UEFA•direct #164
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Nr. 164 • Januar/Februar 2017 Nr. 164 JANUAR / FEBRUAR 2017 OFFIZIELLE PUBLIKATION DER EUROPÄISCHEN FUSSBALLUNION NO TO RACISM EUROPEAN QUALIFIERS Die größten Stars Europas auf dem Weg nach Russland NICHT OHNE MEINE SCHUHE Fußballer sprechen über ihr wichtigstes Werkzeug THE TECHNICIAN XXXXXxxxx EM-Erfolgscoach Fernando Santos gibt Einblicke in sein Schaffen EXEKUTIVKOMITEE Das Endspiel der Europa League 2018 wird in Lyon ausgetragen GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE Christian Mutschler (Schweiz, 13.2.) Vladimir Šajn (Slowenien, 22.2.) Roman Babajew (Russland, 13.2.) Ana Caetano (Portugal, 22.2.) Marinus den Engelsman (Niederlande, 14.2.) Peter Jones (England, 24.2.) Manuel López Fernández (Spanien, 14.2.) Hans-Dieter Flick (Deutschland, 24.2.) Thomas Weyhing (Deutschland, 14.2.) Oleg Harlamov (Estland, 24.2.) Livio Bazzoli (Italien, 14.2.) Xavier Palacin (England, 24.2.) Peter Bonde (Dänemark, 14.2.) Miroslav Radoman (Serbien, 25.2.) Juan Carlos Miralles (Andorra, 14.2.) Josep Garcia (Andorra, 26.2.) Susanne Erlandsson (Schweden, 15.2.) Ghenadie Scurtul (Moldawien, 26.2.) 60 Jahre Egidius Braun (Deutschland, 27.2.) Leif Sundell (Schweden, 15.2.) Enrique Cerezo Torres (Spanien, 27.2.) Katriina Elovirta (Finnland, 15.2.) Allan Hansen (Dänemark, 27.2.) Sonia Testaguzza (Schweiz, 15.2.) Peter Lundström (Finnland, 27.2.) Switlana Schkil (Ukraine, 15.2.) John Beattie (England, 28.2.) Orchan Huseinsade (Aserbaidschan, 15.2.) Markus Stenger (Deutschland, 28.2.) Jan Pauly (Tschechische Republik, 16.2.) TERMINE Sitzungen 19.1.2017 in Nyon Auslosung der Vorrunde des europäischen Qualifikationswettbewerbs zur Frauen-WM 20.1.2017 in Nyon Kommission für Frauenfußball 26.1.2017 in Nyon Auslosung der Gruppenspiele der U21Europameisterschaft 2017-19 9.2.2017 in Nyon Exekutivkomitee 13.2.2017 in Nyon Auslosung der Achtel-, Viertel- und Halbfinalbegegnungen der UEFA Youth League Roman Sowinski (Polen, 16.2.) Terje Svendsen (Norwegen, 17.2.) Róbert Barczi (Ungarn, 17.2.) 16.2.2017 in Nyon Medienkommission Gudrun Inga Sivertsen (Island, 17.2.) Jozef Vengloš (Slowakei, 18.2.) Borislaw Alexandrow (Bulgarien, 18.2.) Georgios Gkirtzikis (Griechenland, 18.2.) 70 Jahre Patrick Kelly (Republik Irland, 18.2.) Pertti Alaja (Finnland, 18.2.) Wasili Melnitschuk (Ukraine, 18.2.) 60 Jahre Jordi Pascual (Andorra, 18.2.) Petro Iwanow (Ukraine, 18.2.) Jānis Mežeckis (Lettland, 19.2.) Louis Peila (Schweiz, 19.2.) Lars Arnesson (Schweden, 20.2.) Eggert Magnusson (Island, 20.2.) 70 Jahre Edward Potok (Polen, 20.2.) João F. De Magalhães Marques (Portugal, 20.2.) Ion Geolgau (Rumänien, 20.2.) Patricia Moyersoen (Frankreich, 20.2.) www.uefafoundation.org Ralph Zloczower (Schweiz, 21.2.) Fernando Gomes (Portugal, 21.2.) Jarmo Matikainen (Finnland, 21.2.) Eugène Westerink (Niederlande, 21.2.) Igor Ischenko (Ukraine, 21.2.) 50 Jahre MITTEILUNGEN • Seit vergangenem November ist Seilda Baischakow neuer Präsident des Kasachischen Fußballverbands. Er ersetzt Jerlan Koschagapanow. • Angelo Chetcuti wurde zum neuen Generalsekretär des Maltesischen Fußballverbands ernannt. Er wird Nachfolger von Bjorn Vassallo. NACHRUFE Pierre Rochcongar (Frankreich), seit 2015 dritter Vizevorsitzender der Medizinischen Kommission der UEFA, ist am 2. Dezember im Alter von 69 Jahren verstorben. Er gehörte der Kommission seit 2011 an. Leonardus van der Kroft (Niederlande), Mitglied des Freundeskreises der Ehemaligen, ist am 7. Dezember im Alter von 87 Jahren verstorben. Er gehörte von 1986 bis 2000 der UEFASchiedsrichterkommission an. 24.2.2017 in Nyon Auslosung der Achtelfinalbegegnungen der UEFA Europa League Wettbewerbe 23.1.-1.2.2017 Vorrunde der FutsalEuropameisterschaft 2017-18 7./8.2.2017 UEFA Youth League: Playoffs 14./15. und 21./22.2.2017 UEFA Champions League: Achtelfinale (Hinspiele) 16.2.2017 UEFA Europa League: Sechzehntelfinale (Hinspiele) 21./22.2.2017 UEFA Youth League: Achtelfinale 23.2.2017 UEFA Europa League: Sechzehntelfinale (Rückspiele) Asim Chudijew (Aserbaidschan, 22.2.) 60 Jahre UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 55 VORWORT „EINE NEUE ÄRA“ E in weiteres Jahr neigt sich seinem Ende zu und der Blick zurück macht mich stolz auf alles, was wir erreicht haben. Es wäre unmöglich, über die Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate zu sprechen, ohne dabei die UEFA EURO 2016 in Frankreich zu erwähnen. Ich möchte dem Französischen Fußballverband und der EURO 2016 SAS für die Organisation eines fantastischen Events danken und allen Nationalverbänden mein Lob für einen spannenden Qualifikationswettbewerb und eine tolle Endrunde aussprechen. Für mich besteht kein Zweifel, dass die Erweiterung des Turniers auf 24 Mannschaften ein wichtiger Schritt war! Auch in unseren anderen Wettbewerben erlebten wir viele spannende Momente. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir insgesamt 15 Wettbewerbe organisieren und diese alle auf ihre eigene Weise zur Förderung und Entwicklung des europäischen Fußballs beitragen. Die neue Ära mit Aleksander Čeferin an der Spitze unserer Organisation hat natürlich erst begonnen. Ich freue mich, mit einem Mann zusammenarbeiten zu können, den ich bereits als Präsident des Slowenischen Fußballverbands kannte. Der neue Präsident hat viel Energie und zahlreiche Ideen mitgebracht, um die UEFA in eine neue Ära zu führen, und ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit ihm auf dieses Abenteuer einzulassen. Zusammen mit dem UEFA-Exekutivkomitee haben wir am Ende des Jahres in Nyon einige wichtige Entscheidungen getroffen, darunter die Erhöhung des Preisgeldes für die UEFA Women’s EURO von EUR 2,2 Mio. im Jahr 2013 auf EUR 8 Mio. für 2017. Wir freuen uns auf ein erfolgreiches Turnier in den Niederlanden. Dies ist hoffentlich nur eine von vielen Erfolgsgeschichten, die wir im kommenden Jahr, das auch mit der Endrunde der U21Europameisterschaft in Polen aufwartet, erzählen können. Ich freue mich darauf, in den kommenden Monaten mit Ihnen zusammenzuarbeiten und wünsche Ihnen frohe Festtage und alles Gute für 2017. Theodore Theodoridis UEFA-Generalsekretär UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 03 14 34 BFU Sportsfile INHALT ÜBERSICHT 6 Nicht ohne meine Schuhe 24Marketing 12Exekutivkomitee 28 The Technician Der Fußballschuh ist mehr als ein Werkzeug, wie die Anekdoten illustrer Spieler zeigen. In seiner letzten Sitzung des Jahres hat das Exekutivkomitee mehrere wichtige Entscheidungen getroffen, darunter die Vergabe des Europa- League-Endspiels 2018 an die Stadt Lyon. 14U21-Europameisterschaft Im polnischen Krakau wurde die erste U21-EM-Endrunde mit 12 Mannschaften ausgelost. 16 Qualifikation zur WM 2018 Der Weg nach Russland ist noch weit, doch nach den ersten vier Spieltagen zeichnen sich in den neun europäi- schen Qualifikationsgruppen erste Tendenzen ab. 04 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Das Programm UEFA GROW unter- stützt die Verbände dabei, sich im Marketingbereich weiterzuentwickeln. Der portugiesische Nationalcoach Fernando Santos blickt auf den ersten Titelgewinn Portugals bei einem großen Turnier zurück. 34Bulgarien Der bulgarische Fußball kann sich über ein brandneues nationales Trainingszentrum freuen. 38Färöer-Inseln Der Verband hat vier neue Juniorennationaltrainer engagiert. 39 Nachrichten der Mitgliedsverbände Offizielle Publikation der Europäischen Fußballunion Chefredakteur: Emmanuel Deconche Stellvertretende Chefredakteurin: Dominique Maurer Externer Beitrag von: Simon Hart (Seite 6) Julien Hernandez (Seite 16) Jordan Grosdanow, BFU (Seite 34) Terji Nielsen, FSF (Seite 38) Layout und Realisierung: Touchline Druck: Artgraphic Cavin CH-1422 Grandson Redaktionsschluss: 14. Dezember 2016 Titelbilder: Getty Images 28 UEFA 12 Getty Images 16 Getty Images THE TECHNICIAN INHALT UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 05 „Wir mussten unsere Schuhe selber pflegen, indem wir sie nach dem Training putzten und mit Lederfett einschmierten. Das war wie ein Ritual, alle gingen mit großer Sorgfalt zu Werke – und es war auch viel Aberglaube dabei“ Armando Rotoletti Paolo Rossi DAS SPIEL NICHT OHNE MEINE SCHUHE Das Schuhwerk eines Spielers sagt so viel über diesen aus wie das Trikot. Aberglaube, Leidenschaft, Präzision – hinter dem Fußballschuh steckt mehr als nur ein Ausrüstungsgegenstand. D ie Schuhe sind das Werkzeug des Fußballers“, sagt Paolo Rossi rückblickend auf seine Beziehung mit den Fußballstiefeln, die er als Profi trug. Das Paar, mit dem der ehemalige Juventus-Torjäger bei der WM 1982 sechs Treffer für die Azzurri schoss, ist derzeit in einer Wanderausstellung zu sehen, zusammen mit dem goldenen Schuh, den er als Torschützenkönig dieses Turniers erhalten hatte. Auf der Suche nach der Bedeutung des Fußballschuhs für einen Fußballer taucht Rossi zunächst noch weiter in die Vergangenheit ein und erinnert sich an das allererste Paar, das er vor einem halben Jahrhundert trug. „Als ich mit zehn Jahren einem Fußballverein beitrat, kaufte mir meine Mutter meine ersten Schuhe mit Gummistollen“, erzählt Rossi. „Ich erinnere mich heute noch – ich konnte vor Aufregung kaum atmen. Ich fühlte mich wie ein Serie-A-Spieler, so stolz war ich.“ Ähnlichen Stolz verspürte er als Juventus-Junior, wenn die Spieler der ersten Mannschaft in den Schuhen glänzten, die er für sie „eingetragen“ hatte. „Die Spieler der ersten Mannschaft gaben uns jeweils ihre brandneuen Schuhe zum Eintragen, damit das Leder weicher wurde. Nach einer Woche gaben wir sie zurück und wenn ein Spieler mit einem dieser Paare einen Treffer erzielte, fühlte man sich selber als Torschütze!“ Laut Rossi hatten italienische Spieler damals kaum Ausrüsterverträge und mussten sich selber um ihr Schuhwerk kümmern. „Wir mussten unsere Schuhe selber pflegen, indem wir sie nach dem Training putzten und mit Lederfett einschmierten. Das war wie ein Ritual, alle gingen mit großer Sorgfalt zu Werke – und es war auch viel Aberglaube dabei.“ Rossi ist nicht der einzige, bei dem das Wort „abergläubisch“ fällt, wenn er von seinen alten Tretern erzählt. Eine Anekdote von Gary Lineker, Rossis Nachfolger als WM-Torschützenkönig 1986, zeigt, was einem Fußballer seine Schuhe bedeuten. In der Saison 1985/86 erzielte Lineker für den FC Everton 40 Tore. Vor einem wichtigen Spiel bei Oxford United in einer der letzten Runden waren seine Schuhe plötzlich nicht mehr auffindbar und er musste sich ein Paar ausleihen. Er ließ mehrere große Chancen aus, Everton verlor mit 0:1 und wurde schließlich nur Vizemeister, zwei Punkte hinter dem Lokalrivalen FC Liverpool. Später tauchten die Schuhe wieder auf und mit ihnen schoss Lineker in Mexiko sechs Tore für England. „Das waren meine Glücksstiefel. Ich habe sie ein paar Mal an adidas geschickt, um sie reparieren zu lassen. Ich war damals ein bisschen abergläubisch.“ Leistungsinstrument Über die besondere Beziehung eines Fußballers zu seinem Schuhwerk weiß vielleicht niemand besser Bescheid als der Australier Craig Johnston, Erfinder des adidas Predator, der ab 1994 die Fußball plätze mit einem revolutionären Konzept eroberte: der Schuh als Mittel zur Leistungssteigerung. „Ich habe den Fußballschuh so betrachtet, wie ein Golfer seine Schläger und ein Tennisspieler sein Racket betrachtet“, so Johnston. „Ich denke nicht, dass die Leute den Fußballschuh zuvor als Leistungs instrument sahen – es war einfach nur ein Schuh.“ Johnstons innige Beziehung zum Fußballschuh entstand in seiner Juniorenzeit beim FC Middlesbrough, lange vor dem Triumph im Pokal der Landesmeister 1984 mit dem FC Liverpool. Kurz nach seiner Ankunft aus Australien wurde der Teenager zunächst vom damaligen Middlesbrough-Trainer Jack Charlton aussortiert. Statt nach Hause zurückzukehren, blieb er beim Verein und verdiente sich ein Taschengeld, indem er die Autos, Spielkleidungen und – richtungsweisend – die Fußballschuhe der Spieler der ersten Mannschaft reinigte. „Statt mit Geld bezahlten sie mich manchmal mit Fußballschuhen“, erinnert sich Johnston. „Die Puma Kings waren so dünn, dass sie alle 2-3 Monate ausgeleiert waren – am Ende hatte ich eine Sammlung von Puma Kings und adidas Copas. Das war mir viel mehr wert als Geld. Der Schuhraum war mein Revier. Ich fühlte mich da wohl und sicher und ich erinnere mich heute noch an den Geruch aus Einreibemittel und Leder. Da ist meine Leidenschaft und mein Verständnis für gute und schlechte Fußballschuhe entstanden.“ Auf die Frage nach dem besten Schuh von allen hat Johnston eine klare Meinung: „Ich habe immer den adidas Copa Mundial und den adidas World Cup bevorzugt.“ Modische Revolution Der Fußballschuh hat eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht – von den unbequemen Modellen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die aus Hartleder angefertigt waren und bis weit über die Knöchel reichten, bis hin zu den grellen, federleichten Exemplaren der heutigen Zeit. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 07 In der 1863 verfassten Erstausgabe der Spielregeln hieß es lediglich, dass die Schuhe keine vorstehenden Nägel aufweisen dürfen. Jahrzehntelang war es üblich, dass Fußballer neue Stiefel anzogen und in warmes Wasser tauchten, damit sie sich ihren Füßen anpassten. Außerdem wurden sie durch Einreibemittel weicher gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sich die Dinge zu ändern. 1949 stellte die von Adi Dassler gegründete Firma adidas die ersten Fußballschuhe mit Gummistollen her. 1954 wurde die Bundesrepublik Deutschland auch dank Schuhen mit einschraubbaren Stollen Weltmeister. Weitere zwei Jahre später kamen die ersten Modelle mit Nylonsohlen auf den Markt. Für die Fußballer von der Insel erwies sich die WM 1950 als zukunftsweisend. Auf den knochentrockenen Spielfeldern Brasiliens traten die Engländer mit dem üblichen Schuhwerk aus Hartleder und stählernen Zehenkappen an, das sich seit der Jahr hundertwende nur wenig verändert hatte. Entsprechend überrascht waren sie beim Anblick der leichtgewichtigen, schnittigen Schuhe der Brasilianer. Stanley Matthews, der legendäre englische Flügelspieler, ging direkt in das nächste Sportgeschäft in Rio de Janeiro, um sich ein Paar zu kaufen. „Ich habe gemerkt, dass ich mit diesen noch schneller war.“ Wieder zu Hause angekommen, ließ er sich von der Genossenschaft Co-op ein eigenes Modell anfertigen, mit dem er bis zum Ende seiner Karriere spielen sollte. Die Kopie dieses Prototyps verkaufte sich 500 000 Mal. Das Beispiel von Matthews zeigt, dass Ausrüsterverträge für Topfußballer keine neue Erscheinung sind. Im nationalen Fußballmuseum Englands in Manchester stehen zwar ein Paar maßgeschneiderte adidas-Schuhe Frank Lampards von 2009 – mit drei eingenähten synthetischen Polstern auf einer Oberfläche aus Känguru-Leder, was eine bessere Ballkontrolle garantieren soll. Im Museum finden sich aber auch Schuhe, für die Spieler wie Tom Finney und George Best Werbeträger waren. „Versetzen Sie sich in meine Schuhe“ (put yourself in my shoes) lautete der Verkaufsslogan für die Stylo Matchmakers, für welche die nordirische Legende von Manchester United, George Best, in den 08 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Getty Images DAS SPIEL 1960er-Jahren warb. Im folgenden Jahrzehnt weigerte sich Johan Cruyff aufgrund seines Schuhvertrags mit Puma, die drei adidas-Streifen auf dem niederländischen Nationaltrikot zu tragen. Nicht einmal der aktuelle Trend hin zu grellfarbenen Schuhen kann als komplett neu bezeichnet werden. Wenngleich die heutigen Modelle so ziemlich das gesamte Farbenspektrum abdecken, sei dennoch erwähnt, dass der englische Weltmeister Alan Ball am Anfang der 1970er-Jahre weiße Fußballschuhe schnürte. Da die Auf den knochentrockenen Spielfeldern Brasiliens traten die Engländer mit dem üblichen Schuhwerk aus Hartleder und stählernen Zehenkappen an, das sich seit der Jahr hundertwende nur wenig verändert hatte. Entsprechend überrascht waren sie beim Anblick der leichtgewichtigen, schnittigen Schuhe der Brasilianer. DAS SPIEL Getty Images Unten: 1951 – Der Engländer Stanley Matthews untersucht sorgfältig seine Stollen. Links: 1960 – Der Brasilianer Nilton Santos gönnt sich eine Pause. Versorgungsketten damals jedoch bei weitem nicht so effizient waren wie heute, malte Ball seine alten adidasStiefel Weiß an, bis die neuen HummelModelle eintrafen. Paolo Rossi hatte sogar Anteile an der Firma Lancer, dem Hersteller der Schuhe, die ihn zum sechsfachen WM-Torschützen machten. „Eine Zeit lang war ich Besitzer dieser Marke. Es war eine Firma, die Sportkleidung und andere Artikel herstellte, und ich hatte vor dem Turnier in die Marke investiert.“ Entstehung eines Kassenschlagers Zurück zu Craig Johnston und der Entstehung des Predator. Ein zentraler Aspekt der Evolution des Fußballschuhs war die Tatsache, dass sich die Spieler dank leichterem Schuhwerk schneller bewegen konnten. Ein weiterer Aspekt bestand darin, dass mit zunehmender Leichtigkeit und Manövrierbarkeit das Balles vermehrt Schuhe entwickelt wurden, mit denen die Spieler die Flugbahn besser beeinflussen konnten. Seine Idee kam Johnston nach einer Trainingseinheit mit Nachwuchsspielern in seiner Heimat Australien: „Ich erklärte ihnen, wie man dem Ball Drall gibt. Ich sagte, dass man sich vorstellen müsse, einen Tischtennisschläger auf dem Fuß zu haben. So könne man den Ball anschneiden und ihm den gewünschten Drall geben – seitlicher Drall, Topspin usw. Die Kinder antworteten: ,Aber Mr. Johnston, es beginnt zu regnen, unsere Schuhe sind aus Leder, und sie rutschen, weil sie nicht aus Gummi sind!‘ Als ich nach Hause fuhr, wurde mir klar, dass die Kinder Recht hatten. Also habe ich mir einen Tischtennisschläger besorgt, den Gummibelag abgenommen und mit ein paar Elastikbändern am Schuh befestigt. Ich trat gegen den Ball, der aus Polyurethan war, und es quietschte.“ Ziel sei es gewesen, so Johnston, einen Schuh mit größerer Kontaktfläche und besserer Griffigkeit zu entwickeln. „Er hatte ein bisschen mehr Grip und der Kontakt war härter und länger. Durch die Lamellen – auf denen das Patent beruhte – wurde der Ball wie durch einen Tisch tennisschläger erfasst und deformiert. Der Ball wurde besser getroffen, und weil die Kontaktfläche aus Gummi war, konnten die Spieler den Ball härter treten.“ „Im Gegensatz zu den guten Spielern, mit denen ich gespielt habe, wie Graeme Souness, musste ich bei jedem Kick überlegen, mit welchem Teil des Fußes ich den Ball wo treffen muss, um den gewünschten Drall zu erzeugen – sei es Rückwärtsdrall, Topspin, geradeaus usw. Ich war ständig am Analysieren. Bei anderen Spielern ging das wie von selbst, ich musste abschauen. So wurde mir klar, dass der Kontakt zwischen Schuh und Ball der entscheidende Moment ist.“ Nachdem er bei adidas, Nike, Puma, Umbro und Reebok abgeblitzt war, ließ Johnston seinen Prototyp durch einige der größten Legenden des FC Bayern München ausprobieren. „[Franz] Beckenbauer, [Karl-Heinz] Rummenigge, Paul Breitner und Gerd Müller haben mitgemacht. Ich habe sie dabei gefilmt, wie sie auf dem verschneiten BayernTrainingsgelände gegen den Ball traten.“ Dieses Video überzeugte adidas schließlich von Johnstons Projekt – der Rest ist Geschichte. