UEFA•direct #164

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UEFA•direct #164
Nr. 164 • Januar/Februar 2017
Nr. 164
JANUAR / FEBRUAR 2017
OFFIZIELLE PUBLIKATION
DER EUROPÄISCHEN
FUSSBALLUNION
NO TO RACISM
EUROPEAN
QUALIFIERS
Die größten Stars Europas auf
dem Weg nach Russland
NICHT OHNE
MEINE SCHUHE
Fußballer sprechen über ihr
wichtigstes Werkzeug
THE
TECHNICIAN
XXXXXxxxx
EM-Erfolgscoach
Fernando Santos
gibt Einblicke in sein Schaffen
EXEKUTIVKOMITEE
Das Endspiel der Europa League
2018 wird in Lyon ausgetragen
GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE
Christian Mutschler (Schweiz, 13.2.)
Vladimir Šajn (Slowenien, 22.2.)
Roman Babajew (Russland, 13.2.)
Ana Caetano (Portugal, 22.2.)
Marinus den Engelsman (Niederlande, 14.2.)
Peter Jones (England, 24.2.)
Manuel López Fernández (Spanien, 14.2.)
Hans-Dieter Flick (Deutschland, 24.2.)
Thomas Weyhing (Deutschland, 14.2.)
Oleg Harlamov (Estland, 24.2.)
Livio Bazzoli (Italien, 14.2.)
Xavier Palacin (England, 24.2.)
Peter Bonde (Dänemark, 14.2.)
Miroslav Radoman (Serbien, 25.2.)
Juan Carlos Miralles (Andorra, 14.2.)
Josep Garcia (Andorra, 26.2.)
Susanne Erlandsson (Schweden, 15.2.)
Ghenadie Scurtul (Moldawien, 26.2.)
60 Jahre
Egidius Braun (Deutschland, 27.2.)
Leif Sundell (Schweden, 15.2.)
Enrique Cerezo Torres (Spanien, 27.2.)
Katriina Elovirta (Finnland, 15.2.)
Allan Hansen (Dänemark, 27.2.)
Sonia Testaguzza (Schweiz, 15.2.)
Peter Lundström (Finnland, 27.2.)
Switlana Schkil (Ukraine, 15.2.)
John Beattie (England, 28.2.)
Orchan Huseinsade (Aserbaidschan, 15.2.)
Markus Stenger (Deutschland, 28.2.)
Jan Pauly (Tschechische Republik, 16.2.)
TERMINE
Sitzungen
19.1.2017 in Nyon
Auslosung der Vorrunde des
europäischen Qualifikationswettbewerbs
zur Frauen-WM
20.1.2017 in Nyon
Kommission für Frauenfußball
26.1.2017 in Nyon
Auslosung der Gruppenspiele der U21Europameisterschaft 2017-19
9.2.2017 in Nyon
Exekutivkomitee
13.2.2017 in Nyon
Auslosung der Achtel-, Viertel- und
Halbfinalbegegnungen der UEFA
Youth League
Roman Sowinski (Polen, 16.2.)
Terje Svendsen (Norwegen, 17.2.)
Róbert Barczi (Ungarn, 17.2.)
16.2.2017 in Nyon
Medienkommission
Gudrun Inga Sivertsen (Island, 17.2.)
Jozef Vengloš (Slowakei, 18.2.)
Borislaw Alexandrow (Bulgarien, 18.2.)
Georgios Gkirtzikis (Griechenland, 18.2.)
70 Jahre
Patrick Kelly (Republik Irland, 18.2.)
Pertti Alaja (Finnland, 18.2.)
Wasili Melnitschuk (Ukraine, 18.2.) 60 Jahre
Jordi Pascual (Andorra, 18.2.)
Petro Iwanow (Ukraine, 18.2.)
Jānis Mežeckis (Lettland, 19.2.)
Louis Peila (Schweiz, 19.2.)
Lars Arnesson (Schweden, 20.2.)
Eggert Magnusson (Island, 20.2.) 70 Jahre
Edward Potok (Polen, 20.2.)
João F. De Magalhães Marques
(Portugal, 20.2.)
Ion Geolgau (Rumänien, 20.2.)
Patricia Moyersoen (Frankreich, 20.2.)
www.uefafoundation.org
Ralph Zloczower (Schweiz, 21.2.)
Fernando Gomes (Portugal, 21.2.)
Jarmo Matikainen (Finnland, 21.2.)
Eugène Westerink (Niederlande, 21.2.)
Igor Ischenko (Ukraine, 21.2.) 50 Jahre
MITTEILUNGEN
• Seit vergangenem November
ist Seilda Baischakow neuer
Präsident des Kasachischen
Fußballverbands. Er ersetzt
Jerlan Koschagapanow.
• Angelo Chetcuti wurde zum
neuen Generalsekretär des
Maltesischen Fußballverbands
ernannt. Er wird Nachfolger
von Bjorn Vassallo.
NACHRUFE
Pierre Rochcongar (Frankreich),
seit 2015 dritter Vizevorsitzender
der Medizinischen Kommission
der UEFA, ist am 2. Dezember im
Alter von 69 Jahren verstorben.
Er gehörte der Kommission seit
2011 an.
Leonardus van der Kroft
(Niederlande), Mitglied des
Freundeskreises der Ehemaligen,
ist am 7. Dezember im Alter von
87 Jahren verstorben. Er gehörte
von 1986 bis 2000 der UEFASchiedsrichterkommission an.
24.2.2017 in Nyon
Auslosung der Achtelfinalbegegnungen
der UEFA Europa League
Wettbewerbe
23.1.-1.2.2017
Vorrunde der FutsalEuropameisterschaft 2017-18
7./8.2.2017
UEFA Youth League: Playoffs
14./15. und 21./22.2.2017
UEFA Champions League:
Achtelfinale (Hinspiele)
16.2.2017
UEFA Europa League:
Sechzehntelfinale (Hinspiele)
21./22.2.2017
UEFA Youth League: Achtelfinale
23.2.2017
UEFA Europa League:
Sechzehntelfinale (Rückspiele)
Asim Chudijew (Aserbaidschan, 22.2.) 60 Jahre
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 55
VORWORT
„EINE NEUE ÄRA“
E
in weiteres Jahr neigt sich seinem Ende zu
und der Blick zurück macht mich stolz auf
alles, was wir erreicht haben. Es wäre
unmöglich, über die Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate zu sprechen, ohne dabei die
UEFA EURO 2016 in Frankreich zu erwähnen.
Ich möchte dem Französischen Fußballverband
und der EURO 2016 SAS für die Organisation
eines fantastischen Events danken und allen
Nationalverbänden mein Lob für einen spannenden Qualifikationswettbewerb und eine
tolle Endrunde aussprechen. Für mich besteht
kein Zweifel, dass die Erweiterung des Turniers
auf 24 Mannschaften ein wichtiger Schritt war!
Auch in unseren anderen Wettbewerben
erlebten wir viele spannende Momente. Wir
dürfen nicht vergessen, dass wir insgesamt
15 Wettbewerbe organisieren und diese alle
auf ihre eigene Weise zur Förderung und
Entwicklung des europäischen Fußballs
beitragen.
Die neue Ära mit Aleksander Čeferin an der
Spitze unserer Organisation hat natürlich erst
begonnen. Ich freue mich, mit einem Mann
zusammenarbeiten zu können, den ich bereits
als Präsident des Slowenischen Fußballverbands
kannte. Der neue Präsident hat viel Energie und
zahlreiche Ideen mitgebracht, um die UEFA in
eine neue Ära zu führen, und ich freue mich
darauf, mich gemeinsam mit ihm auf dieses
Abenteuer einzulassen.
Zusammen mit dem UEFA-Exekutivkomitee
haben wir am Ende des Jahres in Nyon einige
wichtige Entscheidungen getroffen, darunter
die Erhöhung des Preisgeldes für die UEFA
Women’s EURO von EUR 2,2 Mio. im Jahr 2013
auf EUR 8 Mio. für 2017. Wir freuen uns auf
ein erfolgreiches Turnier in den Niederlanden.
Dies ist hoffentlich nur eine von vielen
Erfolgsgeschichten, die wir im kommenden
Jahr, das auch mit der Endrunde der U21Europameisterschaft in Polen aufwartet,
erzählen können. Ich freue mich darauf, in den
kommenden Monaten mit Ihnen zusammenzuarbeiten und wünsche Ihnen frohe Festtage
und alles Gute für 2017.
Theodore Theodoridis
UEFA-Generalsekretär
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 03
14
34
BFU
Sportsfile
INHALT
ÜBERSICHT
6 Nicht ohne meine Schuhe
24Marketing
12Exekutivkomitee
28 The Technician
Der Fußballschuh ist mehr als ein Werkzeug, wie die Anekdoten illustrer Spieler zeigen.
In seiner letzten Sitzung des Jahres
hat das Exekutivkomitee mehrere wichtige Entscheidungen getroffen, darunter die Vergabe des Europa-
League-Endspiels 2018 an die Stadt Lyon.
14U21-Europameisterschaft
Im polnischen Krakau wurde die
erste U21-EM-Endrunde mit
12 Mann­schaften ausgelost.
16 Qualifikation zur WM 2018
Der Weg nach Russland ist noch weit, doch nach den ersten vier Spieltagen zeichnen sich in den neun europä­i-
schen Qualifikationsgruppen erste Tendenzen ab.
04 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Das Programm UEFA GROW unter-
stützt die Verbände dabei, sich im Marketingbereich weiterzuentwickeln.
Der portugiesische Nationalcoach Fernando Santos blickt auf den ersten Titelgewinn Portugals bei einem großen Turnier zurück.
34Bulgarien
Der bulgarische Fußball kann
sich über ein brandneues nationales Trainingszentrum freuen.
38Färöer-Inseln
Der Verband hat vier neue Juniorennationaltrainer engagiert.
39 Nachrichten der Mitgliedsverbände
Offizielle Publikation der
Europäischen Fußballunion
Chefredakteur:
Emmanuel Deconche
Stellvertretende
Chefredakteurin:
Dominique Maurer
Externer Beitrag von:
Simon Hart (Seite 6)
Julien Hernandez (Seite 16)
Jordan Grosdanow, BFU
(Seite 34)
Terji Nielsen, FSF (Seite 38)
Layout und Realisierung:
Touchline
Druck:
Artgraphic Cavin
CH-1422 Grandson
Redaktionsschluss:
14. Dezember 2016
Titelbilder:
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28
UEFA
12
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16
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THE TECHNICIAN
INHALT
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 05
„Wir mussten unsere
Schuhe selber
pflegen, indem
wir sie nach dem
Training putzten
und mit Lederfett
einschmierten. Das
war wie ein Ritual,
alle gingen mit
großer Sorgfalt zu
Werke – und es war
auch viel Aberglaube
dabei“
Armando Rotoletti
Paolo Rossi
DAS SPIEL
NICHT OHNE
MEINE SCHUHE
Das Schuhwerk eines Spielers sagt so viel über diesen aus wie
das Trikot. Aberglaube, Leidenschaft, Präzision – hinter dem
Fußballschuh steckt mehr als nur ein Ausrüstungsgegenstand.
D
ie Schuhe sind das Werkzeug
des Fußballers“, sagt Paolo Rossi
rückblickend auf seine Beziehung
mit den Fußballstiefeln, die er als Profi
trug.
Das Paar, mit dem der ehemalige
Juventus-Torjäger bei der WM 1982 sechs
Treffer für die Azzurri schoss, ist derzeit
in einer Wanderausstellung zu sehen,
zusammen mit dem goldenen Schuh, den
er als Torschützenkönig dieses Turniers
erhalten hatte. Auf der Suche nach der
Bedeutung des Fußballschuhs für einen
Fußballer taucht Rossi zunächst noch
weiter in die Vergangenheit ein und
erinnert sich an das allererste Paar, das
er vor einem halben Jahrhundert trug.
„Als ich mit zehn Jahren einem
Fußballverein beitrat, kaufte mir meine
Mutter meine ersten Schuhe mit
Gummistollen“, erzählt Rossi. „Ich erin­nere
mich heute noch – ich konnte vor
Aufregung kaum atmen. Ich fühlte mich
wie ein Serie-A-Spieler, so stolz war ich.“
Ähnlichen Stolz verspürte er als
Juventus-Junior, wenn die Spieler der
ersten Mannschaft in den Schuhen
glänzten, die er für sie „eingetragen“
hatte. „Die Spieler der ersten Mannschaft
gaben uns jeweils ihre brandneuen Schuhe
zum Eintragen, damit das Leder weicher
wurde. Nach einer Woche gaben wir sie
zurück und wenn ein Spieler mit einem
dieser Paare einen Treffer erzielte, fühlte
man sich selber als Torschütze!“
Laut Rossi hatten italienische Spieler
damals kaum Ausrüsterverträge und
mussten sich selber um ihr Schuhwerk
kümmern. „Wir mussten unsere Schuhe
selber pflegen, indem wir sie nach dem
Training putzten und mit Lederfett
einschmierten. Das war wie ein Ritual, alle
gingen mit großer Sorgfalt zu Werke – und
es war auch viel Aberglaube dabei.“
Rossi ist nicht der einzige, bei dem das
Wort „abergläubisch“ fällt, wenn er von
seinen alten Tretern erzählt. Eine Anekdote
von Gary Lineker, Rossis Nachfolger als
WM-Torschützenkönig 1986, zeigt, was
einem Fußballer seine Schuhe bedeuten.
In der Saison 1985/86 erzielte Lineker
für den FC Everton 40 Tore. Vor einem
wichtigen Spiel bei Oxford United in
einer der letzten Runden waren seine
Schuhe plötzlich nicht mehr auffindbar
und er musste sich ein Paar ausleihen.
Er ließ mehrere große Chancen aus,
Everton verlor mit 0:1 und wurde schließlich nur Vizemeister, zwei Punkte
hinter dem Lokalrivalen FC Liverpool.
Später tauchten die Schuhe wieder auf
und mit ihnen schoss Lineker in Mexiko
sechs Tore für England. „Das waren
meine Glücksstiefel. Ich habe sie ein paar
Mal an adidas geschickt, um sie reparieren
zu lassen. Ich war damals ein bisschen
abergläubisch.“
Leistungsinstrument
Über die besondere Beziehung eines
Fußballers zu seinem Schuhwerk weiß
vielleicht niemand besser Bescheid als der
Australier Craig Johnston, Erfinder des
adidas Predator, der ab 1994 die Fußball­
plätze mit einem revolutionären Konzept
eroberte: der Schuh als Mittel zur
Leistungssteigerung.
„Ich habe den Fußballschuh so betrachtet, wie ein Golfer seine Schläger und ein
Tennisspieler sein Racket betrachtet“, so
Johnston. „Ich denke nicht, dass die Leute
den Fußballschuh zuvor als Leistungs­
instrument sahen – es war einfach nur
ein Schuh.“
Johnstons innige Beziehung zum
Fußballschuh entstand in seiner
Juniorenzeit beim FC Middlesbrough,
lange vor dem Triumph im Pokal der
Landesmeister 1984 mit dem FC Liverpool.
Kurz nach seiner Ankunft aus Australien
wurde der Teenager zunächst vom
damaligen Middlesbrough-Trainer Jack
Charlton aussortiert. Statt nach Hause
zurückzukehren, blieb er beim Verein
und verdiente sich ein Taschengeld, indem
er die Autos, Spielkleidungen und – richtungsweisend – die Fußballschuhe der
Spieler der ersten Mannschaft reinigte.
„Statt mit Geld bezahlten sie mich
manchmal mit Fußballschuhen“, erinnert
sich Johnston. „Die Puma Kings waren so
dünn, dass sie alle 2-3 Monate ausgeleiert
waren – am Ende hatte ich eine Sammlung
von Puma Kings und adidas Copas. Das
war mir viel mehr wert als Geld. Der
Schuhraum war mein Revier. Ich fühlte
mich da wohl und sicher und ich erinnere
mich heute noch an den Geruch aus
Einreibemittel und Leder. Da ist meine
Leidenschaft und mein Verständnis für
gute und schlechte Fußballschuhe
entstanden.“
Auf die Frage nach dem besten Schuh
von allen hat Johnston eine klare Meinung:
„Ich habe immer den adidas Copa Mundial
und den adidas World Cup bevorzugt.“
Modische Revolution
Der Fußballschuh hat eine erstaunliche
Entwicklung durchgemacht – von den
unbequemen Modellen des späten 19.
und frühen 20. Jahrhunderts, die aus
Hartleder angefertigt waren und bis
weit über die Knöchel reichten, bis hin
zu den grellen, federleichten Exemplaren
der heutigen Zeit.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 07
In der 1863 verfassten Erstausgabe der
Spielregeln hieß es lediglich, dass die
Schuhe keine vorstehenden Nägel
aufweisen dürfen. Jahrzehntelang war
es üblich, dass Fußballer neue Stiefel
anzogen und in warmes Wasser tauchten,
damit sie sich ihren Füßen anpassten.
Außerdem wurden sie durch Einreibemittel
weicher gemacht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen
sich die Dinge zu ändern. 1949 stellte die
von Adi Dassler gegründete Firma adidas
die ersten Fußballschuhe mit Gummistollen
her. 1954 wurde die Bundesrepublik
Deutschland auch dank Schuhen mit
einschraubbaren Stollen Weltmeister.
Weitere zwei Jahre später kamen die
ersten Modelle mit Nylonsohlen auf den
Markt.
Für die Fußballer von der Insel erwies sich
die WM 1950 als zukunftsweisend. Auf den
knochentrockenen Spielfeldern Brasiliens
traten die Engländer mit dem üblichen
Schuhwerk aus Hartleder und stählernen
Zehenkappen an, das sich seit der Jahr­
hundertwende nur wenig verändert hatte.
Entsprechend überrascht waren sie beim
Anblick der leichtgewichtigen, schnittigen
Schuhe der Brasilianer.
Stanley Matthews, der legendäre
englische Flügelspieler, ging direkt in das
nächste Sportgeschäft in Rio de Janeiro, um
sich ein Paar zu kaufen. „Ich habe gemerkt,
dass ich mit diesen noch schneller war.“
Wieder zu Hause angekommen, ließ er sich
von der Genossenschaft Co-op ein eigenes
Modell anfertigen, mit dem er bis zum Ende
seiner Karriere spielen sollte. Die Kopie
dieses Prototyps verkaufte sich
500 000 Mal.
Das Beispiel von Matthews zeigt, dass
Ausrüsterverträge für Topfußballer keine
neue Erscheinung sind. Im nationalen
Fußballmuseum Englands in Manchester
stehen zwar ein Paar maßgeschneiderte
adidas-Schuhe Frank Lampards von 2009 –
mit drei eingenähten synthetischen Polstern
auf einer Oberfläche aus Känguru-Leder,
was eine bessere Ballkontrolle garantieren
soll. Im Museum finden sich aber auch
Schuhe, für die Spieler wie Tom Finney
und George Best Werbeträger waren.
„Versetzen Sie sich in meine Schuhe“
(put yourself in my shoes) lautete der
Verkaufsslogan für die Stylo Matchmakers,
für welche die nordirische Legende von
Manchester United, George Best, in den
08 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
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DAS SPIEL
1960er-Jahren warb. Im folgenden
Jahrzehnt weigerte sich Johan Cruyff
aufgrund seines Schuhvertrags mit Puma,
die drei adidas-Streifen auf dem niederländischen Nationaltrikot zu tragen.
Nicht einmal der aktuelle Trend hin zu
grellfarbenen Schuhen kann als komplett
neu bezeichnet werden. Wenngleich die
heutigen Modelle so ziemlich das gesamte
Farbenspektrum abdecken, sei dennoch
erwähnt, dass der englische Weltmeister
Alan Ball am Anfang der 1970er-Jahre
weiße Fußballschuhe schnürte. Da die
Auf den knochentrockenen
Spielfeldern Brasiliens traten
die Engländer mit dem üblichen
Schuhwerk aus Hartleder
und stählernen Zehenkappen
an, das sich seit der Jahr­
hundertwende nur wenig
verändert hatte. Entsprechend
überrascht waren sie beim
Anblick der leichtgewichtigen,
schnittigen Schuhe der
Brasilianer.
DAS SPIEL
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Unten: 1951 – Der Engländer Stanley Matthews
untersucht sorgfältig seine Stollen.
Links: 1960 – Der Brasilianer Nilton Santos gönnt
sich eine Pause.
Versorgungsketten damals jedoch bei
weitem nicht so effizient waren wie
heute, malte Ball seine alten adidasStiefel Weiß an, bis die neuen HummelModelle eintrafen.
Paolo Rossi hatte sogar Anteile an der
Firma Lancer, dem Hersteller der Schuhe,
die ihn zum sechsfachen WM-Torschützen
machten. „Eine Zeit lang war ich Besitzer
dieser Marke. Es war eine Firma, die
Sportkleidung und andere Artikel herstellte,
und ich hatte vor dem Turnier in die Marke
investiert.“
Entstehung eines
Kassenschlagers
Zurück zu Craig Johnston und der
Entstehung des Predator. Ein zentraler
Aspekt der Evolution des Fußballschuhs
war die Tatsache, dass sich die Spieler
dank leichterem Schuhwerk schneller
bewegen konnten. Ein weiterer Aspekt
bestand darin, dass mit zunehmender
Leichtigkeit und Manövrierbarkeit das
Balles vermehrt Schuhe entwickelt wurden,
mit denen die Spieler die Flugbahn besser
beeinflussen konnten.
Seine Idee kam Johnston nach einer
Trainingseinheit mit Nachwuchsspielern
in seiner Heimat Australien: „Ich erklärte
ihnen, wie man dem Ball Drall gibt. Ich
sagte, dass man sich vorstellen müsse,
einen Tischtennisschläger auf dem Fuß
zu haben. So könne man den Ball
anschneiden und ihm den gewünschten
Drall geben – seitlicher Drall, Topspin
usw. Die Kinder antworteten: ,Aber
Mr. Johnston, es beginnt zu regnen,
unsere Schuhe sind aus Leder, und sie
rutschen, weil sie nicht aus Gummi sind!‘
Als ich nach Hause fuhr, wurde mir klar,
dass die Kinder Recht hatten. Also habe
ich mir einen Tischtennisschläger besorgt,
den Gummibelag abgenommen und mit
ein paar Elastikbändern am Schuh
befestigt. Ich trat gegen den Ball, der
aus Polyurethan war, und es quietschte.“
Ziel sei es gewesen, so Johnston, einen
Schuh mit größerer Kontaktfläche und
besserer Griffigkeit zu entwickeln.
„Er hatte ein bisschen mehr Grip und der
Kontakt war härter und länger. Durch die
Lamellen – auf denen das Patent beruhte
– wurde der Ball wie durch einen Tisch­
tennisschläger erfasst und deformiert. Der
Ball wurde besser getroffen, und weil die
Kontaktfläche aus Gummi war, konnten
die Spieler den Ball härter treten.“
„Im Gegensatz zu den guten Spielern,
mit denen ich gespielt habe, wie Graeme
Souness, musste ich bei jedem Kick
überlegen, mit welchem Teil des Fußes
ich den Ball wo treffen muss, um den
gewünschten Drall zu erzeugen – sei es
Rückwärtsdrall, Topspin, geradeaus usw.
Ich war ständig am Analysieren. Bei
anderen Spielern ging das wie von selbst,
ich musste abschauen. So wurde mir klar,
dass der Kontakt zwischen Schuh und Ball
der entscheidende Moment ist.“
Nachdem er bei adidas, Nike, Puma,
Umbro und Reebok abgeblitzt war, ließ
Johnston seinen Prototyp durch einige
der größten Legenden des FC Bayern
München ausprobieren. „[Franz]
Beckenbauer, [Karl-Heinz] Rummenigge,
Paul Breitner und Gerd Müller haben
mitgemacht. Ich habe sie dabei gefilmt,
wie sie auf dem verschneiten BayernTrainingsgelände gegen den Ball traten.“
Dieses Video überzeugte adidas schließlich
von Johnstons Projekt – der Rest ist
Geschichte.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 09
DAS SPIEL
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Unten: 1971 – Der 17-jährige Trevor Francis hat einen Haufen Arbeit vor sich: Auf ihn warten die Schuhe der Spieler
von Birmingham City. Rechtsoben: 1981 – Trevor Francis in ganz anderer Pose: Er ist inzwischen zum ersten britischen
Spieler geworden, dessen Transfer (zu Nottingham Forest) über eine Million Pfund gekostet hat.
10 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
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Die Gegenwart
Heutzutage sehen die Schuhe der Spieler
immer mehr wie Straßenmode aus, doch
sind sie auch entbehrlicher geworden als
ihre Vorgängermodelle? Bei ChampionsLeague-Teilnehmer Tottenham Hotspur
ist von zehn Paar pro Spieler und Saison
die Rede, wobei der österreichische
Nationalspieler Christian Fuchs von vier
bis fünf spricht. „Ich spiele damit, bis sie
kaputtgehen“.
