Durch diese traditionelle Elternaktion ist erneut ein unglaublicher Betrag von CHF 41‘500 zusammengekommen. Wie bis anhin wurde die Summe entsprechend den Pensen auf alle MitarbeiterInnen verteilt. Die Freude und auch Dankbarkeit für dieses willkommene Geschenk von Ihnen ist für uns MitarbeiterInnen sehr gross. Wir verstehen diese nicht selbstverständliche Geste zugleich als Anerkennung und Ansporn für unsere tägliche Arbeit, die wir zusammen mit Ihnen in erster Linie im Dienste der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen ausüben – und dies (allermeistens) sehr gerne! Mit nochmaligem herzlichem Dank und den besten Wünschen für ein weiteres lebendiges und freudiges Zusammenwirken in unserer Schulgemeinschaft und freundlichem Gruss Für das Kollegium André Reymond Ertrag aus der Weihnachtsspende Liebe Eltern, mit Freuden durften wir am 4. März 2010 in der Lehrerkonferenz den Ertrag aus der Weihnachtsspende 2009 von CHF 41‘500 an die Lehrer und Mitarbeiter unserer Schule verteilen. Die Summe wird jeweils prozentual zur Arbeitszeit an die 110 Mitarbeiter verteilt. Herzlichen Dank!. Henriette Koechlin und Urs Limacher Koechlin 39 Diagnose-Audit am Mittwoch, 14. und Donnerstag, 15. April 2010 Wie an verschiedener Stelle mitgeteilt, sei daran erinnert, dass an den zwei obgenannten Tagen in der Schule das Diagnose-Audit zum Stand der Umsetzung unseres Qualitätsentwicklunsverfahrens „Wege zur Qualität“ durch die Stiftung Confidentia (www. confidentia.info) stattfinden wird. Etwa 20 Organe/Arbeitsgruppen der Schule sowie Eltern und Schüler werden in etwa einstündigen Interviews befragt. Über die Resultate des Audits werden wir Sie direkt und über die Mitteilungen im Verlaufe des Jahres informieren. Die Steuergruppe Schulentwicklung mit „Wege zur Qualität“ Christine Jost, Karin Müller, André Reymond, Dieter Schaffner Schule intern Flohmarkt und Bazar Das Ergebnis von Fohmarkt und Bazar 2009 Es freut mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass aus den zwei Anlässen ein super Reingewinn von 264‘821.18 Franken erarbeitet worden ist. Die Ergebnisse im Überblick: Flohmarkt: 77‘180.30 Franken Bazar: 149‘389.68 Franken Lachsverkauf: 3‘421.00 Franken Barspenden: 3‘005.75 Franken Die in diesem Jahr wieder aufgenommene Standumsatz-Verdoppelungsaktion hat einen Betrag von 31‘824.45 Franken zusätzlich in unsere Kasse gespült und damit den Umsatzrückgang von etwas mehr als 10% bei weitem wettgemacht. Herzlichen Dank! Der Bazar-Initiativkreis hat erneut beschlossen, vom Reingewinn nochmals einen Betrag von 8‘000 Franken für die Neuanschaffung von eigenen Marktständen zurück zu stellen. Der Schule wird ein Totalbetrag von 256‘821.18 Franken überwiesen. Ganz herzlichen Dank all denjenigen, die durch ihren grossen und wertvollen Einsatz dieses gute Ergebnis für die Schule ermöglicht haben! Für den Bazar-Initiativkreis Christoph Zwahlen, Bazarkoordinator 41 