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 09 DAS SPIEL Getty Images Unten: 1971 – Der 17-jährige Trevor Francis hat einen Haufen Arbeit vor sich: Auf ihn warten die Schuhe der Spieler von Birmingham City. Rechtsoben: 1981 – Trevor Francis in ganz anderer Pose: Er ist inzwischen zum ersten britischen Spieler geworden, dessen Transfer (zu Nottingham Forest) über eine Million Pfund gekostet hat. 10 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Getty Images Die Gegenwart Heutzutage sehen die Schuhe der Spieler immer mehr wie Straßenmode aus, doch sind sie auch entbehrlicher geworden als ihre Vorgängermodelle? Bei ChampionsLeague-Teilnehmer Tottenham Hotspur ist von zehn Paar pro Spieler und Saison die Rede, wobei der österreichische Nationalspieler Christian Fuchs von vier bis fünf spricht. „Ich spiele damit, bis sie kaputtgehen“. Der vor kurzem zurückgetretene schwedische Rekordnationalspieler Anders Svensson liefert diesbezüglich faszinierende Einblicke. Als er seine Karriere in den frühen 1990er-Jahren begann, hielten seine schwarzen Lotto-Schuhe eine ganze Saison. In der Premier League erhielt er dann maßgeschneiderte Modelle von Umbro. Am Ende seiner Karriere trug er bunte, personalisierte Schuhe mit dem Namen seiner Kinder, seiner Trikotnummer und der schwedischen Flagge. „In den letzten Jahren gab es so viele verschiedene Modelle mit unterschied lichen Materialien und Farben, doch ich wollte immer Schuhe, die möglichst dem jeweiligen Vorgängermodell ähnlich waren. Ich bevorzugte Leder und in der Regel diskrete Farben. Der Schuh musste möglichst bequem sein. Mir war nie danach, mit allen möglichen Farben aufzufallen. Wenn ich diskrete und bequeme Schuhe hatte, trug ich die, bis es nicht mehr ging. Es war dann schwierig, wieder dieselbe Farbe zu bekommen, weil sie immer mit neuen Farben kamen.“ Einige seiner Mitspieler hatten ganz andere Vorlieben – Svensson erinnert sich an einen schwedischen Nationalspieler, der bei jedem Länderspiel ein neues Paar Schuhe trug. „Ein Teamkollege in der Nationalmannschaft bevorzugte es, mit brandneuen Schuhen in eine Partie zu gehen. Das war gar nicht mein Ding. Ich musste ein paar Trainings absolvieren, bevor ich neue Schuhe in einem Spiel tragen konnte.“ Craig Johnston würde dem zustimmen. Wie Paolo Rossi spricht er von der besonderen Beziehung zwischen einem Fußballer und seinem für seinen Job so wichtigen Schuhwerk: „Die Schuhe werden wie zum Familienhund, der immer für dich da ist und dich nie im Stich lässt – aber natürlich erst, wenn sie eingetragen sind!“ Getty Images DAS SPIEL 1962 – Der Schotte Bobby Collins zeigt seinem Sohn, wie Stollen montiert werden. DIE STOLLEN Nicht nur die Schuhe haben sich verändert, auch die Stollen. Im 19. Jahrhundert sorgten Metallstollen für besseren Halt auf matschigen Unterlagen. Die ersten offiziellen Stollenschuhe wurden im frühen 20. Jahrhundert produziert, doch es sollte bis in die 1950er-Jahre dauern, bis adidas auswechselbare Schraubstollen auf den Markt brachte. Heute sind die meisten Fußballschuhe mit runden oder länglichen Stollen für durchschnittlich harte Plätze ausgestattet, wobei die länglichen in den letzten Jahren zu einigen Bedenken hinsichtlich einer erhöhten Verletzungsgefahr führten. ‘Die Ausstellung „Pablito: Great Italian Emotions“ ist 2017 in Brüssel, München, New York und Monaco zu sehen. Hart, S. (2016). „Here We Go: Everton in the 1980s: The Players’ Stories.“ Matthews, S. (2000). „The Way It Was: My Autobiography.“ 4 Ferretti, A. (2015). Schuhe, Stollen und Verletzungen im Fußball, UEFA Medicine Matters, Nr. 23. 1 2 3 UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 11 EXEKUTIVKOMITEE Der Klubwettbewerbszyklus 2018-21, der Austragungsort des Europa-League-Endspiels 2018 und das Preisgeld für die Women’s EURO 2017 – das alles stand auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Exekutivkomitees am 9. Dezember in Nyon. D as Exekutivkomitee genehmigte die Eintrittsliste für die Klubwettbewerbe, die Berechnungsgrundsätze für die Vereinskoeffizienten und den finanziellen Verteilungsschlüssel für den Zyklus 2018-21. Betreffend die Eintrittsliste erhalten alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände weiterhin die Chance, in der Gruppenphase der Champions League oder der Europa League vertreten zu sein. Außerdem erhalten alle nationalen Meister, die in der Qualifikations phase der Champions League ausscheiden, durch einen eigens eingeführten Meisterweg in der Europa League eine zweite Möglichkeit, auf europäischer Bühne zu spielen. Was die Vereinskoeffizienten anbelangt, werden diese nicht mehr die 20 %-ige Gewichtung des entsprechenden National verbandskoeffizienten enthalten. Der für die Setzliste verwendete Koeffizient wird auf Grundlage der Ergebnisse des jeweiligen Klubs der letzten fünf Jahre berechnet, um die aktuelle Vereinsstärke zu berücksichtigen. Er wird jedoch keine Bonuspunkte für in der Vergangenheit gewonnene Titel enthalten. Gleichzeitig umfasst ein separater Koeffizient für die Ermittlung des finanziellen Verteilungsschlüssels die vergangenen zehn Jahre und enthält Bonuspunkte für vergangene Titel, die den Beitrag des Vereins zur Markenpräsenz und zum Erfolg der wichtigsten UEFA-Klubwettbewerbe widerspiegeln. Die Bonuspunkte für vergangene Titel werden wie folgt vergeben: UCLUEL CWC Letze fünf Jahre:12 3 Ab 1992/93: 82 2 Vor 1992/93: 41 1 UCL = UEFA Champions League, UEL = UEFA Europa League, CWC = UEFA-Pokal der Pokalsieger 12 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Darüber hinaus wird die Quersubventio nierung von der Champions League zur Europa League um EUR 50 Mio. erhöht und es werden zusätzliche EUR 10 Mio. aus der Champions League bereitgestellt für Solidaritätszahlungen an Vereine, die an den Qualifikationsrunden der beiden Wettbewerbe teilgenommen haben. Neue Anstoßzeiten In der Champions League werden zwei neue Anstoßzeiten eingeführt. In der Gruppen phase werden jeweils zwei Spiele um 19.00 Uhr MEZ beginnen, während die weiteren sechs Begegnungen um 21.00 Uhr MEZ angepfiffen werden, um den Fans die Gelegenheit zu geben, noch mehr des Geschehens auf dem Rasen zu verfolgen. Ab dem Achtelfinale bis zum Endspiel werden alle Spiele um 21.00 Uhr MEZ beginnen. Das Stade de Lyon in Frankreich mit einer Zuschauerkapazität von 58 000 Plätzen – einer der Austragungsorte der EURO 2016 – wurde zum Ausrichter des Endspiels der Europa League 2018 bestimmt. Ebenfalls im Zusammenhang mit der Ernennung von Ausrichtern wurde das Bewerbungsverfahren für das erste Final-Four-Turnier der UEFA Nations League im Juni 2019 genehmigt, dessen Ausrichter einer der vier Halbfinalisten ist und im Dezember 2018 bestimmt wird. Das Bewerbungskonzept für die EURO 2024 wurde ebenfalls genehmigt und sieht gemeinsame Bewerbungen mehrerer Verbände sowie garantierte Startplätze für maximal zwei Ausrichter vor. Die Bestim mung des/der Ausrichter(s) erfolgt im September 2018. Darüber hinaus wurde das Bewerbungskonzept für die Klubwettbewerbsendspiele 2019 genehmigt, deren Ausrichter im September 2017 ernannt werden. Hinsichtlich der UEFA-Antidopingstrategie und insbesondere des Programms zur Preisgeld bei der Women’s EURO Mit seiner Entscheidung, das Preisgeld für die Women’s EURO 2017 im nächsten Sommer in den Niederlanden auf EUR 8 Mio. zu erhöhen (2013: EUR 2,2 Mio.), untermauerte das Exekutivkomitee die wachsende Bedeutung des Frauenfußballs. Der Europameister erhält EUR 1,2 Mio. Gleichzeitig wurden die Ausrichter zahlreicher Wettbewerbe bestimmt: Italien (U21-Endrunde 2019), Armenien und Nordirland (U19-Endrunde 2019 bzw. 2020), Republik Irland und Estland (U17-Endrunde 2019 bzw. 2020), Schottland und Georgien (U19-Frauen-Endrunde 2019 bzw. 2020), Bulgarien und Schweden (U17-FrauenEndrunde 2019 bzw. 2020) sowie das kasachische Almaty für die Endphase des UEFA-Futsal-Pokals 2017. Das Exekutivkomitee wurde darüber informiert, dass gemäß der abschließenden UEFA-Fairplay-Rangliste 2015/16 folgende drei Nationalverbände je EUR 50 000 erhalten: Norwegen (Fairplay insgesamt), Estland (Verhalten der Zuschauer) und Belarus (größte Verbesserung gegenüber der Vorsaison). Jeder Verband muss diese Mittel an Amateur- oder Profivereine für Fairplaybzw. respektbezogene Projekte spenden. Schließlich ernannte das Exekutivkomitee Giorgio Marchetti, UEFA-Direktor Wettbewerbe, zum neuen stellvertretenden Generalsekretär der Organisation. UEFA VOLLES PROGRAMM ZUM JAHRESENDE Aufbewahrung von Proben wurde die Dauer der Lagerung auf zehn Jahre verlängert, um im Fall der Einführung neuer Testverfahren die Proben erneut untersuchen zu können. Dies stellt einen weiteren bedeutsamem Abschreckungsmechanismus im Kampf gegen Doping dar. FORSCHUNGSSTIPENDIEN-PROGRAMM ERFOLGSFAKTOREN IM STADIONMANAGEMENT Z ur EURO 2016 wurden vier Stadien neu gebaut und fünf weitere umfangreich modernisiert. Die hohe Fußballnachfrage in Frankreich dürfte eine solide Nachnutzung der Arenen sichern, zumal die Kapazitäten moderat geplant wurden (vgl. UEFA Direct Nr. 158). Im Gegensatz dazu wurden in der Vergan genheit Fußballstadien teils zu optimistisch konzipiert, sodass Überkapazitäten vorprogrammiert waren und in der Betriebsphase zu finanziellen Engpässen der Stadioneigentümer führten. Vor diesem Hintergrund lag das Ziel der Studie darin, die Branchenerfahrung zu Fußballstadien wissenschaftlich fundiert zu erheben und mit Blick auf strategische Einsichten für den Stadionbetrieb auszuwerten. Dabei wurden zunächst anhand von Expertenwissen und bekannten Markt konstellationen idealtypische Geschäfts modelle für ein erfolgreiches Stadion management entwickelt. Getty Images Deutsche Stadien als europäischer Benchmark Das Kernstück der empirischen Unter suchung ist eine Benchmarking-Studie zum Stadionmarkt. Ziel dieser strategischen Analysemethode ist es, Erfolgsmodelle in einer Branche zu identifizieren. In dem Sinne kann der deutsche Stadionmarkt als Best-Practice-Branche in Europa gelten. Dies belegen etwa Fallstudien sowie Kennzahlen zur Stadionauslastung und Marktreife. Zudem ist die deutsche Stadionlandschaft so groß und vielfältig (N = 165), dass sie zahlreiche Anschauungs beispiele bietet. Das Vorgehen der Erhebung fußt einerseits auf qualitativen Experten interviews zu dem entwickelten Geschäftsmodell und andererseits auf einer standardisierten Befragung. Schließlich können die Erkenntnisse zum deutschen Stadionmarkt auf andere Fälle im Bereich der UEFA übertragen werden. Erfolgsrezept: Vorsichtige Kapazitätsplanung und Fokus auf Fußball Die Studie belegt, dass der sportliche Erfolg der Heimmannschaft sowie die Marktgröße des Stadionstandorts im Durchschnitt die Kapazitätsplanung bestimmen. Der Befund ist nicht nur wichtig für die Stadionbetreiber und das Management der Fußballklubs – auch die Auswahl von Stadien für eine EURO und deren Fassungsvermögen sollte sich an den Ergebnissen orientieren, um die Stadioneffizienz nachhaltig zu steigern. Dominieren etwa außermarktliche politische Motive die Auswahlentscheidung, ist mit Effizienzeinbußen bis hin zu gravierenden Finanzproblemen an den Stadionstandorten zu rechnen. Abhilfe für die Risiken einer falschen Kapazitätsplanung können allerdings modulare Tribünen zur UEFA UEFA Direct stellt seinen Lesern regelmäßig Forschungsprojekte vor, die im Rahmen des UEFA-Forschungsstipendien-Programms 2015/16 gefördert werden. In diesem Monat wird die Studie von Daniel Gruber präsentiert, der die Erfolgsfaktoren im strategischen Stadionmanagement untersucht hat. Daniel Gruber arbeitet am Lehrstuhl für Sport Governance und Eventmanagement der Universität Bayreuth. Weitere Studien von Daniel Gruber befassen sich mit dem Management von Sportvereinen und Fanbeziehungen im Fußball. Flexibilisierung der Stadiongröße schaffen. Die zusätzlichen Kosten solcher Lösungen amortisieren sich über die Nutzungsdauer des Stadions, da so die Kosten dauerhafter Überkapazitäten vermieden werden. Ein weiterer zentraler Befund der Studie ist, dass die Bau- und Betriebskosten überproportional mit der Funktionalität des Stadions steigen. Dabei sichert eine hohe Stadionfunktionalität nicht automatisch eine entsprechend höhere Auslastung. Die Märkte der Veranstaltungen außerhalb des Fußballs sind mit vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten behaftet, sodass in den weit überwiegenden Stadionfällen ein klarer Fokus auf die Fußballnutzung gelegt werden sollte. U21-EUROPAMEISTERSCHAFT HOCHKARÄTIGE GRUPPEN In Krakau fand am 1. Dezember die Auslosung der ersten Endrunde mit zwölf Mannschaften statt – dabei sind drei hochkarätige Gruppen herausgekommen. D Sechs ehemalige U21Europameister qualifiziert Neben der Zusammensetzung der Gruppen deuten noch weitere Faktoren auf ein hochkarätiges Turnier vom 16. bis 30. Juni in Polen hin. Das Teilnehmerfeld zählt die sechs ehemaligen Titelgewinner Italien und Spanien (fünf- bzw. vierfacher Europameister) sowie Deutschland, England, Schweden und Tschechien. Hinzu kommt Endrundendebütant EJR Mazedonien – das kleine Balkanland ist dank des Teams von Blagoja Milevski zum ersten Mal seit der Ausrichtung der U19-Frauen-EM 2010 wieder bei einer Endrunde mit von der Partie. Polen war in dieser Altersklasse schon Endrundenteilnehmer, letztmals allerdings 1994, weshalb sich das Turnier für den Gastgeber wie eine Feuertaufe anfühlen wird. Verbandspräsident Zbigniew Boniek sagte nach der Auslosung: „Es wird nicht einfach, aber wenn du bei einer EM antrittst Getty Images ie Worte des portugiesischen Trainers Rui Jorge unmittelbar nach der Auslosung der EM-Endrunde 2017 hätten auch von einem beliebigen seiner elf Kollegen stammen können, die sich auf das Turnier im kommenden Sommer in Polen vorbereiten. „Es wird schwierig, wie es sich für Endrunden gehört“, sagte Jorge, der Portugal vor zwei Jahren ins Finale geführt hatte. „Alle Teams haben hart gearbeitet, um es bis hierher zu schaffen, und haben ihre Stärke und Klasse unter Beweis gestellt.“ In Gruppe A trifft Gastgeber Polen auf Titelverteidiger Schweden, die Slowakei und England, in Gruppe B spielen Portugal, Serbien, Spanien und Neuling EJR Maze donien und Gruppe C umfasst mit Deutschland, Tschechien, Dänemark und Italien drei der sechs Mannschaften, die auf dem Weg nach Polen ungeschlagen blieben (wobei die Tschechen auch nur einmal als Verlierer vom Platz mussten). Die EJR Mazedonien hat sich überraschenderweise für ihre erste U21EM-Endrunde qualifiziert. 14 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 und eine Chance haben willst, darfst du vor niemandem Angst haben.“ Der Weg nach Polen Das Teilnehmerfeld stand am 15. November fest, als sich Spanien dank der Auswärtstorregel gegen Österreich sowie Serbien mit einem knappen 2:1-Gesamterfolg gegen Norwegen durchsetzten und sich die letzten EM-Fahrkarten sicherten. Diese vier Teams hatten sich nach einer 20-monatigen, 250 Spiele umfassenden Gruppenphase, in der nur Deutschland mit zehn Siegen in zehn Spielen eine makellose Bilanz aufwies, als beste Gruppenzweite für die Playoffs qualifiziert. Tschechien gewann die Gruppe 1 nicht zuletzt dank Patrik Schick von Sampdoria Genua. Ohne den besten Torschützen der Qualifikation wäre es dem U21-Europa meister von 2002 wohl nicht gelungen, Belgien auf Platz 2 zu verweisen. zweimal 1:1 unentschieden, was ihnen letztlich den Gruppensieg und die direkte Qualifikation einbrachte, die nach dem abschließenden 4:2 über das drittplatzierte Kroatien feststand. Håkan Ericson, der Architekt des überraschenden Triumphs vor zwei Jahren, ist immer noch Trainer der Mannschaft, die mit Kristoffer Olsson einen der besten Vorlagengeber (6) in ihren Reihen zählt; drei Treffer steuerte Olsson zudem selber bei. Spanien beendete die Gruppenphase einen Punkt hinter Schweden und fand sich in einem engen Playoff-Duell gegen Österreich wieder. Der Elfmetertreffer von Gerard Deulofeu beim 1:1 im Hinspiel in St. Pölten machte den spanischen Kapitän nicht nur zum erfolgreichsten Torschützen seines Landes auf U21-Stufe (16 Treffer), er sicherte Spanien nach dem torlosen Rückspiel aufgrund der Auswärtstorregel das EM-Ticket. Nach einer makellosen Qualifikation mit zehn Siegen bei ebenso vielen Spielen in Gruppe 7 und einer Bestmarke von 35 Toren (3,5 pro Spiel) wird Deutschland in Polen zum engsten Favoritenkreis gehören. Topscorer der von Stefan Kuntz betreuten DFB-Auswahl war Davie Selke mit sieben Treffern; Leroy Sané, Max Meyer und Maximilian Arnold waren je fünf Mal erfolgreich. In Gruppe 8 schaffte die Slowakei zum zweiten Mal den Einzug in die Endrunde – bei der Premiere im Jahr 2000 hatten die Slowaken das Halbfinale erreicht. Nach der Niederlage im Auftaktspiel in Belarus zeigten die Spieler von Pavel Hapal eine beeindruckende Reaktion und blieben für den Rest der Gruppenphase ungeschlagen; enormen Auftrieb verliehen dem Team die beiden Siege gegen den härtesten Gruppengegner Niederlande im Herbst 2015: Nach einem 3:1-Auswärtssieg setzten sich die Slowaken einen Monat später auch zu Hause mit 4:2 gegen die „Jong Oranje“ durch. In Gruppe 9 schließlich qualifizierte sich England ohne Niederlage zum sechsten Mal in Folge für die Endrunde dieses Wettbewerbs. Das Meisterstück des zweifachen U21-Europameisters war der überlegene 6:1-Sieg im September 2016 gegen den Gruppenzweiten Norwegen, bei dem Manchester-United-Torjäger Marcus Rashford einen Hattrick erzielte. Dies war das letzte Qualifikationsspiel unter Gareth Southgate, bevor dieser das A-Nationalteam übernahm. Sein Nachfolger heißt Aidy Boothroyd. Gruppe A: Polen (Gastgeber), Slowakei, Schweden (Titelverteidiger), England Gruppe B: Portugal, Serbien, Spanien, EJR Mazedonien Gruppe C: Deutschland, Tschechien, Dänemark, Italien Spieldaten Gruppe A: 16., 19. und 22. Juni Gruppe B: 17., 20. und 23. Juni Gruppe C: 18., 21. und 24. Juni Halbfinale 1 Sieger A - Zweiter B/C oder Sieger C: 27. Juni Halbfinale 2 Sieger B - Zweiter A/C oder Sieger C: 27. Juni Finale: 30. Juni Spielorte Kielce Lublin Gdynia Bydgoszcz Tychy Krakau Gruppe A Gruppe A Gruppe B Gruppe B Gruppe C und ein Halbfinale Gruppe C, ein Halbfinale, Finale Sportsfile In Gruppe 2 setzte sich Italien dank seiner starken Abwehr (nur drei Gegentore in zehn Spielen) mit einem Punkt Vorsprung vor den starken Serben durch. Auf dem Weg zu ihrer 19. Endrundenqualifikation, was Rekord bedeutet, gewannen die „Azzurrini“ unter Luigi Di Biagio sechs ihrer ersten sieben Partien. Bis zum letzten Spiel in Litauen, bei dem sie sich den letzten benötigten Zähler sicherten, hatten sie nur bei den beiden Unentschieden gegen Serbien Punkte liegenlassen. Bei den Serben stach Kapitän Uroš Durdević hervor, der beim 2:0-Hinspielsieg in den Playoffs gegen Norwegen seinen neunten Treffer beisteuerte. Durch das Eigentor von Kristoffer Haraldseid ging die Mannschaft von Tomislav Sivić mit einem Zweitorevorsprung ins Rückspiel im norwegischen Drammen, den Mohamed Elyounoussi nur noch halbieren konnte. Gruppe 3 war geprägt von der überraschenden Qualifikation der EJR Mazedonien, die einen Punkt vor Frankreich Gruppensieger wurde. Zum Auftakt setzte es für die Mazedonier eine 0:3-Niederlage in Island ab, doch nach einem 1:1 in Frankreich am 28. März gewann die Auswahl von Blagoja Milevski ihre vier letzten Begegnungen ohne Gegentreffer und schob sich noch an „Les Bleuets“ vorbei. Die erstmalige Qualifikation eines mazedonischen Männerteams für die Endrunde eines UEFA-Wettbewerbs ist ein historischer Erfolg. Nach der unglücklichen Endspiel niederlage vor zwei Jahren (im Elfmeter schießen gegen Schweden) hat sich Portugal eine weitere Chance auf den U21-Titel erarbeitet. Die Mannschaft von Rui Jorge blieb in Gruppe 4 ungeschlagen und landete unangefochten auf dem ersten Platz. Besonders beeindruckend waren die deutlichen Auswärtssiege (6:1 in Albanien im September 2015 und 7:1 in Liechtenstein 13 Monate später) – in sieben von zehn Spielen erzielten die Portugiesen drei Tore oder mehr. Mit nur zwei Verlustpunkten in Gruppe 5 kann Dänemark die zweitbeste Bilanz der Gruppenphase vorweisen. Das torlose Remis im Auftaktspiel zu Hause gegen Wales blieb der einzige Makel – außerdem hatten die Dänen zusammen mit Italien die statistisch beste Abwehr (nur drei Gegen tore in zehn Spielen). Ebenfalls ungeschlagen blieb Titelver teidiger Schweden in der hart umkämpften Gruppe 6. Gegen Spanien spielten die Skandinavier jeweils nach Rückstand Nach dem Titelgewinn bei der letzten Ausgabe übergibt der Präsident des Schwedischen Fußballverbands, Karl-Erik Nilsson, die Trophäe an seinen polnischen Kollegen Zbigniew Boniek, dessen Verband Ausrichter dieser Endrunde ist. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 15 WETTBEWERBE DER WEG ZUR WM 2018 IN RUSSLAND Seit vergangenem September wurden vier Spieltage des europäischen Qualifikationswettbewerbs zur WM 2018 ausgetragen – Zeit für eine erste Bilanz in den neun Gruppen. Getty Images Von den 54 UEFA-Mitgliedsverbänden, die um einen WM-Platz neben Gastgeber Russland kämpfen, werden nur 13 ihr Ziel erreichen. Im Bild das KrestowskijStadion in St. Petersburg. E uropa sucht die 13 Länder, die neben dem vorqualifizierten Gastgeber Russland bei der ersten Weltmeisterschaft auf europäischem Boden seit 2006 mit dabei sind. Trotz der hohen Leistungsdichte im europäischen Fußball, die sich bei der EURO 2016, der ersten mit 24 Teilnehmern, einmal mehr gezeigt hat, sind derzeit die meisten der „großen“ Länder auf Kurs. Doch der Kampf um die WM-Plätze ist hart und könnte noch die eine oder andere Überraschung bereithalten. Wir ziehen nach vier von zehn Spieltagen eine erste Bilanz. Gruppe A: Frankreich wieder voll auf Kurs Das französische Nationalteam hat die enttäuschende Niederlage gegen Portugal im Endspiel der Heim-EM gut verdaut. Insbesondere dank des 1:0-Auswärtssiegs gegen die Niederlande, den Mitfavoriten in dieser Gruppe, eroberten die Franzosen die Tabellenspitze. Auf ihre eingeübten Mechanismen und ihr Offensivpotenzial vertrauend, bezwangen sie mit Schweden einen weiteren WM-Aspiranten. Die Niederlande, das prominenteste Opfer der letzten EM-Qualifikation, wollen es diesmal besser machen und liegen derzeit punktgleich mit Schweden (beide 7 Punkte) auf Platz 2. Die Skandinavier können auch nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimović eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten, wie das 1:1 Gruppe B: Fehlstart des Europameisters Europameister Portugal war schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück: Gleich das erste Spiel nach dem Titelgewinn in Frankreich ging mit 0:2 gegen die Schweiz verloren. Eine Niederlage, welche die Akteure von Fernando Santos nun mitschleppen, obwohl ihnen danach drei klare Siege gegen Andorra (6:0), die Färöer-Inseln (6:0) und Lettland (4:1) gelangen. Begegnungen, in denen Cristiano Ronaldo brillierte. Mit sieben Treffern aus vier Spielen ist er derzeit gemeinsam mit Lewandowski der beste Torschütze der EM-Qualifikation. Gruppenzweiter ist Portugal auch deshalb, weil die Schweiz, als eine von drei Mann schaften überhaupt, noch keine Punkte abgegeben hat. Die „Nati“, sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EURO 2016 im Achtelfinale, nutze den Schwung des Startsiegs gegen Portugal und zeigte, dass sie inzwischen 18 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 zu den besten Teams Europas zählt. Das Überraschungsteam der Gruppe sind die Färöer-Inseln, die bereits vier Zähler verbuchen konnten und auf dem Weg sind, die beste Qualifikation ihrer Geschichte zu bestreiten. Die einzige Mannschaft, die eventuell den Schweizern und Portugiesen gefährlich werden könnte, ist Ungarn (Platz 3 mit 7 Punkten). Lettland (3 Punkte) und Andorra (0 Punkte) tun sich hingegen schwer. Gruppe C: Deutschland dominant, Aserbaidschan überraschend Deutschland hat seit 1954 an allen WMEndrunden teilgenommen. Diese 16 WMTeilnahmen in Folge stellen einen europäischen Rekord dar. Nummer 17 dürfte 2018 in Russland folgen, denn nach vier Siegen mit einem Unterschied von mindestens zwei Treffern sowie mit 16:0 Toren liegt der amtierende Weltmeister bereits fünf Punkte vor den nächsten Verfolgern. Das Team um Topscorer Thomas Müller (4 Tore, 3 Vorlagen) ist also sehr erfolgreich ins Projekt Titelverteidigung gestartet. Hinter Deutschland liegen in der Tabelle zwei Teams, die sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben: Zum einen Nordirland (Platz 2, 7 Punkte), das an seine gute EURO 2016 (Achtelfinale) anknüpft und die erste WM-Teilnahme seit 1986 anstrebt; zum anderen Aserbaidschan (Platz 3, 7 Punkte), das seit seiner Unabhängigkeit 1991 noch nie an einem Großturnier teilgenommen hat und nun ebenfalls im Rennen um einen Playoff-Platz ist. Dies ist umso erstaunlicher, als Aserbaidschan für seine sieben Punkte AFP-Getty Images Getty Images zwischen den beiden Verfolgern zeigte. Hinter dem Spitzentrio lauert dank zweier knapper Heimsiege Bulgarien (6 Zähler). Das einzige Team, das Frankreich bisher Punkte abtrotzen konnte, ist Belarus (0:0 zum Auftakt). Die Weißrussen konnten dieses Ergebnis jedoch nicht bestätigen und warten noch auf den ersten Dreier. Nur einen einzigen Punkt auf dem Konto hat Luxemburg (Remis gegen Belarus), obwohl sich das Team durchaus auf der Höhe zeigt und noch keine Niederlage mit mehr als zwei Toren Unterschied hinnehmen musste sowie selbst immerhin auch schon fünf Treffer erzielt hat. Der Franzose Paul Pogba, Torschütze gegen die Niederlande (1:0). Haris Seferović und Breel Embolo feiern den ausgezeichneten Auftakt der Schweiz in die WM-Qualifikation gegen Europameister Portugal (2:0). lediglich zwei Treffer benötigte. Tschechien und Norwegen, die beide deutlich mehr Erfahrung haben, sind noch nicht ins Rollen gekommen, sind aber noch im Rennen. Mit den meisten Gegentoren aller an der Qualifikation beteiligten Teams ist San Marino das punktlose Schlusslicht. Gruppe D: Wales und Österreich in Schwierigkeiten Wales, das in Frankreich bei seiner ersten EM-Teilnahme direkt ins Halbfinale einzog, strebt nun seine erste Qualifikation für eine WM-Endrunde seit 1958 an. Die Waliser haben noch kein Spiel verloren, kommen aber mit drei Unentschieden in Folge nicht richtig vom Fleck und dies trotz des gewohnt treffsicheren Gareth Bale (4 Tore). Ein weiteres aufstrebendes Team, Österreich, steht nach Niederlagen gegen die Republik Irland und Serbien bereits mit dem Rücken zur Wand (4. Platz, 4 Punkte). In dieser ausgeglichenen Gruppe, in der drei Teams noch ungeschlagen sind, führt nach dem Sieg über Österreich derzeit die Republik Irland (10 Punkte). Mit vier Heimspielen in den sechs noch ausstehenden Partien scheint den Iren das Tor zur direkten Qualifikation für die Endrunde in Russland offen zu stehen. Allerdings sollten sie die Serben (2. Platz, 8 Punkte) um den gefährlichen Dušan Tadić (3 Tore und 5 Vorlagen in 4 Spielen) nicht aus den Augen lassen. Am Tabellenende liegen Georgien, das aus seiner stabilen Verteidigung noch nicht wirklich Nutzen ziehen konnte (zwei Unentschieden und zwei Niederlagen mit einem Tor Unterschied) sowie das defensiv anfällige Moldawien. Gruppe E: Polen dank Lewandowski In dieser Gruppe, in der die ersten vier Teams relativ nah beieinanderliegen, hat sich Polen (10 Punkte) an die Spitze gesetzt, was es zum Großteil seinem Star Robert Lewandowski zu verdanken hat. Der Stürmer von Bayern München, der gemeinsam mit Cristiano Ronaldo bester Torschütze der Qualifikation (7 Treffer) ist, hat in allen Spielen getroffen und war spielentscheidend beim 3:2-Sieg gegen Dänemark, wo alle drei Tore auf sein Konto gingen, und beim 2:1 gegen Armenien mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit. Polen träumt also davon, nach 2006 ein weiteres Mal an einer WM-Endrunde teilnehmen zu können. Zur WM würde auch Montenegro allzu gerne fahren. Der Tabellenzweite (7 Punkte), der erst seine dritte WM-Qualifikation bestreitet und über zahlreiche gute Spieler verfügt, empfängt im März die Polen zum Spitzenduell. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 19 WETTBEWERBE Dänemark (Platz 3, 6 Punkte) und Rumänien (Platz 4, 5 Punkte) sind aber noch lange nicht bereit, den Kampf um den Playoff-Platz aufzugeben. In bedeutend weiterer Ferne ist dieser für die Teams aus Armenien und Kasachstan, denen es aber immerhin gelungen ist, den Favoriten das Leben schwer zu machen, und die nun von den zwei anstehenden Direktduellen profitieren könnten, um wertvolle Punkte einzufahren. Gruppe G: Spanien und Italien Kopf an Kopf Es war sicherlich das meist erwartete Duell der Qualifikation und es hält, was es versprach. Spanien und Italien, die üblicherweise recht souverän durch die Qualifikationen marschieren und Stammgäste in den K.-o.-Runden der Großturniere sind, müssen sich diesmal um die direkte Qualifikation für die Endrunde streiten. Die erste Revanche für das von den Italienern gewonnene Achtelfinale der EURO 2016 endete trotz spanischer Dominanz mit einem Unent schieden (1:1). Das zweite Spiel im September 2017 in Spanien dürfte darüber entscheiden, wer den Direktflug nach Russland buchen kann – sicherlich einer der Höhepunkte des kommenden Jahres. Hinter den beiden Großmächten zieht Israel leise aber effizient seine Kreise (Platz 3, 9 Punkte). Nach der Auftaktniederlage Die italienische Auswahl mit Eder und das spanische Team um Sergio Busquets führen die Gruppe G an. AFP-Getty Images Gruppe F: Alle jagen England Wie den meisten großen Fußballnationen ist auch England ein guter Start in die Qualifikation gelungen. Die Engländer spielen zwar nicht spektakulär, aber dank ihrer guten Abwehr (kein Gegentor) konnten sie die Gegner kontrollieren. Mit dem 3:0-Sieg über Schottland im Wembley-Stadion hat England definitiv das Zepter in dieser Gruppe übernommen, in der die Abwehrreihen dominieren, denn mit insgesamt 29 Toren an vier Spieltagen ist sie die torärmste aller Gruppen. Die beste Figur neben England macht Slowenien (Platz 2, 8 Punkte), das als einziges Team gegen die Engländer punktete (0:0) und zudem einen seiner Hauptkonkurrenten, die Slowakei, mit 1:0 besiegen konnte. Die Slowaken rangieren auf Platz 3 (6 Punkte), nachdem sie den beiden Auftaktniederlagen zwei Siege folgen ließen. Die deutliche Niederlage im britischen Derby warf Schottland weit zurück (Platz 5, 4 Punkte), doch ebenso wie Litauen (Platz 4, 5 Punkte) ist man noch im Rennen um den Playoff-Platz vertreten. Abgehängt ist hingegen das Team von Malta, das bisher noch keine Punkte erringen konnte. 20 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 gegen Italien (1:3) folgten drei Siege, wodurch die Israelis in der Position sind, von eventuellen Fehltritten Spaniens oder Italiens profitieren zu können. Sollte dies gelingen, wäre dies ihre erste WM-Teilnahme seit 1970, als sie die Qualifikation noch in der Asiengruppe bestritten. Obwohl auch Albanien bemüht ist, den Anschluss zu halten (Platz 4, 6 Punkte), ist die Gruppe G doch diejenige mit der klarsten Hierarchie, dies umso mehr, als zwei Teams, die EJR Mazedonien und Liechtenstein, das gegen Spanien mit 0:8 unterging, noch ohne jeden Zähler sind. Getty Images Gruppe I: Gelingt Island erneut die Überraschung? Schaffen es die Isländer, die sich in Frankreich in die Herzen vieler Fans gespielt haben, auch nach Russland? Das Überraschungsteam der EURO 2016, das bei seiner ersten EM-Teilnahme gleich das Viertelfinale erreichte, schlägt sich erneut beachtlich. Trotz der Niederlage gegen Spitzenreiter Kroatien (0:2) sind die Chancen auf die WM-Endrunde noch intakt (Platz 3, 7 Punkte). Vor ihnen rangiert derzeit mit 8 Zählern die Ukraine, die sich etwas besser von der enttäuschenden EM im Sommer erholt hat als die Türkei (Platz 4, 5 Punkte). Doch wer sich Getty Images Gruppe H: Belgien souverän 21 Tore, nur ein Gegentreffer, vier Spieler mit mindestens drei Toren (Lukaku, Hazard, Benteke und Mertens) – so lautet die exzellente Bilanz Belgiens. Nach dem enttäuschenden Aus scheiden im Viertelfinale der EURO 2016 gegen Wales haben sich die Belgier rasch wieder gefangen und bisher jeden Gegner mit einem Unterschied von mindestens drei Toren besiegt. Griechenland, das einzige Team, das noch nicht gegen Belgien antreten musste, liegt auf Platz 2 (10 Punkte). Die Griechen werden im März beim Spitzenduell versuchen, sich mit ihrer traditionellen Defensivstärke dem belgischen Angriffs wirbel entgegenzustemmen. BosnienHerzegowina, das 2014 erstmals an einer WM teilnahm, scheint die einzige Mannschaft zu sein, die dem Spitzenduo gefährlich werden könnte (Platz 3, 7 Punkte). Nach der deutlichen Niederlage in Belgien (0:4) schnupperte das Team um Miralem Pjanić (5 Torvorlagen) an einem Sieg gegen Griechenland, bevor in der Nachspielzeit noch der Ausgleich fiel (1:1). Bereits weit abgeschlagen sind die Teams aus Zypern und Estland, die beide lediglich gegen den Neuling Gibraltar gewannen, der in der offensivsten aller Qualifikationsgruppen (48 Tore in 12 Spielen, d.h. durchschnittlich 4 pro Spiel) einiges an Lehrgeld zu bezahlen hat. direkt für Russland qualifizieren will, wird an Kroatien (Platz 1, 10 Punkte) vorbeimüssen, das mit dem Selbstvertrauen vieler erfolgreicher Qualifikationen, seinen individuellen Qualitäten und einem ausgeglichenen Team (10:1 Tore) in dieser Gruppe den Ton angibt. Das Team von Kosovo zeigt sich in seiner ersten Qualifikation durchaus wettbewerbsfähig und konnte zum Auftakt gegen Finnland gleich sein erstes Tor erzielen und den ersten Punkt einfahren (1:1). Es liegt nur aufgrund der schlechteren Torbilanz hinter den Finnen. Die Türkei mit Hakan Çalhanoglu (oben; hier gegen die Ukraine) ist Vierter der Gruppe I. Mit vier Siegen, 21 erzielten Treffern und nur einem Gegentor hat Belgien in Gruppe H einen Start nach Maß hingelegt (unten). UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017– 21 ZAHLEN UND FAKTEN FRAUENFUSSBALL IN DEN NATIONALVERBÄNDEN 2016/17 D ie Beliebtheit des Frauenfußballs wächst weiter mit immer mehr aktiven Frauen und Mädchen auf dem gesamten Kontinent. Die Publikation „Women’s football across the national associations 2016/17“ kann auf UEFA.org heruntergeladen werden und besteht aus von den Nationalverbänden im September 2016 im Rahmen einer Umfrage zur Verfügung gestellten Statistiken sowie aus Daten, die im Juni 2016 unter der UEFA-Breitenfußball-Charta gesammelt wurden. Im ersten Teil der Publikation wird die Entwicklung des Frauenfußballs in Europa in den letzten drei bis fünf Jahren anhand von Infografiken illustriert und der zweite Teil enthält Factsheets über die 55 UEFA-Mitgliedsverbände. SPIELERINNEN 1 270 481 Registrierte Spielerinnen Profi- und Halbprofi-Spielerinnen 1 396 1 098 Profispielerinnen Lokal ausgebildete Profispielerinnen 2 853 1 303 1 457 Halbprofi-Spielerinnen 2012/13 298 Ausländische Profispielerinnen 2016/17 Länder mit über 100 000 Spielerinnen Die Publikation „Women’s football across the national associations 2016/17“ kann auf UEFA.org heruntergeladen werden. MANAGEMENT DES FRAUENFUSSBALLS Deutschland England Frankreich Niederlande Norwegen Schweden Gesamtbudget der Verbände für Frauenfußball EUR 96,7 Mio. EUR 80,6 Mio. EUR 81,2 Mio. 2013/14 2014/15 EUR 101,7 Mio. EUR 50,4 Mio. 2012/13 22 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 2015/16 2016/17 ZAHLEN UND FAKTEN SCHIEDSRICHTERINNEN 10 200 4 182 Lizenzierte Schiedsrichterinnen 102 124 2013/14 2012/13 2014/15 FIFA-Schiedsrichterinnen 2015/16 2016/17 270 232 2016/17 106 FIFA-Schiedsrichterassistentinnen 117 2012/13 2016/17 MÄDCHENFUSSBALL Nachwuchsligen (U6-U23) 204 164 2012/13 2013/14 266 240 218 2014/15 2015/16 2016/17 FRAUEN, GOVERNANCE UND KOMMISSIONEN 399 44 121 Frauen mit Managementfunktionen oder höheren Positionen in den Verbänden Verbände mit einer FrauenfußballKommission 2012/13 2016/17 35 2012/13 2016/17 NATIONALMANNSCHAFTEN Nationalmannschaften (inkl. Juniorinnen) 2012/13 Nationale Akademien für Mädchen 173 2013/14 2012/13 204 2014/15 2013/14 221 2015/16 ١٠٠ ١٥٠ ٢٠٠ 14 2015/16 233 ٥٠ 11 2014/15 227 2016/17 ٠ 10 15 2016/17 ٢٥٠ ٠ 20 ٥ ١٥ UEFA١٠DIRECT • Januar/Februar 2017 – 23٢٠ MARKETING – UEFA GROW WACHSTUM DES FUSSBALLS Sportsfile Im Rahmen des innovativen Marketingprogramms UEFA GROW werden Mitgliedsverbände dabei unterstützt, mehr Menschen für Fußball zu begeistern. 24 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 spiegelt die positiven Rückmeldungen aus anderen Nationalverbänden für das Programm wider, das auf vier Säulen beruht: Image, Engagement, Teilnahme und kommerzielle Einnahmen. Zusammenarbeit Im Rahmen von UEFA GROW werden zusammen mit nationalen Experten für Marktforschung und -informationen sowie für führende Industriezweige Strategiepläne für jeden Nationalverband entwickelt. Die UEFA und der jeweilige Verband arbeiten anschließend Hand in Hand an der Umsetzung dieser Pläne. Jeder Nationalverband erhält umfassende Forschungs daten hinsichtlich des Images des Fußballs in seinem Land und es werden alle anzusprechenden Probleme hervorgehoben. So wirkten sich beispielsweise die Bemühungen des Polnischen Fußballverbands (PZPN) zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung des Verbands positiv auf alle Bereiche seiner Arbeit aus. „UEFA GROW kam für den PZPN genau zum richtigen Zeitpunkt und passt perfekt in unsere eigene strategische Planung“, so PZPN-Generalsekretär Maciej Sawicki. „Wir haben in vielen Bereichen sehr eng zusammengearbeitet und die Öffentlichkeit hat Präsentation des Programms UEFA GROW für Breitenfußballvertreter in Slowenien im Frühling 2016. Edvinas Eimontas, Präsident des Litauischen Fußballverbands, Noel Mooney von der UEFA, Maciej Sawicki, Generalsekretär des Polnischen Fußballverbands und Virgar Hvidbro, Generalsekretär des Färöischen Fußballverbands. UEFA D as neue Marketing-Unterstützungs programm UEFA GROW wurde erst vor knapp einem Jahr eingeführt und sein Nutzen ist bereits weithin spürbar. Nach einer Pilotphase in sechs Ländern (Aserbaidschan, Finnland, Malta, Nordirland, Portugal und Slowenien) wurde das Programm bis Ende 2016 von 27 Nationalverbänden in diversen Bereichen neben und auch auf dem Rasen erfolgreich umgesetzt. „Bei uns im Rumänischen Fußball verband hat UEFA GROW dazu beigetragen, unsere gesamte Breitenfußballstruktur zu verändern und weiterzuentwickeln“, sagt Verbandspräsident Răzvan Burleanu. „Wir können nun Tausende Jungen und Mädchen in der rumänischen Fußballfamilie willkommen heißen und das Spiel auf allen Ebenen weiterentwickeln.“ Die Erhöhung der Teilnehmerzahlen und der Erhalt von Spielerinnen und Spielern aller Altersklassen ist entscheidend für die Zukunft des Fußballs, weshalb die UEFA eng mit den Nationalverbänden zusammenarbeitet, um klare Wachstumspläne zu schaffen und Spielerregistrierungen genau zu erfassen. Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit, mit der im Rahmen von UEFA GROW die Entwicklung des Fußballs unterstützt wird; das Lob von Răzvan Burleanu MARKETING – UEFA GROW sehr positiv auf die Fortschritte des Verbands reagiert. So konnten wir nicht nur mehr Spieler gewinnen, sondern auch mehr digitale Follower, um letztendlich auch mehr kommerzielle Einnahmen zu erzielen.“ Direktes Engagement Im Rahmen von UEFA GROW wird auch das direkte Engagement zwischen Nationalverbänden und der Fußballfamilie gefördert. Die National verbände werden dabei unterstützt, umfassende digitale Marketingstrategien zu entwickeln, die sowohl das Internet, soziale Medien und mobile Inhalte als auch Beziehungsmanagement im Fußball (Football Relationship Management) enthalten. Mit einer solch strategisch ausgerichteten Kommunikation können die Verbände ihre Botschaften viel proaktiver verbreiten. Für den Aserbaidschanischen Fußballverband (AFFA) hat die Partnerschaft mit der UEFA rasch Früchte getragen. „Dank unseres Engagements bei UEFA GROW gibt es derzeit nur einen Verband, der im Bereich der digitalen Follower schneller wächst als wir, und das, obwohl wir uns nicht für die UEFA EURO 2016 qualifiziert haben“, erklärt AFFA-Generalsekretär Elchan Mammadow. „Wir freuen uns über diese Zahlen und haben vor Kurzem unter dem Motto GROW 2020 einen strategischen Gesamtplan für den aserbaidschanischen Fußball auf den Weg gebracht, in dessen Rahmen sich der Fußball noch weiter entwickeln wird.“ Steigerung der Einnahmen Die kommerziellen Einnahmen der National verbände verzeichnen auch dank der Unter stützung der UEFA ein stetiges Wachstum. Die UEFA hofft, dass die Verbände durch diese Entwicklung von UEFA GROW Workshop-Woche UEFA GROW und Nachbereitung Unterstützung im Rahmen von Anfragen der NV Unterstützung ermutigt werden, diese Einnahmen wieder in den Fußball zu investieren. „Wir haben die Arbeit mit dem Team von UEFA GROW wirklich sehr geschätzt, weil wir Möglichkeiten gefunden haben, kommerzielle Einnahmen aus bestehenden und neuen Bereichen zu steigern“, so Patrick Nelson, Geschäftsführer des Nordirischen Fußball verbands. „Wir haben gemeinsam eine Verkaufsplattform geschaffen, um anschließend die Branchen anzusprechen, von denen wir wussten, dass wir dort Einnahmen für den nordirischen Fußball erzielen würden. So verzeichnen wir schon jetzt enorme Erfolge.