Der vor kurzem zurückgetretene
schwedische Rekordnationalspieler Anders
Svensson liefert diesbezüglich faszinierende Einblicke. Als er seine Karriere in
den frühen 1990er-Jahren begann, hielten
seine schwarzen Lotto-Schuhe eine ganze
Saison. In der Premier League erhielt er
dann maßgeschneiderte Modelle von
Umbro. Am Ende seiner Karriere trug er
bunte, personalisierte Schuhe mit dem
Namen seiner Kinder, seiner Trikotnummer
und der schwedischen Flagge.
„In den letzten Jahren gab es so viele
verschiedene Modelle mit unterschied­
lichen Materialien und Farben, doch ich
wollte immer Schuhe, die möglichst
dem jeweiligen Vorgängermodell ähnlich
waren. Ich bevorzugte Leder und in der
Regel diskrete Farben. Der Schuh musste
möglichst bequem sein. Mir war nie
danach, mit allen möglichen Farben
aufzufallen. Wenn ich diskrete und
bequeme Schuhe hatte, trug ich die,
bis es nicht mehr ging. Es war dann
schwierig, wieder dieselbe Farbe zu
bekommen, weil sie immer mit neuen
Farben kamen.“
Einige seiner Mitspieler hatten ganz
andere Vorlieben – Svensson erinnert sich
an einen schwedischen Nationalspieler,
der bei jedem Länderspiel ein neues Paar
Schuhe trug. „Ein Teamkollege in der
Nationalmannschaft bevorzugte es,
mit brandneuen Schuhen in eine Partie
zu gehen. Das war gar nicht mein Ding.
Ich musste ein paar Trainings absolvieren,
bevor ich neue Schuhe in einem Spiel
tragen konnte.“
Craig Johnston würde dem zustim­men.
Wie Paolo Rossi spricht er von der
beson­deren Beziehung zwischen einem
Fußballer und seinem für seinen Job
so wichtigen Schuhwerk: „Die Schuhe
werden wie zum Familienhund, der
immer für dich da ist und dich nie im
Stich lässt – aber natürlich erst, wenn
sie eingetragen sind!“
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DAS SPIEL
1962 – Der Schotte Bobby Collins zeigt seinem
Sohn, wie Stollen montiert werden.
DIE STOLLEN
Nicht nur die Schuhe haben
sich verändert, auch die Stollen.
Im 19. Jahrhundert sorgten
Metallstollen für besseren Halt
auf matschigen Unterlagen. Die
ersten offiziellen Stollenschuhe
wurden im frühen 20. Jahrhundert
produziert, doch es sollte bis in die
1950er-Jahre dauern, bis adidas
auswechselbare Schraubstollen
auf den Markt brachte. Heute sind
die meisten Fußballschuhe mit
runden oder länglichen Stollen
für durchschnittlich harte Plätze
ausgestattet, wobei die länglichen
in den letzten Jahren zu einigen
Bedenken hinsichtlich einer erhöhten
Verletzungsgefahr führten.
‘Die Ausstellung „Pablito: Great Italian Emotions“ ist 2017 in Brüssel, München, New York und Monaco zu sehen.
Hart, S. (2016). „Here We Go: Everton in the 1980s: The Players’ Stories.“
Matthews, S. (2000). „The Way It Was: My Autobiography.“
4
Ferretti, A. (2015). Schuhe, Stollen und Verletzungen im Fußball, UEFA Medicine Matters, Nr. 23.
1
2
3
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 11
EXEKUTIVKOMITEE
Der Klubwettbewerbszyklus 2018-21, der Austragungsort des
Europa-League-Endspiels 2018 und das Preisgeld für die
Women’s EURO 2017 – das alles stand auf der Tagesordnung der
letzten Sitzung des Exekutivkomitees am 9. Dezember in Nyon.
D
as Exekutivkomitee genehmigte die
Eintrittsliste für die Klubwettbewerbe,
die Berechnungsgrundsätze für die
Vereinskoeffizienten und den finanziellen
Verteilungsschlüssel für den Zyklus 2018-21.
Betreffend die Eintrittsliste erhalten alle 55
UEFA-Mitgliedsverbände weiterhin die
Chance, in der Gruppenphase der
Champions League oder der Europa League
vertreten zu sein. Außerdem erhalten alle
nationalen Meister, die in der Qualifikations­
phase der Champions League ausscheiden,
durch einen eigens eingeführten Meisterweg
in der Europa League eine zweite
Möglichkeit, auf europäischer Bühne zu
spielen.
Was die Vereinskoeffizienten anbelangt,
werden diese nicht mehr die 20 %-ige
Gewichtung des entsprechenden National­
verbandskoeffizienten enthalten. Der für die
Setzliste verwendete Koeffizient wird auf
Grundlage der Ergebnisse des jeweiligen
Klubs der letzten fünf Jahre berechnet, um
die aktuelle Vereinsstärke zu berücksichtigen. Er wird jedoch keine Bonuspunkte für in
der Vergangenheit gewonnene Titel
enthalten. Gleichzeitig umfasst ein separater
Koeffizient für die Ermittlung des finanziellen
Verteilungsschlüssels die vergangenen zehn
Jahre und enthält Bonuspunkte für vergangene Titel, die den Beitrag des Vereins zur
Markenpräsenz und zum Erfolg der
wichtigsten UEFA-Klubwettbewerbe
widerspiegeln. Die Bonuspunkte für
vergangene Titel werden wie folgt
vergeben:
UCLUEL CWC
Letze fünf Jahre:12
3
Ab 1992/93: 82 2
Vor 1992/93:
41 1
UCL = UEFA Champions League,
UEL = UEFA Europa League, CWC =
UEFA-Pokal der Pokalsieger
12 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Darüber hinaus wird die Quersubventio­
nierung von der Champions League zur
Europa League um EUR 50 Mio. erhöht und
es werden zusätzliche EUR 10 Mio. aus der
Champions League bereitgestellt für
Solidaritätszahlungen an Vereine, die an den
Qualifikationsrunden der beiden
Wettbewerbe teilgenommen haben.
Neue Anstoßzeiten
In der Champions League werden zwei neue
Anstoßzeiten eingeführt. In der Gruppen­
phase werden jeweils zwei Spiele um 19.00
Uhr MEZ beginnen, während die weiteren
sechs Begegnungen um 21.00 Uhr MEZ
angepfiffen werden, um den Fans die
Gelegenheit zu geben, noch mehr des
Geschehens auf dem Rasen zu verfolgen. Ab
dem Achtelfinale bis zum Endspiel werden
alle Spiele um 21.00 Uhr MEZ beginnen.
Das Stade de Lyon in Frankreich mit einer
Zuschauerkapazität von 58 000 Plätzen
– einer der Austragungsorte der EURO 2016
– wurde zum Ausrichter des Endspiels der
Europa League 2018 bestimmt.
Ebenfalls im Zusammenhang mit der
Ernennung von Ausrichtern wurde das
Bewerbungsverfahren für das erste
Final-Four-Turnier der UEFA Nations League
im Juni 2019 genehmigt, dessen Ausrichter
einer der vier Halbfinalisten ist und im
Dezember 2018 bestimmt wird.
Das Bewerbungskonzept für die EURO
2024 wurde ebenfalls genehmigt und sieht
gemeinsame Bewerbungen mehrerer
Verbände sowie garantierte Startplätze für
maximal zwei Ausrichter vor. Die Bestim­
mung des/der Ausrichter(s) erfolgt im
September 2018. Darüber hinaus wurde
das Bewerbungskonzept für die
Klubwettbewerbsendspiele 2019 genehmigt,
deren Ausrichter im September 2017 ernannt
werden.
Hinsichtlich der UEFA-Antidopingstrategie
und insbesondere des Programms zur
Preisgeld bei der Women’s EURO
Mit seiner Entscheidung, das Preisgeld für
die Women’s EURO 2017 im nächsten
Sommer in den Niederlanden auf EUR 8 Mio.
zu erhöhen (2013: EUR 2,2 Mio.), untermauerte das Exekutivkomitee die wachsende
Bedeutung des Frauenfußballs. Der
Europameister erhält EUR 1,2 Mio.
Gleichzeitig wurden die Ausrichter
zahlreicher Wettbewerbe bestimmt: Italien
(U21-Endrunde 2019), Armenien und
Nordirland (U19-Endrunde 2019 bzw. 2020),
Republik Irland und Estland (U17-Endrunde
2019 bzw. 2020), Schottland und Georgien
(U19-Frauen-Endrunde 2019 bzw. 2020),
Bulgarien und Schweden (U17-FrauenEndrunde 2019 bzw. 2020) sowie das
kasachische Almaty für die Endphase des
UEFA-Futsal-Pokals 2017.
Das Exekutivkomitee wurde darüber
informiert, dass gemäß der abschließenden
UEFA-Fairplay-Rangliste 2015/16 folgende
drei Nationalverbände je EUR 50 000
erhalten: Norwegen (Fairplay insgesamt),
Estland (Verhalten der Zuschauer) und
Belarus (größte Verbesserung gegenüber der
Vorsaison). Jeder Verband muss diese Mittel
an Amateur- oder Profivereine für Fairplaybzw. respektbezogene Projekte spenden.
Schließlich ernannte das Exekutivkomitee
Giorgio Marchetti, UEFA-Direktor
Wettbewerbe, zum neuen stellvertretenden
Generalsekretär der Organisation.
UEFA
VOLLES PROGRAMM
ZUM JAHRESENDE
Aufbewahrung von Proben wurde die Dauer
der Lagerung auf zehn Jahre verlängert, um
im Fall der Einführung neuer Testverfahren
die Proben erneut untersuchen zu können.
Dies stellt einen weiteren bedeutsamem
Abschreckungsmechanismus im Kampf
gegen Doping dar.
FORSCHUNGSSTIPENDIEN-PROGRAMM
ERFOLGSFAKTOREN IM
STADIONMANAGEMENT
Z
ur EURO 2016 wurden vier Stadien
neu gebaut und fünf weitere
umfangreich modernisiert. Die hohe
Fußballnachfrage in Frankreich dürfte
eine solide Nachnutzung der Arenen
sichern, zumal die Kapazitäten moderat
geplant wurden (vgl. UEFA Direct Nr. 158).
Im Gegensatz dazu wurden in der Vergan­
genheit Fußballstadien teils zu optimistisch
konzipiert, sodass Überkapazitäten
vorprogrammiert waren und in der
Betriebsphase zu finanziellen Engpässen
der Stadioneigentümer führten.
Vor diesem Hintergrund lag das Ziel
der Studie darin, die Branchenerfahrung zu
Fußballstadien wissenschaftlich fundiert
zu erheben und mit Blick auf strategische
Einsichten für den Stadionbetrieb auszuwerten. Dabei wurden zunächst anhand von
Expertenwissen und bekannten Markt­
konstellationen idealtypische Geschäfts­
modelle für ein erfolgreiches Stadion­
management entwickelt.
Getty Images
Deutsche Stadien als
europäischer Benchmark
Das Kernstück der empirischen Unter­
suchung ist eine Benchmarking-Studie zum
Stadionmarkt. Ziel dieser strategischen
Analysemethode ist es, Erfolgsmodelle in
einer Branche zu identifizieren. In dem
Sinne kann der deutsche Stadionmarkt
als Best-Practice-Branche in Europa gelten.
Dies belegen etwa Fallstudien sowie
Kennzahlen zur Stadionauslastung
und Marktreife. Zudem ist die deutsche
Stadionlandschaft so groß und vielfältig
(N = 165), dass sie zahlreiche Anschauungs­
beispiele bietet.
Das Vorgehen der Erhebung fußt
einer­­seits auf qualitativen Experten­
interviews zu dem entwickelten
Geschäftsmodell und andererseits auf einer
standardisierten Befragung. Schließlich
können die Erkenntnisse zum deutschen
Stadionmarkt auf andere Fälle im Bereich
der UEFA übertragen werden.
Erfolgsrezept: Vorsichtige
Kapazitätsplanung und
Fokus auf Fußball
Die Studie belegt, dass der sportliche Erfolg
der Heimmannschaft sowie die Marktgröße
des Stadionstandorts im Durchschnitt die
Kapazitätsplanung bestimmen. Der Befund
ist nicht nur wichtig für die Stadionbetreiber
und das Management der Fußballklubs –
auch die Auswahl von Stadien für eine
EURO und deren Fassungsvermögen sollte
sich an den Ergebnissen orientieren,
um die Stadioneffizienz nachhaltig zu
steigern. Dominieren etwa außermarktliche
politische Motive die Auswahlentscheidung,
ist mit Effizienzeinbußen bis hin zu
gravierenden Finanzproblemen an den
Stadionstandorten zu rechnen. Abhilfe für
die Risiken einer falschen Kapazitätsplanung
können allerdings modulare Tribünen zur
UEFA
UEFA Direct stellt seinen Lesern regelmäßig Forschungsprojekte vor, die im Rahmen
des UEFA-Forschungsstipendien-Programms 2015/16 gefördert werden. In diesem
Monat wird die Studie von Daniel Gruber präsentiert, der die Erfolgsfaktoren im
strategischen Stadionmanagement untersucht hat.
Daniel Gruber arbeitet am Lehrstuhl für
Sport Governance und Eventmanagement der
Universität Bayreuth. Weitere Studien von Daniel
Gruber befassen sich mit dem Management von
Sportvereinen und Fanbeziehungen im Fußball.
Flexibilisierung der Stadiongröße schaffen.
Die zusätzlichen Kosten solcher Lösungen
amortisieren sich über die Nutzungsdauer
des Stadions, da so die Kosten dauerhafter
Überkapazitäten vermieden werden.
Ein weiterer zentraler Befund der
Studie ist, dass die Bau- und Betriebskosten
überproportional mit der Funktionalität
des Stadions steigen. Dabei sichert eine
hohe Stadionfunktionalität nicht automatisch eine entsprechend höhere Auslastung.
Die Märkte der Veranstaltungen außerhalb
des Fußballs sind mit vielen wirtschaftlichen
Unsicherheiten behaftet, sodass in den weit
überwiegenden Stadionfällen ein klarer
Fokus auf die Fußballnutzung gelegt
werden sollte.
U21-EUROPAMEISTERSCHAFT
HOCHKARÄTIGE GRUPPEN
In Krakau fand am 1. Dezember die Auslosung der ersten Endrunde mit zwölf
Mannschaften statt – dabei sind drei hochkarätige Gruppen herausgekommen.
D
Sechs ehemalige U21Europameister qualifiziert
Neben der Zusammensetzung der Gruppen
deuten noch weitere Faktoren auf ein
hochkarätiges Turnier vom 16. bis 30. Juni
in Polen hin. Das Teilnehmerfeld zählt die
sechs ehemaligen Titelgewinner Italien
und Spanien (fünf- bzw. vierfacher
Europameister) sowie Deutschland,
England, Schweden und Tschechien.
Hinzu kommt Endrundendebütant
EJR Mazedonien – das kleine Balkanland
ist dank des Teams von Blagoja Milevski
zum ersten Mal seit der Ausrichtung der
U19-Frauen-EM 2010 wieder bei einer
Endrunde mit von der Partie.
Polen war in dieser Altersklasse schon
Endrundenteilnehmer, letztmals allerdings
1994, weshalb sich das Turnier für den
Gastgeber wie eine Feuertaufe anfühlen
wird. Verbandspräsident Zbigniew Boniek
sagte nach der Auslosung: „Es wird nicht
einfach, aber wenn du bei einer EM antrittst
Getty Images
ie Worte des portugiesischen Trainers
Rui Jorge unmittelbar nach der
Auslosung der EM-Endrunde 2017
hätten auch von einem beliebigen seiner elf
Kollegen stammen können, die sich auf das
Turnier im kommenden Sommer in Polen
vorbereiten. „Es wird schwierig, wie es
sich für Endrunden gehört“, sagte Jorge,
der Portugal vor zwei Jahren ins Finale
geführt hatte. „Alle Teams haben hart
gearbeitet, um es bis hierher zu schaffen,
und haben ihre Stärke und Klasse unter
Beweis gestellt.“
In Gruppe A trifft Gastgeber Polen auf
Titelverteidiger Schweden, die Slowakei
und England, in Gruppe B spielen Portugal,
Serbien, Spanien und Neuling EJR Maze­
donien und Gruppe C umfasst mit
Deutsch­land, Tschechien, Dänemark und
Italien drei der sechs Mannschaften, die auf
dem Weg nach Polen ungeschlagen blieben
(wobei die Tschechen auch nur einmal als
Verlierer vom Platz mussten).
Die EJR Mazedonien hat sich
überraschenderweise für ihre erste U21EM-Endrunde qualifiziert.
14 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
und eine Chance haben willst, darfst
du vor niemandem Angst haben.“
Der Weg nach Polen
Das Teilnehmerfeld stand am
15. November fest, als sich Spanien
dank der Auswärtstorregel gegen
Österreich sowie Serbien mit einem
knappen 2:1-Gesamterfolg gegen
Norwegen durchsetzten und sich die
letzten EM-Fahrkarten sicherten. Diese
vier Teams hatten sich nach einer
20-monatigen, 250 Spiele umfassenden
Gruppenphase, in der nur Deutschland
mit zehn Siegen in zehn Spielen eine
makellose Bilanz aufwies, als beste
Gruppenzweite für die Playoffs qualifiziert.
Tschechien gewann die Gruppe 1 nicht
zuletzt dank Patrik Schick von Sampdoria
Genua. Ohne den besten Torschützen der
Qualifikation wäre es dem U21-Europa­
meister von 2002 wohl nicht gelungen,
Belgien auf Platz 2 zu verweisen.
zweimal 1:1 unentschieden, was ihnen
letztlich den Gruppensieg und die direkte
Qualifikation einbrachte, die nach dem
abschließenden 4:2 über das drittplatzierte
Kroatien feststand. Håkan Ericson, der
Architekt des überraschenden Triumphs
vor zwei Jahren, ist immer noch Trainer
der Mannschaft, die mit Kristoffer Olsson
einen der besten Vorlagengeber (6) in
ihren Reihen zählt; drei Treffer steuerte
Olsson zudem selber bei.
Spanien beendete die Gruppenphase
einen Punkt hinter Schweden und fand
sich in einem engen Playoff-Duell gegen
Österreich wieder. Der Elfmetertreffer von
Gerard Deulofeu beim 1:1 im Hinspiel in
St. Pölten machte den spanischen Kapitän
nicht nur zum erfolgreichsten Torschützen
seines Landes auf U21-Stufe (16 Treffer),
er sicherte Spanien nach dem torlosen
Rückspiel aufgrund der Auswärtstorregel
das EM-Ticket.
Nach einer makellosen Qualifikation
mit zehn Siegen bei ebenso vielen Spielen
in Gruppe 7 und einer Bestmarke von
35 Toren (3,5 pro Spiel) wird Deutschland
in Polen zum engsten Favoritenkreis
gehören. Topscorer der von Stefan Kuntz
betreuten DFB-Auswahl war Davie Selke
mit sieben Treffern; Leroy Sané, Max
Meyer und Maximilian Arnold waren je
fünf Mal erfolgreich.
In Gruppe 8 schaffte die Slowakei zum
zweiten Mal den Einzug in die Endrunde –
bei der Premiere im Jahr 2000 hatten die
Slowaken das Halbfinale erreicht. Nach
der Niederlage im Auftaktspiel in Belarus
zeigten die Spieler von Pavel Hapal eine
beeindruckende Reaktion und blieben für
den Rest der Gruppenphase ungeschlagen;
enormen Auftrieb verliehen dem Team die
beiden Siege gegen den härtesten
Gruppen­­gegner Niederlande im Herbst
2015: Nach einem 3:1-Auswärtssieg
setzten sich die Slowaken einen Monat
später auch zu Hause mit 4:2 gegen die
„Jong Oranje“ durch.
In Gruppe 9 schließlich qualifizierte
sich England ohne Niederlage zum
sechsten Mal in Folge für die Endrunde
dieses Wettbewerbs. Das Meisterstück des
zweifachen U21-Europameisters war der
überlegene 6:1-Sieg im September 2016
gegen den Gruppenzweiten Norwegen,
bei dem Manchester-United-Torjäger
Marcus Rashford einen Hattrick erzielte.
Dies war das letzte Qualifikationsspiel
unter Gareth Southgate, bevor dieser
das A-Nationalteam übernahm. Sein
Nachfolger heißt Aidy Boothroyd.
Gruppe A:
Polen (Gastgeber), Slowakei,
Schweden (Titelverteidiger), England
Gruppe B:
Portugal, Serbien, Spanien,
EJR Mazedonien
Gruppe C: Deutschland, Tschechien, Dänemark,
Italien
Spieldaten
Gruppe A: 16., 19. und 22. Juni
Gruppe B: 17., 20. und 23. Juni
Gruppe C: 18., 21. und 24. Juni
Halbfinale 1
Sieger A - Zweiter B/C oder Sieger C:
27. Juni
Halbfinale 2
Sieger B - Zweiter A/C oder Sieger C:
27. Juni
Finale: 30. Juni
Spielorte
Kielce
Lublin
Gdynia
Bydgoszcz
Tychy
Krakau
Gruppe A
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe B
Gruppe C und
ein Halbfinale
Gruppe C, ein
Halbfinale, Finale
Sportsfile
In Gruppe 2 setzte sich Italien dank seiner
starken Abwehr (nur drei Gegentore in
zehn Spielen) mit einem Punkt Vorsprung
vor den starken Serben durch. Auf dem
Weg zu ihrer 19. Endrundenqualifikation,
was Rekord bedeutet, gewannen die
„Azzurrini“ unter Luigi Di Biagio sechs ihrer
ersten sieben Partien. Bis zum letzten Spiel
in Litauen, bei dem sie sich den letzten
benötigten Zähler sicherten, hatten sie
nur bei den beiden Unentschieden gegen
Serbien Punkte liegenlassen. Bei den Serben
stach Kapitän Uroš Durdević hervor, der
beim 2:0-Hinspielsieg in den Playoffs gegen
Norwegen seinen neunten Treffer beisteuerte. Durch das Eigentor von Kristoffer
Haraldseid ging die Mannschaft von
Tomislav Sivić mit einem Zweitorevorsprung
ins Rückspiel im norwegischen Drammen,
den Mohamed Elyounoussi nur noch
halbieren konnte.
Gruppe 3 war geprägt von der
über­raschenden Qualifikation der EJR
Mazedonien, die einen Punkt vor Frankreich
Gruppensieger wurde. Zum Auftakt setzte
es für die Mazedonier eine 0:3-Niederlage
in Island ab, doch nach einem 1:1 in
Frank­reich am 28. März gewann die
Auswahl von Blagoja Milevski ihre vier
letzten Begegnungen ohne Gegentreffer
und schob sich noch an „Les Bleuets“
vorbei. Die erstmalige Qualifikation eines
mazedonischen Männerteams für die
Endrunde eines UEFA-Wettbewerbs ist
ein historischer Erfolg.
Nach der unglücklichen Endspiel­
niederlage vor zwei Jahren (im Elfmeter­
schießen gegen Schweden) hat sich
Portugal eine weitere Chance auf den
U21-Titel erarbeitet. Die Mannschaft von
Rui Jorge blieb in Gruppe 4 ungeschlagen
und landete unangefochten auf dem ersten
Platz. Besonders beeindruckend waren die
deutlichen Auswärtssiege (6:1 in Albanien
im September 2015 und 7:1 in Liechtenstein
13 Monate später) – in sieben von zehn
Spielen erzielten die Portugiesen drei Tore
oder mehr.
Mit nur zwei Verlustpunkten in Gruppe 5
kann Dänemark die zweitbeste Bilanz der
Gruppenphase vorweisen. Das torlose
Remis im Auftaktspiel zu Hause gegen
Wales blieb der einzige Makel – außerdem
hatten die Dänen zusammen mit Italien die
statistisch beste Abwehr (nur drei Gegen­
tore in zehn Spielen).
Ebenfalls ungeschlagen blieb Titelver­
teidiger Schweden in der hart umkämpften
Gruppe 6. Gegen Spanien spielten die
Skandinavier jeweils nach Rückstand
Nach dem Titelgewinn bei der letzten Ausgabe
übergibt der Präsident des Schwedischen
Fußballverbands, Karl-Erik Nilsson, die Trophäe
an seinen polnischen Kollegen Zbigniew
Boniek, dessen Verband Ausrichter dieser
Endrunde ist.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 15
WETTBEWERBE
DER WEG ZUR WM
2018 IN RUSSLAND
Seit vergangenem September wurden vier Spieltage des europäischen Qualifikationswettbewerbs zur WM 2018 ausgetragen – Zeit für eine erste Bilanz in den neun Gruppen.
