Programmheft_Il Trionfo - Hochschule für Künste Bremen

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Programmheft_Il Trionfo - Hochschule für Künste Bremen
Hochschule für Künste Bremen
IL TRIONFO DEL TEMPO
E DEL DISINGANNO
ORATORIUM IN ZWEI TEILEN HWV 46A (1707)
— VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL —
10. JULI 2016 / 20 UHR
UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE BREMEN
EINTRITT € 10 + 5 ERM.
hfk-bremen.de
alte-musik-bremen.de
EINLEITUNG
George Frideric Handel war spätestens
seit seiner italienischen Zeit ein international berühmter Komponist. Sein
Einfluss kann nicht überschätzt werden;
Händel war ein Modell für Generationen
von Komponisten, nicht nur in England,
wo schon kurz nach seinem Tod sein
Gesamtwerk zum ersten Mal herausgegeben wurde und er schon Zeit seines
Lebens zum musikalischen Nationalheld aufgestiegen war. Europaweit war
er im späten 18. und im 19. Jahrhundert
das Modell für den »klassischen Oratorienstil«, der Ernst und Erhabenheit
ausstrahlen sollte; Haydn verneigte
sich vor Händel und studierte seine
Werke; in seinen Oratorien versuchte
er, der Händelschen Größe nahezukommen. Mozart bearbeitete den Messiah
für zeitgenössische deutschsprachige
Aufführungen und erinnerte auch im
Schlussensemble seiner Oper Don
Giovanni (l’antichissima canzon: Questo
è il fin di chi fa mal) an den Stil Händels, Beethoven schrieb schon 1796
Händelvariationen (für Violoncello und
Klavier, WoO 45) – bezeichnenderweise auf einen Chor aus dem Oratorium Judas Macchabaeus; Höhepunkt
seiner Auseinandersetzung mit dem
»erhabenen Stil Händels« bildet aber
die Missa Solemnis. Brahms setzte
sich mit Händels Partituren auseinander, führte ihn auf und arbeitete an der
Gesamtausgabe Chrysanders mit. Die
unter Baron van Swieten einsetzenden Händel-Aufführungen in Wien, bei
denen auch Mozart mitwirkte, deuteten
den Komponisten vor allem in diesem
Sinn als Komponist des »Erhabenen«,
machten die deutschen Zeitgenossen
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des späten 18. Jahrhunderts mit seiner
Musik vertraut. Auch im 19. Jahrhundert galten die Oratorien Händels lange
als absolutes und quasi unerreichbares
Stilvorbild.
Als Händel im Herbst 1706 Hamburg
verließ, wo er seit 1703 am Opernhaus
tätg war, um nach Italien zu reisen, war
er knapp über 20. Er hatte aber schon
Erfahrung als Komponist gesammelt,
er hatte auch für das Hamburgische
Theater Opern komponiert – von diesen
Jugendwerken ist allerdings nur Almira
(1705) erhalten. Aus dieser Oper würde
er u.a. übrigens für Il Trionfo del Tempo
e del Disinganno eine Instrumental–
sarabande zur Arie »Lascia la spina«
umarbeiten; diese reflektierte er später
in seiner Oper Rinaldo als Arie »Lascia
ch’io piango«.
Die Italienreise Händels ging zunächst
über Florenz; sie führte ihn auch nach
Venedig und Neapel; bis zum Frühjahr
1710 blieb er in Italien. Im Januar 1707
traf er in Rom ein. Der Kontakt mit der
italienischen Oper, aber auch mit der
Kirchenmusik sowie der geistlichen
dramatischen Musik wurde zu einem
nachhaltigen Einfluss auf seine Kompositionsart. Die Italienreise erwies sich
somit als ein Glücksfall für den jungen
Komponisten, der die italienische Kompositionsart richtig »aufsaugte« und der
schnell von der adeligen Gesellschaft
mit Aufträgen für verschiedene Arten
von Vokalmusik – von Kantaten über
Opern bis hin zu Oratorien – hofiert
wurde.
In Rom fand er in Marchese, später
Principe, Ruspoli und in den Kardinälen Pietro Ottoboni und Benedetto
Pamphilj wichtige Gönner. Dort auch
konnte er neben weltlicher und geistlicher Kantaten seine ersten italienischen Oratorien schreiben: 1707 Il
Trionfo del Tempo e del Disinganno auf
Text von Pamphilj und 1708 La Resurezzione für Ruspoli. Il Trionfo wurde
entweder für die Fastenzeit oder bis
MaiJuni 1707 komponiert. Weder Aufführungsort noch -datum sind jedoch
überliefert, es existiert aber eine Direktionspartitur, die in Rom für Händel
angefertigt wurde und heutzutage in
der Santinisammlung in Münster ruht.