“ Auf Anfrage der Nationalverbände hat die UEFA unlängst eine Reihe zusätzlicher Säulen erarbeitet, um ein noch ganzheitlicheres Programm zu schaffen. Außerdem kooperiert sie mit den Verbänden, um auf dem strategischen Gesamtplan von UEFA GROW aufzubauen. Gezielte Markenberatung, insbesondere hinsichtlich der Positionierung und Trennung von Vermögenswerten, führte in vielen Fällen ebenfalls zu einem Einnahmenwachstum. Im Verlauf der Arbeit an den Säulen „Teilnahme“ und „kommerzielle Einnahmen“ wurde auch deutlich, dass die Verbände direkte Unterstützung erwarten, wenn es um den Umgang mit Regierungen und anderen Behörden wie der Europäischen Union geht. Die UEFA verfügt über umfassende Erfahrungen in diesen Bereichen und besitzt wertvolle Informationen zu den Vorteilen des Fußballs für die Gesellschaft, von denen die Nationalverbände profitieren können. Derzeit werden bereits 27 Länder im Rahmen von UEFA GROW unterstützt, zu denen 2017 weitere zwölf hinzukommen. Der Name UEFA GROW scheint also wirklich Programm geworden zu sein. Teilnehmer am Pilotprogramm 2015 Aserbaidschan Finnland Malta Nordirland Portugal Slowenien Programm‑ teilnehmer 2016 Albanien Belarus Belgien Bulgarien Dänemark EJR Mazedonien Estland Färöer-Inseln Georgien Kasachstan Litauen Moldawien Polen Republik Irland Rumänien Schweden Slowakei Tschechien Türkei Ukraine Wales Marktinformationen und faktenbasierte Forschung zur Lage des Fußballs im Land IMAGE ENGAGEMENT TEILNAHME EINNAHMEN STRATEGISCHE PLANUNG KOMMUNIKATION POLITISCHE ARBEIT MARKE UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 25 Yorgos Matthaios TOP-MARKETINGPROJEKTE Bei den UEFA-KISS-Marketing-Auszeichnungen im November wurden bewährte Praktiken aus ganz Europa präsentiert. E nde November wurden bei einem Marketing-Workshop in Athen die KISS-Marketing-Auszeichnungen 2016 verliehen, mit denen bewährten Praktiken in den Nationalverbänden des ganzen Kontinents Respekt gezollt wurde. Dieses Jahr hatten sich bemerkenswerte 85 Projekte um die Auszeichnungen beworben. Die UEFA erhält so umfangreiche Marketingideen, die sie mit anderen Verbänden zum Wohl des europäischen Fußballs austauschen kann. 35 Nationalverbände reichten ihre Projekte in einer Reihe von verschiedenen Marketingbereichen ein, darunter Markenaufbau, Sponsoring, digitales Marketing, Fanbeteiligung, Werbung für den Fußball, Marktforschung, Merchandising und Lizenzierung. „Mit den KISS- Marketing-Auszeichnungen konnten wir sehen, wie schnell sich das Marketing der Nationalverbände im Bereich Fußball Beste Marken-Aktivierung Gewinner: Portugiesischer Fußballverband – „Wir sind nicht 11, wir sind 11 Millionen“ Auszeichnung für Kreativität und Innovation: Rumänischer Fußballverband – „Fußball-Mathematik“ Sonderpreis: Estnischer Fußballverband – „Mit Herz und Ball“’ Beste Kampagne zu Fan-Beteiligung Gewinner: Nordirischer Fußballverband – „Zu träumen wagen“ Auszeichnung für Kreativität und Innovation: Moldawischer Fußballverband – „Unterstützung für die Nationalmannschaft mit Carlas Träumen“ Beste kommerzielle Partnerschaft Gewinner: Polnischer Fußballverband – Lizenzierungsprogramm des PZPN 26 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 verbessert hat. Wir haben bei dieser Veranstaltung sehr viel gelernt“, sagte Maciej Sawicki, Generalsekretär des Polnischen Fußballverbands (PZPN). „Wir sind hocherfreut über die Auszeichnung für die beste kommerzielle Partnerschaft. Das bedeutet dem PZPN enorm viel.“ Die Marketing-Auszeichnungen wurden erstmals 2011 im Rahmen des UEFA-Wissens- und Informationsvermittlungsprogramms (KISS) verliehen, das den europäischen Nationalverbänden die Gelegenheit bietet, Wissen zum Wohl des europäischen Fußballs auszutauschen. Marketing ist ein wichtiges Element bei der Förderung des modernen Fußballs und spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Markenidentität von Nationalmannschaften und Klubs. In diesem Jahr setzte sich die Jury aus folgenden Personen zusammen: Adrian Goldthorpe (Managing Partner bei Lothar Böhm Associates Ltd), Sam Kelly (Geschäftsführer von AKQA), James Annis (Manager für Geschäftsentwicklung bei AKQA), Mark Kirkham (Leiter Marketing und Innovation für Westeuropa bei PepsiCo), Tony Meenaghan (Professor für Marketing am University College in Dublin) und Bianca Rech (Teammanagerin bei Bayern München). Gewinnen ist aber nicht alles und wir verfügen nun über eine umfangreiche Datenbank an bewährten Vorgehensweisen im europäischen Fußball, die wir in den nächsten Monaten über unsere WissensaustauschPlattform UEFA PLAY teilen werden. Auszeichnung für Kreativität und Innovation: Türkischer Fußballverband – Swarovski-Schmuckkollektion der türkischen Nationalmannschaft Bestes Breitenfußball-Marketingprogramm Gewinner: Finnischer Fußballverband – „Einsatz von Beziehungsmanagement im Fußball (Football Relationship Management, FRM) zur Erhöhung der Teilnehmerzahlen“ Auszeichnung für Kreativität und Innovation: Bulgarischer Fußballverband – „Breitenfußball – Sechser-Fußball“ Beste Frauenfußball-Marketingkampagne Gewinner: Englischer Fußballverband – „A League Of Our Own“ (Eine ganz eigene Liga) Auszeichnung für Kreativität und Innovation: Israelischer Fußballverband – „UEFA-U19-FrauenEuropameisterschaft“ JUNIORINNENWETTBEWERBE THE TECHNICIAN FRAUEN IM MITTELPUNKT Am 11. November fanden im Haus des europäischen Fußballs in Nyon die Auslosungen der U17- und U19-Frauenwettbewerbe statt. U17-Frauen-Eliterunde – Saison 2016/17 Zunächst wurde die Eliterunde der Saison 2016/17 ausgelost. Die 24 Mannschaften wurde auf folgende sechs Gruppen verteilt: U19-Frauen-Eliterunde – Saison 2016/17 Die dritte Auslosung des Tages war der Eliterunde der U19-Frauen-EM der laufenden Saison gewidmet. Es wurden folgende Gruppen gebildet: Gruppe 1 : Österreich, Niederlande, Slowenien, Schweiz Gruppe 1 : Spanien, Belgien, Ungarn, Russland Gruppe 2 : Norwegen, Dänemark, Bosnien-Gruppe 2 : England, Tschechien, Dänemark, Türkei Herzegowina, Wales Gruppe 3 : Frankreich, Niederlande, Slowenien, Gruppe 3 : Deutschland, Polen, England, Italien Portugal Gruppe 4 : Republik Irland, Ungarn, Schottland, Serbien Gruppe 4 : Finnland, Republik Irland, Schottland, Ukraine Gruppe 5 : Frankreich, Griechenland, Belgien, Russland Gruppe 5 : Serbien, Schweden, Norwegen, Italien Gruppe 6 : Spanien, Schweden, Island, Portugal Gruppe 6 : Deutschland, Polen, Schweiz, Island (Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im März/April 2017 ausgetragen werden.) (Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Frühjahr 2017 ausgetragen werden.) Die sechs Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte qualifizieren sich für die Endrunde, die vom 2. bis 14. Mai 2017 in der Tschechischen Republik ausgetragen wird, wobei das Team des Ausrichters automatisch qualifiziert ist. Die sechs Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte werden den europäischen Titel gemeinsam mit dem Team des Ausrichters vom 8. bis 20. August in Nordirland untereinander ausmachen. Qualifikationsrunde U17-Frauen – Saison 2017/18 Anschließend wurde die Qualifikationsrunde der U17Frauen-EM 2017/18 ausgelost. Litauen ist als Ausrichter der Endrunde im Sommer 2018 automatisch qualifiziert und Deutschland ist für die Eliterunde gesetzt. Die 44 verbleibenden Mannschaften wurden in folgende Gruppen gelost: Qualifikationsrunde U19-Frauen – Saison 2017/18 Die letzte Auslosung des Tages war jene der Qualifikationsrunde der U19-Frauen-EM 2017/18. 48 Mannschaften, darunter EMNeuling Kosovo, spielen um einen Platz in der Eliterunde, was einen neuen Teilnehmerrekord bedeutet. Es wurden folgende zwölf Gruppen gebildet: Gruppe 1 :Deutschland, Island, Montenegro, Kosovo Gruppe 1 : Schweiz, Polen, Ukraine, Färöer-Inseln Gruppe 2 : England, Slowenien, Wales, Kasachstan Gruppe 2 : England, Schottland, Slowakei, Lettland Gruppe 3 : Dänemark, Rumänien, Slowakei, Litauen Gruppe 3 : Spanien, Island, Aserbaidschan, Gruppe 4 : Spanien, Ukraine, Aserbaidschan, Albanien Montenegro Gruppe 5 : Norwegen, Portugal, Nordirland, Zypern Gruppe 4 : Republik Irland, Griechenland, Rumänien, Gruppe 6 : Niederlande, Republik Irland, Estland, Bosnien-Herzegowina Lettland Gruppe 5 : Frankreich, Dänemark, Wales, Kasachstan Gruppe 7 : Frankreich, Italien, Moldawien, Färöer-Inseln Gruppe 6 :Schweden, Russland, Kroatien, Israel Gruppe 8 : Belgien, Österreich, Kroatien, EJR Mazedonien Gruppe 7 : Tschechien, Niederlande, Türkei, Estland Gruppe 9 : Schweden, Tschechien, Belarus, Bulgarien Gruppe 8 : Norwegen, Ungarn, Bulgarien, Gruppe 10 : Schottland, Türkei, Ungarn, Armenien Moldawien Gruppe 11 : Finnland, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Gruppe 9 : Belgien, Serbien, Belarus, EJR Mazedonien Israel Gruppe 10: Österreich, Portugal, Nordirland, Georgien Gruppe 12 : Russland, Polen, Griechenland, Georgien (Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Herbst 2017 Gruppe 11: Italien, Finnland, Slowenien, Malta (Fett gedruckt sind die Ausrichter der Miniturniere, die im Herbst 2017 ausgetragen werden.) Die beiden bestplatzierten Teams jeder Gruppe sowie der beste Drittplatzierte werden zusammen mit Deutschland die Eliterunde bestreiten. ausgetragen werden.) Die beiden bestplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für die Eliterunde. Die Schweiz ist als Gastgeber automatisch für die Endrunde qualifiziert. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 27 Getty Images THE TECHNICIAN THE TECHNICIAN FERNANDO SANTOS „WEITER ERFOLG HABEN – DAS IST NUN DAS ZIEL“ Zwei Monate nach dem Triumph mit Portugal im Stade de France ließ Fernando Santos bei der UEFA-Konferenz für Nationaltrainer am 12. September in Paris zusammen mit seinen Trainerkollegen die EURO 2016 Revue passieren. Er beantwortete Fragen von Kollegen aus allen Ecken des Kontinents und sprach unter anderem über die Turniervorbereitung, taktische Umstellungen und die Suche nach der richtigen Balance in einer erfolgreichen Mannschaft. P ortugal gehörte nicht zu den Anwärtern auf den EM-Titel. Die Favoriten waren wie immer Spanien als Titelverteidiger und Deutschland als frischgebackener Weltmeister, gefolgt von traditionell starken Fußballnationen wie Italien und Gastgeber Frankreich. Ich habe aber immer gesagt, dass Portugal eine Chance hat. So wird wohl jeder Trainer bei diesem Turnier gedacht haben. Perfekte Mischung Diese portugiesische Mannschaft hatte einige erfahrene Spieler im Alter von 30, 31, 32 Jahren, die sehr wichtig waren. Doch über die Hälfte der Spieler hatte keinerlei EM-Erfahrung, einige von ihnen hatten nur 3-4 Länderspiele vorzuweisen. Ich wusste, dass wir ein Wort um den Titel mitreden können, wenn es mir gelingt, die richtige Mischung aus erfahrenen und erstklassigen Spielern wie Cristiano Ronaldo und Pepe sowie aus der Unbekümmertheit der jüngeren Generation zu finden. Diese Mischung aus Erfahrung und Jugend war mir immer sehr wichtig. Die jungen Spieler bringen die nötigen Qualitäten mit – darunter die Fähigkeit, in taktischer Hinsicht dazuzulernen. Sonst wären sie nicht im internationalen Geschäft. Sie haben sich das Ticket nach Frankreich selber verdient. Diese jungen Spieler können improvisieren und Risiken eingehen, das ist für eine Mannschaft sehr wichtig. Turniervorbereitung Das Trainingslager sollte am 23. Mai beginnen, eine Woche nach dem portugiesischen Pokalfinale, doch ich habe allen Spielern eine zusätzliche Woche Urlaub gegeben, bevor sie einrücken mussten. Ronaldo traf gar erst am 6. oder 7. Juni ein – eine Woche nach der Zusammenkunft. Angesichts der großen Belastung der Spieler war die physische und mentale Erholung am wichtigsten, weshalb wir ihnen gewisse Freiheiten gegeben haben. Danach haben wir uns den Rhythmus mit einem Spiel alle drei Tage angeeignet. Dafür haben wir drei Testspiele mit jeweils derselben Erholungszeit ausgetragen, damit sich die Spieler an den Rhythmus gewöhnen können. Wir haben das Optimum aus unseren Trainings herausgeholt, haben an der Taktik und Spielstrategie gefeilt, und in einem viel geringeren Maße auch an der Fitness. Nur drei Ruhetage zu haben, hat sich stark auf die Erholungsfähigkeit des Teams ausgewirkt, weshalb wir auf gute, aktive Erholung im Training setzen mussten. In Portugal haben die Spieler nach Spielen frei, deshalb haben wir darauf geachtet, dass dem auch in Frankreich so ist. Wir fanden es sinnvoll, dass die Spieler abschalten und sich mental erholen können, weil sie so vielleicht auch physische Probleme überwinden können. Dann kommt noch der Teamgeist hinzu, der für den Erfolg mit ausschlaggebend ist. Diesbezüglich lief es UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 29 THE TECHNICIAN wirklich gut. Um Europameister zu werden und Teams wie Frankreich, Deutschland, Spanien und all die anderen hinter sich zu lassen, muss alles zusammenpassen. Der Weg ins Endspiel – die Gruppenphase Wir wollten in Frankreich um den Titel mitspielen. Ohne diese Einstellung wäre es nicht gegangen. Wir brauchten ein konkretes Ziel. Auf dem Papier waren wir in der Gruppe Favorit, doch unsere Gruppe war die einzige mit zwei Teams aus den Top 10 der FIFARangliste [Österreich und Portugal]. Den meisten Ballbesitz hatten wir in den ersten beiden Partien – 66 % in der ersten [1:1 gegen Island] und 59 % in der zweiten [0:0 gegen Österreich]. Wie waren zusammen mit Spanien die Mannschaft mit dem größten Offensivdrang, wir hatten die meisten Torschüsse und die meisten Flanken – doch wir haben nicht gewonnen, wofür den Gegnern auch Respekt zu zollen ist. Sie haben uns daran gehindert, unser Spiel zu spielen. Nach den beiden Unentschieden war die Ausgangslage heikel, und das dritte Spiel gegen Ungarn war das schwierigste. Wir lagen dreimal in Rückstand und haben ebenso oft ausgeglichen. Wir haben typisch portugiesisch gespielt, sind in diesem Spiel am wenigsten gelaufen und es wurde ein wenig chaotisch. Am Ende stand es 3:3 – ein tolles Spiel, in dem uns Ronaldo zum Glück zweimal wieder herangebracht hat. Er hat den Unterschied gemacht. Das war sehr wichtig für uns, weil es in gewisser Weise schwierig war, die Spieler im Zaum zu halten. Sie wollten den Sieg unbedingt und vergaßen, dass unser Ziel in Frankreich zunächst darin bestand, die Gruppenphase zu überstehen. Wir wussten, dass ein Unentschieden reichen würde, um weiterzukommen, doch in den letzten 10-15 Minuten hatte ich die Spieler nicht mehr unter Kontrolle. Sie griffen pausenlos an, schossen aus allen Lagen, dabei wollte ich, dass sie das Spiel beruhigen, weil uns das Aus drohte. Diese Partie hat die Spieler aufgeweckt und die Mannschaft stärker gemacht, weil sie realistischer wurde – die Spieler waren nicht plötzlich technisch oder taktisch besser, aber realistischer. Die nächste Runde war dann völlig anders. Es ging nicht mehr um Punkte, jedes Spiel war ein Finale. Es war mir wichtig, dass die Spieler das verstehen. FERNANDO SANTOS Estoril Praia Estrela Amadora FC Porto AEK Athen Panathinaikos Athen Sporting Lissabon AEK Athen Benfica Lissabon PAOK Thessaloniki Griechenland Portugal Getty Images 1987-1994 1994-1998 1998-2001 2001-2002 2002-2003 2003-2004 2004-2006 2006-2007 2007-2010 2010-2014 2014- 30 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Der Weg ins Endspiel – die K.-o.-Phase Kroatien war ein richtig schwerer Gegner. Sie gehörten zu den Favoriten, sie hatten Spanien auf den zweiten Platz in ihrer Gruppe THE TECHNICIAN verdrängt. Dieses Spiel war eines der tak tischsten des Turniers. Es war nicht sehr schön anzusehen, es gab nicht viele Torszenen, doch aus taktischer Sicht war es ein Duell zweier starker Teams, die sich gegenseitig neutralisierten. Danach lief es uns immer besser, obwohl wir immer schwierige Spiele und Gegner hatten. Polen war konterstark und hatte zwei Topstürmer, Wales war die große Überraschung. Sie waren stark bei ruhenden Bällen und es brauchte viel Videostudium, um herauszufinden, wie man sie stoppen kann. Sie hatten immerhin drei Partien in Folge gewonnen. Ich habe zwei Stunden an der geeigneten Taktik herumgetüftelt. Und dann das Finale gegen Frankreich in Frankreich – die Aufgabe hätte schwieriger nicht sein können, doch wir haben immer daran geglaubt. Nach dem Spiel gegen Österreich hatte ich den Spielern gesagt, dass wir erst am 11. Juli heimkehren. Das war nicht einfach so daher gesagt, meine Spieler und ich haben wirklich daran geglaubt. Getty Images Das Endspiel Ronaldos Verletzung war ein Schlüsselmoment. Ich habe versucht, die Mannschaft neu zu ordnen, mit Nani im Zentrum und [Ricardo] Quaresma auf rechts, doch eigentlich ging es mir nur darum, unbeschadet in die Pause zu kommen. Es war ein harter Moment für alle – wir hatten eine klare „Im Leben geht es darum, sich weiterzuentwickeln – nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch. Wir passen uns den natürlichen Gegebenheiten an.“ Am 31. August wurde Fernando Santos in Porto von Staatspräsident Marcelo Rebelo de Souza mit dem portu giesischen Verdienstorden ausgezeichnet. Taktik und die mussten wir ändern. Das war schwierig. Du musst innehalten, überlegen und dann handeln. Ich brauchte die Halbzeitpause, um mit meinen Spielern zu reden, um ihnen zu erklären, was wir ändern und wie wir jetzt spielen wollen. Ich musste eine wichtige Botschaft in ihre Köpfe bekommen – dass wir den besten Spieler der Welt verloren haben und gegen eines der besten Teams Europas wenn nicht der Welt spielen, und dass wir nur als Team gewinnen können. Es brachte nichts, darüber zu spekulieren, was Cristiano möglicherweise getan hätte. Wir mussten versuchen, das Spiel als Team zu gewinnen. Ich habe die Spieler aufgefordert, 10 % mehr zu geben. Ich habe ihnen gesagt – daran erinnere ich mich noch genau –, dass 100 % nicht reichen und sie 110 % geben müssen. Frankreich ist eine fantastische Mannschaft und wir können sie nur mit einer 110 %-igen Leistung bezwingen. Taktische Umstellung [Nach der Gruppenphase] standen wir etwas tiefer, aber die defensive und offensive Rollenverteilung hat sich dadurch nicht grundlegend verändert. Die Aufstellung auf dem Rasen wurde nicht über Nacht umgestellt, sondern war das Ergebnis unserer gesamten Arbeit bis zum damaligen Zeitpunkt. Zwölf unserer Spieler hatten noch keinerlei EMErfahrung, wir mussten daher auf der Qualifikation und unseren Vorbereitungen auf die Endrunde aufbauen. Unser Problem war, dass wir den Gegnern ins offene Messer liefen, weil wir zu hoch spielten. In Anbetracht der Eigenschaften unserer Spieler sind wir zum Schluss gekommen, dass es am besten ist, wenn wir uns ein wenig zurückziehen und tiefer agieren. Dies würde unsere Gegner dazu zwingen, anders zu spielen, und uns mehr Freiräume verschaffen. Und so würden wir die individuelle Klasse unserer Spieler nutzen können. Philosophie und Pragmatismus Jeder Trainer hat eine bevorzugte Aufstellung oder Spielphilosophie, doch wir sind alle abhängig von den uns verfügbaren Spielern. Das war in Portugal ein großes Thema, überall hieß es, Portugal spiele üblicherweise mit einer 4-3-3-Formation. Als ich Trainer wurde, stellten wir auf 4-4-2 um, dabei hatte ich als Trainer immer eher auf das 4-3-3 gesetzt. So auch bei der griechischen Nationalmannschaft, weil dieses System besser zu den Spielern passte. Cristiano ist aber kein klassischer linker Flügel mehr, sondern eher ein Stürmer. Da ich den besten Spieler der Welt hatte, sagte ich mir, dass ich gute Ergebnisse erzielen kann, wenn UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 31 THE TECHNICIAN „Wir haben den besten Spieler der Welt verloren und spielten gegen eines der besten Teams Europas, wenn nicht der Welt, und können nur als Team gewinnen.