Weiteres Yanti Somer

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Weiteres Yanti Somer
DOMENICA DEL CORRIERE
N.7 – 15 febbraio 1972 – Preis: 150 Lire
GLI SPETTACOLI – I PERSONAGGI
Seite 61 - „La ragazza di Trinità“ di Anna Valenti
Anmerkungen zum Heft und dem vorliegenden Text:
Dieser Text und das Interview mit Yanti Somer wurde nach
über 36 Jahren im Dezember 2008 von Marcel Wisler und
Beniamino Martellotta aus der Schweiz aus dem
Italienischen übersetzt für die Homepage über Yanti Somer.
Interessant dürfte sein, dass bisher aus ihrem Privatleben nicht
wirklich viel bekannt war. Im vorliegenden Text ist z.B. das
Alter von 24 Jahren erwähnt! Demnach wurde Yanti Somer
(oder wie sie auch immer hiess – siehe dazu auch die anderen
Dokumente über Xanti oder Valio!) zwischen dem 15. Februar
1947 und 15. Februar 1948 geboren und ist heute (Stand:
Dezember 2008) entweder 60 oder 61 Jahre alt!
Auf der Originalseite im Heft (38cm Länge, 27cm Breite) sind
oben zwei schwarz/weiss Fotos abgebildet. Das erste Bild
links zeigt Yanti aus dem Film „Vier Fäuste für ein Halleluja“,
zusammen mit Terence Hill (Filmausschnitt). Das zweite Bild
rechts (siehe nächste Seite) ist mit folgendem Text vermerkt:
A destra: la Somer davanti un enorme ingrandimento
fotografico del suo volto. L’attrice, ex fotomodella, abita nel
centro di Roma.
Rechts: die Somer vor einem enormen, vergrösserten Foto von
ihrem Gesicht. Die Schauspielerin, ehemaliges Fotomodell,
wohnt im Zentrum von Rom. (siehe Bild nächste Seite)
Der Text im Heft wurde möglichst sinngetreu übersetzt und
liegt hier im Original in italienischer und mit der Übersetzung
in deutscher Sprache vor. Im Original ist der Text nicht
nummeriert und die einzelnen Abschnitte unten sind von den
Übersetzern so eingeteilt worden.
1. Teil Italienisch (Original)
E’ Yanti Somer, una fotomodella finlandese scelta fra centinaia di aspiranti quale eroina in un
western di grande successo. Antonioni le ha affidato un ruolo nel suo prossimo film. Roma.
Potrebbe essere la ragazza dei teneri disegni di Raymond Peynet, invece è la “fidanzata”
cinematografica di Trinità, l’eroe, o meglio l’antieroe dei film western che incassano miliardi.
Delle “fidanzatine” di Peynet ha l’aria gentile, della fidanzata di Trinità ha l’identica aria da
adolescente terribile e anche un po’furba, quel fare da sprovvenduta, da ingenua non per
calcolo ma per necessità di vita. Si chiama Yanti Somer, ha 24 anni, è finlandese. Di lei si sa
poco, perché poco si è scritto: “Continuavano a chiamarlo Trinità” è il suo primo film
italiano. Quanto a Yanti, è difficilmente raggiungibile; non ha telefono. “Sarà andata a cercare
paesaggi – ci ha risposto la portinaia, quando finalmente abbiamo localizzato la casa di Yanti.
– Perché dipinge.” Dipinge? O sta chiusa in casa? Quando finalmente ha accettato di
“confessarsi”, è uscita dall’abitazione di via dei Leutari perché, lei diceva, “era stanca di
starsene rintanata in quelle due camere senza terrazzo”. Chi è questa Yanti Somer scelta tra
centinaia di concorrenti per l’invidiato ruolo della figlia dei due mormoni che Trinità e il
fratello tirano fuori dai guai in più occasioni? “Una ragazza qualunque – risponde Yanti – che
ha fatto la fotomodella a Parigi e a Milano e che poi è venuta a Roma per il sole, per il mare
vicino. Una fotomodella che a un certo punto ha fatto del cinema. Di recente ho detto di no a
tanti film gialli, sexy eccetera. No, non lo rivelo per sentirmi dire “brava” o per un falso
moralismo. E’ che mi piacciono i film allegri con Trinità.”