Am 14. Mai 1707 wurde eine Rechnung
ausgestellt für die Anfertigung dieser
Partitur und eines Stimmenmaterials,
die von Händel gegengezeichnet wurde.
Da Rechnungen gerne auch später
geschrieben wurden, ist nicht klar, ob
sie auf eine künftige oder vergangene
Aufführung hindeuten soll: die Fastenzeit würde sich viel eher anbieten
als Mai/Juni. Somit käme am ehesten
März 1707 als Aufführungszeit in Frage;
als vermutlicher Aufführungsort bietet
sich der Palast des Kardinals Ottoboni
an. Partitur und Material wurden von
Antonio Giuseppe Angelini als Kopist
abgeschrieben.
Der Titel des Oratoriums wird dort
aufgeführt als La Bellezza Raueduta
nel Trionfo del Tempo è dell’Disinganno
messo in Musica dal Sig Giorgio
Federico Hendel (dies entspricht dem
ursprünglichen Titel des Librettos;
hinzu kommt der Name des Komponisten). Es gibt allerdings weitere Kopistenrechnungen aus Dezember 1708
und Januar 1709 (u. a. zu Änderungen
in Stimmen, für eine Sinfonia usw.),
sodass man auch eventuelle spätere
(Wieder-)Aufführungen in Betracht
ziehen könnte, vielleicht sogar mit
Einfügungen/Änderungen, die nicht von
Händels Hand waren.
Da die erste Rechnung detailliert Auskunft gibt über die geleistete Arbeit,
wissen wir auch mehr oder weniger,
wie viele Sänger und Instrumentalisten mitwirken sollten: Neben den vier
Gesangssolisten gab es Stimmen für
ein Concertino von zwei (Solo-)Violinen
und ein Concerto Grosso (tutti) von drei
1. und zwei 2. Violinen, zwei Bratschen
und vier Bässen (4. Bassi di Concerto
Grosso); hinzu kamen noch zwei Oboen
(und Flöten). Der Generalbass wurde
von einem Cembalo bestritten. Denkbar ist außerdem, dass die vier Bässe
auch Fagott einschließen. Die in der
Sonata (nach dem Muster eines Concerto geschrieben) nach dem Rezitativ
Questa è la reggia mia der Piacere vorkommende Solostimme für Orgel, die
Händel wohl für sich selbst geschrieben
hat – sie ist teilweise ein Particell, das
weitere improvisierte Hinzufügungen
unterstellt – wurde wahrscheinlich auf
einem Positiv gespielt (Umfang E–c”);
ein solches stand z. B. in S. Lorenzo e
Damaso, Kardinal Ottobonis Titularkirche; es hatte 12 Register. Das Continuo
wurde übrigens auch in der Sonata, die
neben dem Orgelsolo auch solche von
Oboe und Violine hat, vom Cembalo
begleitet. Das Vergängliche, das Flüchtige der Musik unterstreicht hier das
Vergängliche des Reichs des Irdischen
Genusses.
Die erste Stimme des Concertino
wurde wohl von Corelli, dem Anführer
des Orchesters, gespielt; Mainwaring
schreibt in seiner 1760 erschienenen
Händelbiographie – die schon 1761 von
Mattheson ins Deutsche übertragen
wurde –, dass Händel die ursprünglich
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im französischen Stil komponierte
Ouvertüre eigens für Corelli, dem dieser
Stil fremd war, durch eine italienische
Sinfonia ersetzte. Dem Spiel Corellis
zollte Händel deutlich große Ehre; dies
kann man auch der entsprechenden
Violinstimme seines zweiten Römischen Oratoriums, La Resurrezione,
entnehmen. Händel trat selbst in Rom
ebenfalls als Instrumentalvirtuose auf
und muss sich mit den violinistischen
Möglichkeiten des älteren Kollegen
sicher auch auf seinem eigenen Gebiet
gemessen haben. Sicher ist, dass er
ihnen in seinen in Rom für ihn komponierten Soli hohes Tribut zollte.