“ Getty Images Lernen und weiterentwickeln Im Leben geht es darum, zu lernen und sich weiterzuentwickeln – nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch. Wir passen uns den natürlichen Gegebenheiten an. Am Anfang glauben wir alles zu wissen, doch wir müssen uns vom natürlichen Lauf der Dinge leiten lassen. Der Fußball hat sich radikal verändert – nicht die Spieler, ihre Fähigkeiten oder ihre Vorstellung vom Spiel, sondern das Tempo, die Freiräume auf dem Platz und der Umgang damit. Durch den Einfluss der Wissenschaft ist die Qualität des Trainings gestiegen und die Spiele sind enger und komplizierter geworden. Die Trainer mussten sich der neuen Situation anpassen – bei mir war das nicht anders. Was ich vor 30 Jahren als Trainer tun musste, tue ich heute nicht mehr. Ich bin ein komplett anderer Trainer geworden. Vor 30 Jahren fand die Saisonvorbereitung am Strand statt, vor 20 Jahren bestand ein typisches Aufwärmen darin, 20 bis 30 Minuten auf dem Platz herumzulaufen. Das tut heute keiner mehr. Wir Trainer müssen uns anpassen und den Entwicklungen der Wissenschaft folgen. Ein gutes Fußball verständnis reicht heute nicht mehr, um Getty Images ich das Optimum aus seinen Qualitäten heraushole. Rückblickend träumte ich davon, die Mannschaft auf bestimmte Weise spielen zu lassen, doch es war klar, dass dies mit den vorhandenen Spielern nicht funktionieren würde. Deshalb musste ich etwas ändern. Trainer zu sein; die Arbeit ist viel technischer und wissenschaftlicher geworden. Aufstand der Kleinen Ich habe ein paar Jahre in Griechenland gelebt und kenne die dortige Kultur. Sie ist nun ein Teil von mir. Griechenland hat 2004 etwas Großartiges erreicht – kleinere Teams können sich jetzt an denjenigen orientieren, die als Außenseiter Turniere gewonnen haben. Dänemark hat das geschafft, dann Griechen land, jetzt Portugal. Allerdings kann und sollte man die Mannschaften und Spieler nicht vergleichen, auch nicht ihre Spielweise. Die Dänen befanden sich im Urlaub, als sie zur EM 1992 gerufen wurden, das war eine völlig unterschiedliche Ausgangslage. Griechenland hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht, ebenso wie Portugal in Frankreich, aber unter anderen Umständen. Auswirkungen des neuen Formats Das neue Format mit 24 Teams unterscheidet sich stark von jenem mit 16 Teams. Die Möglichkeit, dass drei Mannschaften einer Gruppe weiterkommen können, hat die Dinge grundlegend verändert. Das Turnier in Frank reich war stark dadurch geprägt, dass sich drei Teams qualifizieren konnten – es wurde mit dem Rechenschieber gespielt. Teamgeist Eines der Erfolgsrezepte dieser portugiesischen Mannschaft – und ich hoffe, dass das auch so bleibt – ist, dass es nur ein Wort gibt: ,wir‘. ,Ich‘, ,er‘ und ,du‘ existieren bei uns nicht mehr. Bei uns ist immer von ,wir‘ die Rede – ,wir gewinnen‘, ,wir verlieren‘, ,wir spielen‘. Es spielt keine Rolle, wer auf dem Platz steht. Glücklicherweise haben die Spieler diesen Geist verinnerlicht. Es fiel mir nie schwer zu entscheiden, wer spielt und wer nicht. Alle Spieler wollen spielen. Wer nicht zum Zuge kommt, ist verständlicherweise ein bisschen enttäuscht, doch alle haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das macht es immer einfacher. Ricardo Carvalho war mit 37 Jahren einer der ältesten Spieler des Turniers. In den drei Gruppenspielen kam er zum Einsatz, doch danach hielt ich es aufgrund der Müdigkeit und der anspruchsvollen Spiele für sinnvoll, frische Kräfte in der Abwehr zu bringen. Deshalb stand er in den späteren Runden nicht mehr in der Startelf. Aufgrund seiner Erfahrung und Spielweise war er aber dennoch sehr wichtig für das Team. Solche Spieler sind wichtig, das gilt auch für einen João Moutinho. Doch bei einem langen Turnier wie diesem mit insgesamt nur zehn Ruhetagen ist es sehr wichtig, Änderungen vorzunehmen, ohne das Gesicht der Mannschaft zu verändern. Die Zukunft Alles ist jetzt anders, und es wird nicht einfach. Wenn man gegen den amtierenden Europameister antritt, ist man motivierter und geht vielleicht anders ins Spiel. So war das Getty Images THE TECHNICIAN PORTUGAL BEI DER EURO 2016 Gruppenphase Portugal - Island 1:1 Portugal - Österreich0:0 Ungarn - Portugal 3:3 Achtelfinale Kroatien - Portugal (n.V.) Viertelfinale Polen - Portugal (3:5 i.E.) Halbfinale Portugal - Wales Finale 0:1 1:1 2:0 Portugal - Frankreich 1:0 (n.V.) gegen die Schweiz [0:2-Niederlage im ersten Qualifikationsspiel zur WM 2018 am 6. September]. Es ist natürlich schade, dass wir verloren haben, doch die Schweiz hat auch gut gespielt. Auf die Lehren aus dieser Niederlage werde ich meine Spieler wiederholt hinweisen. Jetzt kommt es darauf an, weiter erfolgreich zu sein. Portugal war schon immer mit großartigen Spielern und Teams an Endrunden vertreten – Spieler aus europäischen Großklubs, die große Titel gewonnen haben. Doch die A-Nationalmannschaft hatte noch nie triumphiert. Was den Weg zum Erfolg anbelangt – der ist einfach: Wir müssen talentierte portu giesische Spieler zusammenbringen und daraus eine pragmatische, zielgerichtete und sieges hungrige Mannschaft bilden. Klar könnten wir ein Team zusammenstellen, das schönen Fußball spielt, aber damit ist es nicht getan. Ich bin jetzt 61 und will gewinnen. Gewinnen ist ansteckend. Der Weg ist noch lang, die Mannschaft kann sich noch in vielerlei Hinsicht weiterentwickeln. In den Juniorenwettbewerben hat Portugal zuletzt sehr gut abgeschnitten und viele U17-, U19und U21-Endrunden erreicht, was der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit der portugiesischen Vereine zu verdanken ist. Der portugiesische Verband hat viel in seine Jugendauswahlen investiert, gerade wurde das Trainingszentrum „Cidade do Futebol“ eröffnet. Wir werden im Juniorenbereich weiter hart arbeiten, und die Spieler, die sich im Herbst ihrer Karriere befinden, werden weiter ihre Erfahrung und Klasse einbringen. Es bleibt noch viel zu tun, unser Spiel hat noch großes Potenzial, denn in bestimmten Bereichen sind wir noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Doch wir werden weiter auf diesem Fundament aufbauen. Wir haben unsere Stärken und werden unser Ziel, erfolgreich zu sein, nie aus den Augen verlieren. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 33 BULGARIEN NEUES ZENTRUM AM FUSSE DES WITOSCHAGEBIRGES BFU Mit der finanziellen Unterstützung von UEFA und FIFA hat der Bulgarische Fußballverband (BFU) unlängst ein neues technisches Zentrum in einer unvergleichlich schönen natürlichen Umgebung errichtet. 34 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 BULGARIEN F ußball hat eine lange Tradition in Bulgarien, einem Land mit knapp über sieben Millionen Einwohnern. Sein erster Dachverband, der bulgarische Nationalsport verband, wurde bereits am 1. Januar 1923 gegründet. Seither hat sich die Nationalauswahl für sieben WM- (davon viermal nacheinander zwischen 1962 und 1974) und zwei EM-End runden qualifiziert. Das denkwürdigste Ergebnis erreichte Bulgarien bei der WM 1994 in den USA, für die sich das Team in allerletzter Sekunde qualifizierte: Am Abend des 17. November 1993 traf Bulgarien bei seinem letzten Qualifikationsspiel im Parc des Princes in Paris auf Frankreich. Die Equipe Tricolore benötigte lediglich ein Unentschieden, um in die End runde einzuziehen, aber die bulgarische Elf machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, nachdem sie das Spiel durch einen Treffer von Emil Kostadinov in der 90. Minute mit 2:1 für sich entscheiden und so das Ticket in die USA lösen konnte. Im darauffolgenden Sommer wurde Bulgarien zu einer der Überraschungs mannschaften des Turniers. Bei den vorangegangenen fünf WM-Teilnahmen konnte kein einziges Spiel gewonnen werden. Dies änderte sich in den USA: Angeführt von ihrem Kapitän Borislaw Michailow gewannen die Bulgaren zwei ihrer drei Gruppenspiele und qualifizierten sich für das Achtelfinale, in dem sie Mexiko mit 3:1 nach Elfmeterschießen besiegten. Im Viertelfinale traf Dimitar Penews Team auf den damaligen amtierenden Weltmeister Deutschland und behielt nach Treffern von Christo Stoitschkow und Jordan Letschkow mit 2:1 die Oberhand. Letztendlich beendete die bulgarische Auswahl nach Niederlagen gegen Italien und Schweden im Halbfinale bzw. im Spiel um den dritten Platz das Turnier als Vierter. Dieses Ergebnis schmälerte in keinster Weise die Freude in der bulgarischen Bevölkerung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Triumphs während des Turniers. In einer der kontroversesten Dekaden der modernen Geschichte des Landes gelang es den bulgarischen Fußballhelden, das Land in Freude zu vereinen. Rund 22 Jahre später sind einige der Helden von 1994 in führenden Positionen in der BFU tätig, darunter Verbands präsident Borislaw Michailow. Und wieder schreiben sie Geschichte. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 35 UEFA und FIFA decken 95 % der Kosten Das Projektbudget von EUR 10 Mio. wurde weitgehend aus dem UEFA-HatTrick-Programm und dem FIFA-Goal-Programm finanziert, sodass die beiden Dachverbände zusammen 95 % der Kosten übernahmen. Nationaltrainer Petar Chubtschew zeigte sich ausgesprochen beeindruckt von dem Ergebnis: „Mit einer solchen Anlage sind wir es uns selbst schuldig, erstklassigen Fußball zu spielen. Eine solche Infrastruktur gibt es nur an wenigen Orten.“ Ein Vorbild für Europa und die Welt Das Zentrum wurde am 17. November im Rahmen einer offiziellen Zeremonie eröffnet, bei der BFS-Präsident Borislaw Michailow, UEFAPräsident Aleksander Čeferin, der stellvertretende 36 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 FIFA-Generalsekretär Zvonimir Boban, der bulgarische Jugend- und Sportminister Krasen Kralew sowie Mitglieder der Exekutivkomitees der BFU und der UEFA, Präsidenten zahlreicher Nationalverbände und über 500 weitere Gäste anwesend waren. Aleksander Čeferin beglückwünschte die BFU zu ihrem neuen Zentrum: „Ich bin sicher, dass dieses neue nationale Trainingszentrum dazu beitragen wird, die Qualität des bulgarischen Fußballs langfristig zu verbessern. Ich bin außerdem stolz darauf, dass dieses Zentrum mit Unterstützung des UEFA-HatTrick-Programms gebaut wurde, dessen Ziel die Verteilung der Einnahmen der UEFA auf ihre Mitglieds verbände ist, um den Fußball in ganz Europa weiterzuentwickeln. Genau das steht im Zentrum bei der UEFA: Wir wollen helfen, die Entwicklung des Fußballs in Europa sicherzustellen, unabhängig vom Wohlstand oder der Größe des jeweiligen Verbands. Wir brauchen heute mehr denn je genau diese Solidarität, die fest im Fußball verankert ist.“ Krasen Kralew, selbst ein leidenschaftlicher Fußballfan, sagte: „Wenn man über neue, moderne Infrastruktur verfügt, lässt der Erfolg meist nicht lange auf sich warten. Im Sport gibt es viele Führungspersönlichkeiten, aber wir brauchen wirklich Menschen wie Borislaw Michailow und sein Team – Menschen, die einen Stein auf den anderen legen und etwas Nützliches für das ganze Land und den Sport als Ganzes schaffen.“ „Borislaw Michailow und sein Team haben wirklich fantastische Arbeit geleistet. Es ist ein riesiger Schritt nach vorne für den bulgarischen Fußball und die Entwicklung einer neuen Generation von Spielern. Glückwunsch an Borislaw Michailow und die BFU“, ergänzte Zvonimir Boban. Der neue, ultramoderne Sitz der BFU befindet sich im Herzen eines Komplexes mit drei Fußballfeldern, einer Mehrzweckhalle, einem Tennisplatz und einem Hotel. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (links) und der Präsident des Bulgarischen Fußballverbands, Borislaw Michailow, bei der Einweihung am vergangenen 17. November. BFU 17. November – ein neuer Traum wird wahr Am 17. November 2016, dem 23. Jahrestag der bulgarischen WM-Qualifikation 1994, eröffnete die BFU ihr sein neues technisches Zentrum in Bojana am Rande von Sofia. Das neue Zuhause des bulgarischen Fußballs wurde vom Architekturbüro Amphion entworfen und befindet sich am Fuße des WitoschaGebirges inmitten einer grünen Landschaft. Die Anlage umfasst drei Fußballplätze (davon einer aus Kunstrasen und einer mit einer Tribüne für 350 Zuschauer), eine Mehrzweckhalle, einen Tennisplatz, ein Hotel für die Unterbringung der Mannschaften sowie den ultramodernen Hauptsitz der BFU. Beim Bau der Anlage wurden zahlreiche innovative technische Geräte und modernste Umwelttechnologien eingesetzt. Die Mehrzweckhalle kann für Tennis, Volleyball, Basketball und Handball genutzt werden und es können Trainings- und Freundschaftsspiele ausgerichtet werden. Ab sofort können Fußballer hier in aller Ruhe an ihren Fähigkeiten feilen. Die National auswahlen, die sich bisher an verschiedenen Standorten im ganzen Land vorbereitet haben, erhalten hier genau das, was sie benötigen: Ruhe, ausgezeichnete Trainingsbedingungen und saubere Luft. Vor dem Bau dieses Zentrums musste die BFU aber zunächst die bulgarische Regierung und die Behörden davon überzeugen, das Projekt zu genehmigen. Dank der Unterstützung des Ministerpräsidenten Bojko Borissow wurde das Baugesuch schließlich gutgeheißen. Es wurde ein Plan für Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit skizziert und ein Landschaftsarchitekt präsentierte seine Entwürfe für das umliegende Gelände. Im Mai 2014 genehmigten die Behörden schließlich die Pläne. Der Bau des Zentrums verlief reibungslos und ohne zeitliche Verzögerungen. BFU BULGARIEN BULGARIEN EIN TRAUM WIRD WAHR „Es gibt keine größere Herausforderung für einen Mann, als seine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Ein Mann drückt sich durch seine Taten aus. Wenn ich in wenigen Minuten beschreiben soll, wie ich mich jetzt fühle, muss ich zugeben, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Fußball hat schon immer mein Leben bestimmt. Mein Vater war Torhüter der bulgarischen Nationalmannschaft und bei Lewski Sofia. Meine ersten Erinnerungen reichen bis zu den Trainingseinheiten meines Vaters zurück, zu denen meine Mutter mich mitgenommen hat. Kurz danach begann ich selbst Fußball zu spielen, ohne die leiseste Ahnung, dass meine Karriere als Torhüter über 18 Jahre anhalten, ich mit 18 Jahren im Tor der Nationalmannschaft stehen oder eine WM-Medaille als Mannschaftskapitän gewinnen würde. Während meiner aktiven Laufbahn dachte ich außerdem keine Sekunde darüber nach, dass ich eines Tages BFU-Präsident werden und diese Rolle über elf Jahre ausfüllen würde. Als ich als kleiner Junge dem Ball hinterhergejagt bin, hatte ich dieselben Träume wie alle Jungs in meinem Alter – ich wollte Spiele gewinnen und Trophäen in die Luft stemmen. Diese Träume habe ich verwirklicht. Als BFU-Präsident hatte ich einen neuen Traum. Ich wollte unseren besten Juniorinnen und Junioren die beste Ausrüstung, die besten Trainingsmöglichkeiten und die besten Arbeitsbedingungen bieten, damit sie ihre Fähigkeiten entwickeln, eine großartige Karriere machen und mit Stolz Bulgarien vertreten können. Ich habe diesen Traum mit all meinen ehemaligen Teamkollegen geteilt. Nun, liebe Freunde und Kollegen, haben wir es geschafft. Die bulgarischen Auswahlteams haben nun ein eigenes Zuhause. Lassen Sie mich zunächst meiner Familie danken, die mir in den letzten sechs Jahren selbst in schweren Zeiten zur Seite gestanden hat. Ich möchte auch meinen Kollegen im BFUExekutivkomitee danken, die genau wie ich nie an der Wichtigkeit dieses Projekts gezweifelt haben. Ohne die Unterstützung der UEFA und der FIFA wäre dessen Realisierung nicht möglich gewesen. Das Projekt ist das größte seiner Art für den bulgarischen Sport bislang und wurde mit der finanziellen Hilfe aus dem HatTrick-Programm und auch dank des persönlichen Engagements von Michel Platini, Gianni Infantino, Theodore Theodoridis und dem neuen UEFAPräsidenten Aleksander Čeferin ermöglicht. Ich möchte allen bei der BFU für ihre harte Arbeit und Geduld danken, die letztendlich zur verdien ten und erfolgreichen Realisierung geführt haben. Abschließend möchte ich Ihnen etwas verspre chen: Ich werde mich stark um das nationale Trainingszentrum in Bojana kümmern und sicherstellen, dass es vielen zukünftigen Generationen des bulgarischen Fußballs zugutekommt.“ BFU Borislaw Michailow BFU-Präsident FÄRÖER-INSELN FÄRÖISCHER FUSSBALL AUF NEUEM NIVEAU Der Färöische Fußballverband (FSF) setzt alle Hebel in Bewegung, um den färöischen Fußball auf ein neues Niveau zu heben, und stellt vier neue Vollzeit-Trainer mit UEFA-A-Lizenz ein, die den Fußball im ganzen Land weiterentwickeln sollen. B Erste Vollzeit-Juniorentrainer Zusätzlich zu der täglichen Arbeit als Verantwortliche für Fußballentwicklung wird jeder der vier neuen Angestellten eine Nachwuchsauswahl des Landes trainieren. „Die Trainer, die bisher auf Juniorenebene für uns tätig waren, waren alle gleichzeitig in Vereinen engagiert und gingen zusätzlich auch noch einer Arbeit außerhalb des Fußballs nach. Wir werden jetzt Nationaltrainer haben, die in Vollzeit beim FSF angestellt sind und sich komplett auf den Fußball konzentrieren können“, erklärt Pætur Smith Clementsen. Der technische Direktor ist derzeit der einzige Angestellte des FSF, der sich um Fußballentwicklung kümmert. „Wir werden 38 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Álvur Haraldsen Die vier Verantwortlichen für Fußballentwicklung werden bei einer Medienkonferenz den färöischen Medien und Fußballverantwortlichen vorgestellt. Jógvan Martin Olsen, von 2005 bis 2008 Cheftrainer der färöischen Nationalmannschaft, ist einer der vier vom Färöischen Fußballverband rekrutierten Verantwortlichen für Fußballentwicklung. Álvur Haraldsen FSF als Wegweiser Hinter der Rekrutierung der neuen Mitarbeitenden steht Pætur Smith Clementsen, technischer Direktor des FSF: „Als ich im Herbst 2015 zum technischen Direktor ernannt wurde, war eine der ersten Angelegenheiten, die wir besprachen, die Lage des färöischen Fußballs. Wir untersuchten seine Qualität, wobei wir uns auf die Klubs des Landes konzentrierten und wie wir diese im Alltag unterstützen können. Der FSF kontaktierte die Klubs, um herauszufinden, wie wir ihnen helfen können, und was diese vom FSF erwarten. Wir erhielten ungefähr genauso viele Antworten wie es Vereine auf den Inseln gibt, aber eines hatten alle Antworten gemeinsam: Der Verband solle als Wegweiser auftreten und die Klubs hinsichtlich Fußballentwicklung in die richtige Richtung führen.“ Álvur Haraldsen isher verfügt der FSF über zwölf Vollzeitangestellte. Diese Zahl wird sich am 1. Januar 2017 um 33 % auf 16 erhöhen, wenn Øssur Hansen, Eli Hentze, Jógvan Martin Olsen und Thomas Thinggaard ihre Arbeit aufnehmen. Diese vier Trainer, die alle eine UEFA-A-Lizenz besitzen, wurden als Verantwortliche für die Fußballentwicklung eingestellt und sollen helfen, die Standards auf den Färöer-Inseln zu verbessern. Thomas Thinggaard aus Dänemark ist der einzige Verantwortliche für Fußballentwicklung, der nicht von den Färöer-Inseln kommt. jetzt zu fünft sein und ein Fußballforum entwickeln, in dessen Rahmen wir uns ein gehend mit der Fußballentwicklung auf den Färöer-Inseln auseinandersetzen können“, so Pætur Smith Clementsen. Die vier Verantwortlichen für Fußball entwicklung und der technische Direktor haben sich die Vereine des Landes unter einander aufgeteilt, und jeder von ihnen ist für vier bis fünf verschiedene Klubs zuständig. „Allerdings haben wir entschieden, dass sie nicht für Klubs zuständig sein werden, in denen sie zuvor bereits als Trainer gearbeitet haben“, erklärt der technische Direktor weiter. Die vier Verantwortlichen für Fußballentwick lung haben alle einen unterschiedlichen Hintergrund. Jógvan Martin Olsen ist ehemaliger Trainer des färöischen A-Nationalteams, Eli Hentze trainiert derzeit die färöische U21Auswahl, Øssur Hansen ist ehemaliger National spieler der Färöer-Inseln mit knapp 50 Länder spieleinsätzen und Thomas Thinggaard ist ein junger Däne, der im Juniorenfußball in der Umgebung von Kopenhagen tätig war. MITGLIEDSVERBÄNDE ANDORRA www.faf.ad ERINNERUNGEN ZUM JUBILÄUM Der November 2016 war für den Andorranischen Fußballverband ein ganz besonderer Monat. Am 13. feierte der Verband bei seinem Qualifikationsspiel gegen Ungarn in Budapest das 20-jährige Bestehen seiner Nationalmannschaft, deren erste Begegnung 1996 im Estadi Comunal von Andorra la Vella gegen Estland stattgefunden hatte. Die andorranischen Fans werden niemals die brodelnde Stadionatmosphäre an jenem kalten Abend vergessen – ebenso wenig wie die elf ersten Träger FAF XAVI BONNET ihres gelben Trikots. Neben Alfonso Sánchez, Félix Alvarez, Gerard Calvet, Jordi Lamelas, Francesc López, Josep Moragues, Francesc Obiols, Agustí Pol, Johnny Rodríguez, Lucendo und dem jungen Juli Sánchez, der auch 20 Jahre später noch im Nationaltrikot spielt, waren als Ersatzspieler auch Angel Martín, Carlos Medina, Cristóbal Aranda, Jorge Bazan und Albert Carnicé dabei. Unter dem ersten Nationalcoach Isidre Codina ging die Partie gegen Estland zwar mit 1:6 verloren, aber alle Zuschauer erinnern sich bis heute an die 61. Minute und das Tor von Agustí Pol. Auch 20 Jahre später hat diese Nationalmannschaft noch kein einfaches Spiel absolviert, doch sie strebt danach, bei jeder Begegnung ein wenig mehr Geschichte zu schreiben. ARMENIEN www.ffa.am HENRICH MCHITARJAN ZUM UNICEFGOODWILL-BOTSCHAFTER ERNANNT HAIK KARAPETJAN zu genießen. Alle Kinder sollten dies können, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und produktive Bürger zu werden“, so Mchitarjan. „Es ist mir eine Ehre, Goodwill-Botschafter für UNICEF zu werden und ich möchte diese Plattform nutzen, um UNICEF zu helfen, sich dafür einzusetzen, dass alle Kinder in Armenien eine Ausbildung erhalten, insbesondere die schwächsten“, sagte er weiter. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden in Armenien bei der Erweiterung des Zugangs zur Primarschulbildung deutliche Fortschritte erzielt, indem inklusive Ausbildungsprogramme eingeführt und die Qualität des Lernens verbessert wurden. Zahlreiche Kinder, nicht zuletzt solche mit Behinderungen und aus ländlichen Gegenden, kommen jedoch zu kurz. FFA Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in Armenien hat den Mittelfeldspieler von Manchester United und Kapitän der armenischen Nationalmannschaft, Henrich Mchitarjan, zu seinem jüngsten Goodwill-Botschafter ernannt. In seiner neuen Rolle wird Mchitarjan die UNICEF bei der Verteidigung des Rechts von Kindern auf Ausbildung, Sport und Spiel unterstützen und seine Stimme dafür einsetzen, das Bewusstsein für das Schicksal der am stärksten benachteiligten Kinder in Armenien zu schärfen. Seine Ernennung fiel mit dem 70. Jubiläum von UNICEF im Dezember zusammen. Gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk möchte Mchitarjan armenische Familien ermutigen, aktiv zu werden und sicherzustellen, dass alle Kinder im Land eine faire Chance erhalten – mit Schwerpunkt auf dem Recht für Kinder und Jugendliche, von früh auf eine qualitativ hochstehende und gute Ausbildung in einem inklusiven Umfeld zu erhalten. „Es ist traurig, dass nicht alle Kinder dieselbe Möglichkeit haben, die Schule zu besuchen und eine gute Ausbildung UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 39 MITGLIEDSVERBÄNDE ASERBAIDSCHAN www.affa.az KURS FÜR KLUBLIZENZIERUNGSBEAUFTRAGTE Im Rahmen des Klublizenzierungs reglements des Aserbaidscha nischen Fußballverbands (AFFA) muss jeder Verein, der sich um eine Lizenz bewirbt, einen Klublizenzierungs beauftragten ernennen. Ab dieser Saison sind diese Beauftragten zudem verpflichtet, spezielle Kurse der AFFA zu besuchen; ab der kommenden Spielzeit müssen sie eine Prüfung zum Lizen zierungsverfahren und den entsprechen den Kriterien ablegen, um ein Zertifikat zu erhalten, mit dem sie als Klublizen zierungsbeauftragte arbeiten dürfen. Die Einführung solcher Kurse und Prüfungen durch die AFFA wird von der UEFAAbteilung für Klublizenzierung und finanzielles Fairplay unterstützt. Einer dieser Kurse fand am 26. Oktober statt. Darin ging es um allgemeine Informationen zu UEFA, AFFA und der Geschichte der Klublizenzierung, einschließlich der wesentlichen Verfahren und Akteure, der neuesten Änderungen der Reglemente sowie der sportlichen, infrastrukturellen, personellen, admini strativen, rechtlichen und finanziellen Lizenzierungskriterien (mit praktischen Übungen). Die Mitglieder der AFFA-Klublizen zierungsabteilung und weitere Experten präsentierten zahlreiche Themen im Zusammenhang mit Klublizenzierung, darunter Nachwuchsförderprogramme und Klubakademien, Spielerregistrierung, Integrität im Fußball, medizinische Mindestanforderungen, Schieds richterwesen und Spielregeln (inklusive individueller Treffen mit den Vereinen), die Organisation von AFFA-Junioren wettbewerben, die Rolle der Fan beauftragten in Klubs sowie das AFFA ELCHAN MAMMADOW AFFA-Trainerausbildungssystem und dessen Struktur. Am Ende des intensiven Kurses legten die Teilnehmer eine schriftliche Prüfung ab und erhielten eine Teilnahmebe scheinigung. Es ist zu hoffen, dass diese und andere Klublizenzierungs initiativen zu einer Anhebung der Standards im aserbaidschanischen Profifußball führen. BOSNIEN-HERZEGOWINA www.nfsbih.ba FUAD KRVAVAC In seinem letzten WMQualifikationsspiel des Jahres traf Bosnien-Herzegowina im Georgios-Karaiskakis-Stadion in Piräus auf Griechenland. Dank des 1:1-Unent schiedens bleiben die „Drachen“ mit 7 Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe H, drei Zähler hinter Griechenland und fünf hinter Spitzenreiter Belgien. Das nächste Spiel findet am 25. März in Zenica gegen Gibraltar statt. Noch besser lief es der U21-Auswahl, die bei einem Freundschaftsspiel im Vrapčići-Stadion in Mostar Montenegro mit 2:0 besiegte. Die U21-FutsalNationalmannschaft feierte derweil ihre Feuertaufe mit zwei Begegnungen gegen Frankreich in der Arena Zenica, die sie mit 7:1 und 4:2 gewann. In der Zwischenrunde der zehnten Ausgabe des UEFA-Regionen-Pokals musste der bosnisch-herzegowinische Vertreter NZ Tuzlanskog Kantona in 40 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 F. Krvavac DRACHEN WEITER IM WM-RENNEN Gruppe 2 in allen drei Spielen als Verlierer vom Platz: Beim Miniturnier in den bulgarischen Städten Simitli und Razlog gab es eine 0:1-Niederlage gegen San Marino, ein 0:3 gegen Kastilien und León (Spanien) und zum Abschluss ein 0:2 gegen den Gastgeber aus dem Südwes ten Bulgariens. Die drei anderen Teams hatten allesamt 6 Punkte auf dem Konto, den Gruppensieg und die Endrunden qualifikation sicherte sich die Mannschaft aus Kastilien und León. Im Rahmen des europäischen sozialen Dialogs zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Fußball fand vor kurzem in Sarajevo eine Sitzung statt, bei der die aktuelle Situation in Bezug auf Standardverträge für Fußballprofis, Schlichtungssysteme für Streitfälle zwischen Vereinen und Spielern und die allgemeine Zusammenarbeit zwischen den Fußballakteuren in BosnienHerzegowina analysiert wurde. An dem Treffen nahmen Vertreter des Fußballverbands von BosnienHerzegowina (NFSBiH), der UEFA, der Europäischen Klubvereinigung (ECA), des Vereins der europäischen Berufsfußballigen (EPFL), der FIFPro, der drei ECA-Mitgliedsvereine der Premijer Liga (Željezničar Sarajevo, FK Sarajevo und NK Široki Brijeg) sowie der nationalen Fußballprofi-Gewerkschaft teil. Nicht zuletzt beteiligte sich der NFSBiH jüngst gemeinsam mit Vereinen der Premijer Liga an den von der UEFA unterstützten „Football People“Aktionswochen gegen Diskriminierung. MITGLIEDSVERBÄNDE DÄNEMARK www.dbu.dk EINE INTERKONTINENTALE KOOPERATION MARTIN MOGENSEN DBU Am 25. Oktober 2016 haben der Chinesische (CFA) und der Dänische Fußballverband (DBU) eine historische Kooperations vereinbarung zur Stärkung der Beziehung der beiden Organisationen in Bereichen wie Breiten-, Frauen- und Juniorenfußball sowie Good Governance unterzeichnet. Mit dieser Vereinbarung soll der Wissensaustausch zwischen den beiden Verbänden in Sachen Fußball und Organisationskultur gefördert werden. Die DBU hat sich stets darum bemüht, dass der Fußball einen vollwertigen Platz in der Gesellschaft einnimmt. Nun steht sie der CFA mit Ideen und Know-how helfend zur Seite, damit der Fußball auch in China zur Gesundheit und zum Wohlbefinden von Frauen und Männern aller Altersgruppen beitragen kann. Die Vereinbarung, die Teil einer vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Jahr 2015 eingeleiteten Fußballstrategie ist, sieht zudem eine Zusammenarbeit und einen Wissensaustausch in Bereichen wie Breiten- und Frauenfußball vor. Die beiden Parteien haben nun bis Mitte 2017 Zeit, einen umfassenden Partnerschaftsvertrag mit den spezi fischen Aktivitäten, bei denen sie zusammenarbeiten möchten, auszu arbeiten und zu unterzeichnen. DEUTSCHLAND www.dfb.de EX-NATIONALSPIELER CACAU WIRD INTEGRATIONSBEAUFTRAGTER Der 23-malige deutsche Nationalspieler Cacau repräsentiert ab sofort den DFB, wenn es um Fragen und Termine der Integration geht. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen war er Ende der neunziger Jahre in München gelandet. „Moment mal“ hieß sein erstes Deutschbuch, das er sich am zweiten Tag kaufte. In Südafrika zählte er zur deutschen WM-Mannschaft und als er 2014 sportlich nicht mehr dazugehörte, brachte er seinen ExKollegen mit einem Minisprachkurs ein paar Brocken Brasilianisch bei. Nun also übernimmt er die Aufgabe als DFBIntegrationsbotschafter. „Ich empfinde Cacau in dieser Rolle als Glücksfall für den DFB und den gesamten deutschen Fußball“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. „Ich freue mich auf diese Aufgabe“, sagte der 35-jährige ExStürmer des VfB Stuttgart, der im Oktober seine aktive Karriere beendet hat. „Es ist nicht die eine tolle Idee, die alles löst. Aber wenn man versteht, Getty Images THOMAS HACKBARTH dass Integration bei einem selbst anfängt, ist schon viel gewonnen.“ Auch über die Verantwortung des Profifußballs sprach Cacau bei seinem Amtsantritt in der neuen Rolle: „Man kann keinen Profi zwingen, sich über gesellschaftliche Themen zu äußern, aber natürlich haben wir Fußballer eine Verantwortung und eine Vorbildfunktion.“ Mehr als ein Jahrzehnt, von 2003 bis 2014, stand Cacau unter Vertrag beim VfB Stuttgart, mit dem er 2007 Deutscher Meister wurde. Von 2009 bis 2012 bestritt er 23 Länderspiele für Deutschland. Beim WM-Auftaktspiel in Südafrika gegen Australien wurde er in der 68. Minute eingewechselt. 110 Sekunden später traf er. Das Tor ist bis heute der zweitschnellste WM-Treffer nach einer Einwechslung. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 41 MITGLIEDSVERBÄNDE ENGLAND www.thefa.com MIT REGENBOGENFARBENEN SCHNÜRSENKELN GEGEN LGBTBELEIDIGUNGEN IM FUSSBALL Der Englische Fußballverband (FA) hat unlängst seine Unterstützung für die Kampagne gegen Homophobie, „Rainbow Laces“ (regenbogenfarbene Schnürsenkel), zugesagt. Regionale englische Fußballverbände haben zusammen mit der Premier League, der English Premiership (Rugby), der FA, der englischen Fußballliga und dem nationalen Rugby verband letzten Monat im Rahmen der Kampagne ihre Unterstützung für Spieler und Fans der LGBT-Gemeinschaft gezeigt. Der berühmte Wembley-Bogen erstrahlte in den Regenbogenfarben und der Außenverteidiger von Coventry City, Chris Stokes, berichtete im FA-TV exklusiv über eine Sensibilisierungsveranstaltung mit der FA, an der er in diesem Jahr teilgenommen hat, nachdem ihm der Versand eines homophoben Tweets nachgewiesen The FA DANNY LYNCH worden war. Er gab zu, die Regeln der FA hinsichtlich der Nutzung sozialer Medien verletzt zu haben. Die Premier League zeigte ihre Unterstützung mit Botschaften auf den Werbebanden und einer riesigen „Rainbow Laces“-Flagge bei allen Spielen. Zu den ESTLAND weiteren Aktivitäten zählten das Tragen von regenbogenfarbenen Schnürsenkeln beim Training, das Verteilen der Schnürsenkel bei den Wochenend begegnungen und die Organisation von Treffen zwischen LGBT-Fangruppen durch die Klubs. www.jalgpall.ee FRAUEN UND VEREINE PROFITIEREN VOM ZERTIFIKAT IN FUSSBALLMANAGEMENT Kürzlich organisierte der Estnische Fußballverband (EJL) einen Kurs zur Erlangung des UEFA-Zertifikats in Fußballmanagement (CFM), an dem Mitarbeitende des EJL und lokaler Klubs zusammen mit Vertretern aus Lettland, Litauen und der Türkei teilnahmen. Der achtmonatige Kurs, der mit Prüfungen und einer Abschlussfeier im Oktober endete, wurde von einer bemerkenswerten Anzahl Frauen besucht. „Bei diesem CFM-Kurs wurden praktische Situationen geübt, wodurch die Teilnehmenden Erfahrungen sammeln konnten, die sie in ihrem Alltag brauchen. Wir freuen uns und sind der UEFA dankbar, dass sie dieses Programm nach Estland bringt“, so EJL-Generalsekretärin Anne Rei. 42 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Jana Pipar MIHKEL UIBOLEHT „Ich freue mich darüber, dass von den elf EJL-Mitarbeitenden, die den Kurs abgeschlossen haben, sieben Frauen waren. Dies spiegelt die Situation in Estland wider, wo wir zahlreiche Frauen in Führungs positionen haben“, fügte sie hinzu. Auch zahlreiche lokale Vereine profi tierten vom Kurs und der Verband möchte vor allem daraus Nutzen ziehen. „Wir bereiten unseren eigenen Kurs in Estland vor, um noch mehr unseres eigenen Personals zu entwickeln“, so die Generalsekretärin. Indrek Petersoo, einer der Absolventen des estnischen CFM und Geschäftsführer der Fußballschule des FC Levadia Tallinn sagte: „Dieser Kurs war eine perfekte Gelegenheit, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Ich denke, es war wirklich wichtig, dass die Klubs von diesem Kurs profitieren konnten. Er hat uns dabei geholfen, unsere tägliche Arbeit zu analysieren und uns neue Ziele zu setzen.“ MITGLIEDSVERBÄNDE FRANKREICH TRAUMEINSTIMMUNG FÜR CHEMINOTS LONGUEAU FFF www.fff.fr JEAN-BAPTISTE SCHMIDT Nach seiner brillanten Qualifi kation für die achte Runde des französischen Pokalwettbewerbs konnte der Amateurklub ES Cheminots Longueau aus der Regionalliga Hautsde-France im Vorfeld der Partie bei einem zweitägigen Aufenthalt im nationalen Trainingszentrum in Claire fontaine einzigartige Erfahrungen sammeln. Der Klub aus der Picardie ging als großer Gewinner der Auslosung unter den noch im Wettbewerb befindlichen Vereinen hervor, die vom Französischen Fußballverband (FFF) im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Coupe de France organisiert wurde. Die Spieler und der Betreuerstab wurden am 2. Dezember in Longueau in der Nähe von Amiens im Empfang genommen und mit einem Bus in den Farben des französischen Pokals nach Clairefontaine gebracht. Dort erwartete sie ein einmaliges Programm: Zugang zur Umkleide der Equipe Tricolore, Training auf einem der Plätze des Zentrums sowie ein Abendessen und eine Übernachtung in der Residenz des Nationalteams. Nach dieser traumhaften Einstimmung wurde das Team aus der Picardie am nächsten Tag mit dem Pokal-Bus nach Amiens zurückgefahren, wo die Begegnung der achten Runde gegen IC Croix aus der französischen Fußballamateurliga auf dem Programm stand. Zuvor waren bereits andere Aktivi GEORGIEN täten im Rahmen des Pokaljubiläums organisiert worden, darunter die Verteilung von Sammlertrikots ab der 4. Runde an 1 132 Klubs, die von Stade Pontivyen (Bretagne) gewonnene „Traumvorbereitung“ mit dem ehemaligen Torhüter Lionel Charbonnier, der bei einem Training und dem Spiel der 5. Runde anwesend war, sowie das „Traumspiel“ von US Saint-Philbert (Atlantique) in der 6. Runde, das unter Finalbedingungen ausgetragen wurde. www.gff.ge GEORGISCHES ZERTIFIKAT IN FUSSBALLMANAGEMENT Der Georgische Fußballverband (GFF) organisiert in Zusammen arbeit mit der staatlichen Ilia-Universität in Tiflis eine georgische Version des UEFA-Zertifikats in Fußball management. Gemäß einer am 7. November 2016 unterzeichneten Vereinbarung soll das georgische Pendant des anerkannten UEFA-Ausbildungsprogramms die Qualifikationen der Manager im georgischen Fußball durch die Stärkung ihrer beruflichen Fähigkeiten verbessern. „Heute ist ein bedeutender Tag, denn wir starten mit diesem langersehnten, höchst nützlichen Projekt“, sagte GFF-Präsident Lewan Kobiaschwili bei der Unterzeichnung der Vereinbarung mit der Universität. „Zum ersten Mal halten wir bei uns einen Kurs in Fußballmanagement auf Georgisch ab. Er entspricht dem UEFA-Ausbildungsprogramm und wird GFF KETEWAN GOLIADSE mit Unterstützung der UEFA umgesetzt. Ich freue mich, eine Kooperationsverein barung mit einer der führenden georgischen Universitäten zu unterzeichnen. Ausbildung ist überaus wichtig und notwendig, um den Fußball in unserem Land voranzubringen.“ Der Rektor der Ilia-Universität, Giga Sedania, fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass es sich um ein sehr interessantes Programm handelt, mit dem die Entwicklung des georgischen Fußballs einen deutlichen Schritt nach vorne machen wird.“ Für den ersten Kurs können sich Kandidaten ab Dezember 2016 für einen der 30 Plätze bewerben. Der Kurs ist kostenlos und dauert bis Juli 2017. Die im georgischen Fußballmanagement tätigen Teilnehmer erhalten einen Einblick in weltweite und europäische Fußballstandards und werden in ihrer eigenen Sprache in strategischem Management, Eventorganisation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit unterrichtet. Die erfolgreichen Absolventen erhalten ein Universi tätszertifikat. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 43 MITGLIEDSVERBÄNDE GIBRALTAR www.gibraltarfa.com SCHIEDSRICHTERAUSTAUSCH MIT MALTA STEVEN GONZALEZ in der maltesischen Premier League und der zweitklassigen First Division, während die maltesischen Spielleiter für zwei Spiele in der ersten Liga in Gibraltar verantwortlich waren. Die Spiele verliefen reibungslos und beide Schiedsrichterteams wurden für ihre Leistungen gelobt. Der GFA-Schiedsrichterverantwortliche Adrian Bacarisa zeigte sich erfreut über das Ergebnis dieser Initiative und hat für das nächste Jahr bereits einen weiteren Austausch geplant, dieses Mal mit dem Andorranischen Fußballverband. Auch die Schiedsrichter schwärmten von den in Malta gemachten Erfahrun gen: „Der Maltesische Fußballverband war ein hervorragender Gastgeber. Wir wurden sehr professionell betreut, und die Unterkunft und das Essen waren ausgezeichnet. Es war sehr interessant, die maltesische Kultur zu erleben, und sportlich haben wir beide Spiele sehr genossen“, so Jason Barcelo. Yaro Borg erklärte: „Der Schieds richteraustausch war eine unbezahlbare Erfahrung. Wir konnten unsere Qualität als Spielleiter verbessern und eine andere Fußballkultur erleben. Es hat uns gezeigt, dass der Fußballstandard bei uns in Gibraltar nicht von den Standards anderer kleiner europäischer Länder abweicht.“ GFA Am letzten Novemberwochen ende nahm der Fußballverband von Gibraltar (GFA) an seinem ersten Schiedsrichteraustausch teil. Mit Jason Barcelo, Yaro Borg, Juan José Villada und Herbert Warwick reiste ein Schiedsrichterteam nach Malta, um einige Ligabegegnungen auf der Insel zu leiten, während ein Team aus Malta für einige Meisterschaftsspiele in Gibraltar verantwortlich war. Derartige, von der UEFA geförderte Austauschprogramme sind ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Schieds richterentwicklung, da die Offiziellen sich mit anderen Ländern, Kulturen, Spielern und Spielweisen auseinandersetzen müssen. Sie sehen, wie die Menschen in anderen Ländern leben und bekommen die Gelegenheit, Erfahrungen mit ihren Kollegen zu teilen und Freundschaften zu knüpfen. Unsere Schiedsrichter leiteten je ein Spiel ISRAEL www.football.org.il NEUE SAISON FÜR „THE EQUALIZER“ Im Nationalstadion in Ramat Gan fand am 9. November zum Auftakt der neuen Saison für die nicht-gewinnorientierte Organisation „The Equalizer“ eine besondere Veranstaltung statt. Die Organisation, die ganzjährig fußballerische Aktivitäten für jüdische und arabische Kinder in Israel anbietet und seit Februar 2016 Partner des Israelischen Fußballverbands (IFA) ist, bemüht sich darum, durch Bildung und Fußball eine bessere Gesellschaft für zukünftige Generationen des Landes zu schaffen. Dabei stehen Werte wie Toleranz und gegenseitiger Respekt im Mittelpunkt, es wird ein Bewusstsein für Bildungs probleme geschaffen und die Bedeutung eines aktiven Lebensstils, der Vorbeugung von Gewalt und Rassismus sowie der Reduzierung der landesweiten Krimi nalitätsrate hervorgehoben. 