1. Teil Übersetzung
Es ist Yanti Somer, ein finnisches Fotomodell, ausgewählt aus Hunderten von Aspirantinnen
wie Heroin in einem erfolgreichen Western. Der Regisseur Antonioni hat ihr ein Engagement
für den nächsten Film anvertraut. Schlagzeile der Örtlichkeit: Rom. Es könnte das ideale
(perfekte) Mädchen sein von Raymond Peynet, daher ist sie die schauspielerische „Verlobte“
von Trinità, der Held, oder besser der Antiheld von den Western-Filmen, welche Milliarden
von Einnahmen aufweisen. Von der Verfilmung „fidanzatine“ von Peynet, die Verlobte von
Trinità hat eine starke Ähnlichkeit eines schlimmen Teenies, ja sogar ein bisschen schlau, das
Verhalten einer Unerfahrenen, sich nicht nur bewusst naiv verhält, sondern weil es für sie fürs
Leben notwendig scheint. Ihr Name ist Yanti Somer, ist 24 Jahre jung und Finnin. Von ihr
weiss man redlich wenig, auch weil wenig über sie geschrieben worden ist. Der Film
“Continuavano a chiamarlo Trinità” ist ihr erster italienischer Film. Was Yanti angeht, sie ist
sehr schwer erreichbar, besitzt keinen Telefonanschluss… “Sie entdeckt wahrscheinlich ein
bisschen schöne Landschaften”, hat uns die Hauswartin mitgeteilt. “Ja sie malt eben auch” –
“Sie malt? Oder verschliesst sie sich zu Hause?” Als sie sich endlich beschlossen hat, zu
“beichten”, ging sie aus ihrer Wohnung von “via dei Leutari” aus, weil sie sagte “ich habe
genug zu Hause zu sein und mich in meinen zwei schäbigen Zimmern zu verschanzen, und
dies ohne eine Terrasse”. „Wer ist diese Yanti Somer, ausgewählt unter hunderten von
Konkurrentinnen, unter dem Neid von Anderen für die Schauspielerrolle, die eine Tochter
von zwei Mormonen spielt, welche Trinità und den Bruder in verschiedenen Gelegenheiten
aus der Patsche halfen?“ – „Ein gewöhnliches Mädchen“ – antwortet Yanti – „jene, die in
Paris und Mailand als Fotomodell gearbeitet hat, und jene, die wegen der Sonne nach Rom
gegangen ist, und wegen des Meeres. Ein Fotomodell, das sich plötzlich der grossen
Leinwand widmete. Kürzlich habe ich an verschiedenen Filmrollen wie Krimis oder Erotik
meine Absage gegeben. Ich sage es Ihnen nicht, um ein Lob von Ihnen zu erhalten oder einem
falschen Moralismus. Es ist so, dass mir lustige/aufgestellte Filme wie Trinità gefallen.
2. Teil Italienisch (Original)
Perché secondo lei i film di Trinità hanno un così vasto successo? “Trinità è piaciuto perché
possono andarlo a vedere le famiglie borghesi, la domenica, con i figli. A proposito del film,
mi hanno scritto tanti adolescenti. Volevano sapere se sono sposata, se sposerò Trinità nel
prossimo film, se sono mormone, se per fidanzarmi con loro sono disposta a cambiare
religione. Lettere divertenti, piene di disegni. Anch’io disegno.” E parla della sua vita, ma
pretende che sia un colloquio, non una intervista: “Come si fa a dire tutto di se stessi
rispondendo con quattro parole a quattro domande?” Proviamo allora col collquio. “Sono
figlia di genitori divorziati – racconta – entrambi pittori. Mio padre è morto qualche anno fa.
Con mia madre sono, se così si può dire, in grande amicizia. Vive sola, ad Helsinki, dipinge e
mi scrive tante lettere. Finiti gli studi superiori me ne sono andata a Parigi senza bagagli, in
autostop, ho fatto la fotomodella, cercando di iniziare una carriera che ora ritengo inutile, poi
ho interpretato una pellicola in Africa, in quella veramente nera. Tornata ad Helsinki mi sono
accorta che non riuscivo più a viverci; lassù la durata del giorno e della notte è molto diversa
da quella di Parigi. Sono rimasta alcuni anni sulle rive della Senna, poi mi sono trasferita a
Milano. Ma ad ogni week-end partivo per Roma. Era un andirivieni antieconomico. E così mi
sono stabilita qui. Faccio del cinema, ora, non sono più fotomodella. Poso per i fotografi
soltanto quando resto senza soldi. Ma non ho bisogno di una grande quantità di denaro.
L’eleganza? Dopo aver indossato centinaia di abiti non miei, penso che quegli indumenti si
assomiglino tutti. Ho scelto la semplicità?
2. Teil Übersetzung
Warum meinen Sie, sind die Filme mit Trinità so erfolgreich? “Trinità gefällt, denn die
“bürgerlichen” Familien können den Film auch am Sonntag mit ihren Kindern sehen.