Getty Images
Von den 54 UEFA-Mitglieds­verbänden, die um einen WM-Platz
neben Gastgeber Russland
kämpfen, werden nur 13 ihr Ziel
erreichen. Im Bild das KrestowskijStadion in St. Petersburg.
E
uropa sucht die 13 Länder, die
neben dem vorqualifizierten
Gastgeber Russland bei der ersten
Weltmeisterschaft auf europäischem Boden seit 2006 mit dabei
sind. Trotz der hohen Leistungsdichte im
europäischen Fußball, die sich bei der
EURO 2016, der ersten mit 24 Teilnehmern, einmal mehr gezeigt hat,
sind derzeit die meisten der „großen“
Länder auf Kurs. Doch der Kampf um
die WM-Plätze ist hart und könnte noch
die eine oder andere Überraschung
bereithalten. Wir ziehen nach vier von
zehn Spieltagen eine erste Bilanz.
Gruppe A:
Frankreich wieder voll auf Kurs
Das französische Nationalteam hat die
enttäuschende Niederlage gegen Portugal
im Endspiel der Heim-EM gut verdaut.
Insbesondere dank des 1:0-Auswärtssiegs
gegen die Niederlande, den Mitfavoriten in
dieser Gruppe, eroberten die Franzosen
die Tabellenspitze. Auf ihre eingeübten
Mechanismen und ihr Offensivpotenzial
vertrauend, bezwangen sie mit Schweden
einen weiteren WM-Aspiranten. Die
Niederlande, das prominenteste Opfer
der letzten EM-Qualifikation, wollen es
diesmal besser machen und liegen derzeit
punktgleich mit Schweden (beide
7 Punkte) auf Platz 2. Die Skandinavier
können auch nach dem Rücktritt von
Zlatan Ibrahimović eine schlagkräftige
Mannschaft aufbieten, wie das 1:1
Gruppe B:
Fehlstart des Europameisters
Europameister Portugal war schnell wieder
auf dem Boden der Tatsachen zurück: Gleich
das erste Spiel nach dem Titelgewinn in
Frankreich ging mit 0:2 gegen die Schweiz
verloren. Eine Niederlage, welche die Akteure
von Fernando Santos nun mitschleppen,
obwohl ihnen danach drei klare Siege gegen
Andorra (6:0), die Färöer-Inseln (6:0) und
Lettland (4:1) gelangen. Begegnungen,
in denen Cristiano Ronaldo brillierte. Mit
sieben Treffern aus vier Spielen ist er derzeit
gemeinsam mit Lewandowski der beste
Torschütze der EM-Qualifikation.
Gruppenzweiter ist Portugal auch deshalb,
weil die Schweiz, als eine von drei Mann­
schaften überhaupt, noch keine Punkte
abgegeben hat. Die „Nati“, sowohl bei der
WM 2014 als auch bei der EURO 2016 im
Achtelfinale, nutze den Schwung des Startsiegs
gegen Portugal und zeigte, dass sie inzwischen
18 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
zu den besten Teams Europas zählt. Das
Überraschungs­team der Gruppe sind die
Färöer-Inseln, die bereits vier Zähler verbuchen
konnten und auf dem Weg sind, die beste
Qualifikation ihrer Geschichte zu bestreiten.
Die einzige Mannschaft, die eventuell den
Schweizern und Portugiesen gefährlich werden
könnte, ist Ungarn (Platz 3 mit 7 Punkten).
Lettland (3 Punkte) und Andorra (0 Punkte)
tun sich hingegen schwer.
Gruppe C:
Deutschland dominant,
Aserbaidschan überraschend
Deutschland hat seit 1954 an allen WMEndrunden teilgenommen. Diese 16 WMTeilnahmen in Folge stellen einen europäischen
Rekord dar. Nummer 17 dürfte 2018 in Russland
folgen, denn nach vier Siegen mit einem
Unterschied von mindestens zwei Treffern
sowie mit 16:0 Toren liegt der amtierende
Weltmeister bereits fünf Punkte vor den
nächsten Verfolgern. Das Team um Topscorer
Thomas Müller (4 Tore, 3 Vorlagen) ist also
sehr erfolgreich ins Projekt Titelverteidigung
gestartet. Hinter Deutschland liegen in der
Tabelle zwei Teams, die sich in den letzten
Jahren kontinuierlich verbessert haben: Zum
einen Nordirland (Platz 2, 7 Punkte), das an
seine gute EURO 2016 (Achtelfinale) anknüpft
und die erste WM-Teilnahme seit 1986
anstrebt; zum anderen Aserbaidschan (Platz 3,
7 Punkte), das seit seiner Unabhängigkeit 1991
noch nie an einem Großturnier teilgenommen
hat und nun ebenfalls im Rennen um einen
Playoff-Platz ist. Dies ist umso erstaunlicher,
als Aserbaidschan für seine sieben Punkte
AFP-Getty Images
Getty Images
zwischen den beiden Verfolgern zeigte. Hinter
dem Spitzentrio lauert dank zweier knapper
Heimsiege Bulgarien (6 Zähler). Das einzige
Team, das Frankreich bisher Punkte abtrotzen
konnte, ist Belarus (0:0 zum Auftakt). Die
Weißrussen konnten dieses Ergebnis jedoch
nicht bestätigen und warten noch auf den
ersten Dreier. Nur einen einzigen Punkt auf
dem Konto hat Luxemburg (Remis gegen
Belarus), obwohl sich das Team durchaus auf
der Höhe zeigt und noch keine Niederlage
mit mehr als zwei Toren Unterschied hinnehmen musste sowie selbst immerhin auch schon
fünf Treffer erzielt hat.
Der Franzose Paul Pogba, Torschütze
gegen die Niederlande (1:0).
Haris Seferović und Breel Embolo
feiern den ausgezeichneten Auftakt
der Schweiz in die WM-Qualifikation
gegen Europameister Portugal (2:0).
lediglich zwei Treffer benötigte. Tschechien
und Norwegen, die beide deutlich mehr
Erfahrung haben, sind noch nicht ins Rollen
gekommen, sind aber noch im Rennen.
Mit den meisten Gegentoren aller an der
Qualifikation beteiligten Teams ist San Marino
das punktlose Schlusslicht.
Gruppe D:
Wales und Österreich
in Schwierigkeiten
Wales, das in Frankreich bei seiner ersten
EM-Teilnahme direkt ins Halbfinale einzog,
strebt nun seine erste Qualifikation für eine
WM-Endrunde seit 1958 an. Die Waliser haben
noch kein Spiel verloren, kommen aber mit drei
Unentschieden in Folge nicht richtig vom Fleck
und dies trotz des gewohnt treffsicheren
Gareth Bale (4 Tore). Ein weiteres aufstrebendes
Team, Österreich, steht nach Niederlagen gegen
die Republik Irland und Serbien bereits mit dem
Rücken zur Wand (4. Platz, 4 Punkte). In dieser
ausgeglichenen Gruppe, in der drei Teams
noch ungeschlagen sind, führt nach dem Sieg
über Österreich derzeit die Republik Irland
(10 Punkte). Mit vier Heimspielen in den sechs
noch ausstehenden Partien scheint den Iren
das Tor zur direkten Qualifikation für die
Endrunde in Russland offen zu stehen.
Allerdings sollten sie die Serben (2. Platz,
8 Punkte) um den gefährlichen Dušan Tadić
(3 Tore und 5 Vorlagen in 4 Spielen) nicht
aus den Augen lassen. Am Tabellenende liegen
Georgien, das aus seiner stabilen Verteidigung
noch nicht wirklich Nutzen ziehen konnte (zwei
Unentschieden und zwei Niederlagen mit
einem Tor Unterschied) sowie das defensiv
anfällige Moldawien.
Gruppe E:
Polen dank Lewandowski
In dieser Gruppe, in der die ersten vier Teams
relativ nah beieinanderliegen, hat sich Polen
(10 Punkte) an die Spitze gesetzt, was es
zum Großteil seinem Star Robert Lewandowski
zu verdanken hat. Der Stürmer von Bayern
München, der gemeinsam mit Cristiano
Ronaldo bester Torschütze der Qualifikation
(7 Treffer) ist, hat in allen Spielen getroffen
und war spielentscheidend beim 3:2-Sieg gegen
Dänemark, wo alle drei Tore auf sein Konto
gingen, und beim 2:1 gegen Armenien mit
dem Siegtreffer in der Nachspielzeit. Polen
träumt also davon, nach 2006 ein weiteres Mal
an einer WM-Endrunde teilnehmen zu können.
Zur WM würde auch Montenegro allzu gerne
fahren. Der Tabellenzweite (7 Punkte), der erst
seine dritte WM-Qualifikation bestreitet und
über zahlreiche gute Spieler verfügt, empfängt
im März die Polen zum Spitzenduell.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 19
WETTBEWERBE
Dänemark (Platz 3, 6 Punkte) und Rumänien
(Platz 4, 5 Punkte) sind aber noch lange
nicht bereit, den Kampf um den Playoff-Platz
aufzugeben. In bedeutend weiterer Ferne ist
dieser für die Teams aus Armenien und
Kasachstan, denen es aber immerhin gelungen
ist, den Favoriten das Leben schwer zu machen,
und die nun von den zwei anstehenden
Direktduellen profitieren könnten, um wertvolle
Punkte einzufahren.
Gruppe G:
Spanien und Italien Kopf an Kopf
Es war sicherlich das meist erwartete Duell
der Qualifikation und es hält, was es versprach.
Spanien und Italien, die üblicherweise recht
souverän durch die Qualifikationen marschieren
und Stammgäste in den K.-o.-Runden der
Großturniere sind, müssen sich diesmal um die
direkte Qualifikation für die Endrunde streiten.
Die erste Revanche für das von den Italienern
gewonnene Achtelfinale der EURO 2016 endete
trotz spanischer Dominanz mit einem Unent­
schieden (1:1). Das zweite Spiel im September
2017 in Spanien dürfte darüber entscheiden,
wer den Direktflug nach Russland buchen kann
– sicherlich einer der Höhepunkte des kommenden Jahres. Hinter den beiden Großmächten
zieht Israel leise aber effizient seine Kreise
(Platz 3, 9 Punkte). Nach der Auftaktniederlage
Die italienische Auswahl mit Eder
und das spanische Team um Sergio
Busquets führen die Gruppe G an.
AFP-Getty Images
Gruppe F:
Alle jagen England
Wie den meisten großen Fußballnationen ist
auch England ein guter Start in die Qualifikation
gelungen. Die Engländer spielen zwar nicht
spektakulär, aber dank ihrer guten Abwehr
(kein Gegentor) konnten sie die Gegner
kontrollieren. Mit dem 3:0-Sieg über Schottland
im Wembley-Stadion hat England definitiv das
Zepter in dieser Gruppe übernommen, in der
die Abwehrreihen dominieren, denn mit
insgesamt 29 Toren an vier Spieltagen ist sie
die torärmste aller Gruppen. Die beste Figur
neben England macht Slowenien (Platz 2,
8 Punkte), das als einziges Team gegen die
Engländer punktete (0:0) und zudem einen
seiner Hauptkonkurrenten, die Slowakei, mit
1:0 besiegen konnte. Die Slowaken rangieren
auf Platz 3 (6 Punkte), nachdem sie den beiden
Auftaktniederlagen zwei Siege folgen ließen.
Die deutliche Niederlage im britischen Derby
warf Schottland weit zurück (Platz 5, 4 Punkte),
doch ebenso wie Litauen (Platz 4, 5 Punkte)
ist man noch im Rennen um den Playoff-Platz
vertreten. Abgehängt ist hingegen das Team
von Malta, das bisher noch keine Punkte
erringen konnte.
20 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
gegen Italien (1:3) folgten drei Siege, wodurch
die Israelis in der Position sind, von eventuellen
Fehltritten Spaniens oder Italiens profitieren
zu können. Sollte dies gelingen, wäre dies ihre
erste WM-Teilnahme seit 1970, als sie die
Qualifikation noch in der Asiengruppe bestritten. Obwohl auch Albanien bemüht ist, den
Anschluss zu halten (Platz 4, 6 Punkte), ist die
Gruppe G doch diejenige mit der klarsten
Hierarchie, dies umso mehr, als zwei Teams,
die EJR Mazedonien und Liechtenstein, das
gegen Spanien mit 0:8 unterging, noch ohne
jeden Zähler sind.
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Gruppe I:
Gelingt Island erneut
die Überraschung?
Schaffen es die Isländer, die sich in Frankreich
in die Herzen vieler Fans gespielt haben, auch
nach Russland? Das Überraschungsteam der
EURO 2016, das bei seiner ersten EM-Teilnahme
gleich das Viertelfinale erreichte, schlägt sich
erneut beachtlich. Trotz der Niederlage gegen
Spitzenreiter Kroatien (0:2) sind die Chancen
auf die WM-Endrunde noch intakt (Platz 3,
7 Punkte). Vor ihnen rangiert derzeit mit
8 Zählern die Ukraine, die sich etwas besser von
der enttäuschenden EM im Sommer erholt hat
als die Türkei (Platz 4, 5 Punkte). Doch wer sich
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Gruppe H:
Belgien souverän
21 Tore, nur ein Gegentreffer, vier Spieler mit
mindestens drei Toren (Lukaku, Hazard, Benteke
und Mertens) – so lautet die exzellente Bilanz
Belgiens. Nach dem enttäuschenden Aus­
scheiden im Viertelfinale der EURO 2016 gegen
Wales haben sich die Belgier rasch wieder
gefangen und bisher jeden Gegner mit einem
Unterschied von mindestens drei Toren besiegt.
Griechenland, das einzige Team, das noch nicht
gegen Belgien antreten musste, liegt auf Platz 2
(10 Punkte). Die Griechen werden im März beim
Spitzenduell versuchen, sich mit ihrer traditionellen Defensivstärke dem belgischen Angriffs­
wirbel entgegenzustemmen. BosnienHerzegowina, das 2014 erstmals an einer WM
teilnahm, scheint die einzige Mannschaft zu
sein, die dem Spitzenduo gefährlich werden
könnte (Platz 3, 7 Punkte). Nach der deutlichen
Niederlage in Belgien (0:4) schnupperte das
Team um Miralem Pjanić (5 Torvorlagen) an
einem Sieg gegen Griechenland, bevor in
der Nachspielzeit noch der Ausgleich fiel (1:1).
Bereits weit abgeschlagen sind die Teams aus
Zypern und Estland, die beide lediglich gegen
den Neuling Gibraltar gewannen, der in der
offensivsten aller Qualifikationsgruppen
(48 Tore in 12 Spielen, d.h. durchschnittlich 4
pro Spiel) einiges an Lehrgeld zu bezahlen hat.
direkt für Russland qualifizieren will, wird an
Kroatien (Platz 1, 10 Punkte) vorbeimüssen,
das mit dem Selbstvertrauen vieler erfolgreicher
Qualifikationen, seinen individuellen Qualitäten
und einem ausgeglichenen Team (10:1 Tore) in
dieser Gruppe den Ton angibt. Das Team von
Kosovo zeigt sich in seiner ersten Qualifikation
durchaus wettbewerbsfähig und konnte zum
Auftakt gegen Finnland gleich sein erstes Tor
erzielen und den ersten Punkt einfahren (1:1).
Es liegt nur aufgrund der schlechteren Torbilanz
hinter den Finnen.
Die Türkei mit Hakan Çalhanoglu (oben;
hier gegen die Ukraine) ist Vierter der
Gruppe I. Mit vier Siegen, 21 erzielten
Treffern und nur einem Gegentor hat
Belgien in Gruppe H einen Start nach
Maß hingelegt (unten).
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017– 21
ZAHLEN UND FAKTEN
FRAUENFUSSBALL IN
DEN NATIONALVERBÄNDEN
2016/17
D
ie Beliebtheit des Frauenfußballs
wächst weiter mit immer mehr
aktiven Frauen und Mädchen
auf dem gesamten Kontinent. Die Publikation „Women’s football across the
national associations 2016/17“ kann auf
UEFA.org heruntergeladen werden und
besteht aus von den Nationalverbänden
im September 2016 im Rahmen einer
Umfrage zur Verfügung gestellten Statistiken sowie aus Daten, die im Juni 2016
unter der UEFA-Breitenfußball-Charta
gesammelt wurden. Im ersten Teil der
Publikation wird die Entwicklung des
Frauenfußballs in Europa in den letzten
drei bis fünf Jahren anhand von Infografiken illustriert und der zweite Teil
enthält Factsheets über die 55
UEFA-Mitgliedsverbände.
SPIELERINNEN
1 270 481
Registrierte Spielerinnen
Profi- und
Halbprofi-Spielerinnen
1 396
1 098
Profispielerinnen
Lokal ausgebildete
Profispielerinnen
2 853
1 303
1 457
Halbprofi-Spielerinnen
2012/13
298
Ausländische
Profispielerinnen
2016/17
Länder mit über 100 000 Spielerinnen
Die Publikation „Women’s football across
the national associations 2016/17“ kann auf
UEFA.org heruntergeladen werden.
MANAGEMENT DES
FRAUENFUSSBALLS
Deutschland
England
Frankreich
Niederlande
Norwegen
Schweden
Gesamtbudget der Verbände
für Frauenfußball
EUR 96,7 Mio.
EUR 80,6 Mio.
EUR 81,2 Mio.
2013/14
2014/15
EUR 101,7 Mio.
EUR 50,4 Mio.
2012/13
22 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
2015/16
2016/17
ZAHLEN UND FAKTEN
SCHIEDSRICHTERINNEN
10 200
4 182
Lizenzierte
Schiedsrichterinnen
102
124
2013/14
2012/13
2014/15
FIFA-Schiedsrichterinnen
2015/16
2016/17
270
232
2016/17
106
FIFA-Schiedsrichterassistentinnen
117
2012/13
2016/17
MÄDCHENFUSSBALL
Nachwuchsligen (U6-U23)
204
164
2012/13
2013/14
266
240
218
2014/15
2015/16
2016/17
FRAUEN, GOVERNANCE UND KOMMISSIONEN
399
44
121
Frauen mit Managementfunktionen oder
höheren Positionen
in den Verbänden
Verbände
mit einer
FrauenfußballKommission
2012/13
2016/17
35
2012/13
2016/17
NATIONALMANNSCHAFTEN
Nationalmannschaften
(inkl. Juniorinnen)
2012/13
Nationale Akademien
für Mädchen
173
2013/14
2012/13
204
2014/15
2013/14
221
2015/16
١٠٠
١٥٠
٢٠٠
14
2015/16
233
٥٠
11
2014/15
227
2016/17
٠
10
15
2016/17
٢٥٠ ٠
20
٥
١٥
UEFA١٠DIRECT • Januar/Februar
2017 – 23٢٠
MARKETING – UEFA GROW
WACHSTUM DES FUSSBALLS
Sportsfile
Im Rahmen des innovativen Marketingprogramms UEFA GROW
werden Mitgliedsverbände dabei unterstützt, mehr Menschen
für Fußball zu begeistern.
24 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
spiegelt die positiven Rückmeldungen aus
anderen Nationalverbänden für das Programm
wider, das auf vier Säulen beruht: Image,
Engagement, Teilnahme und kommerzielle
Einnahmen.
Zusammenarbeit
Im Rahmen von UEFA GROW werden zusammen
mit nationalen Experten für Marktforschung
und -informationen sowie für führende
Industriezweige Strategiepläne für jeden
Nationalverband entwickelt. Die UEFA und der
jeweilige Verband arbeiten anschließend Hand
in Hand an der Umsetzung dieser Pläne. Jeder
Nationalverband erhält umfassende Forschungs­
daten hinsichtlich des Images des Fußballs in
seinem Land und es werden alle anzusprechenden Probleme hervorgehoben. So wirkten sich
beispielsweise die Bemühungen des Polnischen
Fußballverbands (PZPN) zur Verbesserung der
öffentlichen Wahrnehmung des Verbands positiv
auf alle Bereiche seiner Arbeit aus. „UEFA GROW
kam für den PZPN genau zum richtigen Zeitpunkt
und passt perfekt in unsere eigene strategische
Planung“, so PZPN-Generalsekretär Maciej
Sawicki. „Wir haben in vielen Bereichen sehr eng
zusammengearbeitet und die Öffentlichkeit hat
Präsentation des Programms UEFA
GROW für Breitenfußballvertreter in
Slowenien im Frühling 2016.
Edvinas Eimontas, Präsident des
Litauischen Fußballverbands, Noel
Mooney von der UEFA, Maciej Sawicki,
Generalsekretär des Polnischen
Fußballverbands und Virgar Hvidbro,
Generalsekretär des Färöischen
Fußballverbands.
UEFA
D
as neue Marketing-Unterstützungs­
programm UEFA GROW wurde erst vor
knapp einem Jahr eingeführt und sein
Nutzen ist bereits weithin spürbar. Nach einer
Pilotphase in sechs Ländern (Aserbaidschan,
Finnland, Malta, Nordirland, Portugal und
Slowenien) wurde das Programm bis Ende 2016
von 27 Nationalverbänden in diversen Bereichen
neben und auch auf dem Rasen erfolgreich
umgesetzt. „Bei uns im Rumänischen Fußball­
verband hat UEFA GROW dazu beigetragen,
unsere gesamte Breitenfußballstruktur zu
verändern und weiterzuentwickeln“, sagt
Verbandspräsident Răzvan Burleanu. „Wir können
nun Tausende Jungen und Mädchen in der
rumänischen Fußballfamilie willkommen heißen
und das Spiel auf allen Ebenen weiterentwickeln.“
Die Erhöhung der Teilnehmerzahlen und der
Erhalt von Spielerinnen und Spielern aller
Altersklassen ist entscheidend für die Zukunft
des Fußballs, weshalb die UEFA eng mit den
Nationalverbänden zusammenarbeitet, um
klare Wachstumspläne zu schaffen und
Spielerregistrierungen genau zu erfassen. Dies ist
jedoch nur eine Möglichkeit, mit der im Rahmen
von UEFA GROW die Entwicklung des Fußballs
unterstützt wird; das Lob von Răzvan Burleanu
MARKETING – UEFA GROW
sehr positiv auf die Fortschritte des Verbands
reagiert. So konnten wir nicht nur mehr Spieler
gewinnen, sondern auch mehr digitale Follower,
um letztendlich auch mehr kommerzielle
Einnahmen zu erzielen.“
Direktes Engagement
Im Rahmen von UEFA GROW wird auch das
direkte Engagement zwischen Nationalver­bänden
und der Fußballfamilie gefördert. Die National­
verbände werden dabei unterstützt, umfassende
digitale Marketingstrategien zu entwickeln, die
sowohl das Internet, soziale Medien und mobile
Inhalte als auch Beziehungsmanagement im
Fußball (Football Relationship Management)
enthalten. Mit einer solch strategisch ausgerichteten Kommunikation können die Verbände ihre
Botschaften viel proaktiver verbreiten.
Für den Aserbaidschanischen Fußballverband
(AFFA) hat die Partnerschaft mit der UEFA rasch
Früchte getragen. „Dank unseres Engagements
bei UEFA GROW gibt es derzeit nur einen
Verband, der im Bereich der digitalen Follower
schneller wächst als wir, und das, obwohl wir uns
nicht für die UEFA EURO 2016 qualifiziert haben“,
erklärt AFFA-Generalsekretär Elchan Mammadow.
„Wir freuen uns über diese Zahlen und haben
vor Kurzem unter dem Motto GROW 2020
einen strategischen Gesamtplan für den aserbaidschanischen Fußball auf den Weg gebracht, in
dessen Rahmen sich der Fußball noch weiter
entwickeln wird.“
Steigerung der Einnahmen
Die kommerziellen Einnahmen der National­
verbände verzeichnen auch dank der Unter­
stützung der UEFA ein stetiges Wachstum. Die
UEFA hofft, dass die Verbände durch diese
Entwicklung von
UEFA GROW
Workshop-Woche
UEFA GROW und
Nachbereitung
Unterstützung im
Rahmen von
Anfragen der NV
Unterstützung ermutigt werden, diese
Einnahmen wieder in den Fußball zu investieren.
„Wir haben die Arbeit mit dem Team von
UEFA GROW wirklich sehr geschätzt, weil wir
Möglichkeiten gefunden haben, kommerzielle
Einnahmen aus bestehenden und neuen
Bereichen zu steigern“, so Patrick Nelson,
Geschäftsführer des Nordirischen Fußball­
verbands. „Wir haben gemeinsam eine
Verkaufsplattform geschaffen, um anschließend
die Branchen anzusprechen, von denen wir
wussten, dass wir dort Einnahmen für den
nordirischen Fußball erzielen würden. So
verzeichnen wir schon jetzt enorme Erfolge.“
Auf Anfrage der Nationalverbände hat die
UEFA unlängst eine Reihe zusätzlicher Säulen
erarbeitet, um ein noch ganzheitlicheres
Programm zu schaffen. Außerdem kooperiert
sie mit den Verbänden, um auf dem strategischen
Gesamtplan von UEFA GROW aufzubauen.