42 Schule intern Standbezeichnung Verantwortlich Netto Abzug GK Reinertrag FLOHMARKT Flohmarkt Erfolg Vögtlin H. 87‘129 9‘94977‘180 BAZAR Abendveranstaltung Samstag Kälin M. 1‘416 183 Abendveranstaltung Buffet 286 22 263 1‘233 Adventskränze, Gestecke von Roëll K. 8‘801 8857‘916 Adventswerkstatt Monnerat R. 1‘218 118 Bildergalerie Jutard A. 69470 624 Bildertaschen DeBourke R. 482 38 444 Billetvorverkauf Kasperli Kälin M. 1‘962 154 1‘808 Billetvorverkauf Matinée Kälin M.7‘066 615 6‘452 1‘099 Bill. Koll. Jazz, Spenden 30 6 24 Bio-dyn. Kurzmassage Hasler R. / Senn B. 610 48 562 Boutique Wyss St. 1‘500 126 1‘374 Brot Hurni C. / Keller C. 2‘057 349 1‘707 Buchantiquariat Bitterli Th./Frei F./Stöckli D. 31‘076 2‘505 28‘571 Buchbinden Galsterer S. 3‘592 311 3‘281 Bücher neu Bider u. Tanner Stocker J. 1‘500 814 686 Café am Jakobsberg Vögtlin S. 3‘434 343 3‘091 Crêpes Jonischkeit R. 1‘000 149 851 Demeter Gemüse Buser Ch. 1‘361 234 1‘127 Design Vögtlin A. 3‘885 396 3‘489 Edelsteinfischen Klasse 1b 369 29 340 Espresso- Saftbar Jacob D. 1‘783 187 1‘596 Filzwolle Vögtlin A. 69474 Fischlifangen Fluri N. 82 676 Garderobe Schüler 605 48 558 Gesundheitsstand Gregori U. 4‘046 400 3‘646 Getränkestand Erny B. 3‘042 368 2‘674 Gutzi und Gebäcke Züger B. 3‘092 243 2‘849 Hexenhäuschenwerkstatt Tanner K. 1‘106 200 905 Honig Mesmer H. 557 131 426 Keramik Objekte Grether A. 500 63 437 Kerzen Brodbeck C. 2‘505 514 1‘991 Kerzenziehen Liniger C./ Evison J. 3‘297 275 3‘022 Kindergärten Franzreb R. 2‘257 177 2‘080 Kinderkuchenstand Thomas H. 298 23 275 Kuchen, Sandwiches Schnoz K./Sutter S. 4‘189 464 3‘724 Kunstkarten Hutter U. 2‘427 457 1‘970 Lebkuchen verzieren Kaufmann A. 576 58 518 Lederwaren Hettich C. 3‘844 511 3‘333 620 Schule intern Lichterzimmer Franzreb R. 1‘157 91 1‘066 Marktstand Köchlin H. / Rieger K. 3‘562 288 3‘274 Märlizimmer Gratzl St. 596 47 549 Marroni Purtscher Ph. 821 152 669 Massage Dr. Pressel Patzig M./ Vilho Q. 370 29 341 Messer- Scherenschleifen Näf I. 514 51 463 Mineralien Dierdorf E. + R. 5‘443 428 5‘015 Oase der Erholung Jäschke V. 646 148 498 Ohrschmuck Benedetti B. 1‘466 169 1‘297 Olivenprodukte Fromherz J. 260 108 152 Paul Schatz-Stand Langscheid T. 40279 323 Pizza Häusermann P. 5‘458 555 4‘904 Polsterer Kasper Hp. 200 16 184 Puppen Mensch Y. 3‘353 275 3‘078 Raku-Ofen Mesmer Hp. 172 13 158 Schülerarbeiten Schlengber M. 5‘553 604 4‘949 Schulmaterial Schläfli-Lüscher 2‘017 316 1‘702 Spaghettizimmer Weber K. 1‘618 347 1‘272 Spielzimmer 7. Klassen Klasse 7 a und b 473 37 436 Steinobjekte De Caro D. 1‘304 118 1‘185 Suppenzimmer Zigerli G./Kungler J. 1‘433 141 1‘292 Teestübli Mösle Ch.761 67 693 Thai-Restaurant/Frühlingsrollen Dörflinger Ch. 5‘519 873 4‘645 Tipi Indianerzelt Marbach A. 0 0 0 Töpfer Gruenewald J. 510 120 390 Triskelverlag Leguerranic 180 57 123 Vierjahreszeiten Vögtlin A. 4‘073 367 3‘706 Waffeln Gränicher F. 3‘699 406 3‘293 Weleda Bally S. 3‘711 606 