Bezüglich Film, es haben mir viele Jugendliche geschrieben. Sie wollten wissen, ob ich
verheiratet bin, und ob ich im nächsten Film Trinità heiraten würde, ob ich Mormonin sei –
und um mich mit ihnen zu verloben gewillt wäre, die Religion zu wechseln. Viele lustige
Briefe, mit vielen Zeichnungen. Auch ich male.” Und spricht von ihrem Leben, aber verlangt,
dass es statt eines Interviews ein normales Gespräch sein soll… “Wie kann man nur, alles von
sich erzählen, wenn man von vier Fragen nur vier Wörter als Antwort erhält?” Probieren wir
es mit dem Gespräch. “Bin Tocher von geschiedenen Eltern – erzählt sie – beide Maler. Mein
Vater starb vor einigen Jahren. Mit meiner Mutter bin ich sehr eng, so kann man sagen,
befreundet. Sie lebt alleine in Helsinki, malt und schreibt mir viele Briefe. Als ich mein
höheres Studium abgeschlossen hatte, bin ich ohne Gepäck und per „Anhalter“ nach Paris
gegangen, habe dort als Fotomodell gearbeitet, um eine berufliche Karriere anzufangen, die
ich ehrlich gesagt als unnötig empfinde. Anschliessend habe ich in Afrika, im wirklich
schwarzen Teil, in einem Streifen (Film) teilgenommen. Zurück in Helsinki bemerkte ich,
dass ich dort nicht mehr leben konnte; dort ist die Dauer des Tages und der Nacht merklich
anders als in Paris. Am Ufer der „Seine“ blieb ich einige Jahre, dann zog ich nach Mailand
weiter. Aber an jedem Wochenende reiste ich nach Rom. Es war ein Kommen und Gehen im
negativen Sinn der Ökonomie. Somit habe ich mich hier etabliert. Ich arbeite nun im
Filmbusiness und bin nicht mehr als Fotomodell tätig. Ich posiere bei den Fotografen nur,
wenn mir das Geld fehlt. Ich brauche jedoch nicht so viel Geld für mich. Eleganz? Nachdem
ich hunderte von Kleidern getragen habe, welche mir nicht gehörten, denke ich, sie gleichen
einander ja alle. Habe ich die Einfachheit gewählt?
3. Teil Italienisch (Original)
Il divorzio? No, non ho sofferto. Con loro, comunque, riuscivo a parlare. Ricordo che mio
padre voleva che diventassi architetto. Anche a me l’idea piaceva. Ma ero troppo pigra.”
Prosegue in quel suo italiano curioso, ad aggettivi sbagliati alterna vocaboli
straordinariamente appropriati. “Ho studiato la vostra lingua col cervello. La perlo da un mese
e tutte le parole che ho incamerato, diciamo fotograficamente, mi stanno tornando alla
mente.” Parla del suo fidanzamento: “Chiamiamolo pure così, ma è una parola che non dice
niente. Il ragazzo con cui vivo è diverso da Trinità, è un avvocato, giovane, e per lui posso
rinunciare a viaggiare, ad essere libera. Penso che continuerò a recitare, non per diventare più
nota, ma per cercare nel lavoro un limite ai miei sentimenti, al mio slancio romantico. A
proposito, ho già una porticina nel prossimo film di Antonioni.” E la pittura? “Dipingo, faccio
il figurativo. Sono vissuta sempre tra tele e pennelli, e posso dire che i quadri mi piacciono
tutti. E nessuno. In quanto ai colori che preferisco, diciamo che sono il bianco e il marrone. Il
primo perché non è proprio un colore, il secondo è cento colori in uno, basta vedere le foglie
morte!” E queste lettere degli ammiratori? Le legge? Risponde? “Mi commuovo quando le
ricevo. Veramente. Ad alcuni che si dicevano pronti a fuggire con me ho risposto
consigliando di studiare. Ho aggiunto: “La mia vita è una vacanza”. Per scoraggiarli. Ma
mentivo.”
3. Teil Übersetzung
Die Scheidung? Nein, ich habe nicht gelitten. Mit ihnen (Eltern) gelang es mir zu reden. Ich
erinnere mich an meinen Vater, er wollte, dass ich Architektin werde. Dieser Gedanke/Idee
gefiel mir auch. Aber ich war zu faul – fährt sie mit einem sehr kuriosen Italienisch fort, mit
Verwendung von falschen Adjektiven und komisch assozierten Wörtern. – Ich habe eure
Sprache mit Verstand gelernt. Ich spreche diese Sprache seit einem Monat und habe mir die
Wörter fotographisch eingeprägt, sozusagen kann ich sie so abrufen. Sie redet von ihrer
Verlobung: “Nennen wir es mal so, es ist ein Wort, welches nichts bedeutet. Den Burschen,
mit dem ich zusammen wohne, ist anders als Trinità, er ist ein Anwalt, jung, und seinetwegen
kann ich aufs Reisen verzichten, um frei zu sein. Ich glaube, dass ich weiter schauspielere,
nicht um bekannter zu werden, sondern in meiner Arbeit eine Grenze zu meinen Gefühlen zu
finden, zu meiner romantischen Ader. Übrigens, habe bereits ein Engagement im nächsten
Film von Antonioni erhalten.” Und die Malerei? – „Ich Male und lebe die Bilder aus. Ich
lebte immer zwischen dem Fernsehen und den Pinseln, und ich kann sagen, dass mir all meine
Bilder gefallen. Und zu meinen bevorzugten Farben gehören weiss und braun. Die erste Farbe
ist nicht wirklich eine Farbe, die zweite sind hundert Farben in einer enthalten, schau mal das
Laub an...!“ Und was ist mit diesen Briefen von ihren Verehrern? Lest ihr sie alle,
beantwortet ihr sie alle? „Es rührt mich, wenn ich sie bekomme, wirklich. Einige schrieben
mir, sie wären bereit, mit mir zu flüchten, aber ich riet ihnen zu lernen und das Studium
weiterzuführen. Habe noch angefügt: Mein Leben ist ein Urlaub. Um sie zu entmutigen, ich
log sie an...“