Gezielte Markenberatung, insbesondere
hinsichtlich der Positionierung und Trennung
von Vermögenswerten, führte in vielen Fällen
ebenfalls zu einem Einnahmenwachstum. Im
Verlauf der Arbeit an den Säulen „Teilnahme“
und „kommerzielle Einnahmen“ wurde auch
deutlich, dass die Verbände direkte Unterstützung
erwarten, wenn es um den Umgang mit
Regierungen und anderen Behörden wie der
Europäischen Union geht. Die UEFA verfügt über
umfassende Erfahrungen in diesen Bereichen und
besitzt wertvolle Informationen zu den Vorteilen
des Fußballs für die Gesellschaft, von denen die
Nationalverbände profitieren können. Derzeit
werden bereits 27 Länder im Rahmen von
UEFA GROW unterstützt, zu denen 2017 weitere
zwölf hinzukommen. Der Name UEFA GROW
scheint also wirklich Programm geworden zu sein.
Teilnehmer am
Pilotprogramm
2015
Aserbaidschan
Finnland
Malta
Nordirland
Portugal
Slowenien
Programm‑
teilnehmer 2016
Albanien
Belarus
Belgien
Bulgarien
Dänemark
EJR Mazedonien
Estland
Färöer-Inseln
Georgien
Kasachstan
Litauen
Moldawien
Polen
Republik Irland
Rumänien
Schweden
Slowakei
Tschechien
Türkei
Ukraine
Wales
Marktinformationen und faktenbasierte Forschung zur Lage des Fußballs im Land
IMAGE
ENGAGEMENT
TEILNAHME
EINNAHMEN
STRATEGISCHE
PLANUNG
KOMMUNIKATION
POLITISCHE
ARBEIT
MARKE
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 25
Yorgos Matthaios
TOP-MARKETINGPROJEKTE
Bei den UEFA-KISS-Marketing-Auszeichnungen
im November wurden bewährte Praktiken aus
ganz Europa präsentiert.
E
nde November wurden bei einem
Marketing-Workshop in Athen die
KISS-Marketing-Auszeichnungen
2016 verliehen, mit denen bewährten
Praktiken in den Nationalverbänden des
ganzen Kontinents Respekt gezollt wurde.
Dieses Jahr hatten sich bemerkenswerte
85 Projekte um die Auszeichnungen
beworben. Die UEFA erhält so umfangreiche Marketingideen, die sie mit anderen
Verbänden zum Wohl des europäischen
Fußballs austauschen kann.
35 Nationalverbände reichten ihre
Projekte in einer Reihe von verschiedenen
Marketingbereichen ein, darunter
Markenaufbau, Sponsoring, digitales
Marketing, Fanbeteiligung, Werbung für
den Fußball, Marktforschung, Merchandising und Lizenzierung. „Mit den KISS-­
Marketing-Auszeichnungen konnten wir
sehen, wie schnell sich das Marketing der
Nationalverbände im Bereich Fußball
Beste Marken-Aktivierung
Gewinner: Portugiesischer Fußballverband –
„Wir sind nicht 11, wir sind 11 Millionen“
Auszeichnung für Kreativität und Innovation:
Rumänischer Fußballverband – „Fußball-Mathematik“
Sonderpreis: Estnischer Fußballverband –
„Mit Herz und Ball“’
Beste Kampagne zu Fan-Beteiligung
Gewinner: Nordirischer Fußballverband –
„Zu träumen wagen“
Auszeichnung für Kreativität und Innovation:
Moldawischer Fußballverband – „Unterstützung für die
Nationalmannschaft mit Carlas Träumen“
Beste kommerzielle Partnerschaft
Gewinner: Polnischer Fußballverband –
Lizenzierungsprogramm des PZPN
26 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
verbessert hat. Wir haben bei dieser
Veranstaltung sehr viel gelernt“, sagte
Maciej Sawicki, Generalsekretär des
Polnischen Fußballverbands (PZPN). „Wir
sind hocherfreut über die Auszeichnung
für die beste kommerzielle Partnerschaft.
Das bedeutet dem PZPN enorm viel.“
Die Marketing-Auszeichnungen
wurden erstmals 2011 im Rahmen des
UEFA-Wissens- und Informationsvermittlungsprogramms (KISS) verliehen, das
den europäischen Nationalverbänden die
Gelegenheit bietet, Wissen zum Wohl
des europäischen Fußballs auszutauschen. Marketing ist ein wichtiges
Element bei der Förderung des modernen Fußballs und spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der
Markenidentität von Nationalmannschaften und Klubs.
In diesem Jahr setzte sich die Jury
aus folgenden Personen zusammen:
Adrian Goldthorpe (Managing Partner
bei Lothar Böhm Associates Ltd), Sam
Kelly (Geschäftsführer von AKQA), James
Annis (Manager für Geschäftsentwicklung bei AKQA), Mark Kirkham (Leiter
Marketing und Innovation für Westeuropa bei PepsiCo), Tony Meenaghan
(Professor für Marketing am University
College in Dublin) und Bianca Rech
(Teammanagerin bei Bayern München).
Gewinnen ist aber nicht alles und
wir verfügen nun über eine umfangreiche Datenbank an bewährten
Vorgehensweisen im europäischen
Fußball, die wir in den nächsten
Monaten über unsere WissensaustauschPlattform UEFA PLAY teilen werden.
Auszeichnung für Kreativität und Innovation:
Türkischer Fußballverband – Swarovski-Schmuckkollektion
der türkischen Nationalmannschaft
Bestes Breitenfußball-Marketingprogramm
Gewinner: Finnischer Fußballverband – „Einsatz von
Beziehungsmanagement im Fußball (Football Relationship
Management, FRM) zur Erhöhung der Teilnehmerzahlen“
Auszeichnung für Kreativität und Innovation:
Bulgarischer Fußballverband – „Breitenfußball – ­
Sechser-Fußball“
Beste Frauenfußball-Marketingkampagne
Gewinner: Englischer Fußballverband –
„A League Of Our Own“ (Eine ganz eigene Liga)
Auszeichnung für Kreativität und Innovation:
Israelischer Fußballverband – „UEFA-U19-FrauenEuropameisterschaft“
JUNIORINNENWETTBEWERBE
THE TECHNICIAN
FRAUEN IM MITTELPUNKT
Am 11. November fanden im Haus des europäischen Fußballs in Nyon
die Auslosungen der U17- und U19-Frauenwettbewerbe statt.
U17-Frauen-Eliterunde – Saison 2016/17
Zunächst wurde die Eliterunde der Saison 2016/17
ausgelost. Die 24 Mannschaften wurde auf
folgende sechs Gruppen verteilt:
U19-Frauen-Eliterunde – Saison 2016/17
Die dritte Auslosung des Tages war der Eliterunde
der U19-Frauen-EM der laufenden Saison gewidmet.
Es wurden folgende Gruppen gebildet:
Gruppe 1 : Österreich, Niederlande, Slowenien, Schweiz
Gruppe 1 : Spanien, Belgien, Ungarn, Russland
Gruppe 2 : Norwegen, Dänemark, Bosnien-Gruppe 2 : England, Tschechien, Dänemark, Türkei
Herzegowina, Wales
Gruppe 3 : Frankreich, Niederlande, Slowenien,
Gruppe 3 : Deutschland, Polen, England, Italien
Portugal
Gruppe 4 : Republik Irland, Ungarn, Schottland, Serbien
Gruppe 4 : Finnland, Republik Irland, Schottland, Ukraine
Gruppe 5 : Frankreich, Griechenland, Belgien, Russland
Gruppe 5 : Serbien, Schweden, Norwegen, Italien
Gruppe 6 : Spanien, Schweden, Island, Portugal
Gruppe 6 : Deutschland, Polen, Schweiz, Island
(Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im März/April 2017
ausgetragen werden.)
(Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Frühjahr 2017
ausgetragen werden.)
Die sechs Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte
qualifizieren sich für die Endrunde, die vom 2. bis 14. Mai
2017 in der Tschechischen Republik ausgetragen wird, wobei
das Team des Ausrichters automatisch qualifiziert ist.
Die sechs Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte
werden den europäischen Titel gemeinsam mit dem Team
des Ausrichters vom 8. bis 20. August in Nordirland
untereinander ausmachen.
Qualifikationsrunde U17-Frauen –
Saison 2017/18
Anschließend wurde die Qualifikationsrunde der U17Frauen-EM 2017/18 ausgelost. Litauen ist als Ausrichter
der Endrunde im Sommer 2018 automatisch qualifiziert und
Deutschland ist für die Eliterunde gesetzt. Die 44 verbleibenden Mannschaften wurden in folgende Gruppen gelost:
Qualifikationsrunde U19-Frauen – Saison 2017/18
Die letzte Auslosung des Tages war jene der Qualifikationsrunde
der U19-Frauen-EM 2017/18. 48 Mannschaften, darunter EMNeuling Kosovo, spielen um einen Platz in der Eliterunde, was
einen neuen Teilnehmerrekord bedeutet. Es wurden folgende
zwölf Gruppen gebildet:
Gruppe 1 :Deutschland, Island, Montenegro, Kosovo
Gruppe 1 : Schweiz, Polen, Ukraine, Färöer-Inseln
Gruppe 2 : England, Slowenien, Wales, Kasachstan
Gruppe 2 : England, Schottland, Slowakei, Lettland
Gruppe 3 : Dänemark, Rumänien, Slowakei, Litauen
Gruppe 3 : Spanien, Island, Aserbaidschan, Gruppe 4 : Spanien, Ukraine, Aserbaidschan, Albanien
Montenegro
Gruppe 5 : Norwegen, Portugal, Nordirland, Zypern
Gruppe 4 : Republik Irland, Griechenland, Rumänien,
Gruppe 6 : Niederlande, Republik Irland, Estland, Bosnien-Herzegowina
Lettland
Gruppe 5 : Frankreich, Dänemark, Wales, Kasachstan
Gruppe 7 : Frankreich, Italien, Moldawien, Färöer-Inseln
Gruppe 6 :Schweden, Russland, Kroatien, Israel
Gruppe 8 : Belgien, Österreich, Kroatien, EJR Mazedonien
Gruppe 7 : Tschechien, Niederlande, Türkei, Estland
Gruppe 9 : Schweden, Tschechien, Belarus, Bulgarien
Gruppe 8 : Norwegen, Ungarn, Bulgarien,
Gruppe 10 : Schottland, Türkei, Ungarn, Armenien
Moldawien
Gruppe 11 : Finnland, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Gruppe 9 : Belgien, Serbien, Belarus, EJR Mazedonien
Israel
Gruppe 10: Österreich, Portugal, Nordirland, Georgien
Gruppe 12 : Russland, Polen, Griechenland, Georgien
(Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Herbst 2017
Gruppe 11: Italien, Finnland, Slowenien, Malta
(Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Herbst 2017
ausgetragen werden.)
Die beiden bestplatzierten Teams jeder Gruppe sowie der
beste Drittplatzierte werden zusammen mit Deutschland
die Eliterunde bestreiten.
ausgetragen werden.)
Die beiden bestplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich
für die Eliterunde. Die Schweiz ist als Gastgeber automatisch für
die Endrunde qualifiziert.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 27
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THE TECHNICIAN
THE TECHNICIAN
FERNANDO SANTOS
„WEITER ERFOLG
HABEN – DAS IST
NUN DAS ZIEL“
Zwei Monate nach dem Triumph mit Portugal im Stade de France
ließ Fernando Santos bei der UEFA-Konferenz für Nationaltrainer am
12. September in Paris zusammen mit seinen Trainerkollegen die
EURO 2016 Revue passieren. Er beantwortete Fragen von Kollegen
aus allen Ecken des Kontinents und sprach unter anderem über die
Turniervorbereitung, taktische Umstellungen und die Suche nach der
richtigen Balance in einer erfolgreichen Mannschaft.
P
ortugal gehörte nicht zu den
Anwärtern auf den EM-Titel. Die
Favoriten waren wie immer Spanien
als Titelverteidiger und Deutschland
als frischgebackener Weltmeister,
gefolgt von traditionell starken Fußballnationen
wie Italien und Gastgeber Frankreich. Ich habe
aber immer gesagt, dass Portugal eine Chance
hat. So wird wohl jeder Trainer bei diesem
Turnier gedacht haben.
Perfekte Mischung
Diese portugiesische Mannschaft hatte einige
erfahrene Spieler im Alter von 30, 31, 32
Jahren, die sehr wichtig waren. Doch über die
Hälfte der Spieler hatte keinerlei EM-Erfahrung,
einige von ihnen hatten nur 3-4 Länderspiele
vorzuweisen. Ich wusste, dass wir ein Wort um
den Titel mitreden können, wenn es mir gelingt,
die richtige Mischung aus erfahrenen und
erstklassigen Spielern wie Cristiano Ronaldo
und Pepe sowie aus der Unbekümmertheit der
jüngeren Generation zu finden. Diese Mischung
aus Erfahrung und Jugend war mir immer sehr
wichtig. Die jungen Spieler bringen die nötigen
Qualitäten mit – darunter die Fähigkeit, in
taktischer Hinsicht dazuzulernen. Sonst wären
sie nicht im internationalen Geschäft. Sie haben
sich das Ticket nach Frankreich selber verdient.
Diese jungen Spieler können improvisieren und
Risiken eingehen, das ist für eine Mannschaft
sehr wichtig.
Turniervorbereitung
Das Trainingslager sollte am 23. Mai beginnen,
eine Woche nach dem portugiesischen
Pokalfinale, doch ich habe allen Spielern eine
zusätzliche Woche Urlaub gegeben, bevor sie
einrücken mussten. Ronaldo traf gar erst am
6. oder 7. Juni ein – eine Woche nach der
Zusammenkunft. Angesichts der großen
Belastung der Spieler war die physische und
mentale Erholung am wichtigsten, weshalb
wir ihnen gewisse Freiheiten gegeben haben.
Danach haben wir uns den Rhythmus mit einem
Spiel alle drei Tage angeeignet. Dafür haben
wir drei Testspiele mit jeweils derselben
Erholungszeit ausgetragen, damit sich die
Spieler an den Rhythmus gewöhnen können.
Wir haben das Optimum aus unseren Trainings
herausgeholt, haben an der Taktik und
Spielstrategie gefeilt, und in einem viel
geringeren Maße auch an der Fitness.
Nur drei Ruhetage zu haben, hat sich stark auf
die Erholungsfähigkeit des Teams ausgewirkt,
weshalb wir auf gute, aktive Erholung im
Training setzen mussten. In Portugal haben die
Spieler nach Spielen frei, deshalb haben wir
darauf geachtet, dass dem auch in Frankreich
so ist. Wir fanden es sinnvoll, dass die Spieler
abschalten und sich mental erholen können,
weil sie so vielleicht auch physische Probleme
überwinden können. Dann kommt noch der
Teamgeist hinzu, der für den Erfolg mit
ausschlaggebend ist. Diesbezüglich lief es
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 29
THE TECHNICIAN
wirklich gut. Um Europameister zu werden und
Teams wie Frankreich, Deutschland, Spanien
und all die anderen hinter sich zu lassen, muss
alles zusammenpassen.
Der Weg ins Endspiel –
die Gruppenphase
Wir wollten in Frankreich um den Titel
mitspielen. Ohne diese Einstellung wäre es
nicht gegangen. Wir brauchten ein konkretes
Ziel. Auf dem Papier waren wir in der Gruppe
Favorit, doch unsere Gruppe war die einzige
mit zwei Teams aus den Top 10 der FIFARangliste [Österreich und Portugal]. Den
meisten Ballbesitz hatten wir in den ersten
beiden Partien – 66 % in der ersten [1:1
gegen Island] und 59 % in der zweiten [0:0
gegen Österreich]. Wie waren zusammen mit
Spanien die Mannschaft mit dem größten
Offensivdrang, wir hatten die meisten
Torschüsse und die meisten Flanken – doch
wir haben nicht gewonnen, wofür den Gegnern
auch Respekt zu zollen ist. Sie haben uns daran
gehindert, unser Spiel zu spielen. Nach den
beiden Unentschieden war die Ausgangslage
heikel, und das dritte Spiel gegen Ungarn
war das schwierigste. Wir lagen dreimal in
Rückstand und haben ebenso oft ausgeglichen.
Wir haben typisch portugiesisch gespielt, sind
in diesem Spiel am wenigsten gelaufen und es
wurde ein wenig chaotisch. Am Ende stand es
3:3 – ein tolles Spiel, in dem uns Ronaldo zum
Glück zweimal wieder herangebracht hat.
Er hat den Unterschied gemacht. Das war sehr
wichtig für uns, weil es in gewisser Weise
schwierig war, die Spieler im Zaum zu halten.
Sie wollten den Sieg unbedingt und vergaßen,
dass unser Ziel in Frankreich zunächst darin
bestand, die Gruppenphase zu überstehen.
Wir wussten, dass ein Unentschieden reichen
würde, um weiterzukommen, doch in den
letzten 10-15 Minuten hatte ich die Spieler
nicht mehr unter Kontrolle. Sie griffen pausenlos an, schossen aus allen Lagen, dabei wollte
ich, dass sie das Spiel beruhigen, weil uns
das Aus drohte. Diese Partie hat die Spieler
aufgeweckt und die Mannschaft stärker
gemacht, weil sie realistischer wurde – die
Spieler waren nicht plötzlich technisch
oder taktisch besser, aber realistischer.
Die nächste Runde war dann völlig anders.
Es ging nicht mehr um Punkte, jedes Spiel
war ein Finale. Es war mir wichtig, dass die
Spieler das verstehen.
FERNANDO
SANTOS
Estoril Praia
Estrela Amadora
FC Porto
AEK Athen
Panathinaikos Athen
Sporting Lissabon
AEK Athen
Benfica Lissabon
PAOK Thessaloniki
Griechenland
Portugal
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1987-1994 1994-1998 1998-2001 2001-2002 2002-2003 2003-2004 2004-2006 2006-2007 2007-2010 2010-2014 2014- 30 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Der Weg ins Endspiel –
die K.-o.-Phase
Kroatien war ein richtig schwerer Gegner.
Sie gehörten zu den Favoriten, sie hatten
Spanien auf den zweiten Platz in ihrer Gruppe
THE TECHNICIAN
verdrängt. Dieses Spiel war eines der tak­
tischsten des Turniers. Es war nicht sehr schön
anzusehen, es gab nicht viele Torszenen,
doch aus taktischer Sicht war es ein Duell
zweier starker Teams, die sich gegenseitig
neutralisierten. Danach lief es uns immer besser,
obwohl wir immer schwierige Spiele und
Gegner hatten. Polen war konterstark und
hatte zwei Topstürmer, Wales war die große
Überraschung. Sie waren stark bei ruhenden
Bällen und es brauchte viel Videostudium, um
herauszufinden, wie man sie stoppen kann.
Sie hatten immerhin drei Partien in Folge
gewonnen. Ich habe zwei Stunden an der
geeigneten Taktik herumgetüftelt. Und dann
das Finale gegen Frankreich in Frankreich – die
Aufgabe hätte schwieriger nicht sein können,
doch wir haben immer daran geglaubt. Nach
dem Spiel gegen Österreich hatte ich den
Spielern gesagt, dass wir erst am 11. Juli
heimkehren. Das war nicht einfach so daher­
gesagt, meine Spieler und ich haben wirklich
daran geglaubt.
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Das Endspiel
Ronaldos Verletzung war ein Schlüsse­l­­­­moment. Ich habe versucht, die Mannschaft
neu zu ordnen, mit Nani im Zentrum
und [Ricardo] Quaresma auf rechts, doch
eigentlich ging es mir nur darum, unbeschadet
in die Pause zu kommen. Es war ein harter
Moment für alle – wir hatten eine klare
„Im Leben geht
es darum, sich
weiterzuentwickeln
– nicht nur als
Trainer, sondern
auch als Mensch.
Wir passen uns
den natürlichen
Gegebenheiten an.“
Am 31. August wurde Fernando Santos
in Porto von Staatspräsident Marcelo
Rebelo de Souza mit dem portu­
giesischen Verdienstorden
ausgezeichnet.
Taktik und die mussten wir ändern.
Das war schwierig. Du musst innehalten,
überlegen und dann handeln. Ich brauchte
die Halbzeitpause, um mit meinen Spielern
zu reden, um ihnen zu erklären, was wir ändern
und wie wir jetzt spielen wollen. Ich musste
eine wichtige Botschaft in ihre Köpfe bekommen – dass wir den besten Spieler der Welt
verloren haben und gegen eines der besten
Teams Europas wenn nicht der Welt spielen,
und dass wir nur als Team gewinnen können.
Es brachte nichts, darüber zu spekulieren, was
Cristiano möglicherweise getan hätte. Wir
mussten versuchen, das Spiel als Team zu
gewinnen. Ich habe die Spieler aufgefordert,
10 % mehr zu geben. Ich habe ihnen gesagt
– daran erinnere ich mich noch genau –, dass
100 % nicht reichen und sie 110 % geben
müssen. Frankreich ist eine fantastische
Mannschaft und wir können sie nur mit einer
110 %-igen Leistung bezwingen.
Taktische Umstellung
[Nach der Gruppenphase] standen wir
etwas tiefer, aber die defensive und offensive
Rollenverteilung hat sich dadurch nicht
grundlegend verändert. Die Aufstellung auf
dem Rasen wurde nicht über Nacht umgestellt,
sondern war das Ergebnis unserer gesamten
Arbeit bis zum damaligen Zeitpunkt. Zwölf
unserer Spieler hatten noch keinerlei EMErfahrung, wir mussten daher auf der
Qualifikation und unseren Vorbereitungen
auf die Endrunde aufbauen. Unser Problem
war, dass wir den Gegnern ins offene Messer
liefen, weil wir zu hoch spielten. In Anbetracht
der Eigenschaften unserer Spieler sind wir
zum Schluss gekommen, dass es am besten
ist, wenn wir uns ein wenig zurückziehen
und tiefer agieren. Dies würde unsere Gegner
dazu zwingen, anders zu spielen, und uns
mehr Freiräume verschaffen. Und so würden
wir die individuelle Klasse unserer Spieler
nutzen können.
Philosophie und Pragmatismus
Jeder Trainer hat eine bevorzugte Aufstellung
oder Spielphilosophie, doch wir sind alle
abhängig von den uns verfügbaren Spielern.
Das war in Portugal ein großes Thema, überall
hieß es, Portugal spiele üblicherweise mit einer
4-3-3-Formation. Als ich Trainer wurde, stellten
wir auf 4-4-2 um, dabei hatte ich als Trainer
immer eher auf das 4-3-3 gesetzt. So auch
bei der griechischen Nationalmannschaft, weil
dieses System besser zu den Spielern passte.
Cristiano ist aber kein klassischer linker Flügel
mehr, sondern eher ein Stürmer. Da ich den
besten Spieler der Welt hatte, sagte ich mir,
dass ich gute Ergebnisse erzielen kann, wenn
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 31
THE TECHNICIAN
„Wir haben den
besten Spieler der
Welt verloren und
spielten gegen eines
der besten Teams
Europas, wenn nicht
der Welt, und
können nur als
Team gewinnen.“
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Lernen und weiterentwickeln
Im Leben geht es darum, zu lernen und sich
weiterzuentwickeln – nicht nur als Trainer,
sondern auch als Mensch. Wir passen uns
den natürlichen Gegebenheiten an. Am Anfang
glauben wir alles zu wissen, doch wir müssen
uns vom natürlichen Lauf der Dinge leiten
lassen. Der Fußball hat sich radikal verändert –
nicht die Spieler, ihre Fähigkeiten oder ihre
Vorstellung vom Spiel, sondern das Tempo,
die Freiräume auf dem Platz und der Umgang
damit. Durch den Einfluss der Wissenschaft
ist die Qualität des Trainings gestiegen und die
Spiele sind enger und komplizierter geworden.
Die Trainer mussten sich der neuen Situation
anpassen – bei mir war das nicht anders. Was
ich vor 30 Jahren als Trainer tun musste, tue ich
heute nicht mehr. Ich bin ein komplett anderer
Trainer geworden. Vor 30 Jahren fand die
Saisonvorbereitung am Strand statt, vor 20
Jahren bestand ein typisches Aufwärmen darin,
20 bis 30 Minuten auf dem Platz herumzulaufen. Das tut heute keiner mehr. Wir Trainer
müssen uns anpassen und den Entwicklungen
der Wissenschaft folgen. Ein gutes Fußball­
verständnis reicht heute nicht mehr, um
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ich das Optimum aus seinen Qualitäten
heraushole. Rückblickend träumte ich davon,
die Mannschaft auf bestimmte Weise spielen zu
lassen, doch es war klar, dass dies mit den
vorhandenen Spielern nicht funktionieren
würde. Deshalb musste ich etwas ändern.
