TA-Tur Mai 2010 - Lettorati di Tedesco

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TA-Tur Mai 2010 - Lettorati di Tedesco
FILM & TV
FILMKULTUR
6.8.2009
Ein illusionistisches Labyrinth
Italiens schönstes Filmmuseum steht in Turin. Was Traum und was Wirklichkeit
ist, lässt sich dort manchmal kaum unterscheiden.
von Corina Kolbe
Sie passt auf die italienischen 2-Cent-Münze, überragt die Häuser des schachbrettartig angelegten Turin jedoch weit. Die Mole Antonelliana, das skurrile
Bauwerk mit der kantigen Kuppel und dem spitz zulaufenden Turm, stellt sogar den Kölner Dom in den
Schatten. Zur Einweihung 1889 war der "vertikale
Traum" des Architekten Alessandro Antonelli das
höchste gemauerte Gebäude Europas. Von einer
Plattform auf rund 85 Metern Höhe, zu der ein gläserner Aufzug durch die Kuppel hinauffährt, genießen Besucher bei schönem Wetter einen Postkartenblick auf Stadt und Alpen.
Die surreal erscheinende Architektur wirkt wie geschaffen für einen Film. Sie bietet das perfekte Ambiente für einen Rundgang durch die Kinogeschichte
und in der Tat beherbergt La Mole,
wie die Turiner das Bauwerk kurz
nennen, seit dem Jahr 2000 das
Nationale Filmkunstmuseum.
Dass sich Italiens schönstes Filmmuseum gerade in Turin befindet,
ist kein Zufall. Die piemontesische
Stadt war nicht nur die erste Hauptstadt, sondern auch die erste Filmmetropole Italiens, lange bevor in
Rom der Mythos Cinecittà entstand.
Im Innern der Mole erinnert eine
gigantische Moloch-Skulptur an
Giovanni Pastrones Film Cabiria von 1914, einem
der ersten Monumentalfilme der Stummfilmzeit. Am
Drehbuch arbeitete sogar der exzentrische Schriftsteller Gabriele D’Annunzio mit.
Doch bevor der Besucher zu dem Moloch ins Zentrum des labyrinthischen Museums vordringt, wird er
durch die Welt der optischen Täuschungen geführt.
Camera Obscura, Schattentheater, Kaleidoskope und
Anamorphosen, mithilfe derer verzerrte Bilder erst
in einem Spiegelzylinder erkennbare Gestalt annehmen, faszinierten schon die Menschen der Renaissance und des Barock. Vieles von dem, was in der
Mole Antonelliana ausgestellt ist, kann interaktiv
erkundet werden.
Die Erfindung der Fotografie wird gezeigt und wie
Pioniere wie Eadweard Muybridge in Bilderserien
lediglich die Illusion von Bewegung erzeugten, bis
dann Thomas Alva Edison und die Brüder Lumière
in den 1890er Jahren die ersten Filmprojektoren vorstellten und der Siegeszug des Kinos begann.
Die Architektur der Mole und das Ausstellungskonzept führen den Besucher in ein traumhaftes Labyrinth außerhalb von Zeit und Raum. Plötzlich betritt
man über eine frei schwebende Rampe den aufregendsten Teil der Mole. Man befindet sich irgendwo
zwischen Himmel und Erde, auf halber Höhe in der
großen Innenhalle des Gebäudes. Ein Regisseur hätte den Moment kaum besser inszenieren können.
Im Caffè Torino, einer nachgebildeten italienischen
Kaffeebar, laufen auf einer Leinwand Ausschnitte
von Filmen ab, in denen Turin Kulisse ist. Von dort
aus geht es weiter zu den anderen thematischen
„Kapellen“, die in beliebiger Reihenfolge besichtigt
werden können.
Die Fiktion des Films wird dort in
illusionären Räumen erfahrbar. Liebe und Tod erlebt man beispielsweise liegend auf einem roten
Samtbett, an dessen Baldachin Laszives gezeigt wird. Von dort aus
stolpert man weiter in Comic-,
Western- und Science-FictionFilme oder man verliert sich in
Spiegeln.
Wer schließlich von leichtem
Schwindel ergriffen wird, kann sich
mitten im Saal auf einer von den vielen bequemen
Liegen niederlassen, weitere Filmkostproben auf
zwei Großleinwänden zu sich nehmen oder einfach
die Augen schließen. Zwischendurch lohnt sich aber
immer wieder ein Blick in die Kuppel und auf den
langsam auf- und abgleitenden gläsernen Aufzug.