Die solistischen Sängerrollen sind:
Bellezza (Sopran), Piacere (Sopran),
Disinganno (Alt) und Tempo (Tenor). Es
geht um allegorische Figuren, keine
reellen psychologisch ausgearbeiteten
»menschliche« Gestalten. Das Libretto
schrieb Kardinal Benedetto Pamphilj
unter seinem Schäfernamen in der
Römischen Accademia degli Arcadi,
»Fenizio«.
Auch nach Händels Weggang fand das
Werk weiter Verwendung, womöglich
ganz oder mit Teilen seiner Musik. 1725
gab es eine nicht erhaltene Fassung
desselben Pamphilj-Textes von Carlo
Cesarini (*1666; † nach 2.9.1741), der
vielleicht schon bei früheren Aufführungen Teile von Händels Werk bearbeitete.
Die Fassung von 1725 könnte ebenfalls
Musik von Händel beinhalten.
Die Komposition ist eindeutig ein Oratorium und keine moralische Kantate,
obwohl es kaum eine wirklich dramatische Geschichte gibt – dies wäre
eventuell ein Hinweis auf die Gattung
Kantate, da das Thema nicht biblisch
ist und die Figuren allegorisch sind.
Es gibt allerdings einige als Oratorium
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genannte Werke, die genau solche
Allegorien sind: bereits 1670 entstand
das Oratorio della Vita Humana (Text:
Giovanni Filippo Bernini, Musik: Giovanni Bicilli), in dem nur allegorische
Figuren auftreten; ein Sepolcro auf Text
von Nicolo Minato, L’eternità soggetta al
tempo mit allegorischen Figuren wurde
1683 von Antonio Draghi gesetzt. Ähnliche Vorbilder gibt es zwar nicht zuhauf,
jedoch kommen sie mit einigem Regelmaß vor. Oratorien mit teils biblischen
Gestalten und teils allegorischen Figuren sind häufiger als die rein allegorischen, dennoch sollte man den Umgang
auch mit reellen biblischen Personen
im Oratorium nicht unbedingt mit dem
Umgang mit dem Dramatischen eines
weltlichen Bühnenwerks vergleichen.
Das Drama spielt sich auf einer anderen Ebene ab, zumal in den allegorisch
zu verstehenden Oratorien, die oft eher
kontemplativ oder gar belehrend als in
einem direkt opernhaften Sinn dramatisch sind – auch wenn die Rezitative
und Arien nach dem Opernmuster komponiert sind. Das italienische Oratorium
hat allerdings des öfteren eine Besonderheit, das die Oper nicht hat: Es gibt
einen Chor, oft mit Kommentarfunktion.
Hauptperson in Trionfo del Tempo e del
Disinganno ist Bellezza, die Schönheit,
die sich zunächst mit Piacere, dem
(weltlichen) Vergnügen verbindet, im
Laufe des Oratoriums aber zur Einischt
kommt, dass alles Irdische vergänglich ist und somit zu Umkehr kommt
und sich der göttlichen Wahrheit verschreibt. Ihre Schlussarie, Tu del Ciel,
ministro eletto, zeigt von der Schreibart her die Wandlung, die Bellezza
durchgemacht hat und demonstriert
ihre Bekehrung. Die vier Charaktere
bilden zunächst zwei widersprüchliche Zweierpaare: Bellezza und Piacere
einerseits und Tempo (Zeit) und Disinganno (Enttäuschung, im Sinne einer
Ent-Täuschung; nicht umsonst wird in
der englischen Bearbeitung das Wort
Truth verwendet), wobei der Idee der
Verführung und des Vergnügens diese
der Bekehrung, der Reue und der Büße
entgegengesetzt wird. Vergils »et fugit
inreparabile tempus« liegt sicher mit
zugrunde bei der »Bekehrung« der
Bellezza, von Il voler nel fior degl’anni
zur Erkenntnis, dass der von Bellezza
nicht als betrüglich erkannte fido specchio (der treue Spiegel) des Anfangs zu
einem infido, untreuen, wird und dass
nur der vero specchio immortal der
Vanitas des irdischen Spiegels entgegengesetzt werden kann.