Trainer zu sein; die Arbeit ist viel technischer
und wissenschaftlicher geworden.
Aufstand der Kleinen
Ich habe ein paar Jahre in Griechenland gelebt
und kenne die dortige Kultur. Sie ist nun ein Teil
von mir. Griechenland hat 2004 etwas
Großartiges erreicht – kleinere Teams können
sich jetzt an denjenigen orientieren, die als
Außenseiter Turniere gewonnen haben.
Dänemark hat das geschafft, dann Griechen­
land, jetzt Portugal. Allerdings kann und sollte
man die Mannschaften und Spieler nicht
vergleichen, auch nicht ihre Spielweise. Die
Dänen befanden sich im Urlaub, als sie zur EM
1992 gerufen wurden, das war eine völlig
unterschiedliche Ausgangslage. Griechenland
hat das Beste aus seinen Möglichkeiten
gemacht, ebenso wie Portugal in Frankreich,
aber unter anderen Umständen.
Auswirkungen des neuen Formats
Das neue Format mit 24 Teams unterscheidet
sich stark von jenem mit 16 Teams. Die
Möglichkeit, dass drei Mannschaften einer
Gruppe weiterkommen können, hat die Dinge
grundlegend verändert. Das Turnier in Frank­
reich war stark dadurch geprägt, dass sich drei
Teams qualifizieren konnten – es wurde mit
dem Rechenschieber gespielt.
Teamgeist
Eines der Erfolgsrezepte dieser portugiesischen
Mannschaft – und ich hoffe, dass das auch so
bleibt – ist, dass es nur ein Wort gibt: ,wir‘. ,Ich‘,
,er‘ und ,du‘ existieren bei uns nicht mehr. Bei
uns ist immer von ,wir‘ die Rede – ,wir gewinnen‘, ,wir verlieren‘, ,wir spielen‘. Es spielt keine
Rolle, wer auf dem Platz steht. Glücklicherweise
haben die Spieler diesen Geist verinnerlicht. Es
fiel mir nie schwer zu entscheiden, wer spielt
und wer nicht. Alle Spieler wollen spielen. Wer
nicht zum Zuge kommt, ist verständlicherweise
ein bisschen enttäuscht, doch alle haben sich in
den Dienst der Mannschaft gestellt. Das macht
es immer einfacher. Ricardo Carvalho war mit
37 Jahren einer der ältesten Spieler des
Turniers. In den drei Gruppenspielen kam
er zum Einsatz, doch danach hielt ich es
aufgrund der Müdigkeit und der anspruchsvollen Spiele für sinnvoll, frische Kräfte in der
Abwehr zu bringen. Deshalb stand er in den
späteren Runden nicht mehr in der Startelf.
Aufgrund seiner Erfahrung und Spielweise war
er aber dennoch sehr wichtig für das Team.
Solche Spieler sind wichtig, das gilt auch für
einen João Moutinho. Doch bei einem langen
Turnier wie diesem mit insgesamt nur zehn
Ruhetagen ist es sehr wichtig, Änderungen
vorzunehmen, ohne das Gesicht der
Mannschaft zu verändern.
Die Zukunft
Alles ist jetzt anders, und es wird nicht
einfach. Wenn man gegen den amtierenden
Europameister antritt, ist man motivierter und
geht vielleicht anders ins Spiel. So war das
Getty Images
THE TECHNICIAN
PORTUGAL
BEI DER
EURO 2016
Gruppenphase
Portugal - Island
1:1
Portugal - Österreich0:0
Ungarn - Portugal 3:3
Achtelfinale
Kroatien - Portugal
(n.V.)
Viertelfinale
Polen - Portugal
(3:5 i.E.)
Halbfinale
Portugal - Wales
Finale
0:1
1:1
2:0
Portugal - Frankreich 1:0
(n.V.)
gegen die Schweiz [0:2-Niederlage im ersten
Qualifikationsspiel zur WM 2018 am
6. September]. Es ist natürlich schade, dass wir
verloren haben, doch die Schweiz hat auch gut
gespielt. Auf die Lehren aus dieser Niederlage
werde ich meine Spieler wiederholt hinweisen.
Jetzt kommt es darauf an, weiter erfolgreich zu
sein. Portugal war schon immer mit großartigen
Spielern und Teams an Endrunden vertreten
– Spieler aus europäischen Großklubs, die
große Titel gewonnen haben. Doch die
A-Nationalmannschaft hatte noch nie triumphiert. Was den Weg zum Erfolg anbelangt –
der ist einfach: Wir müssen talentierte portu­
giesische Spieler zusammenbringen und daraus
eine pragmatische, zielgerichtete und sieges­
hungrige Mannschaft bilden. Klar könnten wir
ein Team zusammenstellen, das schönen
Fußball spielt, aber damit ist es nicht getan.
Ich bin jetzt 61 und will gewinnen. Gewinnen
ist ansteckend. Der Weg ist noch lang, die
Mannschaft kann sich noch in vielerlei
Hinsicht weiterentwickeln. In den
Juniorenwettbewerben hat Portugal zuletzt
sehr gut abgeschnitten und viele U17-, U19und U21-Endrunden erreicht, was der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit der portugiesischen Vereine zu verdanken ist. Der
portu­­­­­giesische Verband hat viel in seine
Jugendauswahlen investiert, gerade wurde das
Trainingszentrum „Cidade do Futebol“ eröffnet.
Wir werden im Juniorenbereich weiter hart
arbeiten, und die Spieler, die sich im Herbst
ihrer Karriere befinden, werden weiter ihre
Erfahrung und Klasse einbringen. Es bleibt
noch viel zu tun, unser Spiel hat noch großes
Potenzial, denn in bestimmten Bereichen sind
wir noch lange nicht dort, wo wir hinwollen.
Doch wir werden weiter auf diesem Fundament
aufbauen. Wir haben unsere Stärken und
werden unser Ziel, erfolgreich zu sein, nie aus
den Augen verlieren.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 33
BULGARIEN
NEUES
ZENTRUM
AM FUSSE DES
WITOSCHAGEBIRGES
BFU
Mit der finanziellen Unterstützung von UEFA und FIFA
hat der Bulgarische Fußballverband (BFU) unlängst ein
neues technisches Zentrum in einer unvergleichlich
schönen natürlichen Umgebung errichtet.
34 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
BULGARIEN
F
ußball hat eine lange Tradition in Bulgarien,
einem Land mit knapp über sieben
Millionen Einwohnern. Sein erster
Dachverband, der bulgarische Nationalsport­
verband, wurde bereits am 1. Januar 1923
gegründet. Seither hat sich die Nationalauswahl
für sieben WM- (davon viermal nacheinander
zwischen 1962 und 1974) und zwei EM-End­
runden qualifiziert.
Das denkwürdigste Ergebnis erreichte
Bulgarien bei der WM 1994 in den USA,
für die sich das Team in allerletzter Sekunde
qualifizierte: Am Abend des 17. November
1993 traf Bulgarien bei seinem letzten
Qualifikationsspiel im Parc des Princes in Paris
auf Frankreich. Die Equipe Tricolore benötigte
lediglich ein Unentschieden, um in die End­
runde einzuziehen, aber die bulgarische Elf
machte ihnen einen Strich durch die Rechnung,
nachdem sie das Spiel durch einen Treffer von
Emil Kostadinov in der 90. Minute mit 2:1 für
sich entscheiden und so das Ticket in die USA
lösen konnte.
Im darauffolgenden Sommer wurde
Bulgarien zu einer der Überraschungs­
mannschaften des Turniers. Bei den vorangegangenen fünf WM-Teilnahmen konnte kein
einziges Spiel gewonnen werden. Dies änderte
sich in den USA: Angeführt von ihrem Kapitän
Borislaw Michailow gewannen die Bulgaren
zwei ihrer drei Gruppenspiele und qualifizierten
sich für das Achtelfinale, in dem sie Mexiko mit
3:1 nach Elfmeterschießen besiegten.
Im Viertelfinale traf Dimitar Penews Team
auf den damaligen amtierenden Weltmeister
Deutschland und behielt nach Treffern von
Christo Stoitschkow und Jordan Letschkow mit
2:1 die Oberhand. Letztendlich beendete die
bulgarische Auswahl nach Niederlagen gegen
Italien und Schweden im Halbfinale bzw. im
Spiel um den dritten Platz das Turnier als
Vierter. Dieses Ergebnis schmälerte in keinster
Weise die Freude in der bulgarischen
Bevölkerung und das Gefühl der
Zusammengehörigkeit und des Triumphs
während des Turniers.
In einer der kontroversesten Dekaden der
modernen Geschichte des Landes gelang es
den bulgarischen Fußballhelden, das Land in
Freude zu vereinen. Rund 22 Jahre später sind
einige der Helden von 1994 in führenden
Positionen in der BFU tätig, darunter Verbands­
präsident Borislaw Michailow. Und wieder
schreiben sie Geschichte.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 35
UEFA und FIFA decken 95 %
der Kosten
Das Projektbudget von EUR 10 Mio. wurde
weitgehend aus dem UEFA-HatTrick-Programm
und dem FIFA-Goal-Programm finanziert, sodass
die beiden Dachverbände zusammen 95 % der
Kosten übernahmen. Nationaltrainer Petar
Chubtschew zeigte sich ausgesprochen beeindruckt von dem Ergebnis: „Mit einer solchen
Anlage sind wir es uns selbst schuldig, erstklassigen Fußball zu spielen. Eine solche Infrastruktur
gibt es nur an wenigen Orten.“
Ein Vorbild für Europa und die Welt
Das Zentrum wurde am 17. November im
Rahmen einer offiziellen Zeremonie eröffnet, bei
der BFS-Präsident Borislaw Michailow, UEFAPräsident Aleksander Čeferin, der stellvertretende
36 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
FIFA-Generalsekretär Zvonimir Boban, der
bul­garische Jugend- und Sportminister Krasen
Kralew sowie Mitglieder der Exekutivkomitees
der BFU und der UEFA, Präsidenten zahlreicher
Nationalverbände und über 500 weitere Gäste
anwesend waren.
Aleksander Čeferin beglückwünschte die
BFU zu ihrem neuen Zentrum: „Ich bin sicher,
dass dieses neue nationale Trainingszentrum
dazu beitragen wird, die Qualität des bulgarischen Fußballs langfristig zu verbessern. Ich bin
außerdem stolz darauf, dass dieses Zentrum
mit Unterstützung des UEFA-HatTrick-Pro­gramms
gebaut wurde, dessen Ziel die Verteilung
der Einnahmen der UEFA auf ihre Mitglieds­
verbände ist, um den Fußball in ganz Europa
weiterzuentwickeln.
Genau das steht im Zentrum bei der UEFA:
Wir wollen helfen, die Entwicklung des Fußballs
in Europa sicherzustellen, unabhängig vom
Wohlstand oder der Größe des jeweiligen
Verbands. Wir brauchen heute mehr denn je
genau diese Solidarität, die fest im Fußball
verankert ist.“
Krasen Kralew, selbst ein leidenschaftlicher
Fußballfan, sagte: „Wenn man über neue,
moderne Infrastruktur verfügt, lässt der Erfolg
meist nicht lange auf sich warten. Im Sport gibt
es viele Führungspersönlichkeiten, aber wir
brauchen wirklich Menschen wie Borislaw
Michailow und sein Team – Menschen, die
einen Stein auf den anderen legen und etwas
Nützliches für das ganze Land und den Sport
als Ganzes schaffen.“
„Borislaw Michailow und sein Team haben
wirklich fantastische Arbeit geleistet. Es ist ein
riesiger Schritt nach vorne für den bulgarischen
Fußball und die Entwicklung einer neuen
Generation von Spielern. Glückwunsch an
Borislaw Michailow und die BFU“, ergänzte
Zvonimir Boban.
Der neue, ultramoderne Sitz
der BFU befindet sich im
Herzen eines Komplexes mit
drei Fußballfeldern, einer
Mehrzweckhalle, einem
Tennisplatz und einem Hotel.
UEFA-Präsident Aleksander
Čeferin (links) und der
Präsident des Bulgarischen
Fußballverbands, Borislaw
Michailow, bei der
Einweihung am vergangenen
17. November.
BFU
17. November – ein neuer Traum
wird wahr
Am 17. November 2016, dem 23. Jahrestag der
bulgarischen WM-Qualifikation 1994, eröffnete
die BFU ihr sein neues technisches Zentrum in
Bojana am Rande von Sofia.
Das neue Zuhause des bulgarischen Fußballs
wurde vom Architekturbüro Amphion entworfen
und befindet sich am Fuße des WitoschaGebirges inmitten einer grünen Landschaft. Die
Anlage umfasst drei Fußballplätze (davon einer
aus Kunstrasen und einer mit einer Tribüne für
350 Zuschauer), eine Mehrzweckhalle, einen
Tennisplatz, ein Hotel für die Unterbringung der
Mannschaften sowie den ultramodernen
Hauptsitz der BFU. Beim Bau der Anlage wurden
zahlreiche innovative technische Geräte und
modernste Umwelttechnologien eingesetzt.
Die Mehrzweckhalle kann für Tennis, Volleyball,
Basketball und Handball genutzt werden und
es können Trainings- und Freundschaftsspiele
ausgerichtet werden.
Ab sofort können Fußballer hier in aller
Ruhe an ihren Fähigkeiten feilen. Die National­
auswahlen, die sich bisher an verschiedenen
Standorten im ganzen Land vorbereitet haben,
erhalten hier genau das, was sie benötigen: Ruhe,
ausgezeichnete Trainingsbedingungen und
saubere Luft.
Vor dem Bau dieses Zentrums musste die BFU
aber zunächst die bulgarische Regierung und die
Behörden davon überzeugen, das Projekt zu
genehmigen. Dank der Unterstützung des
Ministerpräsidenten Bojko Borissow wurde das
Baugesuch schließlich gutgeheißen. Es wurde ein
Plan für Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit
skizziert und ein Landschaftsarchitekt präsentierte
seine Entwürfe für das umliegende Gelände. Im
Mai 2014 genehmigten die Behörden schließlich
die Pläne. Der Bau des Zentrums verlief reibungslos und ohne zeitliche Verzögerungen.
BFU
BULGARIEN
BULGARIEN
EIN TRAUM WIRD WAHR
„Es gibt keine größere
Herausforderung für einen
Mann, als seine Gedanken
und Gefühle in Worte
zu fassen. Ein Mann
drückt sich durch seine
Taten aus. Wenn ich
in wenigen Minuten
beschreiben soll, wie ich
mich jetzt fühle, muss ich
zugeben, dass ich dazu
nicht in der Lage bin.
Fußball hat schon
immer mein Leben
bestimmt. Mein Vater war
Torhüter der bulgarischen
Nationalmannschaft und
bei Lewski Sofia. Meine
ersten Erinnerungen
reichen bis zu den
Trainingseinheiten meines
Vaters zurück, zu denen
meine Mutter mich
mitgenommen hat. Kurz
danach begann ich selbst
Fußball zu spielen, ohne
die leiseste Ahnung, dass
meine Karriere als Torhüter
über 18 Jahre anhalten, ich
mit 18 Jahren im Tor der
Nationalmannschaft stehen
oder eine WM-Medaille
als Mannschaftskapitän
gewinnen würde. Während
meiner aktiven Laufbahn
dachte ich außerdem
keine Sekunde darüber
nach, dass ich eines Tages
BFU-Präsident werden und
diese Rolle über elf Jahre
ausfüllen würde.
Als ich als kleiner Junge
dem Ball hinterhergejagt
bin, hatte ich dieselben
Träume wie alle Jungs
in meinem Alter – ich
wollte Spiele gewinnen
und Trophäen in die Luft
stemmen. Diese Träume
habe ich verwirklicht.
Als BFU-Präsident hatte
ich einen neuen Traum.
Ich wollte unseren
besten Juniorinnen
und Junioren die beste
Ausrüstung, die besten
Trainingsmöglichkeiten
und die besten
Arbeitsbedingungen
bieten, damit sie ihre
Fähigkeiten entwickeln,
eine großartige Karriere
machen und mit Stolz
Bulgarien vertreten
können. Ich habe diesen
Traum mit all meinen
ehemaligen Teamkollegen
geteilt. Nun, liebe Freunde
und Kollegen, haben wir es
geschafft. Die bulgarischen
Auswahlteams haben nun
ein eigenes Zuhause.
Lassen Sie mich zunächst
meiner Familie danken, die
mir in den letzten sechs
Jahren selbst in schweren
Zeiten zur Seite gestanden
hat. Ich möchte auch
meinen Kollegen im BFUExekutivkomitee danken,
die genau wie ich nie an
der Wichtigkeit dieses
Projekts gezweifelt haben.
Ohne die Unterstützung
der UEFA und der FIFA
wäre dessen Realisierung
nicht möglich gewesen.
Das Projekt ist das
größte seiner Art für
den bulgarischen Sport
bislang und wurde mit der
finanziellen Hilfe aus dem
HatTrick-Programm und
auch dank des persönlichen
Engagements von Michel
Platini, Gianni Infantino,
Theodore Theodoridis
und dem neuen UEFAPräsidenten Aleksander
Čeferin ermöglicht.
Ich möchte allen bei der
BFU für ihre harte Arbeit
und Geduld danken, die
letztendlich zur verdien­
ten und erfolgreichen
Realisierung geführt
haben.
Abschließend möchte
ich Ihnen etwas verspre­
chen: Ich werde mich
stark um das nationale
Trainingszentrum in
Bojana kümmern und
sicherstellen, dass es vielen
zukünftigen Generationen
des bulgarischen Fußballs
zugutekommt.“
BFU
Borislaw Michailow
BFU-Präsident
FÄRÖER-INSELN
FÄRÖISCHER FUSSBALL
AUF NEUEM NIVEAU
Der Färöische Fußballverband (FSF) setzt alle Hebel in Bewegung, um den färöischen
Fußball auf ein neues Niveau zu heben, und stellt vier neue Vollzeit-Trainer mit
UEFA-A-Lizenz ein, die den Fußball im ganzen Land weiterentwickeln sollen.
B
Erste Vollzeit-Juniorentrainer
Zusätzlich zu der täglichen Arbeit als
Verantwortliche für Fußballentwicklung
wird jeder der vier neuen Angestellten eine
Nachwuchsauswahl des Landes trainieren.
„Die Trainer, die bisher auf Juniorenebene
für uns tätig waren, waren alle gleichzeitig in
Vereinen engagiert und gingen zusätzlich auch
noch einer Arbeit außerhalb des Fußballs nach.
Wir werden jetzt Nationaltrainer haben, die in
Vollzeit beim FSF angestellt sind und sich
komplett auf den Fußball konzentrieren
können“, erklärt Pætur Smith Clementsen.
Der technische Direktor ist derzeit der
einzige Angestellte des FSF, der sich um
Fußballentwicklung kümmert. „Wir werden
38 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Álvur Haraldsen
Die vier Verantwortlichen für Fußballentwicklung
werden bei einer Medienkonferenz den färöischen
Medien und Fußballverantwortlichen vorgestellt.
Jógvan Martin Olsen, von 2005
bis 2008 Cheftrainer der färöischen
Nationalmannschaft, ist einer der
vier vom Färöischen Fußballverband
rekrutierten Verantwortlichen für
Fußballentwicklung.
Álvur Haraldsen
FSF als Wegweiser
Hinter der Rekrutierung der neuen
Mitarbeitenden steht Pætur Smith Clementsen,
technischer Direktor des FSF: „Als ich im
Herbst 2015 zum technischen Direktor ernannt
wurde, war eine der ersten Angelegenheiten,
die wir besprachen, die Lage des färöischen
Fußballs. Wir untersuchten seine Qualität,
wobei wir uns auf die Klubs des Landes
konzentrierten und wie wir diese im Alltag
unterstützen können. Der FSF kontaktierte die
Klubs, um herauszufinden, wie wir ihnen helfen
können, und was diese vom FSF erwarten. Wir
erhielten ungefähr genauso viele Antworten
wie es Vereine auf den Inseln gibt, aber eines
hatten alle Antworten gemeinsam: Der
Verband solle als Wegweiser auftreten und
die Klubs hinsichtlich Fußballentwicklung in
die richtige Richtung führen.“
Álvur Haraldsen
isher verfügt der FSF über zwölf
Vollzeitangestellte. Diese Zahl wird sich
am 1. Januar 2017 um 33 % auf 16
erhöhen, wenn Øssur Hansen, Eli Hentze,
Jógvan Martin Olsen und Thomas Thinggaard
ihre Arbeit aufnehmen. Diese vier Trainer, die
alle eine UEFA-A-Lizenz besitzen, wurden als
Verantwortliche für die Fußballentwicklung
eingestellt und sollen helfen, die Standards
auf den Färöer-Inseln zu verbessern.
Thomas Thinggaard aus Dänemark
ist der einzige Verantwortliche für
Fußballentwicklung, der nicht von
den Färöer-Inseln kommt.
jetzt zu fünft sein und ein Fußballforum
entwickeln, in dessen Rahmen wir uns ein­
gehend mit der Fußballentwicklung auf den
Färöer-Inseln auseinandersetzen können“,
so Pætur Smith Clementsen.
Die vier Verantwortlichen für Fußball­
entwicklung und der technische Direktor
haben sich die Vereine des Landes unter­
einander aufgeteilt, und jeder von ihnen ist
für vier bis fünf verschiedene Klubs zuständig.
„Allerdings haben wir entschieden, dass sie
nicht für Klubs zuständig sein werden, in denen
sie zuvor bereits als Trainer gearbeitet haben“,
erklärt der technische Direktor weiter.
Die vier Verantwortlichen für Fußball­entwick­
lung haben alle einen unterschiedlichen
Hinter­grund. Jógvan Martin Olsen ist ehemaliger Trainer des färöischen A-Nationalteams, Eli
Hentze trainiert derzeit die färöische U21Auswahl, Øssur Hansen ist ehemaliger National­
spieler der Färöer-Inseln mit knapp 50 Länder­
spieleinsätzen und Thomas Thinggaard ist ein
junger Däne, der im Junioren­­fußball in der
Umgebung von Kopenhagen tätig war.
MITGLIEDSVERBÄNDE
ANDORRA
www.faf.ad
ERINNERUNGEN ZUM JUBILÄUM
Der November 2016 war für den
Andorranischen Fußballverband
ein ganz besonderer Monat.
Am 13. feierte der Verband bei seinem
Qualifikationsspiel gegen Ungarn in
Budapest das 20-jährige Bestehen
seiner Nationalmannschaft, deren erste
Begegnung 1996 im Estadi Comunal von
Andorra la Vella gegen Estland stattgefunden hatte.
Die andorranischen Fans werden
niemals die brodelnde Stadionatmosphäre
an jenem kalten Abend vergessen –
ebenso wenig wie die elf ersten Träger
FAF
XAVI BONNET
ihres gelben Trikots. Neben Alfonso
Sánchez, Félix Alvarez, Gerard Calvet,
Jordi Lamelas, Francesc López, Josep
Moragues, Francesc Obiols, Agustí Pol,
Johnny Rodríguez, Lucendo und dem
jungen Juli Sánchez, der auch 20 Jahre
später noch im Nationaltrikot spielt, waren
als Ersatzspieler auch Angel Martín, Carlos
Medina, Cristóbal Aranda, Jorge Bazan
und Albert Carnicé dabei. Unter dem
ersten Nationalcoach Isidre Codina ging
die Partie gegen Estland zwar mit 1:6
verloren, aber alle Zuschauer erinnern sich
bis heute an die 61. Minute und das Tor
von Agustí Pol.
Auch 20 Jahre später hat diese
Nationalmannschaft noch kein einfaches
Spiel absolviert, doch sie strebt danach,
bei jeder Begegnung ein wenig mehr
Geschichte zu schreiben.
ARMENIEN
www.ffa.am
HENRICH MCHITARJAN ZUM UNICEFGOODWILL-BOTSCHAFTER ERNANNT
HAIK KARAPETJAN
zu genießen. Alle Kinder sollten dies
können, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und produktive Bürger zu
werden“, so Mchitarjan. „Es ist mir eine
Ehre, Goodwill-Botschafter für UNICEF zu
werden und ich möchte diese Plattform
nutzen, um UNICEF zu helfen, sich dafür
einzusetzen, dass alle Kinder in Armenien
eine Ausbildung erhalten, insbesondere
die schwächsten“, sagte er weiter.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten
wurden in Armenien bei der Erweiterung
des Zugangs zur Primarschulbildung
deutliche Fortschritte erzielt, indem
inklusive Ausbildungsprogramme
eingeführt und die Qualität des Lernens
verbessert wurden. Zahlreiche Kinder,
nicht zuletzt solche mit Behinderungen
und aus ländlichen Gegenden, kommen
jedoch zu kurz.