3‘106 Zirkus 5. Klassen Klassen 5 a und b 1‘600 207 1‘393 zum Handwerk Kruck C. 3‘822 383 3‘439 Kassenüberschuss 157 157 Erfolg Bazar-Stände 168‘086 149‘390 Lachsverkauf 3‘421 3‘421 Bazarspenden allgemein 3‘006 3‘006 Vordoppelung Einnahmen Buchantiquariat 31‘824 31‘824 Total Erfolg Bazar 206‘338 187‘641 18‘697 18‘697 ZUSAMMENFASSUNG Erfolg Bazar Initiativ Kreis BIK Total293‘467 28‘645 Rückstellung für eigene Marktstände (Rückst.Total 16‘000) 264‘821 -8‘000 Überweisung an Schule 256‘821 43 Inserat_130x55 22.6.2009 22:32 Uhr Seite 1 Maarten de Hoog Biographiearbeit Life Coaching Standortbestimmung Entscheidungshilfe Neuorientierung Visionsarbeit Herzwerk www.dehoog.ch 079 425 49 11 Schule aktuell Sonntagshandlungen Daten für die Sonntagshandlungen Frühling 2010 Sonntag Donnerstag Sonntag Pfingsten Donnerstag Sonntag 18.04.10, 10.00 22.04.10, 07.30 09.05.10, 10.00 23.05.10, 10.00 27.05.10, 07.30 06.06.10, 10.00 Donnerstag 10.06.10, 07.30 Sonntag 20.06.10, 10.00 Jugendfeier: nach Ankündigung jeweils 10 Uhr, Donnerstags 7.30 Uhr 45 48 Schule aktuell ANEKDOTEN Schwärmt die Mutter: «Lueg emol das schöne Ooberoot!» Darauf die kleine Tochter: «… und erscht das unde Blau!» Im Hinblick auf den kommenden Winter sagt Jasmin (damals 3): «… und wenn denn de Schnee chunnt, düen mer Balle schlachte!» In einer 6.Klasse fragt der Lehrer: «Wie habt ihr den heutigen Test geübt?» Eine Schülerin antwortet: «Geübt habe ich mit meiner Mutter, meinem Vater und mit mir selber.» Haben auch Sie eine nette Anekdote, die hierher passt: Bitte mailen Sie diese an: [email protected]. Herzlichen Dank! Schule intern 49 ANGEBOTE – WÜNSCHE – KONTAKTE Diese Seite steht Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, im Sinne eines öffentlichen Anschlagbretts zur Verfügung. Hier können Sie Ihre Angebote und Ihre Wünsche veröffentlichen. Suchen Sie eine pentatonische Kantele oder ein katalanisches Ferienhaus? Haben Sie eine Viola zu verkaufen oder ein Maiensäss zu vermieten? Hier finden Sie Kontakte. Senden Sie uns maximal acht Zeilen an: [email protected] oder per Post an: Rudolf Steiner Schule Basel, Redaktion Mitteilungen, Jakobsbergerholzweg 54, 4059 Basel. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre eigenen Kontaktdaten anzugeben. Gesucht Kinderbetreuung: Gesucht Kinderbetreuung für unsere zwei Jungs (3 Jahre und 7 Monate), vorwiegend tagsüber, flexible Zeiten. In Basel, Nähe Claraspital. Kontakt: Celia Dressel / Juergen Horn, Tel. 061 683 43 92. Suchen ein Aquarium/Terrarium oder Hamsterkäfig für zwei Zwerghamster günstig od. sogar gratis. 