Zur allegorischen Darstellung der dramatis personæ im Libretto kommt eine
entsprechende farbenreiche musikalische Deutung, die sich sowohl in der
Wahl der Tonarten als in der Instrumentierung der Arien zeigt. Einzelne
Charaktere haben bestimmte Grundtonarten, der Einsatz von (Solo-)Instrumenten ist der Bedeutung des Textes
angepasst. Die unterschiedlichen Situationen und Charaktere werden musikalisch manchmal exuberant, manchmal
unter extremer Zurückhaltung bildhaft untermalt. Dabei mischt Händel
gekonnt das, was er in Deutschland
gelernt und als Erfahrung gesammelt
hat mit den italienischen musikalischen Herangehensweisen, die er auch
in persönlichen Bekanntschaften met
wichtigen Römischen Komponisten
kennenlernte.
generellen musikalischen Offenheit; die
jugendliche Frische, die fast unbändige
oder zumindest ungebundene charakterisieren seine Musik dieser Zeit, nicht
nur die dramatische. Auch die beiden
römischen Oratorien, Trionfo del Tempo
und Resurrezione zeigen dies. Zeit seines Lebens schöpfte Handel aus dieser
italienischen Quelle, aus dem italienischen Frühwerk wird vieles später
wiederverwendet. Mehrere Sätze auch
aus Il Trionfo del Tempo wurden in späteren Werken adaptiert und für sie teils
umgeschrieben, darunter La Resurrezione, die Brockespassion, Rinaldo, Floridante, Agrippina, Parnasso in Festa,
Radamisto, Amadigi, Muzio Scevola,
Deborah und einige andere mehr. Il Trionfo del Tempo als erstes (italienisches)
Händelsches Oratorium hat außerdem
eine Geschichte über 1707 hinaus:
als Il Trionfo del Tempo e della Verità
(HWV 46b) fand eine stark überarbeitete
Fassung in drei (statt der ursprünglich
üblichen zwei Teilen eines italienischen
Oratoriums) Teilen am 23. März 1737
im Theatre Royal, Covent Garden seine
Uraufführung. Stärker umgestaltet,
aber mit den meisten Nummern der
beiden italienischen Fassungen, schrieb
er als letztes oratorisches Werk 1757
The Triumph of Time and Truth, dessen Uraufführung am 11. März 1757
stattfand.
Text: Greta Haenen
Händels italienische Zeit (1706–1710) ist
eine Zeit des jugendlichen Aufbruchs,
des Experimentierens, des Kennenlernens, der Auseinandersetzung mit
neuen musikalischen Idiomen und der
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PROGRAMM
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685—1759)
Il trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 46a (1707)
Oratorium in zwei Teilen
Libretto von Benedetto Cardinal Pamphilj
PARTE PRIMA
Sonata del ouvertura
1. Aria Belezza: Fido specchio
1a. Recitativo Piacere/Belleza: Io che sono il piacere
2. Aria Piacere: Fosco genio
2a. Recitativo Tempo/Disinganno: Ed io che il tempo sono
3. Aria Disinganno: Se la bellezza
3a. Recitativo B/P/D/T: Dunque si prendan l’armi
4. Aria Belezza: Una schiera di piaceri
4a. Recitativo Tempo: I colossi del sole
5. Aria Tempo: Urne voi
6a. Recitativo Belezza/Disinganno: Della vita mortale
7. Aria Belezza: Un pensiero nemico di pace
9a. Recitativo Piacere: Questa è la reggia mia
10. Sonata e Recitativo Belezza
11. Aria Piacere: Un leggiadro giovinetto
13. Aria Disinganno: Crede l’uomo
13a. Recitativo Tempo: Quanto chiude la terra
14. Aria Tempo: Folle dunque
PARTE SECONDA
15a. Recitativo Tempo: Se del falso Piacere
17. Aria Belezza: Io sperai
17a. Recitativo Piacere: Tu vivi invan dolente
18. Aria Piacere: Tu giurasti
20a. Recitativo Tempo: È un ostinato errore
21. Aria Tempo: È ben folle quel nocchier
21a. Recitativo Belezza: Dicesti il vero
22. Quartetto B/P/D/T: Voglio Tempo
22a. Recitativo Belezza/Disinganno: Presso la reggia
23. Aria Piacere: Lascia la spina
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23a. Recitativo Bellezza/Disinganno: Con troppo chiare note