FFA
Das UN-Kinderhilfswerk
UNICEF in Armenien hat den
Mittelfeldspieler von Manchester
United und Kapitän der armenischen
Nationalmannschaft, Henrich Mchitarjan,
zu seinem jüngsten Goodwill-Botschafter
ernannt. In seiner neuen Rolle wird
Mchitarjan die UNICEF bei der
Verteidigung des Rechts von Kindern auf
Ausbildung, Sport und Spiel unterstützen
und seine Stimme dafür einsetzen, das
Bewusstsein für das Schicksal der am
stärksten benachteiligten Kinder in
Armenien zu schärfen. Seine Ernennung
fiel mit dem 70. Jubiläum von UNICEF im
Dezember zusammen. Gemeinsam mit
dem Kinderhilfswerk möchte Mchitarjan
armenische Familien ermutigen, aktiv
zu werden und sicherzustellen, dass alle
Kinder im Land eine faire Chance erhalten
– mit Schwerpunkt auf dem Recht für
Kinder und Jugendliche, von früh auf
eine qualitativ hochstehende und gute
Ausbildung in einem inklusiven Umfeld
zu erhalten.
„Es ist traurig, dass nicht alle Kinder
dieselbe Möglichkeit haben, die Schule
zu besuchen und eine gute Ausbildung
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 39
MITGLIEDSVERBÄNDE
ASERBAIDSCHAN
www.affa.az
KURS FÜR KLUBLIZENZIERUNGSBEAUFTRAGTE
Im Rahmen des Klublizenzierungs­
reglements des Aserbaid­scha­
nischen Fußballverbands (AFFA)
muss jeder Verein, der sich um eine
Lizenz bewirbt, einen Klublizenzierungs­
beauf­tragten ernennen. Ab dieser Saison
sind diese Beauftragten zudem verpflichtet, spezielle Kurse der AFFA zu besuchen; ab der kommenden Spielzeit
müssen sie eine Prüfung zum Lizen­
zierungs­verfahren und den ent­sprechen­
den Kriterien ablegen, um ein Zertifikat
zu erhalten, mit dem sie als Klublizen­
zierungs­beauftragte arbeiten dürfen. Die
Einführung solcher Kurse und Prüfungen
durch die AFFA wird von der UEFAAbteilung für Klublizenzierung und
finanzielles Fairplay unterstützt.
Einer dieser Kurse fand am 26. Oktober
statt. Darin ging es um allgemeine
Informationen zu UEFA, AFFA und der
Geschichte der Klublizenzierung,
einschließlich der wesentlichen Verfahren
und Akteure, der neuesten Änderungen
der Reglemente sowie der sportlichen,
infrastrukturellen, personellen, admini­
strativen, rechtlichen und finanziellen
Lizenzierungskriterien (mit praktischen
Übungen).
Die Mitglieder der AFFA-Klub­lizen­
zierungsabteilung und weitere Experten
präsentierten zahlreiche Themen im
Zusammenhang mit Klublizenzierung,
darunter Nachwuchsförderprogramme
und Klubakademien, Spielerregistrierung,
Integrität im Fußball, medizinische
Mindestanforderungen, Schieds­
richterwesen und Spielregeln (inklusive
individueller Treffen mit den Vereinen),
die Organisation von AFFA-Junioren­
wettbewerben, die Rolle der Fan­
beauftragten in Klubs sowie das
AFFA
ELCHAN MAMMADOW
AFFA-Trainerausbildungssystem
und dessen Struktur.
Am Ende des intensiven Kurses legten
die Teilnehmer eine schriftliche Prüfung
ab und erhielten eine Teilnahme­be­
scheinigung. Es ist zu hoffen, dass
diese und andere Klublizenzierungs­
initiativen zu einer Anhebung der
Standards im aserbaidschanischen
Profifußball führen.
BOSNIEN-HERZEGOWINA
www.nfsbih.ba
FUAD KRVAVAC
In seinem letzten WMQualifikationsspiel des Jahres
traf Bosnien-Herzegowina im
Georgios-Karaiskakis-Stadion in Piräus
auf Griechenland. Dank des 1:1-Unent­
schiedens bleiben die „Drachen“ mit
7 Punkten auf dem dritten Platz der
Gruppe H, drei Zähler hinter Griechenland
und fünf hinter Spitzenreiter Belgien. Das
nächste Spiel findet am 25. März in
Zenica gegen Gibraltar statt.
Noch besser lief es der U21-Auswahl,
die bei einem Freundschaftsspiel im
Vrapčići-Stadion in Mostar Montenegro
mit 2:0 besiegte. Die U21-FutsalNationalmannschaft feierte derweil ihre
Feuertaufe mit zwei Begegnungen gegen
Frankreich in der Arena Zenica, die sie
mit 7:1 und 4:2 gewann.
In der Zwischenrunde der zehnten
Ausgabe des UEFA-Regionen-Pokals
musste der bosnisch-herzegowinische
Vertreter NZ Tuzlanskog Kantona in
40 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
F. Krvavac
DRACHEN WEITER IM WM-RENNEN
Gruppe 2 in allen drei Spielen als Verlierer
vom Platz: Beim Miniturnier in den
bulgarischen Städten Simitli und Razlog
gab es eine 0:1-Niederlage gegen San
Marino, ein 0:3 gegen Kastilien und León
(Spanien) und zum Abschluss ein 0:2
gegen den Gastgeber aus dem Südwes­
ten Bulgariens. Die drei anderen Teams
hatten allesamt 6 Punkte auf dem Konto,
den Gruppensieg und die Endrunden­
qualifikation sicherte sich die Mannschaft
aus Kastilien und León.
Im Rahmen des europäischen sozialen
Dialogs zwischen Arbeitgebern und
Arbeitnehmern im Fußball fand vor
kurzem in Sarajevo eine Sitzung statt,
bei der die aktuelle Situation in Bezug
auf Standardverträge für Fußballprofis,
Schlichtungssysteme für Streitfälle
zwischen Vereinen und Spielern und die
allgemeine Zusammenarbeit zwischen
den Fußballakteuren in BosnienHerzegowina analysiert wurde. An
dem Treffen nahmen Vertreter des
Fußballverbands von BosnienHerzegowina (NFSBiH), der UEFA, der
Europäischen Klubvereinigung (ECA),
des Vereins der europäischen
Berufsfußballigen (EPFL), der FIFPro,
der drei ECA-Mitgliedsvereine der
Premijer Liga (Željezničar Sarajevo, FK
Sarajevo und NK Široki Brijeg) sowie der
nationalen Fußballprofi-Gewerkschaft teil.
Nicht zuletzt beteiligte sich der NFSBiH
jüngst gemeinsam mit Vereinen der
Premijer Liga an den von der UEFA
unterstützten „Football People“Aktionswochen gegen Diskriminierung.
MITGLIEDSVERBÄNDE
DÄNEMARK
www.dbu.dk
EINE INTERKONTINENTALE KOOPERATION
MARTIN MOGENSEN
DBU
Am 25. Oktober 2016 haben
der Chinesische (CFA) und
der Dänische Fußballverband
(DBU) eine historische Kooperations­
vereinbarung zur Stärkung der
Beziehung der beiden Organisationen
in Bereichen wie Breiten-, Frauen- und
Juniorenfußball sowie Good Governance
unterzeichnet.
Mit dieser Vereinbarung soll der
Wissensaustausch zwischen den beiden
Verbänden in Sachen Fußball und
Organisationskultur gefördert werden.
Die DBU hat sich stets darum bemüht,
dass der Fußball einen vollwertigen Platz
in der Gesellschaft einnimmt. Nun steht
sie der CFA mit Ideen und Know-how
helfend zur Seite, damit der Fußball
auch in China zur Gesundheit und zum
Wohlbefinden von Frauen und Männern
aller Altersgruppen beitragen kann.
Die Vereinbarung, die Teil einer
vom chinesischen Präsidenten Xi
Jinping im Jahr 2015 eingeleiteten
Fußballstrategie ist, sieht zudem
eine Zusammenarbeit und einen
Wissensaustausch in Bereichen
wie Breiten- und Frauenfußball vor.
Die beiden Parteien haben nun bis
Mitte 2017 Zeit, einen umfassenden
Partnerschaftsvertrag mit den spezi­
fischen Aktivitäten, bei denen sie
zusammenarbeiten möchten, auszu­
arbeiten und zu unterzeichnen.
DEUTSCHLAND
www.dfb.de
EX-NATIONALSPIELER CACAU WIRD
INTEGRATIONSBEAUFTRAGTER
Der 23-malige deutsche
Nationalspieler Cacau repräsentiert ab sofort den DFB, wenn
es um Fragen und Termine der Integration
geht. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen
war er Ende der neunziger Jahre in
München gelandet. „Moment mal“
hieß sein erstes Deutschbuch, das er sich
am zweiten Tag kaufte. In Südafrika
zählte er zur deutschen WM-Mannschaft
und als er 2014 sportlich nicht mehr
dazugehörte, brachte er seinen ExKollegen mit einem Minisprachkurs ein
paar Brocken Brasilianisch bei. Nun also
über­nimmt er die Aufgabe als DFBIntegrationsbotschafter. „Ich empfinde
Cacau in dieser Rolle als Glücksfall für den
DFB und den gesamten deutschen
Fußball“, sagte DFB-Präsident Reinhard
Grindel. „Ich freue mich auf diese
Aufgabe“, sagte der 35-jährige ExStürmer des VfB Stuttgart, der im
Oktober seine aktive Karriere beendet
hat. „Es ist nicht die eine tolle Idee, die
alles löst. Aber wenn man versteht,
Getty Images
THOMAS HACKBARTH
dass Integration bei einem selbst anfängt,
ist schon viel gewonnen.“ Auch über die
Verantwortung des Profifußballs sprach
Cacau bei seinem Amtsantritt in der
neuen Rolle: „Man kann keinen Profi
zwingen, sich über gesellschaftliche
Themen zu äußern, aber natürlich haben
wir Fußballer eine Verantwortung und
eine Vorbildfunktion.“ Mehr als ein
Jahrzehnt, von 2003 bis 2014, stand
Cacau unter Vertrag beim VfB Stuttgart,
mit dem er 2007 Deutscher Meister
wurde. Von 2009 bis 2012 bestritt er
23 Länderspiele für Deutschland. Beim
WM-Auftaktspiel in Südafrika gegen
Australien wurde er in der 68. Minute
eingewechselt. 110 Sekunden später
traf er. Das Tor ist bis heute der
zweitschnellste WM-Treffer nach
einer Einwechslung.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 41
MITGLIEDSVERBÄNDE
ENGLAND
www.thefa.com
MIT REGENBOGENFARBENEN
SCHNÜRSENKELN GEGEN LGBTBELEIDIGUNGEN IM FUSSBALL
Der Englische Fußballverband (FA)
hat unlängst seine Unterstützung für
die Kampagne gegen Homophobie,
„Rainbow Laces“ (regenbogenfarbene
Schnürsenkel), zugesagt. Regionale
englische Fußballverbände haben zusammen mit der Premier League, der English
Premiership (Rugby), der FA, der englischen
Fußballliga und dem nationalen Rugby­
verband letzten Monat im Rahmen der
Kampagne ihre Unterstützung für Spieler
und Fans der LGBT-Gemeinschaft gezeigt.
Der berühmte Wembley-Bogen erstrahlte
in den Regenbogenfarben und der
Außenverteidiger von Coventry City, Chris
Stokes, berichtete im FA-TV exklusiv über
eine Sensibilisierungsveranstaltung mit der
FA, an der er in diesem Jahr teilgenommen
hat, nachdem ihm der Versand eines
homophoben Tweets nachgewiesen
The FA
DANNY LYNCH
worden war. Er gab zu, die Regeln der FA
hinsichtlich der Nutzung sozialer Medien
verletzt zu haben.
Die Premier League zeigte ihre
Unterstützung mit Botschaften auf den
Werbebanden und einer riesigen „Rainbow
Laces“-Flagge bei allen Spielen. Zu den
ESTLAND
weiteren Aktivitäten zählten das Tragen
von regenbogenfarbenen Schnürsenkeln
beim Training, das Verteilen der
Schnürsenkel bei den Wochenend­
begegnungen und die Organisation
von Treffen zwischen LGBT-Fangruppen
durch die Klubs.
www.jalgpall.ee
FRAUEN UND VEREINE PROFITIEREN VOM
ZERTIFIKAT IN FUSSBALLMANAGEMENT
Kürzlich organisierte der Estnische
Fußballverband (EJL) einen Kurs
zur Erlangung des UEFA-Zertifikats
in Fußballmanagement (CFM), an dem
Mitarbeitende des EJL und lokaler Klubs
zusammen mit Vertretern aus Lettland,
Litauen und der Türkei teilnahmen. Der
achtmonatige Kurs, der mit Prüfungen
und einer Abschlussfeier im Oktober
endete, wurde von einer bemerkenswerten
Anzahl Frauen besucht.
„Bei diesem CFM-Kurs wurden praktische Situationen geübt, wodurch die
Teilnehmenden Erfahrungen sammeln
konnten, die sie in ihrem Alltag brauchen.
Wir freuen uns und sind der UEFA dankbar,
dass sie dieses Programm nach Estland
bringt“, so EJL-Generalsekretärin Anne Rei.
42 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Jana Pipar
MIHKEL UIBOLEHT
„Ich freue mich darüber, dass von den elf
EJL-Mitarbeitenden, die den Kurs abgeschlossen haben, sieben Frauen waren.
Dies spiegelt die Situation in Estland wider,
wo wir zahlreiche Frauen in Führungs­
positionen haben“, fügte sie hinzu.
Auch zahlreiche lokale Vereine profi­
tierten vom Kurs und der Verband möchte
vor allem daraus Nutzen ziehen. „Wir
bereiten unseren eigenen Kurs in Estland
vor, um noch mehr unseres eigenen
Personals zu entwickeln“, so die
Generalsekretärin.
Indrek Petersoo, einer der Absolventen
des estnischen CFM und Geschäftsführer
der Fußballschule des FC Levadia Tallinn
sagte: „Dieser Kurs war eine perfekte
Gelegenheit, um Theorie und Praxis
miteinander zu verbinden. Ich denke, es
war wirklich wichtig, dass die Klubs von
diesem Kurs profitieren konnten. Er hat uns
dabei geholfen, unsere tägliche Arbeit zu
analysieren und uns neue Ziele zu setzen.“
MITGLIEDSVERBÄNDE
FRANKREICH
TRAUMEINSTIMMUNG FÜR
CHEMINOTS LONGUEAU
FFF
www.fff.fr
JEAN-BAPTISTE SCHMIDT
Nach seiner brillanten Qualifi­
kation für die achte Runde des
französischen Pokalwettbewerbs
konnte der Amateurklub ES Cheminots
Longueau aus der Regionalliga Hautsde-France im Vorfeld der Partie bei
einem zwei­tägigen Aufenthalt im
nationalen Trainingszentrum in Claire­
fontaine einzigartige Erfahrungen
sammeln. Der Klub aus der Picardie
ging als großer Gewinner der Auslo­sung
unter den noch im Wettbewerb
befind­­lichen Vereinen hervor, die vom
Französischen Fußballverband (FFF)
im Rahmen der Feierlichkeiten zum
100-jährigen Bestehen der Coupe
de France organisiert wurde.
Die Spieler und der Betreuerstab
wurden am 2. Dezember in Longueau
in der Nähe von Amiens im Empfang
genommen und mit einem Bus in den
Farben des französischen Pokals nach
Clairefontaine gebracht. Dort erwartete
sie ein einmaliges Programm: Zugang zur
Umkleide der Equipe Tricolore, Training
auf einem der Plätze des Zentrums sowie
ein Abendessen und eine Übernachtung
in der Residenz des Nationalteams. Nach
dieser traumhaften Einstimmung wurde
das Team aus der Picardie am nächsten
Tag mit dem Pokal-Bus nach Amiens
zurückgefahren, wo die Begegnung der
achten Runde gegen IC Croix aus der
französischen Fußballamateurliga auf
dem Programm stand.
Zuvor waren bereits andere Aktivi­
GEORGIEN
täten im Rahmen des Pokaljubiläums
orga­nisiert worden, darunter die
Verteilung von Sammlertrikots ab
der 4. Runde an 1 132 Klubs, die
von Stade Pontivyen (Bretagne)
gewonnene „Traumvor­bereitung“
mit dem ehe­maligen Torhüter Lionel
Charbonnier, der bei einem Training
und dem Spiel der 5. Runde anwesend
war, sowie das „Traumspiel“ von
US Saint-Philbert (Atlantique) in der
6. Runde, das unter Finalbedingungen
ausgetragen wurde.
www.gff.ge
GEORGISCHES ZERTIFIKAT
IN FUSSBALLMANAGEMENT
Der Georgische Fußballverband
(GFF) organisiert in Zusammen­
arbeit mit der staatlichen
Ilia-Universität in Tiflis eine georgische
Version des UEFA-Zertifikats in Fußball­
management.
Gemäß einer am 7. November 2016
unterzeichneten Vereinbarung soll das
georgische Pendant des anerkannten
UEFA-Ausbildungsprogramms die
Qualifikationen der Manager im georgischen Fußball durch die Stärkung ihrer
beruflichen Fähigkeiten verbessern.
„Heute ist ein bedeutender Tag, denn
wir starten mit diesem langersehnten,
höchst nützlichen Projekt“, sagte
GFF-Präsident Lewan Kobiaschwili bei der
Unterzeichnung der Vereinbarung mit der
Universität. „Zum ersten Mal halten wir
bei uns einen Kurs in Fußballmanagement
auf Georgisch ab. Er entspricht dem
UEFA-Ausbildungsprogramm und wird
GFF
KETEWAN GOLIADSE
mit Unterstützung der UEFA umgesetzt.
Ich freue mich, eine Kooperationsverein­
barung mit einer der führenden georgischen Universitäten zu unterzeichnen.
Ausbildung ist überaus wichtig und
notwendig, um den Fußball in unserem
Land voranzubringen.“
Der Rektor der Ilia-Universität, Giga
Sedania, fügte hinzu: „Ich bin überzeugt,
dass es sich um ein sehr interessantes
Programm handelt, mit dem die
Entwicklung des georgischen Fußballs
einen deutlichen Schritt nach vorne
machen wird.“
Für den ersten Kurs können sich
Kandidaten ab Dezember 2016 für
einen der 30 Plätze bewerben. Der Kurs
ist kostenlos und dauert bis Juli 2017.
Die im georgischen Fußballmanagement
tätigen Teilnehmer erhalten einen
Einblick in weltweite und europäische
Fußballstandards und werden in ihrer
eigenen Sprache in strategischem
Management, Eventorganisation,
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
unterrichtet. Die erfolgreichen
Absolventen erhalten ein Universi­
tätszertifikat.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 43
MITGLIEDSVERBÄNDE
GIBRALTAR
www.gibraltarfa.com
SCHIEDSRICHTERAUSTAUSCH MIT MALTA
STEVEN GONZALEZ
in der maltesischen Premier League und
der zweitklassigen First Division,
während die maltesischen Spielleiter
für zwei Spiele in der ersten Liga in
Gibraltar verantwortlich waren. Die
Spiele verliefen reibungslos und beide
Schiedsrichterteams wurden für ihre
Leistungen gelobt.
Der GFA-Schiedsrichterverantwortliche
Adrian Bacarisa zeigte sich erfreut über
das Ergebnis dieser Initiative und hat für
das nächste Jahr bereits einen weiteren
Austausch geplant, dieses Mal mit dem
Andorranischen Fußballverband.
Auch die Schiedsrichter schwärmten
von den in Malta gemachten Erfahrun­
gen: „Der Maltesische Fußballverband
war ein hervorragender Gastgeber. Wir
wurden sehr professionell betreut, und
die Unterkunft und das Essen waren
ausgezeichnet. Es war sehr interessant,
die maltesische Kultur zu erleben, und
sportlich haben wir beide Spiele sehr
genossen“, so Jason Barcelo.
Yaro Borg erklärte: „Der Schieds­
richteraustausch war eine unbezahlbare
Erfahrung. Wir konnten unsere Qualität
als Spielleiter verbessern und eine andere
Fußballkultur erleben. Es hat uns gezeigt,
dass der Fußball­standard bei uns in
Gibraltar nicht von den Standards
anderer kleiner europä­ischer Länder
abweicht.“
GFA
Am letzten November­wochen­
ende nahm der Fußballverband
von Gibraltar (GFA) an seinem
ersten Schiedsrichter­austausch teil. Mit
Jason Barcelo, Yaro Borg, Juan José
Villada und Herbert Warwick reiste ein
Schieds­richter­team nach Malta, um
einige Ligabegegnungen auf der Insel zu
leiten, während ein Team aus Malta für
einige Meister­schaftsspiele in Gibraltar
verantwort­lich war.
Derartige, von der UEFA geförderte
Austauschprogramme sind ein wichtiger
Bestandteil der langfristigen Schieds­
richterentwicklung, da die Offiziellen
sich mit anderen Ländern, Kulturen,
Spielern und Spielweisen auseinandersetzen müssen. Sie sehen, wie die
Menschen in anderen Ländern leben
und bekommen die Gelegenheit,
Erfahrungen mit ihren Kollegen zu teilen
und Freundschaften zu knüpfen.
Unsere Schiedsrichter leiteten je ein Spiel
ISRAEL
www.football.org.il
NEUE SAISON FÜR „THE EQUALIZER“
Im Nationalstadion in Ramat
Gan fand am 9. November zum
Auftakt der neuen Saison für die
nicht-gewinnorientierte Organisation „The
Equalizer“ eine besondere Veranstaltung
statt. Die Organisation, die ganzjährig
fußballerische Aktivitäten für jüdische und
arabische Kinder in Israel anbietet und seit
Februar 2016 Partner des Israelischen
Fußballverbands (IFA) ist, bemüht sich
darum, durch Bildung und Fußball eine
bessere Gesellschaft für zukünftige
Generationen des Landes zu schaffen.
Dabei stehen Werte wie Toleranz und
gegenseitiger Respekt im Mittelpunkt,
es wird ein Bewusstsein für Bildungs­
probleme geschaffen und die Bedeutung
eines aktiven Lebensstils, der Vorbeugung
von Gewalt und Rassismus sowie der
Reduzierung der landesweiten Krimi­
nalitätsrate hervorgehoben.
44 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
IFA
EITAN DOTAN
Es ist von Natur aus nicht leicht, Kinder
mit unterschiedlichem Hintergrund und
verschiedenen Glaubensrichtungen
zusammenzubringen, aber Fußball
übernimmt in diesem Zusammenhang
eine Brückenfunktion und hilft dabei, die
Kommunikation zwischen den Spielern
unabhängig von ihrer Herkunft zu
verbessern. Die Begegnungen im Rahmen
des Projekts umfassen das Händeschütteln
und andere sportlich faire Gesten sowie
Aktivitäten, bei denen das Unbekannte
thematisiert wird und Kinder ermuntert
werden, miteinander zu sprechen, zu
spielen und sich mit Fremden anzufreunden, die sie bis zur Teilnahme an diesem
Projekt sogar als Feinde betrachtet haben.
Eine der Veranstaltungen im
Nationalstadion war eine Partie mit
Kindern aus ganz Israel zusammen mit
den Spielern von Hapoel Tel Aviv, Weaam
Amasha und Hen Ezra.
„Unsere Partnerschaft mit ,The
Equalizer‘ ist Teil der sozialen Vision
der IFA. Wir bemühen uns, mehr Partner
anzuwerben und die Regierung mit ins
Boot zu holen, um das Projekt zu
einem landesweiten Erfolg zu machen“,
so IFA-Präsident Ofer Eini. „Mit der
Verbindung von Fußball und Bildung
wird nicht nur die Entwicklung der
Kinder als Fußballer, sondern vor
allem als Bürger gewährleistet, die
dieses Landes verdient.“
MITGLIEDSVERBÄNDE
ITALIEN
www.figc.it
ERSTER INTEGRIERTER BERICHT
IN MAILAND PRÄSENTIERT
DIEGO ANTENOZIO
Sportinfrastruktur
und die Über­
arbeitung
von Regularien.
Im Bericht wird
außerdem darauf
eingegangen,
wie die FIGC ihre
internationalen
Carlo
Tavecchio
Aktivitäten
ausweitet, sich
verstärkt für Soziales einsetzt und
das historische und kulturelle Vermächtnis
des italienischen Fußballs besser nutzt.