44 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 IFA EITAN DOTAN Es ist von Natur aus nicht leicht, Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund und verschiedenen Glaubensrichtungen zusammenzubringen, aber Fußball übernimmt in diesem Zusammenhang eine Brückenfunktion und hilft dabei, die Kommunikation zwischen den Spielern unabhängig von ihrer Herkunft zu verbessern. Die Begegnungen im Rahmen des Projekts umfassen das Händeschütteln und andere sportlich faire Gesten sowie Aktivitäten, bei denen das Unbekannte thematisiert wird und Kinder ermuntert werden, miteinander zu sprechen, zu spielen und sich mit Fremden anzufreunden, die sie bis zur Teilnahme an diesem Projekt sogar als Feinde betrachtet haben. Eine der Veranstaltungen im Nationalstadion war eine Partie mit Kindern aus ganz Israel zusammen mit den Spielern von Hapoel Tel Aviv, Weaam Amasha und Hen Ezra. „Unsere Partnerschaft mit ,The Equalizer‘ ist Teil der sozialen Vision der IFA. Wir bemühen uns, mehr Partner anzuwerben und die Regierung mit ins Boot zu holen, um das Projekt zu einem landesweiten Erfolg zu machen“, so IFA-Präsident Ofer Eini. „Mit der Verbindung von Fußball und Bildung wird nicht nur die Entwicklung der Kinder als Fußballer, sondern vor allem als Bürger gewährleistet, die dieses Landes verdient.“ MITGLIEDSVERBÄNDE ITALIEN www.figc.it ERSTER INTEGRIERTER BERICHT IN MAILAND PRÄSENTIERT DIEGO ANTENOZIO Sportinfrastruktur und die Über arbeitung von Regularien. Im Bericht wird außerdem darauf eingegangen, wie die FIGC ihre internationalen Carlo Tavecchio Aktivitäten ausweitet, sich verstärkt für Soziales einsetzt und das historische und kulturelle Vermächtnis des italienischen Fußballs besser nutzt. FIGC-Präsident Carlo Tavecchio unterstrich: „Dieser erste integrierte Bericht ist nicht das Ende, sondern der Beginn einer Reise.“ Das Engagement des Verbands für ein transparentes Berichtswesen wird in einem jüngst erschienenen Bericht von Transparency International unterstrichen (ebenfalls auf der FIGC-Website verfügbar), wonach die FIGC zu den 14 besten Fußballverbänden unter den 211 FIFA-Mitgliedsverbänden in Bezug auf FIGC Der Italienische Fußballverband (FIGC) ist einer der ersten Sportverbände weltweit, der die integrierte Berichterstattung einführt. Der erste integrierte Bericht, der am 15. November in Mailand vorgestellt wurde, baut auf den in den letzten Jahren veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten der FIGC auf. Damit kann der Verband der Bedeutung, die er der Nachhaltigkeit seit 2011 beimisst, Ausdruck verleihen und unter Beweis stellen, dass er sich für Transparenz einsetzt und den Interessenträgern sämtliche Informationen bereitstellt, aus denen die aus den Verbandsaktivitäten erzielte Wertschöpfung hervorgeht. Der Bericht konzentriert sich auf die wichtigsten strategischen Programme des Verbands und deren Fortschritte, mit einem speziellen Augenmerk auf die Effizienz der internen Organisation, Nachhaltigkeit und Transparenz. Hervorgehoben wird zudem die Arbeit im sportlichen Bereich, insbesondere im Jugendsektor, im Profifußball sowie in Bezug auf die die Veröffentlichung der wichtigsten Dokumente zu ihrer Geschäftstätigkeit zählt. Bei der Vorstellung des Berichts in Mailand haben die FIGC und das Ministerium für auswärtige Angele genheiten und internationale Zusammenarbeit (MAECI) sich auf eine Kooperation geeinigt, wonach die Kompetenz- und Einflussbereiche beider Institutionen genutzt werden, um Italien auf der internationalen Bühne bekannter zu machen. Das Programm ist in vier strategische Phasen aufgeteilt: Nutz bringende Einsätze der italienischen Nationalmannschaften sowie von früheren und aktuellen italienischen Starspielern; Ausbildungsprojekte für Trainer und Schiedsrichter, von denen im Ausland lebende italienische Jugendliche profitieren können; Unterstützung durch das MAECI bei Bewerbungen um Fußballveranstaltungen in Italien; Kooperation bei der Bereitstellung von Sportausbildung in Drittländern als Instrument für eine bilaterale oder multilaterale Zusammenarbeit. „Der italienische Fußball und das blaue Nationaltrikot stehen für Exzellenz“, sagte der FIGC-Präsident. „Wir wollen diese Symbole in den Dienst unseres Landes stellen und uns so für das ‚made in Italy‘ einsetzen und den Ruf Italiens weltweit weiter verbessern.” KROATIEN www.hns-cff.hr KONSTRUKTIVE GESPRÄCHE Der Kroatische Fußballverband (HNS) hat vor Kurzem zum zweiten Mal ein Treffen zwischen seinen Exekutivkomiteemitgliedern, den Administratoren der Klubs aus den beiden höchsten Spielklassen und den Leitern der regionalen Fußballverbände organisiert. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung fanden Präsentationen und Diskussionen zu Angelegenheiten im kroatischen Fußball statt. „Der Kroatische Fußballverband will die Klubs, Spieler, Regionalverbände und den Breitenfußball stets unterstützen. Diese Treffen sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, Ideen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, da wir alle Verantwortung für die Entwicklung des Fußballs in unserem Land haben“, sagte HNS-Präsident Davor Šuker. Der Monat November war eine erfolgreiche Zeit für die kroatische Nationalmannschaft, die zuhause dank des zweifachen Torschützen Marcelo Brozović mit 2:0 gegen Island gewann und die WM-Qualifikationsgruppe I mit zwei Zählern Vorsprung anführt. Die U19-Auswahl qualifizierte sich als Gruppensieger für die Eliterunde der U19-EM und auch Zagreb steht als Gruppenerster der Qualifikation in der Endrunde des UEFA-Regionen-Pokals. Davor Šuker HNS TOMISLAV PACAK Im Frauenfußball ersetzte unlängst Božidar Miletić Zvonimir Kolak als Cheftrainer des Nationalteams, während Tihana Nemčić den Posten von Miletić als Cheftrainerin der U17Auswahl übernahm. Im November musste der kroatische Fußball außerdem Abschied von Željko Čajkovski nehmen, dem ehemaligen Star von Dinamo Zagreb, der 1948 mit Jugoslawien die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewann. Er starb im Alter von 91 Jahren in München. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 45 MITGLIEDSVERBÄNDE LETTLAND www.lff.lv EUROPA-TOURNEE ZUM ABSCHLUSS DER JUNIORENSAISON Für die lettischen Nach wuchsfußballer endete die Saison 2016 im November mit der alljährlichen Verleihung der Juniorenauszeichnungen und einer besonderen Europa-Tournee für die talentiertesten 13- und 14-Jährigen. Im Verlauf der Spielzeit werden die besten Spieler des Landes im Alter von 13, 14 und 15 Jahren an die Fußballakademie des Lettischen Fußballverbands (LFF) eingeladen. Neben den Trainings und Wettkämpfen im Verein treffen sie sich mehrmals im Jahr für ein Spezialtraining und überregionale Turniere. So können ihre Fähigkeiten besser beurteilt werden und ihnen wird der Übergang vom Kinder- zum Juniorenfußball erleichtert. Zum Ende der Saison werden die besten U13- und U14-Spieler für die Nationalteams LFF TOMS ĀRMANIS aufgeboten und nehmen an einer besonderen Europa-Tournee teil, bei der sie sich mit Spielern von Elitejuniorenakademien messen können. Auf der diesjährigen Tournee reisten die Nachwuchstalente nach Deutschland und Tschechien, wo sie Freundschafts spiele gegen Teams von Bayern München, Hertha BSC Berlin, 1860 München und Sparta Prag bestritten. Die LFF hofft, dass solche Erfahrungen die Förderung der talentiertesten Nachwuchsspieler voranbringen und die Junioren dazu motivieren, den Erfolg auf höchstem Niveau anzustreben. Im Anschluss an die Tournee nahmen die besten Teams, Spieler und Trainer der lettischen Juniorenmeisterschaften an der alljährlichen Verleihung der Juniorenauszeichnungen teil. An den Meisterschaften, die in fünf Alters- und zwei Spielklassen unterteilt sind, nahmen in dieser Spielzeit mehr als 120 Teams von rund 40 lettischen Vereinen teil. LIECHTENSTEIN www.lfv.li PHILIPP PATSCH NEUER GENERALSEKRETÄR UND GESCHÄFTSFÜHRER 46 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 als diplomierter Wirtschaftsingenieur, der bisher in führender Position in der Staatsverwaltung Liechtensteins tätig war, sowohl die fachliche Qualifikation als auch die notwendige Führungs erfahrung für die anspruchsvolle Aufgabe beim LFV mit. Eine zweite personelle Verbands mutation betrifft die sportliche Leitung im Bereich des Frauenfußballs. Daniela Künzler tritt die Nachfolge von Monika Burgmeier-Zuppiger an und wird zudem auch das Amt der Frauennatio naltrainerin ausüben. Die ehemalige U19- und A-Nationalspielerin der Schweiz kennt den Fußball in Liechten stein aus eigener Erfahrung als Spielerin beim damaligen Nationalliga-A-Verein FC Ruggell. Philipp Patsch LFV Der Liechtensteiner Fußball verband (LFV) erhält in der Person von Philipp Patsch einen neuen Generalsekretär und Geschäftsführer. Philipp Patsch tritt im Januar 2017 die Nachfolge von Roland Ospelt an, welcher die Weiterentwicklung der Dachorga nisation der sieben Liechtens teiner Fußballvereine während dreizehn Jahren, davon neun Jahre als Generalsekretär, an vorderster Front mitgestaltet hat. Ihm gebührt großer Dank für seinen außerordentlichen Beitrag für den Fußballsport in Liechtenstein ebenso wie für die Förderung der internationalen Reputation des LFV. Sein Nachfolger Philipp Patsch bringt LFV ANTON BANZER Daniela Künzler MITGLIEDSVERBÄNDE MALTA www.mfa.com.mt EIN ORIGINAL TRITT AB 350 Auftritte für sein Heimat land – diese Zahl würde jeden Athleten mit ungeheurem Stolz erfüllen. Entsprechend stolz ist auch Tony Gambin, der nach 38 äußerst verdienstvollen Jahren und 350 Einsätzen als Masseur des maltesischen National teams in den wohlverdienten Ruhestand geht. Vor dem Qualifikationsspiel zur WM 2018 gegen Schottland wurde Gambin vom Maltesischen Fußballverband (MFA) gebührend verabschiedet. MFA-Präsident Norman Darmanin Demajo überreichte ihm für seine einmalige Karriere, die ihm den Respekt zahlreicher maltesischer Fußballlegenden eingebracht hat, ein Trikot mit seinem Namen und der Rückennummer 350. „Tony ist einzigartig“, schwärmt Gambins enger Freund Carmel Busuttil, der in 19 Jahren 111 Länderspiele für Malta bestritt. „Seine Karriere begann 1982, im selben Jahr also, in dem ich mein Länderspieldebüt für Malta gab.“ David Carabott, der bis vor einigen D. Aquilina PRESSEABTEILUNG Wochen Rekordnationalspieler war, ergänzt: „Er war ein richtiges Origi nal. Alle versammelten sich in seinem Hotelzimmer, um seine Witze zu hören.“ Gambin wäre nicht Gambin, hätte er bei seiner Verabschiedung nicht mit der einen oder anderen Überraschung aufgewartet. „Ich möchte euch etwas verraten, das vermutlich kaum jemand weiß“, verkündete er. „Geht auf eBay und sucht nach Tony Gambin!“ Zutage kamen Bodybuilding-Zeitschriften, deren Titelbild Gambin höchstpersönlich zierte. „Ich habe im australischen Bundesstaat New South Wales diverse BodybuildingTitel gewonnen, ehe ich 1963 nach England auswanderte“, erzählt er stolz. An seine Karriere als Masseur des maltesischen Nationalteams hat Gambin „viele schöne Erinnerungen. Ich bin mit dem A-Nationalteam zu 160 Auswärtsspielen gereist und erinnere mich an einige tolle Resultate, darunter das 2:2 gegen Portugal 1987 auf Madeira oder das 1:1 gegen Ungarn zwei Jahre später.“ Gambin sah nicht weniger als neun Nationaltrainer kommen und gehen – und genoss stets deren Respekt. „Ich habe wirklich hart gearbeitet, aber ich bereue keine Sekunde!“ MOLDAWIEN www.fmf.md INTERNATIONALES VETERANENTURNIER Die Joma Arena in Chisinau und das nationale technische Zentrum in Vadul lui Voda waren die Spielstätten des 10. internationalen FA of Moldova Cup für Veteranen, der in diesem Jahr in Gedenken an den molda wischen Ex-Nationalspieler Gheorghe Tegleatov stattfand. Vier Veteranenteams – aus Constanta (Rumänien), Pinsk (Belarus), Reni (Ukraine) und Chisinau (Moldawien) – nahmen am Turnier teil und zeigten fairen und freundschaftlichen Sport, wie es sich der Moldawische Fußballverband (FMF) erhofft hatte. Im Halbfinale bezwang Chisinau Pinsk mit 8:4 und Constanta besiegte Reni 4:0. Das Spiel um Platz drei gewann Reni mit 5:3, während der Turniersieg an Chisinau ging – dank einem diskussionslosen 7:0 über Constanta im Endspiel. An der Siegerehrung nahmen Tegleatovs Witwe Larissa, Mihai Anghel, erster Vizepräsident der FMF, und Iurie Conu sevici, Präsident des nationalen Veteranen fußballverbands, teil und überreichten den Teams die wohlverdienten Auszeichnungen und Geschenke. „Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, den Veteranenfußball zu fördern“, freute sich Iurie Conusevici. „Die Organisation und die Stimmung im Stadion waren fantastisch.“ Chisinau hat den FA of Moldova Cup insgesamt neun Mal gewonnen, zuletzt vier Mal in Serie. Einzig 2010 ging der Turniersieg an ein anderes Team, nämlich an jenes aus Pinsk. Vadim Caftanat PRESSESTELLE UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 47 MITGLIEDSVERBÄNDE NORDIRLAND www.irishfa.com NIGEL TILSON Der Nordirische Fußballverband (IFA) hat in Zusammenarbeit mit der Universität Ulster, der zweitgrößten Universität Nordirlands mit Zweigstellen im ganzen Land, eine Mädchen- und Frauenfußballakademie gegründet. Laut IFA-Geschäftsführer Patrick Nelson ist die neue Akademie eine „natürliche Weiterentwicklung“ des regionalen Exzellenzprogramms für Mädchen, das seit neun Jahren an der Universität stattfindet. Die Spielerinnen erhalten zusätzliche Trainings- und Fitnesseinheiten in den erstklassigen Einrichtungen der Universität und werden von einigen der besten Trainer und Sportwissenschaftler Nordirlands und von internationalem Renommee betreut. „Wir hoffen, dass wir mit der Akademie an der Universität Ulster die Spielerinnen ermutigen können, ihr fußballerisches Talent in der Heimat weiterzuentwickeln und hier eine Schulbildung zu erhalten“, so Nelson. „Wir rechnen damit, dass dies sowohl unsere Nationalmannschaften als auch die heimischen Teams stärken wird.“ Die IFA reiht sich somit in zahlreiche andere Sportakademien an den vier Standorten der Universität ein, darunter die Andrew White Cricket Academy und die Belfast Met Football Academy. „Mit dem Zugang zu den erstklassigen Sporteinrichtungen und qualifizierten Trainern an der Universität Ulster bieten diese Akademien die Grundlage für junge Talente, sich erfolgreich zu entwickeln“, so der Vizekanzler der Universität Ulster, Professor Paddy Nixon. IFA NEUE MÄDCHEN- UND FRAUENFUSSBALLAKADEMIE ÖSTERREICH www.oefb.at FORTBILDUNG MIT ROY HODGSON UND NEUE FUTSAL-TRAINERAUSBILDUNG Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) veranstaltet alljährlich eine Trainerfort bildung für alle Cheftrainer der Vereine der beiden höchsten österreichischen Spielklassen. Diese eintägige Fortbildung fand heuer Mitte November in der Bundeshauptstadt Wien statt. Dem ÖFB gelang es, in diesem Jahr mit Roy Hodgson einen hochkarätigen Gastvortragenden für die Fortbildung zu gewinnen. Der ehemalige englische Teamchef, der mit den „Three Lions“ die Qualifikation zur EURO 2016 mit dem Punktemaximum von 30 Zählern schaffte, gewährte Einblicke in sein Leben als internationaler Profitrainer, stellte den anwesenden Coaches seine Philosophie des Fußballspiels vor und gab auch Einblicke in die Anforderungen an den Trainer einer Profimannschaft. Die internationalen Trends im Profifußball zeigte er anhand der EURO 2016 auf. Auch ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner und Klaus Lindenberger, 48 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 GEPA-pictures.com CARMEN REDL Tormanntrainer und Leiter der Tormann trainerausbildung, analysierten die Endrunde in Frankreich. Schwerpunkt war eine technisch/taktische Analyse. Erstmals fand in Österreich Ende September in der Sportschule Lindabrunn eine Trainerausbildung für das UEFA-FutsalB-Diplom statt. Insgesamt umfasst die Ausbildung 120 Unterrichtseinheiten, die sich in Theorie- sowie Praxiseinheiten unterteilen. Die Teilnehmer schließen Anfang März 2017 die Ausbildung durch eine kommissionelle Prüfung ab. Durchgeführt wird die Trainerausbildung zum UEFA Futsal-B-Diplom vom ÖFB in Kooperation mit der Bundessportakademie Wien. MITGLIEDSVERBÄNDE PORTUGAL www.fpf.pt RÜCKKEHR DER „FOOTBALL TALKS“ IM FRÜHJAHR MATILDE DIAS aktuelle Trends im Profifußball und zukünftige Ideen austauschen. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin, FIFA-Präsident Gianni Infantino und der ECA-Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge sind alle eingeladen, bei der vom 22.bis 24. März stattfindenden Konferenz zu sprechen. FPF Die nächste Ausgabe der „Football Talks“ (Fußballgespräche) findet im Kongresszentrum Estoril in der Küstenstadt Cascais statt. Diese internationale Tagung wird vom Portugiesischen Fußballverband organisiert und bringt wichtige Persönlichkeiten aus der Welt des Fußballs zusammen, die sich über REPUBLIK IRLAND www.fai.ie PRÄSENTATION DES LOGOS VON DUBLIN FÜR DIE EURO 2020 Irische Vertreter aus Sport und Politik kamen im November zur Vorstellung des offiziellen Logos der Austragungsstadt Dublin für die EURO 2020 im imposanten CHQ-Gebäude der Hauptstadt zusammen. Der Geschäftsführer des Irischen Fußballverbands (FAI), John Delaney, und FAI-Präsident Tony Fitzgerald hießen UEFA-Exekutivkomiteemitglied František Laurinec, den irischen Premierminister Enda Kenny, den Minister für Transport, Tourismus und Sport Shane Ross, den Staatsminister für Tourismus und Sport Patrick O’Donovan sowie den Dubliner Bürgermeister Dermot Lacey herzlich willkommen. Außerdem standen Nationaltrainer Martin O’Neill und Assistenztrainer Roy Keane neben dem ehemaligen Nationalspieler Keith Andrews auf der Gästeliste. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und der ehemalige Stürmer Robbie Keane schickten Videobotschaften an die anwesenden Gäste. Letzterer wandte sich aus Los Angeles nach Dublin, nachdem feststand, dass er ein Straßenund Gemeindefußballprogramm im Zusammenhang mit dem Engagement seiner Heimatstadt bei der EURO 2020 leiten würde. Das Logo von Dublin zeigt die Beckett Sportsfile STEPHEN FINN Bridge als Teil des Brückenthemas der UEFA zur Feier des 60-jährigen Bestehens der Fußball-Europameisterschaft, deren Endrunde 2020 in 13 europäischen Städten ausgetragen wird. Im Rahmen dieses einzigartigen, länderübergreifenden Turniers der besten Fußballmannschaften Europas werden in Dublin drei Gruppenspiele und eine Achtelfinalbegegnung stattfinden. FAI-Geschäftsführer John Delaney sagte, die Vorstellung des Logos von Dublin markiere eine einzigartige Partnerschaft zwischen dem Fußball, der irischen Regierung, dem Dubliner Stadtrat und über 20 weiteren Agenturen und Organisationen. „Alle Partner trugen das grüne Trikot, um ihre Verbundenheit mit der erfolgreichen Bewerbung zu zeigen. Wir erwarten einen deutlichen Aufschwung für den Sport, Tourismus und die Wirtschaft in Dublin und in Irland“, so Delaney. „Ich möchte der UEFA danken, dass wir eine der Austragungsstädte dieses Traditionsturniers sein dürfen. Die Ausrichtung dieser Begegnungen bietet uns eine fantastische Gelegenheit, den Fußball, insbesondere den Straßen- und Gemeindefußball, weiterzuentwickeln und ich freue mich, dass Robbie Keane uns seine Unterstützung zugesagt hat, ein deutliches Vermächtnis für zukünftige Generationen zu hinterlassen.“ UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 49 MITGLIEDSVERBÄNDE RUMÄNIEN www.frf.ro LEISTUNG IST ZUKUNFT PAUL ZAHARIA FRF „Leistung ist Zukunft“ ist mehr als nur ein abstraktes Konzept oder ein schlagkräftiges Motto. Es ist eine weitreichende Talentinitiative des Rumänischen Fußballverbands (FRF) zusammen mit einem seiner kommerziellen Partner, Gillette. Im Rahmen dieses Programms sollen Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren aus ärmeren ländlichen Gebieten Rumäniens angesprochen werden, um potenzielle Talente zu entdecken und diesen Zugang zu erstklassigen Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Als Teil des vor einem Jahr einge führten, groß angelegten Breitenfuß ballprogramms unter dem Motto „Zusammen sind wir Fußball“ startete das Projekt „Leistung ist Zukunft“ im August 2016 mit einer Laufzeit bis Mai 2017. Es involviert Mitglieder der technischen Kommission der FRF und andere Experten unter der Leitung der ehemaligen Nationalspieler Miodrag Belodedici, Ion Vlădoiu und Ion Geolgău, heute Talent-Manager bei der FRF. Die Talentsucher reisen durch das ganze Land und machen in Groß- und Kleinstädten Halt, um bei lokalen Auswahlspielen insgesamt elf Talente zu bestimmen, welche die einzigartige Gelegenheit bekommen, eine Fußballkarriere zu starten, von der jedes Kind träumt. Als Teil der Kampagne werden die ausgewählten Kinder eine Woche nach Barcelona reisen und zum Trainingslager der rumänischen Nationalmannschaft im nationalen FRF-Trainingszentrum in Mogoșoaia eingeladen. Die vierte Etappe der Talentsucher war in Pădureni, einem Dorf im Kreis Vaslui, einer der ärmsten Gegenden Rumäniens. Mindestens 496 Kinder nahmen an den Ausscheidungsspielen teil, was bisher einen Teilnehmerrekord bedeutet. Dabei stachen zwei Spieler besonders hervor: der Mittelfeldspieler Răzvan Boiță und der Stürmer Cristian Turcu wurden laut Ion Geolgău auf Grundlage „ihres Talents und vor allem ihrer Einstellung während dem ganzen Tag“ ausgewählt. „Leistung ist Zukunft“ baut auf der ehemaligen Breitenfußballinitiative unter dem Motto „Die Enge der Straße in ein Stadion verwandeln“ auf, bei der von September 2015 bis April 2016 mehr als 1 000 Grundschulkinder auch aus ländlichen Gebieten von Talentsuchern beobachtet wurden. Den Höhepunkt bildete damals ein Turnier der talentiertesten Spieler zwischen sieben und elf Jahren. Die FRF und ihre Partner sind fest entschlossen, die Zukunft des rumänischen Fußballs sicherzustellen und die Werte dieses wunderbaren Sports überall im Land an die nächste Generation weiterzugeben. SCHWEDEN www.svenskfotboll.se STATUE FÜR IBRAHIMOVIĆ Ein Strauß Blumen hätte kaum ausgereicht, um Zlatan Ibrahimović zu seiner elften Auszeichnung mit dem „Guldbollen“ (goldener Ball) als schwedischer Spieler des Jahres und zur Beendigung seiner Karriere als Nationalspieler zu gratulieren. Der Schwedische Fußballverband (SvFF) hatte bereits etwas Größeres und Besseres vorgesehen: eine drei Meter hohe Statue von Ibrahimović, die vor dem National stadion in Solna errichtet wird. „Natürlich bekommt er eine Statue. Schweden hat es bisher versäumt, seine erfolgreichen Sportler gebührend zu würdigen. Ich möchte dies ändern und Zlatan Ibrahimović ist dafür der beste 50 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 Aufhänger. Ich glaube, er ist der größte Sportler, den wir je hatten“, sagte SvFF-Generalsekretär Håkan Sjöstrand. Der schwedische Künstler Peter Linde wurde mit der Gestaltung der Bronze-Skulptur beauftragt, die 2017 enthüllt wird. Die andere große Auszeichnung bei der jährlichen schwedischen Fußballgala für die beste schwedische Spielerin des Jahres, der „Diamantbollen“, ging zum zweiten Mal in Folge an die Torhüterin Hedvig Lindahl, nicht zuletzt aufgrund ihrer Heldentaten in den Elfmeterschießen bei den Olympischen Spielen in Rio, dank denen die schwedische Auswahl bis ins Finale vorgestoßen war. SvFF ANDREAS NILSSON MITGLIEDSVERBÄNDE SCHWEIZ www.football.ch VORFREUDE AUF DEN 7. MAI Der Nachwuchs genießt im Schweizerischen Fußballverband (SFV) seit Jahren einen hohen Stellenwert, so auch das Kids Festival. Auf den Plätzen des FC Stäfa ging das letzte Kids Festival der Saison 2016 über die Bühne. Bei herbstlichem, aber warmem Wetter feierten die Partner Credit Suisse, CONCORDIA und PUMA, das Maskottchen Bernie sowie rund 300 Kids den Abschluss des Jahres 2016. Wie in den zehn Turnieren zuvor waren die über 300 Juniorinnen und Junioren auch beim FC Stäfa – 1895 gegründet und einer der ältesten Fußballvereine der Schweiz – mit vollem Einsatz bei der Sache. Die wunderschöne Sicht vom Stäfner Frohberg auf den Zürichsee zu genießen – dafür hatten die Kids keine Zeit, ihre Konzentration galt ganz Gegner und Ball. Was im Mai im Kanton Solothurn begann, endete am Zürichsee. Insgesamt machte das Kids Festival 2016 an elf Standorten in der ganzen Schweiz Halt. Über 3 000 Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis zehn Jahren belebten die verschiedenen Fußballplätze und widmeten sich ihrem Lieblingssport. Damit geht eine ereignisreiche Saison zu Ende, die geprägt war von Spaß, Spiel, spannenden Fußball momenten und vielen Emotionen. Bernie, das offizielle Maskottchen des Kids Festivals, war jedes Mal mit vollem Herzen dabei und unterstützte die Kids wo er nur konnte. Beim Kids Festival geht es dem SFV in erster Linie darum, den Kindern zum Spielen zu verhelfen und für Spaß auf und neben dem Platz zu sorgen; ganz nach dem Motto Erlebnis statt Ergebnis. Dabei ist der Fairplay-Gedanke äußerst wichtig. Die Kinder sollen selbständig spielen und die SERBIEN PPR-Keystone PIERRE BENOIT Regeln einhalten. Außerdem sollen sie den Gegner achten, respektieren und gerecht mit ihm umgehen. Ebenso wichtig ist dem SFV das faire und zurückhaltende Verhalten der Zuschauer am Spielfeldrand. Bereits heute freuen sich die Kids, wenn es wieder weitergeht. Der Startschuss erfolgt nach der Winterpause am 7. Mai 2017 mit dem Kids Festival beim FC Bellinzona im Tessin. www.fss.rs ERFOLG ALS FUNDAMENT UND ZIEL ZUGLEICH Der Serbische Fußballverband (FSS) konnte sich in der zweiten Jahreshälfte 2016 über Erfolge seiner Nationalmannschaften, Fortschritte bei der Infrastrukturentwicklung und die Versorgung von Vereinen mit Sportaus rüstung freuen. FSS-Präsident Slaviša Kokeza führte nach seiner Wahl im Mai eine neue Führungsstruktur ein und durfte einige sehr erfreuliche Resultate feiern, insbesondere die Qualifikation der serbischen U21-Auswahl für die EMEndrunde im Juni in Polen. Auch die anderen Nationalteams boten Grund zur Freude. So startete die A-Auswahl erfolgreich in die Qualifikation zur WM 2018 in Russland, während sich die U17- und U19Nationalteams für die jeweilige EMEliterunde qualifizierten und damit auf FSS MIRKO VRBICA gutem Weg sind, sich einen Platz bei der EM-Endrunde in Kroatien bzw. Georgien zu sichern. Die U17-Frauen qualifizierten sich ebenfalls für die EM-Eliterunde dank Rang zwei beim Qualifikationsturnier im eigenen Land. Neben diesen sportlichen Erfolgen wurden – im Sinne der Wahlversprechen des neuen FSS-Präsidenten – in Städten und Dörfern im ganzen Land Spielfelder errichtet und Fußballausrüstung verteilt. In mehreren Städten und Regionen wurden Kunstrasenplätze verlegt und mehr als 200 Vereine erhielten Sport ausrüstung, primär für den Nachwuchs bereich. Gemäß Präsident Kokeza genießen solche Fördermaßnahmen auch 2017 Priorität. UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 51 MITGLIEDSVERBÄNDE SLOWAKEI www.futbalsfz.sk REKORD-VERTRAG FÜR TRAINER GUĽA Adrián Guľa kam 2013 von Trencin nach Žilina, nachdem er beim Erstligaverein MŠK Žilina seinen ersten Fünfjahresvertrag unterschrieben hatte. Am 13. Oktober 2016 hat er den Vertrag um vier Jahre verlängert, womit die Möglichkeit besteht, dass er sieben Jahre an der Spitze des gleichen Vereins sein könnte. Seit Valer Švec, der Inter Bratislava von 1972 bis 1978 coachte, hatte es das nie mehr gegeben. Guľas Ankunft in Žilina war an sich schon bemerkenswert. Er kam im Juli 2013 zu MŠK, hatte seinen Vertrag allerdings bereits sechs Monate zuvor unterschrieben, als er seine vierte und letzte Saison beim AS Trenčín begann. Guľa einigte sich damals mit dem Eigentümer seines neuen Klubs, Jozef Antošík, der von seiner Trainerwahl weiterhin überzeugt ist, auf eine gemeinsame Vision und Ausrichtung für den Klub. Er sprach Guľa wiederholt sein Vertrauen aus und obwohl er mit dem neunten, zweiten und fünften Platz in den vergangenen drei Spielzeiten deutlich hinter den Meisterambitionen des Klubs zurückblieb, hatte Antošík nie auch nur einen Moment eine Trainerentlassung in Betracht gezogen. Und Guľa seinerseits blieb dem Klub treu, obwohl Vereine wie Legia Warschau, SK Slavia Prag und Sparta Prag Interesse an ihm zeigten. Die Reaktion auf solche Angebote aus dem Ausland war eine Verlängerung des Vertrags bis 2020. MŠK wartet nun seit vier Jahren auf seinen siebten Titel – und Guľa auf seinen ersten – vielleicht klappt es ja diese Saison, liegt der Verein doch deutlich vor dem Zweitplatzierten ŽP Šport Podbrezová an der Tabellenspitze. SFZ PETER SURIN TÜRKEI www.tff.org ÜBERTRAGUNGSRECHTE AN DIGITURK Digiturk hat alle Übertragungsrechte für die türkische Super League und First League für eine Rekordsumme von jährlich USD 590 Mio. erworben. Der Vertrag läuft über fünf Jahre ab der Saison 2017/18. Turkcell Superonline hatte ebenfalls um die Rechte mitgeboten. Am Ausschreibungsverfahren beteiligt waren unter anderem der Präsident des Türkischen Fußballverbands (TFF), Yıldırım Demirören, die TFF-Vizepräsidenten Servet Yardımcı und Hüsnü Güreli, das Geschäfts UNGARN www.mlsz.hu / en.mlsz.hu JUNIORENAUSWAHLEN BEREIT FÜR EM-ELITERUNDEN MÁRTON DINNYÉS Ungarns U17- und U19-Auswahlen der Männer und Frauen haben sich allesamt souverän für die EMEliterunden qualifiziert. Das vom ungarischen Ex-Nationalspieler Zoltán Szélesi gecoachte U17-Nationalteam der Männer besiegte in der Qualifikations runde im eigenen Land Liechtenstein und Dänemark und qualifizierte sich hinter dem Favorit aus den Niederlanden für die EM-Eliterunde. Die U17-Juniorinnen von Trainerin Dorottya Schumi blieben in der ebenfalls im eigenen Land ausgetragenen Qualifikationsrunde ungeschlagen und 52 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 führungsmitglied Cengiz Zülfikaroğlu, der Generalsekretär Kadir Kardaş, der Präsident bzw. Generalsekretär der Vereinigung der Fußballklubs, Göksel Gümüşdağ bzw. Mesut Altan, der Präsident von Çaykur Rizespor, Metin Kalkavan, und der türkische Nationaltrainer Fatih Terim. sicherten sich die Teilnahme an der EMEliterunde zusammen mit Polen. Am meisten überzeugte wohl das U19-Nationalteam der Frauen von Coach Sándor Turtóczkys, das trotz starker Konkurrenz aus Montenegro, der Slowakei und Dänemark unbesiegt blieb und sich dank eines 2:0-Erfolgs im letzten Spiel gegen die favorisierten Däninnen den Gruppensieg holte. Die makellose ungarische Bilanz komplettierten die von Michael Boris bereuten U19-Männer beim Qualifikationsturnier in Armenien mit Rang zwei hinter den erwartungsgemäß starken Italienern. mlsz.hu, Gábor Baricsa AYDIN GÜVENIR Diese erfreulichen Ergebnisse verleihen den Juniorenauswahlen Auftrieb und wecken Erinnerungen an und Hoffnungen auf die Teilnahme an großen Junioren turnieren wie zuletzt bei der U19-EM 2014 zuhause in Ungarn oder bei der U20-WM 2015 in Neuseeland, als der aktuelle Trainer der A-Nationalmannschaft, Bernd Storck, die ungarische Auswahl bis ins Achtelfinale führte. UEFA DIE AGENDA DES PRÄSIDENTEN 23. November Hugo Quaderer, Präsident des Liechtensteiner Fußballverbands. UEFA 22. November 28. November UEFA 30. November 1. Dezember Paul Philipp, Präsident des Luxemburgischen Fußballverbands. 6. Dezember Terje Svendsen, Präsident des Norwegischen Fußballverbands. Zbigniew Boniek, Präsident des Polnischen Fußballverbands. Ángel María Villar Llona (rechts), Präsident des Spanischen Fußballverbands, und Juan María Aburto, Bürgermeister von Bilbao. 16. Dezember NZS 15. Dezember 12. Dezember UEFA UEFA Miroslav Pelta, Präsident des Tschechischen Fußballverbands. UEFA Fernando Gomes, Präsident des Portugiesischen Fußballverbands. UEFA Pertti Alaja, Präsident des Finnischen Fußballverbands. UEFA UEFA UEFA-Präsident Aleksander Čeferin hat sich in Nyon oder auswärts mit zahlreichen Persönlichkeiten des europäischen Fußballs getroffen. Edvinas Eimontas, Präsident des Litauischen Fußballverbands UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 53 GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE GEBURTSTAGE IM JANUAR Kleomenis Bontiotis (Griechenland, 16.1.) Gilles Leclair (Frankreich, 30.1.) Kenneth Reeh (Dänemark, 16.1.) Nikolai Tolstich (Russland, 30.1.) Davor Šuker (Kroatien, 1.1.) Sune Hellströmer (Schweden, 17.1.) Cosimo Bolognino (Italien, 30.1.) Joël Muller (Frankreich, 2.1.) Stephen Bennett (England, 17.1.) Stefan Majewski (Polen, 31.1.) Monica Ortigueira (Schweiz, 2.1.) Jan W. Wegereef (Niederlande, 17.1.) Brian Lawlor (Wales, 31.1.) David Mujiri (Georgien, 2.1.) Aristeidis Stavropoulos (Griechenland, 17.1.) Gerhard Sager (Schweden, 3.1.) 70 Jahre 50 Jahre George Pirtschalawa (Georgien, 3.1.) Blazenka Logarusić (Kroatien, 17.1.) Andreas Demetriou (Zypern, 3.1.) Faruk Bastürk (Türkei, 17.1.) Volker Roth (Deutschland, 1.2.) Victoriano Melero (Frankreich, 4.1.) Tibor Nyilasi (Ungarn, 18.1.) Karen Espelund (Norwegen, 1.2.) David George Collins (Wales, 5.1.) Fabrizio Tonelli (Italien, 18.1.) Kyros Vassaras (Griechenland, 1.2.) Mette Christiansen (Norwegen, 5.1.) 60 Jahre Mark Boetekees (Niederlande, 18.1.) Trygve Bornø (Norwegen, 2.2.) Mariano Moreno (Spanien, 6.1.) Bujar Kasmi (Albanien, 19.1.) Barbara Moschini (Italien, 2.2.) Michael Zoratti (Österreich, 6.1.) Artur Asarjan (Armenien, 19.1.) 30 Jahre Urs Reinhard (Schweiz, 2.2.) Sergei Safarjan (Belarus, 6.1.) Lars-Åke Lagrell (Schweden, 20.1.) Steen Dahrup (Dänemark, 3.2.) Rudolf Marxer (Liechtenstein, 6.1.) Pedro Ángel Galán Nieto (Spanien, 20.1.) Mark Blackbourne (England, 3.2.) Sergei Lisentschuk (Ukraine, 6.1.) Ilir Shulku (Albanien, 20.1.) Renata Tomášová (Slowakei, 3.2.) Andrejs Sipailo (Lettland, 7.1.) Maciej Sawicki (Polen, 20.1.) Sergei Wladyko (Ukraine, 3.2.) Emil Alijew (Russland, 7.1.) Bjorn Vassallo (Malta, 20.1.) Jelena Oblaković-Babić (Serbien, 3.2.) Nelly Viennot (Frankreich, 8.1.) Ángel María Villar Llona (Spanien, 21.1.) Václav Krondl (Tschechische Republik, 5.2.) Alf Hansen (Norwegen, 8.1.) Maria Teresa Andreu Grau (Spanien, 21.1.) Peter Rudbaek (Dänemark, 5.2.) Igor Janković (Serbien, 8.1.) Vladimir Iveta (Kroatien, 21.1.) Chris Bonett (Malta, 5.2.) Bernhard Neuhold (Österreich, 8.1.) Are Habicht (Estland, 22.1.) Gabriel Weiss (Slowakei, 6.2.) Franco Ferrari (Italien, 9.1.) Alan Freeland (Schottland, 22.1.) Josep Maria Bartomeu (Spanien, 6.2.) Velid Imamović (Bosnien-Herzegowina, 9.1.) Lassin Isaksen (Färöer-Inseln, 22.1.) Leonid Kaloschin (Russland, 6.2.) Duygu Yasar (Türkei, 9.1.) Krzysztof Malinowski (Polen, 22.1.) Duško Grabovac (Kroatien, 7.2.) Herbert Hübel (Österreich, 10.1.) Harry M. Been (Niederlande, 23.1.) Johan van Kouterik (Niederlande, 8.2.) Emil Boschinowski (EJR Mazedonien, 10.1.) Pat Quigley (Republik Irland, 24.1.) Michael Appleby (England, 8.2.) Hans-Dieter Drewitz (Deutschland, 11.1.) Patrick Wattebled (Frankreich, 24.1.) Fino Fini (Italien, 9.2.) Olivier Brochart (Frankreich, 11.1.) Ofer Eini (Israel, 24.1.) Donald McVicar (Schottland, 9.2.) Juan N. García-Nieto Portabella Anneli Gustafsson (Schweden, 24.1.) Danilo Filacchione (Italien, 9.2.) (Spanien, 12.1.) Nikolai Iwanow (Russland, 24.1.) Zoran Laković (Serbien, 9.2.) Drago Kos (Slowenien, 13.1.) Edi Sunjić (Kroatien, 24.1.) Luc Rabat (Frankreich, 10.2.) Sofoklis Pilavios (Griechenland, 13.1.) Philipp Patsch (Liechtenstein, 24.1.) Götz Bender (Deutschland, 10.2.) Ausra Kance (Litauen, 13.1.) Minke Booij (Niederlande, 24.1.) 40 Jahre Stewart Regan (Schottland, 10.2.) Sergei Iljitsch (Belarus, 13.1.) 40 Jahre Geworg Howhannisjan (Armenien, 25.1.) William McDougall (Schottland, 11.2.) Martin Iseli (Schweiz, 14.1.) Pascal Fritz (Frankreich, 25.1.) 50 Jahre Annelie Larsson (Schweden, 11.2.) Igor Satkii (Moldawien, 14.1.) Metin Kazancıoğlu (Türkei, 26.1.) Fritz Stuchlik (Österreich, 11.2.) Nodar Achalkatsi (Georgien, 14.1.) Mirosław Ryszka (Polen, 26.1.) Madeline Ekvall (Schweden, 11.2.) 50 Jahre Radu Traian Visan (Rumänien, 14.1.) Florence Hardouin (Frankreich, 26.1.) Borislaw Michailow (Bulgarien, 12.2.) Alessandro Lulli (Italien, 15.1.) 50 Jahre David McDowell (Slowenien, 12.2.) Phivos Vakis (Zypern, 15.1.) Daniel Lorenz (Portugal, 26.1.) Oleksandr Bandurko (Ukraine, 13.2.) Atanas Furnadschjew (Bulgarien, 15.1.) Cyril Zimmermann (Schweiz, 26.1.) 70 Jahre Mitja Lainščak (Slowenien, 15.1.) Krister Malmsten (Schweden, 27.1.) Pierluigi Collina (Italien, 13.2.) 54 – UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 GEBURTSTAGE IM FEBRUAR GEBURTSTAGE, MITTEILUNGEN, TERMINE Christian Mutschler (Schweiz, 13.2.) Vladimir Šajn (Slowenien, 22.2.) Roman Babajew (Russland, 13.2.) Ana Caetano (Portugal, 22.2.) Marinus den Engelsman (Niederlande, 14.2.) Peter Jones (England, 24.2.) Manuel López Fernández (Spanien, 14.2.) Hans-Dieter Flick (Deutschland, 24.2.) Thomas Weyhing (Deutschland, 14.2.) Oleg Harlamov (Estland, 24.2.) Livio Bazzoli (Italien, 14.2.) Xavier Palacin (England, 24.2.) Peter Bonde (Dänemark, 14.2.) Miroslav Radoman (Serbien, 25.2.) Juan Carlos Miralles (Andorra, 14.2.) Josep Garcia (Andorra, 26.2.) Susanne Erlandsson (Schweden, 15.2.) Ghenadie Scurtul (Moldawien, 26.2.) 60 Jahre Egidius Braun (Deutschland, 27.2.) Leif Sundell (Schweden, 15.2.) Enrique Cerezo Torres (Spanien, 27.2.) Katriina Elovirta (Finnland, 15.2.) Allan Hansen (Dänemark, 27.2.) Sonia Testaguzza (Schweiz, 15.2.) Peter Lundström (Finnland, 27.2.) Switlana Schkil (Ukraine, 15.2.) John Beattie (England, 28.2.) Orchan Huseinsade (Aserbaidschan, 15.2.) Markus Stenger (Deutschland, 28.2.) Jan Pauly (Tschechische Republik, 16.2.) TERMINE Sitzungen 19.1.2017 in Nyon Auslosung der Vorrunde des europäischen Qualifikationswettbewerbs zur Frauen-WM 20.1.2017 in Nyon Kommission für Frauenfußball 26.1.2017 in Nyon Auslosung der Gruppenspiele der U21Europameisterschaft 2017-19 9.2.2017 in Nyon Exekutivkomitee 13.2.2017 in Nyon Auslosung der Achtel-, Viertel- und Halbfinalbegegnungen der UEFA Youth League Roman Sowinski (Polen, 16.2.) Terje Svendsen (Norwegen, 17.2.) Róbert Barczi (Ungarn, 17.2.) 16.2.2017 in Nyon Medienkommission Gudrun Inga Sivertsen (Island, 17.2.) Jozef Vengloš (Slowakei, 18.2.) Borislaw Alexandrow (Bulgarien, 18.2.) Georgios Gkirtzikis (Griechenland, 18.2.) 70 Jahre Patrick Kelly (Republik Irland, 18.2.) Pertti Alaja (Finnland, 18.2.) Wasili Melnitschuk (Ukraine, 18.2.) 60 Jahre Jordi Pascual (Andorra, 18.2.) Petro Iwanow (Ukraine, 18.2.) Jānis Mežeckis (Lettland, 19.2.) Louis Peila (Schweiz, 19.2.) Lars Arnesson (Schweden, 20.2.) Eggert Magnusson (Island, 20.2.) 70 Jahre Edward Potok (Polen, 20.2.) João F. De Magalhães Marques (Portugal, 20.2.) Ion Geolgau (Rumänien, 20.2.) Patricia Moyersoen (Frankreich, 20.2.) www.uefafoundation.org Ralph Zloczower (Schweiz, 21.2.) Fernando Gomes (Portugal, 21.2.) Jarmo Matikainen (Finnland, 21.2.) Eugène Westerink (Niederlande, 21.2.) Igor Ischenko (Ukraine, 21.2.) 50 Jahre MITTEILUNGEN • Seit vergangenem November ist Seilda Baischakow neuer Präsident des Kasachischen Fußballverbands. Er ersetzt Jerlan Koschagapanow. • Angelo Chetcuti wurde zum neuen Generalsekretär des Maltesischen Fußballverbands ernannt. Er wird Nachfolger von Bjorn Vassallo. NACHRUFE Pierre Rochcongar (Frankreich), seit 2015 dritter Vizevorsitzender der Medizinischen Kommission der UEFA, ist am 2. Dezember im Alter von 69 Jahren verstorben. Er gehörte der Kommission seit 2011 an. Leonardus van der Kroft (Niederlande), Mitglied des Freundeskreises der Ehemaligen, ist am 7. Dezember im Alter von 87 Jahren verstorben. Er gehörte von 1986 bis 2000 der UEFASchiedsrichterkommission an. 24.2.2017 in Nyon Auslosung der Achtelfinalbegegnungen der UEFA Europa League Wettbewerbe 23.1.-1.2.2017 Vorrunde der FutsalEuropameisterschaft 2017-18 7./8.2.2017 UEFA Youth League: Playoffs 14./15. und 21./22.2.2017 UEFA Champions League: Achtelfinale (Hinspiele) 16.2.2017 UEFA Europa League: Sechzehntelfinale (Hinspiele) 21./22.2.2017 UEFA Youth League: Achtelfinale 23.2.2017 UEFA Europa League: Sechzehntelfinale (Rückspiele) Asim Chudijew (Aserbaidschan, 22.2.) 60 Jahre UEFA DIRECT • Januar/Februar 2017 – 55 Nr. 164 • Januar/Februar 2017 Nr. 164 JANUAR / FEBRUAR 2017 OFFIZIELLE PUBLIKATION DER EUROPÄISCHEN FUSSBALLUNION NO TO RACISM EUROPEAN QUALIFIERS Die größten Stars Europas auf dem Weg nach Russland NICHT OHNE MEINE SCHUHE Fußballer sprechen über ihr wichtigstes Werkzeug THE TECHNICIAN XXXXXxxxx EM-Erfolgscoach Fernando Santos gibt Einblicke in sein Schaffen EXEKUTIVKOMITEE Das Endspiel der Europa League 2018 wird in Lyon ausgetragen