In regelmäßigen Abständen wird die Illusion dieser
Traumwelt durch weitere Sinnestäuschungen gesteigert. In die Kuppel projizierte Bilder und Töne erwecken den Eindruck, dass sie sich zu einem Sternenhimmel öffnet. Dann fahren auf einmal die Jalousien nach oben, der Raum wird einen Moment
lang von ganz realem Tageslicht erhellt. Doch schon
bald wird es wieder Nacht. Was Traum ist und was
Wirklichkeit, kann am Ende niemand mehr so genau
unterscheiden.
gekürzt und leicht verändert aus: ZEIT ONLINE - http://www.zeit.de/online/2009/30/turin-filmmuseum
Università
degli
Studi
di
Torino
Facoltà di lingue e letterature straniere
Sezione di Tedesco
Prova propedeutica
aa 2009/10: appello estivo
Aufgabenblatt
Textarbeit 3. Jahr trien. Turismo
Datum: 21.05.2010
Nachname: .................................................. Vorname: ….................................. Matr.: ……………...
I.
Beantworten Sie bitte mit eigenen Worten die folgenden Fragen zum Text!
1. Warum kann die Mole als einzigartiges Gebäude betrachtet werden?
2. Warum befindet sich das nationale italienische Filmkunstmuseum in Turin?
3. Welcher Bereich des Museums hat die Autorin des Artikels am meisten beeindruckt?
4. Warum meint die Autorin, dass in der Mole Traum und Wirklichkeit nur schwer voneinander
zu unterscheiden sind?
5. Welches Spektakel wiederholt sich regelmäßig unter der Kuppel?
II.
Aufgabe zur freien Textarbeit:
Ihre deutsche Freundin hat von der Mole gehört und möchte von Ihnen mehr über das Gebäude und
das in ihm untergebrachte Museum erfahren. Schreiben Sie ihr und informieren Sie sie auch über
geschichtliche Aspekte und interessante Ausstellungsstücke. Schreiben Sie auch, wie Sie das Museum finden und warum es sehenswert ist ( - oder warum eventuell nicht).
(Alternativ können Sie zu den genannten Punkten auch etwas über ein anderes Museum schreiben.)
Die Benutzung eines einsprachigen Wörterbuchs ist erlaubt.
Wenn Sie aus dem Lesetext wörtlich ganze Textpassagen abschreiben, wird Ihre Textarbeit nicht bewertet.
Textlänge: ca. 250-350 Wörter. Zählen Sie bitte alle Wörter
und schreiben Sie die Summe unter Ihren Text! Danke!
*** Lassen Sie bitte auf dem Arbeitsblatt einen breiten Korrekturrand (min. 2-3 cm)! ***
Schattentheater Anamorphose Guckkasten Camera obscura
Cyclorama
Laterna Magica
Nebelbilder
Lebensrad
erste Fotographie: Daguerrotypie
Praxinoscop (E. Reynaud)
Kaiserpanorama
Wundertrommel
Cinématographe
Abblätterbücher und Kinetoskop
Breve cronologia della Mole
Anno
1860 Appalto per la costruzione del tempio della Comunità Israelita torinese
1863 Inizio dei lavori su progetto dell'architetto novarese Alessandro
Antonelli. In seguito numerose modifiche e ampliamenti ad opera
dello stesso architetto.
Antonelliana
1869 Interruzione dei lavori a causa costi sempre più elevati.
1873 La Comunità Ebraica cede l'edificio, ancora in fase di costruzione, al Comune di Torino che, in un primo momento, decide di
destinare l’edificio a sede del Museo Civico, ma poi, alla morte di
Re Vittorio Emanuele II, pensa di destinarla a sede del Ricordo
Nazionale dell'Indipendenza Italiana.
1889 L’anno dopo la morte del architetto, inaugurazione come Museo
del Risorgimento e monumento nazionale.
1908 Completamento degli interni.
1931 I lavori di consolidamento rendono necessari rinforzi in calcestruzzo armato al interno della cupola.
1953 Un violento uragano fa precipitare al suolo la guglia.
1961 Per le celebrazioni del centenario dell'Unità d'Italia, ricostruzione della guglia con strutture metalliche
rivestite in muratura.
1964 Messa in esercizio del primo ascensore panoramico all'interno della grande aula.
1996 Recupero funzionale e restauro dell'edificio per destinarlo a sede del Museo del Cinema.
2000 Inaugurazione come nuova sede permanente del Museo Nazionale del Cinema.
Breve cronologia del Museo
Anno
1943 Maria Adriana Prolo dà inizio alla sua collezione.
Nazionale del Cinema
1953 Costituzione dell'Associazione Culturale del Museo del Cinema.
1954 Entra a far parte della Fédération International des Archives du Film (F.I.A.F.).
1958 Il Museo apre al pubblico nella sede di Palazzo Chiablese
(un'ala di Palazzo Reale).
1985 Palazzo Chiablese chiude per problemi di sicurezza.
1989 Inaugurazione del Cinema Massimo come multisala del
museo.
1991 Muore la fondatrice del Museo, Maria Adriana Prolo.
1991 Costituzione della Fondazione Maria Adriana Prolo - Museo Nazionale del Cinema
2000 Il Museo riapre al pubblico nella nuova sede della Mole Antonelliana.
2006 In occasione delle Olimpiadi invernali, parziale riallestimento del Museo