FIGC-Präsident Carlo Tavecchio unterstrich: „Dieser erste integrierte Bericht
ist nicht das Ende, sondern der Beginn
einer Reise.“
Das Engagement des Verbands für
ein transparentes Berichtswesen wird in
einem jüngst erschienenen Bericht von
Transparency International unterstrichen
(ebenfalls auf der FIGC-Website verfügbar), wonach die FIGC zu den 14 besten
Fußballverbänden unter den 211
FIFA-Mitgliedsverbänden in Bezug auf
FIGC
Der Italienische Fußballverband
(FIGC) ist einer der ersten
Sportverbände weltweit, der die
integrierte Berichterstattung einführt.
Der erste integrierte Bericht, der am
15. November in Mailand vorgestellt
wurde, baut auf den in den letzten Jahren
veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten
der FIGC auf. Damit kann der Verband
der Bedeutung, die er der Nachhaltigkeit
seit 2011 beimisst, Ausdruck verleihen
und unter Beweis stellen, dass er sich
für Transparenz einsetzt und den
Interessenträgern sämtliche Informationen
bereitstellt, aus denen die aus den
Verbandsaktivitäten erzielte
Wertschöpfung hervorgeht. Der Bericht
konzentriert sich auf die wichtigsten
strategischen Programme des Verbands
und deren Fortschritte, mit einem
speziellen Augenmerk auf die Effizienz
der internen Organisation, Nachhaltigkeit
und Transparenz. Hervorgehoben wird
zudem die Arbeit im sportlichen Bereich,
insbesondere im Jugendsektor, im
Profifußball sowie in Bezug auf die
die Veröffentlichung der wichtigsten
Dokumente zu ihrer Geschäftstätigkeit
zählt. Bei der Vorstellung des Berichts
in Mailand haben die FIGC und das
Ministerium für auswärtige Angele­
genheiten und internationale
Zusammenarbeit (MAECI) sich auf eine
Kooperation geeinigt, wonach die
Kompetenz- und Einflussbereiche beider
Institutionen genutzt werden, um Italien
auf der internationalen Bühne bekannter
zu machen. Das Programm ist in vier
strategische Phasen aufgeteilt: Nutz­
bringende Einsätze der italienischen
Nationalmannschaften sowie von
früheren und aktuellen italienischen
Starspielern; Ausbildungsprojekte für
Trainer und Schiedsrichter, von denen im
Ausland lebende italienische Jugendliche
profitieren können; Unterstützung durch
das MAECI bei Bewerbungen um
Fußball­­veranstaltungen in Italien;
Kooperation bei der Bereitstellung von
Sportausbildung in Drittländern als
Instrument für eine bilaterale oder
multilaterale Zusammenarbeit. „Der
italienische Fußball und das blaue
Nationaltrikot stehen für Exzellenz“, sagte
der FIGC-Präsident. „Wir wollen diese
Symbole in den Dienst unseres Landes
stellen und uns so für das ‚made in Italy‘
einsetzen und den Ruf Italiens weltweit
weiter verbessern.”
KROATIEN
www.hns-cff.hr
KONSTRUKTIVE GESPRÄCHE
Der Kroatische Fußballverband
(HNS) hat vor Kurzem zum zweiten
Mal ein Treffen zwischen seinen
Exekutivkomiteemitgliedern, den
Administratoren der Klubs aus den beiden
höchsten Spielklassen und den Leitern
der regionalen Fußballverbände organisiert. Im Rahmen der zweitägigen
Veranstaltung fanden Präsentationen
und Diskussionen zu Angelegenheiten
im kroatischen Fußball statt.
„Der Kroatische Fußballverband will
die Klubs, Spieler, Regionalverbände
und den Breitenfußball stets unterstützen. Diese Treffen sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, Ideen, Wissen und
Erfahrungen auszutauschen, da wir alle
Verantwortung für die Entwicklung des
Fußballs in unserem Land haben“, sagte
HNS-Präsident Davor Šuker.
Der Monat November war eine
erfolgreiche Zeit für die kroatische
Nationalmannschaft, die zuhause dank
des zweifachen Torschützen Marcelo
Brozović mit 2:0 gegen Island gewann
und die WM-Qualifikationsgruppe I
mit zwei Zählern Vorsprung anführt.
Die U19-Auswahl qualifizierte sich als
Gruppensieger für die Eliterunde der
U19-EM und auch Zagreb steht als
Gruppenerster der Qualifikation in der
Endrunde des UEFA-Regionen-Pokals.
Davor Šuker
HNS
TOMISLAV PACAK
Im Frauenfußball ersetzte unlängst
Božidar Miletić Zvonimir Kolak als
Cheftrainer des Nationalteams,
während Tihana Nemčić den Posten
von Miletić als Cheftrainerin der U17Auswahl übernahm.
Im November musste der kroatische
Fußball außerdem Abschied von Željko
Čajkovski nehmen, dem ehemaligen
Star von Dinamo Zagreb, der 1948 mit
Jugoslawien die Silbermedaille bei den
Olympischen Spielen gewann. Er starb
im Alter von 91 Jahren in München.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 45
MITGLIEDSVERBÄNDE
LETTLAND
www.lff.lv
EUROPA-TOURNEE ZUM ABSCHLUSS
DER JUNIORENSAISON
Für die lettischen Nach­
wuchsfußballer endete die
Saison 2016 im November
mit der alljährlichen Verleihung der
Juniorenauszeichnungen und einer
besonderen Europa-Tournee für die
talentiertesten 13- und 14-Jährigen.
Im Verlauf der Spielzeit werden die
besten Spieler des Landes im Alter
von 13, 14 und 15 Jahren an die
Fußballakademie des Lettischen
Fußballverbands (LFF) eingeladen. Neben
den Trainings und Wettkämpfen im
Verein treffen sie sich mehrmals im Jahr
für ein Spezialtraining und überregionale
Turniere. So können ihre Fähigkeiten
besser beurteilt werden und ihnen wird
der Übergang vom Kinder- zum
Juniorenfußball erleichtert. Zum Ende
der Saison werden die besten U13- und
U14-Spieler für die Nationalteams
LFF
TOMS ĀRMANIS
aufgeboten und nehmen an einer
besonderen Europa-Tournee teil,
bei der sie sich mit Spielern von
Elitejuniorenakademien messen können.
Auf der diesjährigen Tournee reisten
die Nachwuchstalente nach Deutschland
und Tschechien, wo sie Freundschafts­
spiele gegen Teams von Bayern München,
Hertha BSC Berlin, 1860 München und
Sparta Prag bestritten. Die LFF hofft, dass
solche Erfahrungen die Förderung der
talentiertesten Nachwuchsspieler
voranbringen und die Junioren dazu
motivieren, den Erfolg auf höchstem
Niveau anzustreben.
Im Anschluss an die Tournee nahmen
die besten Teams, Spieler und Trainer
der lettischen Juniorenmeisterschaften
an der alljährlichen Verleihung der
Juniorenauszeichnungen teil. An den
Meisterschaften, die in fünf Alters- und
zwei Spielklassen unterteilt sind, nahmen
in dieser Spielzeit mehr als 120 Teams
von rund 40 lettischen Vereinen teil.
LIECHTENSTEIN
www.lfv.li
PHILIPP PATSCH NEUER GENERALSEKRETÄR
UND GESCHÄFTSFÜHRER
46 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
als diplomierter Wirtschaftsingenieur,
der bisher in führender Position in der
Staatsverwaltung Liechtensteins tätig
war, sowohl die fachliche Qualifikation
als auch die notwendige Führungs­
erfahrung für die anspruchsvolle
Aufgabe beim LFV mit.
Eine zweite personelle Verbands­
mutation betrifft die sportliche Leitung
im Bereich des Frauenfußballs. Daniela
Künzler tritt die Nachfolge von Monika
Burgmeier-Zuppiger an und wird
zudem auch das Amt der Frauennatio­
nal­­trai­nerin ausüben. Die ehemalige
U19- und A-Nationalspielerin der
Schweiz kennt den Fußball in Liechten­
stein aus eigener Erfahrung als Spielerin
beim damaligen Nationalliga-A-Verein
FC Ruggell.
Philipp Patsch
LFV
Der Liechtensteiner Fußball­
verband (LFV) erhält in der
Person von Philipp Patsch
einen neuen Generalsekretär und
Geschäftsführer. Philipp Patsch tritt
im Januar 2017 die Nachfolge von
Roland Ospelt an, welcher die
Weiterentwicklung der Dach­orga­
nisation der sieben Liechten­s teiner
Fußballvereine während dreizehn
Jahren, davon neun Jahre als
Generalsekretär, an vorderster Front
mitgestaltet hat. Ihm gebührt großer
Dank für seinen außerordentlichen
Beitrag für den Fußballsport in
Liechtenstein ebenso wie für die
Förderung der internationalen
Reputation des LFV.
Sein Nachfolger Philipp Patsch bringt
LFV
ANTON BANZER
Daniela Künzler
MITGLIEDSVERBÄNDE
MALTA
www.mfa.com.mt
EIN ORIGINAL TRITT AB
350 Auftritte für sein Heimat­
land – diese Zahl würde jeden
Athleten mit ungeheurem Stolz
erfüllen. Entsprechend stolz ist auch
Tony Gambin, der nach 38 äußerst
verdienstvollen Jahren und 350 Ein­sätzen
als Masseur des maltesischen National­
teams in den wohlverdienten Ruhestand
geht.
Vor dem Qualifikationsspiel zur WM
2018 gegen Schottland wurde Gambin
vom Maltesischen Fußballverband (MFA)
gebührend verabschiedet. MFA-Präsident
Norman Darmanin Demajo überreichte
ihm für seine einmalige Karriere, die ihm
den Respekt zahlreicher maltesischer
Fußballlegenden eingebracht hat, ein
Trikot mit seinem Namen und der
Rücken­nummer 350.
„Tony ist einzigartig“, schwärmt
Gambins enger Freund Carmel Busuttil,
der in 19 Jahren 111 Länderspiele für
Malta bestritt. „Seine Karriere begann
1982, im selben Jahr also, in dem ich
mein Länderspieldebüt für Malta gab.“
David Carabott, der bis vor einigen
D. Aquilina
PRESSEABTEILUNG
Wochen Rekordnationalspieler war,
ergänzt: „Er war ein richtiges Origi­
nal. Alle versammelten sich in seinem
Hotelzimmer, um seine Witze zu hören.“
Gambin wäre nicht Gambin, hätte er
bei seiner Verabschiedung nicht mit der
einen oder anderen Überraschung
auf­gewartet. „Ich möchte euch etwas
verraten, das vermutlich kaum jemand
weiß“, verkündete er. „Geht auf eBay
und sucht nach Tony Gambin!“ Zutage
kamen Bodybuilding-Zeitschriften, deren
Titelbild Gambin höchstpersönlich zierte.
„Ich habe im australischen Bundesstaat
New South Wales diverse BodybuildingTitel gewonnen, ehe ich 1963 nach
England auswanderte“, erzählt er stolz.
An seine Karriere als Masseur des
maltesischen Nationalteams hat Gambin
„viele schöne Erinnerungen. Ich bin
mit dem A-Nationalteam zu
160 Auswärtsspielen gereist und
erinnere mich an einige tolle Resultate,
darunter das 2:2 gegen Portugal 1987
auf Madeira oder das 1:1 gegen Ungarn
zwei Jahre später.“
Gambin sah nicht weniger als neun
Nationaltrainer kommen und gehen –
und genoss stets deren Respekt. „Ich
habe wirklich hart gearbeitet, aber ich
bereue keine Sekunde!“
MOLDAWIEN
www.fmf.md
INTERNATIONALES VETERANENTURNIER
Die Joma Arena in Chisinau und
das nationale technische Zentrum
in Vadul lui Voda waren die
Spielstätten des 10. internationalen FA
of Moldova Cup für Veteranen, der in
diesem Jahr in Gedenken an den molda­
wischen Ex-Nationalspieler Gheorghe
Tegleatov stattfand. Vier Veteranenteams
– aus Constanta (Rumänien), Pinsk
(Belarus), Reni (Ukraine) und Chisinau
(Moldawien) – nahmen am Turnier teil
und zeigten fairen und freundschaftlichen
Sport, wie es sich der Moldawische
Fußballverband (FMF) erhofft hatte. Im
Halbfinale bezwang Chisinau Pinsk mit 8:4
und Constanta besiegte Reni 4:0. Das Spiel
um Platz drei gewann Reni mit 5:3,
während der Turniersieg an Chisinau ging
– dank einem diskussionslosen 7:0 über
Constanta im Endspiel.
An der Siegerehrung nahmen Tegleatovs
Witwe Larissa, Mihai Anghel, erster
Vize­präsident der FMF, und Iurie Conu­
sevici, Präsident des nationalen Veteranen­
fußballverbands, teil und überreichten den
Teams die wohlverdienten Auszeichnungen
und Geschenke. „Dies ist eine wunderbare
Gelegenheit, den Veteranenfußball zu
fördern“, freute sich Iurie Conusevici. „Die
Organisation und die Stimmung im Stadion
waren fantastisch.“
Chisinau hat den FA of Moldova Cup
insgesamt neun Mal gewonnen, zuletzt
vier Mal in Serie. Einzig 2010 ging der
Turniersieg an ein anderes Team, nämlich
an jenes aus Pinsk.
Vadim Caftanat
PRESSESTELLE
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 47
MITGLIEDSVERBÄNDE
NORDIRLAND
www.irishfa.com
NIGEL TILSON
Der Nordirische Fußballverband
(IFA) hat in Zusammenarbeit
mit der Universität Ulster, der
zweitgrößten Universität Nordirlands
mit Zweigstellen im ganzen Land, eine
Mädchen- und Frauenfußballakademie
gegründet.
Laut IFA-Geschäftsführer Patrick Nelson
ist die neue Akademie eine „natürliche
Weiterentwicklung“ des regionalen
Exzellenzprogramms für Mädchen,
das seit neun Jahren an der Universität
stattfindet. Die Spielerinnen erhalten
zusätzliche Trainings- und Fitnesseinheiten
in den erstklassigen Einrichtungen der
Universität und werden von einigen der
besten Trainer und Sportwissenschaftler
Nordirlands und von internationalem
Renommee betreut.
„Wir hoffen, dass wir mit der Akademie
an der Universität Ulster die Spielerinnen
ermutigen können, ihr fußballerisches
Talent in der Heimat weiterzuentwickeln
und hier eine Schulbildung zu erhalten“,
so Nelson. „Wir rechnen damit, dass dies
sowohl unsere Nationalmannschaften als
auch die heimischen Teams stärken wird.“
Die IFA reiht sich somit in zahlreiche
andere Sportakademien an den vier
Standorten der Universität ein, darunter
die Andrew White Cricket Academy
und die Belfast Met Football Academy.
„Mit dem Zugang zu den erstklassigen
Sporteinrichtungen und qualifizierten
Trainern an der Universität Ulster bieten
diese Akademien die Grundlage für junge
Talente, sich erfolgreich zu entwickeln“,
so der Vizekanzler der Universität Ulster,
Professor Paddy Nixon.
IFA
NEUE MÄDCHEN- UND
FRAUENFUSSBALLAKADEMIE
ÖSTERREICH
www.oefb.at
FORTBILDUNG MIT ROY HODGSON
UND NEUE FUTSAL-TRAINERAUSBILDUNG
Der Österreichische
Fußball-Bund (ÖFB)
veranstaltet alljährlich eine Trainerfort­
bildung für alle Cheftrainer der Vereine
der beiden höchsten österreichischen
Spielklassen. Diese eintägige Fortbil­dung
fand heuer Mitte November in der
Bundeshauptstadt Wien statt. Dem
ÖFB gelang es, in diesem Jahr mit Roy
Hodgson einen hochkarätigen
Gastvortragenden für die Fortbildung zu
gewinnen. Der ehemalige englische
Teamchef, der mit den „Three Lions“ die
Qualifikation zur EURO 2016 mit dem
Punktemaximum von 30 Zählern schaffte,
gewährte Einblicke in sein Leben als
internationaler Profitrainer, stellte den
anwesenden Coaches seine Philosophie
des Fußballspiels vor und gab auch
Einblicke in die Anforderungen an den
Trainer einer Profimannschaft. Die
inter­nationalen Trends im Profifußball
zeigte er anhand der EURO 2016 auf.
Auch ÖFB-Sportdirektor Willi
Ruttensteiner und Klaus Lindenberger,
48 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
GEPA-pictures.com
CARMEN REDL
Tormanntrainer und Leiter der Tormann­
trainerausbildung, analysierten die
Endrunde in Frankreich. Schwerpunkt
war eine technisch/taktische Analyse.
Erstmals fand in Österreich Ende
September in der Sportschule Lindabrunn
eine Trainerausbildung für das UEFA-FutsalB-Diplom statt. Insgesamt umfasst die
Ausbildung 120 Unterrichtseinheiten,
die sich in Theorie- sowie Praxiseinheiten
unterteilen. Die Teilnehmer schließen Anfang
März 2017 die Ausbildung durch eine
kommissionelle Prüfung ab. Durchgeführt
wird die Trainerausbildung zum UEFA
Futsal-B-Diplom vom ÖFB in Kooperation
mit der Bundessportakademie Wien.
MITGLIEDSVERBÄNDE
PORTUGAL
www.fpf.pt
RÜCKKEHR DER „FOOTBALL
TALKS“ IM FRÜHJAHR
MATILDE DIAS
aktuelle Trends im Profifußball und
zukünftige Ideen austauschen.
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin,
FIFA-Präsident Gianni Infantino und der
ECA-Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge
sind alle eingeladen, bei der vom 22.bis
24. März stattfindenden Konferenz
zu sprechen.
FPF
Die nächste Ausgabe der „Football
Talks“ (Fußballgespräche) findet im
Kongresszentrum Estoril in der
Küstenstadt Cascais statt. Diese internationale Tagung wird vom Portugiesischen
Fußballverband organisiert und bringt
wichtige Persönlichkeiten aus der Welt
des Fußballs zusammen, die sich über
REPUBLIK IRLAND
www.fai.ie
PRÄSENTATION DES LOGOS VON
DUBLIN FÜR DIE EURO 2020
Irische Vertreter aus Sport und
Politik kamen im November zur
Vorstellung des offiziellen Logos
der Austragungsstadt Dublin für die
EURO 2020 im imposanten CHQ-Gebäude
der Hauptstadt zusammen.
Der Geschäftsführer des Irischen
Fußballverbands (FAI), John Delaney,
und FAI-Präsident Tony Fitzgerald hießen
UEFA-Exekutivkomiteemitglied František
Laurinec, den irischen Premierminister
Enda Kenny, den Minister für Transport,
Tourismus und Sport Shane Ross, den
Staatsminister für Tourismus und Sport
Patrick O’Donovan sowie den Dubliner
Bürgermeister Dermot Lacey herzlich
willkommen. Außerdem standen
Nationaltrainer Martin O’Neill und
Assistenztrainer Roy Keane neben
dem ehemaligen Nationalspieler Keith
Andrews auf der Gästeliste.
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin
und der ehemalige Stürmer Robbie Keane
schickten Videobotschaften an die
anwesenden Gäste. Letzterer wandte
sich aus Los Angeles nach Dublin,
nachdem feststand, dass er ein Straßenund Gemeindefußballprogramm im
Zusammenhang mit dem Engagement
seiner Heimatstadt bei der EURO 2020
leiten würde.
Das Logo von Dublin zeigt die Beckett
Sportsfile
STEPHEN FINN
Bridge als Teil des Brückenthemas der
UEFA zur Feier des 60-jährigen Bestehens
der Fußball-Europameisterschaft, deren
Endrunde 2020 in 13 europäischen
Städten ausgetragen wird.
Im Rahmen dieses einzigartigen,
länderübergreifenden Turniers der besten
Fußballmannschaften Europas werden in
Dublin drei Gruppenspiele und eine
Achtelfinalbegegnung stattfinden.
FAI-Geschäftsführer John Delaney
sagte, die Vorstellung des Logos von
Dublin markiere eine einzigartige
Partnerschaft zwischen dem Fußball,
der irischen Regierung, dem Dubliner
Stadtrat und über 20 weiteren Agenturen
und Organisationen.
„Alle Partner trugen das grüne Trikot,
um ihre Verbundenheit mit der erfolgreichen Bewerbung zu zeigen. Wir erwarten
einen deutlichen Aufschwung für den
Sport, Tourismus und die Wirtschaft in
Dublin und in Irland“, so Delaney. „Ich
möchte der UEFA danken, dass wir
eine der Austragungsstädte dieses
Traditionsturniers sein dürfen. Die
Ausrichtung dieser Begegnungen bietet
uns eine fantastische Gelegenheit, den
Fußball, insbesondere den Straßen- und
Gemeindefußball, weiterzuentwickeln
und ich freue mich, dass Robbie Keane
uns seine Unterstützung zugesagt hat,
ein deutliches Vermächtnis für zukünftige
Generationen zu hinterlassen.“
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 49
MITGLIEDSVERBÄNDE
RUMÄNIEN
www.frf.ro
LEISTUNG IST ZUKUNFT
PAUL ZAHARIA
FRF
„Leistung ist Zukunft“ ist mehr
als nur ein abstraktes Konzept
oder ein schlagkräftiges Motto.
Es ist eine weitreichende Talentinitiative
des Rumänischen Fußballverbands (FRF)
zusammen mit einem seiner kommerziellen Partner, Gillette. Im Rahmen dieses
Programms sollen Kinder zwischen zehn
und vierzehn Jahren aus ärmeren
ländlichen Gebieten Rumäniens angesprochen werden, um potenzielle
Talente zu entdecken und diesen Zugang
zu erstklassigen Trainingsmöglichkeiten
zu bieten.
Als Teil des vor einem Jahr einge­
führten, groß angelegten Breiten­fuß­
ballprogramms unter dem Motto
„Zusammen sind wir Fußball“ startete
das Projekt „Leistung ist Zukunft“ im
August 2016 mit einer Laufzeit bis
Mai 2017. Es involviert Mitglieder der
technischen Kommission der FRF und
andere Experten unter der Leitung der
ehemaligen Nationalspieler Miodrag
Belodedici, Ion Vlădoiu und Ion Geolgău,
heute Talent-Manager bei der FRF. Die
Talentsucher reisen durch das ganze Land
und machen in Groß- und Kleinstädten
Halt, um bei lokalen Auswahlspielen
insgesamt elf Talente zu bestimmen,
welche die einzigartige Gelegenheit
bekommen, eine Fußballkarriere zu
starten, von der jedes Kind träumt. Als
Teil der Kampagne werden die ausgewählten Kinder eine Woche nach
Barcelona reisen und zum Trainingslager
der rumänischen Nationalmannschaft
im nationalen FRF-Trainingszentrum in
Mogoșoaia eingeladen.
Die vierte Etappe der Talentsucher war
in Pădureni, einem Dorf im Kreis Vaslui,
einer der ärmsten Gegenden Rumäniens.
Mindestens 496 Kinder nahmen an den
Ausscheidungsspielen teil, was bisher
einen Teilnehmerrekord bedeutet. Dabei
stachen zwei Spieler besonders hervor:
der Mittelfeldspieler Răzvan Boiță und der
Stürmer Cristian Turcu wurden laut Ion
Geolgău auf Grundlage „ihres Talents
und vor allem ihrer Einstellung während
dem ganzen Tag“ ausgewählt.
„Leistung ist Zukunft“ baut auf
der ehemaligen Breitenfußballinitiative
unter dem Motto „Die Enge der Straße
in ein Stadion verwandeln“ auf, bei der
von September 2015 bis April 2016
mehr als 1 000 Grundschulkinder
auch aus ländlichen Gebieten von
Talentsuchern beobachtet wurden.
Den Höhepunkt bildete damals ein
Turnier der talentiertesten Spieler
zwischen sieben und elf Jahren.
Die FRF und ihre Partner sind fest
entschlossen, die Zukunft des rumänischen Fußballs sicherzustellen und die
Werte dieses wunderbaren Sports überall
im Land an die nächste Generation
weiterzugeben.
SCHWEDEN
www.svenskfotboll.se
STATUE FÜR IBRAHIMOVIĆ
Ein Strauß Blumen hätte kaum
ausgereicht, um Zlatan Ibrahimović
zu seiner elften Auszeichnung mit
dem „Guldbollen“ (goldener Ball) als
schwedischer Spieler des Jahres und
zur Beendigung seiner Karriere als
Nationalspieler zu gratulieren. Der
Schwedische Fußballverband (SvFF) hatte
bereits etwas Größeres und Besseres
vorgesehen: eine drei Meter hohe Statue
von Ibrahimović, die vor dem National­
stadion in Solna errichtet wird.