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Gesucht Einfamilienhaus: Familie mit einem Kind (4 Jahre) sucht in der Umgebung der Steinerschule Basel auf dem Bruderholz ein Einfamilienhaus mit fünf bis sechs Zimmern (Reihenhaus oder freistehend). Wir freuen uns über Angebote oder Hinweise! Familie Schneller, Tel. 052 233 88 74 Das «Jakobshüttli» sucht gut erhaltenes Büromobiliar wie Schränke, Corpus, grosser Bürotisch, Computertisch, etc. Kontakt: jakobshuettli@ steinerschule-basel.ch Praktikantin für die Waldspielgruppe Waldzwärgli ab August 2010 gesucht. Arbeitszeiten Mo - Do von 7.30- 14.00 inkl. Mittagessen. Intressierte können sich bei Christine Rufli 0617020166 melden Schule intern 51 Vorstand des Schulvereins Vorstand Schulverein Schaffner, Dieter (Vorsitz) 6, rue des Champs, F-68220 Leymen Breitenstein, Corinne (EBK) Weinbergstrasse 16, 4102 Binningen 0033 389 681 714 061 560 80 42 Cuendet, Nicolas (Vizepräsident) Rainweg 18, 4143 Dornach 061 701 12 51 Eugster Stamm, Stefan (ER) Im Langen Loh 212, 4054 Basel 061 302 49 36 Jost, Christine In den Ziegelhöfen 125, 4054 Basel 061 301 70 64 Leibundgut, Bruno (FIKO) Erlenstrasse 18, 4127 Birsfelden 061 312 43 45 Meier, Guido (ER) Spitalholzweg 4, 4144 Arlesheim 061 411 20 25 Reymond, André (Admin./FIKO) Dammerkirchstrasse 12, 4054 Basel 061 560 80 43 Schwindl, Rolf (Bauverwaltung) Oberer Batterieweg 74, 4059 Basel 061 361 11 91 EBK: Elternbeitragskomission ER: Elternrat FIKO: Finanzkomission Schule intern 53 Konferenzleitung Arakov, Regine Biascastrasse 8, 4059 Basel 061 361 53 16 Jost, Christine In den Ziegelhöfen 125, 4054 Basel 061 301 70 64 Kartje, Johannes Im Rippel 4, D-79639 Grenzach-Wyhlen Kohler, Urs Sempacherstrasse 66, 4053 Basel 061 362 09 88 Müller, Karin Hechtweg 11, 4052 Basel 061 311 18 70 Schaffner, Dieter 6, rue des Champs, F-68220 Leymen Studer, Andres Giornicostrasse 239, 4059 Basel Öffnungszeiten Schulsekretariat Unser Schulsekretariat ist telefonisch unter der Nummer 061 331 62 50 erreichbar. Montags, dienstags, mittwochs und freitags von 07.30 Uhr bis 12.00 Uhr 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr donnerstags von 07.30 Uhr bis 12.00 Uhr 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr Die Öffnungszeiten sind von 09.00 Uhr bis 11.30 Uhr 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr (donnerstags bis 15.00 Uhr) Ausserhalb der Öffnungszeiten erreichen Sie uns per Fax oder per E-Mail: Fax 061/331 62 55, E-Mail: [email protected] 0049 7624 984 75 68 0033 389 681 714 061 361 69 60 54 Impressum Rudolf Steiner Schule Basel Mitteilungen Herausgeber: Lehrerkollegium und Schulverein Redaktion: Jean-Marc Petit (JMP), Tel. 0033 389 685 833 Angelika Torrie, [email protected] E-Mail: [email protected] Inserate: Senta Fosanelli, Tel. 061 331 62 50 oder [email protected] Produktion/Layout: [email protected] Adresse: Rudolf Steiner Schule Basel Redaktion Mitteilungen Jakobsbergerholzweg 54 4059 Basel www.steinerschule-basel.ch Postcheck: 40-6024-5 Druck: OKT Offset- & Kopierdruck AG Erscheint: vierteljährlich Abonnement: Fr. 40.– (für Eltern im Schulgeld inbegriffen) Die Mitteilungen erscheinen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. 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