„Natürlich bekommt er eine Statue.
Schweden hat es bisher versäumt, seine
erfolgreichen Sportler gebührend zu
würdigen. Ich möchte dies ändern und
Zlatan Ibrahimović ist dafür der beste
50 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
Aufhänger. Ich glaube, er ist der größte
Sportler, den wir je hatten“, sagte
SvFF-Generalsekretär Håkan Sjöstrand.
Der schwedische Künstler Peter
Linde wurde mit der Gestaltung der
Bronze-Skulptur beauftragt, die 2017
enthüllt wird.
Die andere große Auszeichnung bei der
jährlichen schwedischen Fußballgala für
die beste schwedische Spielerin des
Jahres, der „Diamantbollen“, ging zum
zweiten Mal in Folge an die Torhüterin
Hedvig Lindahl, nicht zuletzt aufgrund
ihrer Heldentaten in den Elfmeterschießen
bei den Olympischen Spielen in Rio, dank
denen die schwedische Auswahl bis ins
Finale vorgestoßen war.
SvFF
ANDREAS NILSSON
MITGLIEDSVERBÄNDE
SCHWEIZ
www.football.ch
VORFREUDE AUF DEN 7. MAI
Der Nachwuchs genießt
im Schweizerischen
Fußballverband (SFV) seit
Jahren einen hohen Stellenwert, so auch
das Kids Festival. Auf den Plätzen des FC
Stäfa ging das letzte Kids Festival der Saison
2016 über die Bühne. Bei herbstlichem,
aber warmem Wetter feierten die Partner
Credit Suisse, CONCORDIA und PUMA, das
Maskottchen Bernie sowie rund 300 Kids
den Abschluss des Jahres 2016.
Wie in den zehn Turnieren zuvor waren
die über 300 Juniorinnen und Junioren
auch beim FC Stäfa – 1895 gegründet
und einer der ältesten Fußballvereine der
Schweiz – mit vollem Einsatz bei der Sache.
Die wunderschöne Sicht vom Stäfner
Frohberg auf den Zürichsee zu genießen
– dafür hatten die Kids keine Zeit, ihre
Konzentration galt ganz Gegner und Ball.
Was im Mai im Kanton Solothurn
begann, endete am Zürichsee. Insgesamt
machte das Kids Festival 2016 an elf
Standorten in der ganzen Schweiz Halt.
Über 3 000 Kinder und Jugendliche im
Alter von vier bis zehn Jahren belebten die
verschiedenen Fußballplätze und widmeten
sich ihrem Lieblingssport. Damit geht eine
ereignisreiche Saison zu Ende, die geprägt
war von Spaß, Spiel, spannenden Fußball­
momenten und vielen Emotionen. Bernie,
das offizielle Maskottchen des Kids
Festivals, war jedes Mal mit vollem Herzen
dabei und unterstützte die Kids wo er
nur konnte.
Beim Kids Festival geht es dem SFV in
erster Linie darum, den Kindern zum
Spielen zu verhelfen und für Spaß auf und
neben dem Platz zu sorgen; ganz nach dem
Motto Erlebnis statt Ergebnis. Dabei ist der
Fairplay-Gedanke äußerst wichtig. Die
Kinder sollen selbständig spielen und die
SERBIEN
PPR-Keystone
PIERRE BENOIT
Regeln einhalten. Außerdem sollen sie den
Gegner achten, respektieren und gerecht
mit ihm umgehen. Ebenso wichtig ist dem
SFV das faire und zurückhaltende Verhalten
der Zuschauer am Spielfeldrand.
Bereits heute freuen sich die Kids, wenn
es wieder weitergeht. Der Startschuss
erfolgt nach der Winterpause am 7. Mai
2017 mit dem Kids Festival beim FC
Bellinzona im Tessin.
www.fss.rs
ERFOLG ALS FUNDAMENT
UND ZIEL ZUGLEICH
Der Serbische Fußballverband (FSS)
konnte sich in der zweiten
Jahreshälfte 2016 über Erfolge
seiner Nationalmannschaften, Fortschritte
bei der Infrastrukturentwicklung und die
Versorgung von Vereinen mit Sportaus­
rüstung freuen.
FSS-Präsident Slaviša Kokeza führte
nach seiner Wahl im Mai eine neue
Führungsstruktur ein und durfte einige
sehr erfreuliche Resultate feiern,
insbe­sondere die Qualifikation der
serbischen U21-Auswahl für die EMEndrunde im Juni in Polen.
Auch die anderen Nationalteams
boten Grund zur Freude. So startete
die A-Auswahl erfolgreich in die
Qualifikation zur WM 2018 in Russland,
während sich die U17- und U19Nationalteams für die jeweilige EMEliterunde qualifizierten und damit auf
FSS
MIRKO VRBICA
gutem Weg sind, sich einen Platz bei der
EM-Endrunde in Kroatien bzw. Georgien
zu sichern. Die U17-Frauen qualifizierten
sich ebenfalls für die EM-Eliterunde dank
Rang zwei beim Qualifikationsturnier im
eigenen Land.
Neben diesen sportlichen Erfolgen
wurden – im Sinne der Wahlversprechen
des neuen FSS-Präsidenten – in Städten
und Dörfern im ganzen Land Spielfelder
errichtet und Fußballausrüstung verteilt.
In mehreren Städten und Regionen
wurden Kunstrasenplätze verlegt und
mehr als 200 Vereine erhielten Sport­
ausrüstung, primär für den Nachwuchs­
bereich. Gemäß Präsident Kokeza
genießen solche Fördermaß­nahmen
auch 2017 Priorität.
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 51
MITGLIEDSVERBÄNDE
SLOWAKEI
www.futbalsfz.sk
REKORD-VERTRAG FÜR TRAINER GUĽA
Adrián Guľa kam 2013 von Trencin
nach Žilina, nachdem er beim
Erstligaverein MŠK Žilina seinen
ersten Fünfjahresvertrag unterschrieben
hatte. Am 13. Oktober 2016 hat er den
Vertrag um vier Jahre verlängert, womit die
Möglichkeit besteht, dass er sieben Jahre
an der Spitze des gleichen Vereins sein
könnte. Seit Valer Švec, der Inter Bratislava
von 1972 bis 1978 coachte, hatte es das
nie mehr gegeben.
Guľas Ankunft in Žilina war an sich schon
bemerkenswert. Er kam im Juli 2013 zu
MŠK, hatte seinen Vertrag allerdings bereits
sechs Monate zuvor unterschrieben, als er
seine vierte und letzte Saison beim AS
Trenčín begann. Guľa einigte sich damals
mit dem Eigentümer seines neuen Klubs,
Jozef Antošík, der von seiner Trainerwahl
weiterhin überzeugt ist, auf eine gemeinsame Vision und Ausrichtung für den Klub.
Er sprach Guľa wiederholt sein Vertrauen
aus und obwohl er mit dem neunten,
zweiten und fünften Platz in den vergangenen drei Spielzeiten deutlich hinter den
Meisterambitionen des Klubs zurückblieb,
hatte Antošík nie auch nur einen Moment
eine Trainerentlassung in Betracht gezogen.
Und Guľa seinerseits blieb dem Klub treu,
obwohl Vereine wie Legia Warschau,
SK Slavia Prag
und Sparta Prag
Interesse an
ihm zeigten. Die
Reaktion auf solche
Angebote aus dem
Ausland war eine
Verlängerung des
Vertrags bis 2020.
MŠK wartet nun
seit vier Jahren auf
seinen siebten Titel – und Guľa auf seinen
ersten – vielleicht klappt es ja diese Saison,
liegt der Verein doch deutlich vor dem
Zweitplatzierten ŽP Šport Podbrezová an
der Tabellenspitze.
SFZ
PETER SURIN
TÜRKEI
www.tff.org
ÜBERTRAGUNGSRECHTE AN DIGITURK
Digiturk hat alle Übertragungsrechte
für die türkische Super League und
First League für eine Rekordsumme
von jährlich USD 590 Mio. erworben. Der
Vertrag läuft über fünf Jahre ab der Saison
2017/18. Turkcell Superonline hatte ebenfalls
um die Rechte mitgeboten.
Am Ausschreibungsverfahren beteiligt
waren unter anderem der Präsident des
Türkischen Fußballverbands (TFF), Yıldırım
Demirören, die TFF-Vizepräsidenten Servet
Yardımcı und Hüsnü Güreli, das Geschäfts­
UNGARN
www.mlsz.hu / en.mlsz.hu
JUNIORENAUSWAHLEN BEREIT
FÜR EM-ELITERUNDEN
MÁRTON DINNYÉS
Ungarns U17- und U19-Auswahlen
der Männer und Frauen haben sich
allesamt souverän für die EMEliterunden qualifiziert.
Das vom ungarischen Ex-Nationalspieler
Zoltán Szélesi gecoachte U17-Nationalteam
der Männer besiegte in der Qualifikations­
runde im eigenen Land Liechtenstein und
Dänemark und qualifizierte sich hinter dem
Favorit aus den Niederlanden für die
EM-Eliterunde. Die U17-Juniorinnen von
Trainerin Dorottya Schumi blieben in der
ebenfalls im eigenen Land ausgetragenen
Qualifikationsrunde ungeschlagen und
52 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
führungsmitglied Cengiz Zülfikaroğlu, der
Generalsekretär Kadir Kardaş, der Präsident
bzw. Generalsekretär der Vereinigung der
Fußballklubs, Göksel Gümüşdağ bzw.
Mesut Altan, der Präsident von Çaykur
Rizespor, Metin Kalkavan, und der türkische
Nationaltrainer Fatih Terim.
sicherten sich die Teilnahme an der EMEliterunde zusammen mit Polen. Am meisten
überzeugte wohl das U19-Nationalteam der
Frauen von Coach Sándor Turtóczkys, das
trotz starker Konkurrenz aus Montenegro,
der Slowakei und Dänemark unbesiegt
blieb und sich dank eines 2:0-Erfolgs im
letzten Spiel gegen die favorisierten
Däninnen den Gruppensieg holte. Die
makellose ungarische Bilanz komplettierten
die von Michael Boris bereuten U19-Männer
beim Qualifikationsturnier in Armenien mit
Rang zwei hinter den erwartungsgemäß
starken Italienern.
mlsz.hu, Gábor Baricsa
AYDIN GÜVENIR
Diese erfreulichen Ergebnisse verleihen
den Juniorenauswahlen Auftrieb und
wecken Erinnerungen an und Hoffnungen
auf die Teilnahme an großen Junioren­
turnieren wie zuletzt bei der U19-EM
2014 zuhause in Ungarn oder bei der
U20-WM 2015 in Neuseeland, als der
aktuelle Trainer der A-Nationalmannschaft,
Bernd Storck, die ungarische Auswahl bis ins
Achtelfinale führte.
UEFA
DIE AGENDA DES PRÄSIDENTEN
23. November
Hugo Quaderer, Präsident des Liechtensteiner
Fußballverbands.
UEFA
22. November
28. November
UEFA
30. November
1. Dezember
Paul Philipp, Präsident des Luxemburgischen
Fußballverbands.
6. Dezember
Terje Svendsen, Präsident des Norwegischen
Fußballverbands.
Zbigniew Boniek, Präsident des Polnischen
Fußballverbands.
Ángel María Villar Llona (rechts), Präsident des
Spanischen Fußballverbands, und Juan María
Aburto, Bürgermeister von Bilbao.
16. Dezember
NZS
15. Dezember
12. Dezember
UEFA
UEFA
Miroslav Pelta, Präsident des Tschechischen
Fußballverbands.
UEFA
Fernando Gomes, Präsident des Portugiesischen
Fußballverbands.
UEFA
Pertti Alaja, Präsident des Finnischen
Fußballverbands.
UEFA
UEFA
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin hat sich in Nyon oder auswärts mit zahlreichen
Persönlichkeiten des europäischen Fußballs getroffen.
Edvinas Eimontas, Präsident des Litauischen
Fußballverbands
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 53
GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE
GEBURTSTAGE IM JANUAR
Kleomenis Bontiotis (Griechenland, 16.1.)
Gilles Leclair (Frankreich, 30.1.)
Kenneth Reeh (Dänemark, 16.1.)
Nikolai Tolstich (Russland, 30.1.)
Davor Šuker (Kroatien, 1.1.)
Sune Hellströmer (Schweden, 17.1.)
Cosimo Bolognino (Italien, 30.1.)
Joël Muller (Frankreich, 2.1.)
Stephen Bennett (England, 17.1.)
Stefan Majewski (Polen, 31.1.)
Monica Ortigueira (Schweiz, 2.1.)
Jan W. Wegereef (Niederlande, 17.1.)
Brian Lawlor (Wales, 31.1.)
David Mujiri (Georgien, 2.1.)
Aristeidis Stavropoulos (Griechenland, 17.1.)
Gerhard Sager (Schweden, 3.1.) 70 Jahre
50 Jahre
George Pirtschalawa (Georgien, 3.1.)
Blazenka Logarusić (Kroatien, 17.1.)
Andreas Demetriou (Zypern, 3.1.)
Faruk Bastürk (Türkei, 17.1.)
Volker Roth (Deutschland, 1.2.)
Victoriano Melero (Frankreich, 4.1.)
Tibor Nyilasi (Ungarn, 18.1.)
Karen Espelund (Norwegen, 1.2.)
David George Collins (Wales, 5.1.)
Fabrizio Tonelli (Italien, 18.1.)
Kyros Vassaras (Griechenland, 1.2.)
Mette Christiansen (Norwegen, 5.1.) 60 Jahre
Mark Boetekees (Niederlande, 18.1.)
Trygve Bornø (Norwegen, 2.2.)
Mariano Moreno (Spanien, 6.1.)
Bujar Kasmi (Albanien, 19.1.)
Barbara Moschini (Italien, 2.2.)
Michael Zoratti (Österreich, 6.1.)
Artur Asarjan (Armenien, 19.1.) 30 Jahre
Urs Reinhard (Schweiz, 2.2.)
Sergei Safarjan (Belarus, 6.1.)
Lars-Åke Lagrell (Schweden, 20.1.)
Steen Dahrup (Dänemark, 3.2.)
Rudolf Marxer (Liechtenstein, 6.1.)
Pedro Ángel Galán Nieto (Spanien, 20.1.)
Mark Blackbourne (England, 3.2.)
Sergei Lisentschuk (Ukraine, 6.1.)
Ilir Shulku (Albanien, 20.1.)
Renata Tomášová (Slowakei, 3.2.)
Andrejs Sipailo (Lettland, 7.1.)
Maciej Sawicki (Polen, 20.1.)
Sergei Wladyko (Ukraine, 3.2.)
Emil Alijew (Russland, 7.1.)
Bjorn Vassallo (Malta, 20.1.)
Jelena Oblaković-Babić (Serbien, 3.2.)
Nelly Viennot (Frankreich, 8.1.)
Ángel María Villar Llona (Spanien, 21.1.)
Václav Krondl (Tschechische Republik, 5.2.)
Alf Hansen (Norwegen, 8.1.)
Maria Teresa Andreu Grau (Spanien, 21.1.)
Peter Rudbaek (Dänemark, 5.2.)
Igor Janković (Serbien, 8.1.)
Vladimir Iveta (Kroatien, 21.1.)
Chris Bonett (Malta, 5.2.)
Bernhard Neuhold (Österreich, 8.1.)
Are Habicht (Estland, 22.1.)
Gabriel Weiss (Slowakei, 6.2.)
Franco Ferrari (Italien, 9.1.)
Alan Freeland (Schottland, 22.1.)
Josep Maria Bartomeu (Spanien, 6.2.)
Velid Imamović (Bosnien-Herzegowina, 9.1.)
Lassin Isaksen (Färöer-Inseln, 22.1.)
Leonid Kaloschin (Russland, 6.2.)
Duygu Yasar (Türkei, 9.1.)
Krzysztof Malinowski (Polen, 22.1.)
Duško Grabovac (Kroatien, 7.2.)
Herbert Hübel (Österreich, 10.1.)
Harry M. Been (Niederlande, 23.1.)
Johan van Kouterik (Niederlande, 8.2.)
Emil Boschinowski (EJR Mazedonien, 10.1.)
Pat Quigley (Republik Irland, 24.1.)
Michael Appleby (England, 8.2.)
Hans-Dieter Drewitz (Deutschland, 11.1.)
Patrick Wattebled (Frankreich, 24.1.)
Fino Fini (Italien, 9.2.)
Olivier Brochart (Frankreich, 11.1.)
Ofer Eini (Israel, 24.1.)
Donald McVicar (Schottland, 9.2.)
Juan N. García-Nieto Portabella
Anneli Gustafsson (Schweden, 24.1.)
Danilo Filacchione (Italien, 9.2.)
(Spanien, 12.1.)
Nikolai Iwanow (Russland, 24.1.)
Zoran Laković (Serbien, 9.2.)
Drago Kos (Slowenien, 13.1.)
Edi Sunjić (Kroatien, 24.1.)
Luc Rabat (Frankreich, 10.2.)
Sofoklis Pilavios (Griechenland, 13.1.)
Philipp Patsch (Liechtenstein, 24.1.)
Götz Bender (Deutschland, 10.2.)
Ausra Kance (Litauen, 13.1.)
Minke Booij (Niederlande, 24.1.) 40 Jahre
Stewart Regan (Schottland, 10.2.)
Sergei Iljitsch (Belarus, 13.1.) 40 Jahre
Geworg Howhannisjan (Armenien, 25.1.)
William McDougall (Schottland, 11.2.)
Martin Iseli (Schweiz, 14.1.)
Pascal Fritz (Frankreich, 25.1.) 50 Jahre
Annelie Larsson (Schweden, 11.2.)
Igor Satkii (Moldawien, 14.1.)
Metin Kazancıoğlu (Türkei, 26.1.)
Fritz Stuchlik (Österreich, 11.2.)
Nodar Achalkatsi (Georgien, 14.1.)
Mirosław Ryszka (Polen, 26.1.)
Madeline Ekvall (Schweden, 11.2.) 50 Jahre
Radu Traian Visan (Rumänien, 14.1.)
Florence Hardouin (Frankreich, 26.1.)
Borislaw Michailow (Bulgarien, 12.2.)
Alessandro Lulli (Italien, 15.1.)
50 Jahre
David McDowell (Slowenien, 12.2.)
Phivos Vakis (Zypern, 15.1.)
Daniel Lorenz (Portugal, 26.1.)
Oleksandr Bandurko (Ukraine, 13.2.)
Atanas Furnadschjew (Bulgarien, 15.1.)
Cyril Zimmermann (Schweiz, 26.1.)
70 Jahre
Mitja Lainščak (Slowenien, 15.1.)
Krister Malmsten (Schweden, 27.1.)
Pierluigi Collina (Italien, 13.2.)
54 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017
GEBURTSTAGE IM FEBRUAR
GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE
Christian Mutschler (Schweiz, 13.2.)
Vladimir Šajn (Slowenien, 22.2.)
Roman Babajew (Russland, 13.2.)
Ana Caetano (Portugal, 22.2.)
Marinus den Engelsman (Niederlande, 14.2.)
Peter Jones (England, 24.2.)
Manuel López Fernández (Spanien, 14.2.)
Hans-Dieter Flick (Deutschland, 24.2.)
Thomas Weyhing (Deutschland, 14.2.)
Oleg Harlamov (Estland, 24.2.)
Livio Bazzoli (Italien, 14.2.)
Xavier Palacin (England, 24.2.)
Peter Bonde (Dänemark, 14.2.)
Miroslav Radoman (Serbien, 25.2.)
Juan Carlos Miralles (Andorra, 14.2.)
Josep Garcia (Andorra, 26.2.)
Susanne Erlandsson (Schweden, 15.2.)
Ghenadie Scurtul (Moldawien, 26.2.)
60 Jahre
Egidius Braun (Deutschland, 27.2.)
Leif Sundell (Schweden, 15.2.)
Enrique Cerezo Torres (Spanien, 27.2.)
Katriina Elovirta (Finnland, 15.2.)
Allan Hansen (Dänemark, 27.2.)
Sonia Testaguzza (Schweiz, 15.2.)
Peter Lundström (Finnland, 27.2.)
Switlana Schkil (Ukraine, 15.2.)
John Beattie (England, 28.2.)
Orchan Huseinsade (Aserbaidschan, 15.2.)
Markus Stenger (Deutschland, 28.2.)
Jan Pauly (Tschechische Republik, 16.2.)
TERMINE
Sitzungen
19.1.2017 in Nyon
Auslosung der Vorrunde des
europäischen Qualifikationswettbewerbs
zur Frauen-WM
20.1.2017 in Nyon
Kommission für Frauenfußball
26.1.2017 in Nyon
Auslosung der Gruppenspiele der U21Europameisterschaft 2017-19
9.2.2017 in Nyon
Exekutivkomitee
13.2.2017 in Nyon
Auslosung der Achtel-, Viertel- und
Halbfinalbegegnungen der UEFA
Youth League
Roman Sowinski (Polen, 16.2.)
Terje Svendsen (Norwegen, 17.2.)
Róbert Barczi (Ungarn, 17.2.)
16.2.2017 in Nyon
Medienkommission
Gudrun Inga Sivertsen (Island, 17.2.)
Jozef Vengloš (Slowakei, 18.2.)
Borislaw Alexandrow (Bulgarien, 18.2.)
Georgios Gkirtzikis (Griechenland, 18.2.)
70 Jahre
Patrick Kelly (Republik Irland, 18.2.)
Pertti Alaja (Finnland, 18.2.)
Wasili Melnitschuk (Ukraine, 18.2.) 60 Jahre
Jordi Pascual (Andorra, 18.2.)
Petro Iwanow (Ukraine, 18.2.)
Jānis Mežeckis (Lettland, 19.2.)
Louis Peila (Schweiz, 19.2.)
Lars Arnesson (Schweden, 20.2.)
Eggert Magnusson (Island, 20.2.) 70 Jahre
Edward Potok (Polen, 20.2.)
João F. De Magalhães Marques
(Portugal, 20.2.)
Ion Geolgau (Rumänien, 20.2.)
Patricia Moyersoen (Frankreich, 20.2.)
www.uefafoundation.org
Ralph Zloczower (Schweiz, 21.2.)
Fernando Gomes (Portugal, 21.2.)
Jarmo Matikainen (Finnland, 21.2.)
Eugène Westerink (Niederlande, 21.2.)
Igor Ischenko (Ukraine, 21.2.) 50 Jahre
MITTEILUNGEN
• Seit vergangenem November
ist Seilda Baischakow neuer
Präsident des Kasachischen
Fußballverbands. Er ersetzt
Jerlan Koschagapanow.
• Angelo Chetcuti wurde zum
neuen Generalsekretär des
Maltesischen Fußballverbands
ernannt. Er wird Nachfolger
von Bjorn Vassallo.
NACHRUFE
Pierre Rochcongar (Frankreich),
seit 2015 dritter Vizevorsitzender
der Medizinischen Kommission
der UEFA, ist am 2. Dezember im
Alter von 69 Jahren verstorben.
Er gehörte der Kommission seit
2011 an.
Leonardus van der Kroft
(Niederlande), Mitglied des
Freundeskreises der Ehemaligen,
ist am 7. Dezember im Alter von
87 Jahren verstorben. Er gehörte
von 1986 bis 2000 der UEFASchiedsrichterkommission an.
24.2.2017 in Nyon
Auslosung der Achtelfinalbegegnungen
der UEFA Europa League
Wettbewerbe
23.1.-1.2.2017
Vorrunde der FutsalEuropameisterschaft 2017-18
7./8.2.2017
UEFA Youth League: Playoffs
14./15. und 21./22.2.2017
UEFA Champions League:
Achtelfinale (Hinspiele)
16.2.2017
UEFA Europa League:
Sechzehntelfinale (Hinspiele)
21./22.2.2017
UEFA Youth League: Achtelfinale
23.2.2017
UEFA Europa League:
Sechzehntelfinale (Rückspiele)
Asim Chudijew (Aserbaidschan, 22.2.) 60 Jahre
UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 55
Nr. 164 • Januar/Februar 2017
Nr. 164
JANUAR / FEBRUAR 2017
OFFIZIELLE PUBLIKATION
DER EUROPÄISCHEN
FUSSBALLUNION
NO TO RACISM
EUROPEAN
QUALIFIERS
Die größten Stars Europas auf
dem Weg nach Russland
NICHT OHNE
MEINE SCHUHE
Fußballer sprechen über ihr
wichtigstes Werkzeug
THE
TECHNICIAN
XXXXXxxxx
EM-Erfolgscoach
Fernando Santos
gibt Einblicke in sein Schaffen
EXEKUTIVKOMITEE
Das Endspiel der Europa League
2018 wird in Lyon ausgetragen