24. Aria Belezza: Voglio cangiar desio
27. Recitativo Belezza: Sì bella penitenza
28. Duetto Disinganno/Tempo: Il bel pianto
28a. Recitativo Belezza: Piacer, che meco già vivesti
29. Aria Piacere: Come nembo
30. Recitativo Belezza: Pure del cielo
31. Aria Belezza: Tu del ciel
SOLIST*INNEN DER HFK BREMEN
Belezza
Piacere
Disinganno
Tempo
Kerstin Dietl, Réka Kristóf
Aeneas Humm, Réka Kristóf, Anne Richter
Nina Böhlke, Tobias Hechler
Enrico Busia, Christian Volkmann
BAROCKORCHESTER DER HFK BREMEN
Violine 1
Violine 2
Viola
Violoncello
Kontrabass
Fagott
Oboe
Blockflöte Orgel/Cembalo
Laute
Franciska Anna Hajdu (Solo), Laura Fierro Rodriguez,
Julia Krikkay, Amy Shen, Maria Carrasco Gil,
Luis Pinzon Acosta (Solo), Vladyslav Snadchuk
Vinicius De Moraes Nogueira, Sevastyana Leonova
Devid Agaiarov, Johanna Rodeck-Martynchuk
Barbara Hartrumpf (Solo), Neda Moshrefizadeh,
Diego Rojas González
Rodolfo Ventorim
Ester van der Veen
Motoko Matsuda-Jaser, Petra Václavíková,
Ester van der Veen, Petra Václavíková
Heejin Kim, Sara Johnson, Torsten Übelhör
Jakub Mitrik, Sergio Coto Blanco
Coaching
Torsten Übehlhör
Leitung
Thomas Albert, Gemma Bertagnolli
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LIBRETTO
Sonata
Allegro – Adagio – Allegro
PARTE PRIMA
Bellezza
Fido specchio, in te vagheggio lo
splendor degl’anni miei, pur un dì mi
cangerò.
Tu sarai sempre qual sei, io qual sono
e in te mi veggio, sempre bella non
sarò.
Schönheit
Treuer Spiegel, in dir bewundere ich die
Pracht meiner jungen Jahre: Doch ich
werde einst verändert sein.
Du wirst immer bleiben, wie du bist, ich
bin, wie ich in dir mich sehe; ich werde
nicht immer schön sein.
Piacere
Io, che sono il Piacere,
giuro che sempre sarai bella.
Vergnügen
Ich bin das Vergnügen,
ich schwöre, du wirst immer schön sein.
Bellezza
Ed io, che sono la Bellezza, giuro di
non lasciarti, e se manco di fede
importuno dolor sia mia mercede.
Schönheit
Und ich, ich bin die Schönheit, ich
schwöre, dich nicht zu verlassen: Und
wenn ich mein Versprechen breche, soll
lästiger Schmerz mein Lohn sein.
Piacere
Fosco genio, e nero duolo mai non
vien per esser solo, perchè un sol,
mille ne fa.
Chi l’impero
lor non toglie dal pensiero giorno lieto
non avrà.
Vergnügen
Ein finsterer Geist, ein düsterer Schmerz
kommt niemals allein, weil ein einziger
tausend neue schafft.
Wer ihre Tyrannei
nicht aus seinen Gedanken verbannt,
wird nie einen frohen Tag erleben.
Tempo
Ed io, che ’l Tempo sono, …
Zeit
Und ich, ich bin die Zeit …
Disinganno
… unito al Disinganno, …
Erkenntnis
… mit der Erkenntnis vereint …
Tempo
… discoprirò, che la Bellezza è un
fiore…
Zeit
… ich werde zeigen, dass die Schönheit
eine Blume ist …
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Disinganno
… che in un sol giorno è vago e bello,
e more.
Erkenntnis
… die nur einen Tag zart und schön ist
und stirbt.
Se la bellezza perde vaghezza, se
cade o more non torna più.
E un sol momento ride contento
il vago fiore di gioventù.
Wenn die Schönheit ihren Liebreiz verliert,
wenn sie welkt oder stirbt, kehrt sie nicht
wieder. Nur einen Augenblick lacht voller
Glück die zarte Blume der Jugend
Piacere
Dunque si prendan l’armi …
Vergnügen
So greifen wir denn zu den Waffen …
Bellezza
e si vedrà quali più forza avranno:
Schönheit
… und werden sehen, wer die größere
Macht hat:
Piacere
ll Piacer, …
Vergnügen
Das Vergnügen …
Bellezza
… la Bellezza, …
Schönheit
… die Schönheit, …
Tempo
… il Tempo, …
Zeit
… die Zeit, …
Disinganno
… il Disinganno.
Erkenntnis
… die Erkenntnis.
Bellezza
Una schiera di piaceri
pose in guardia i miei pensieri,
l’altra meco pugnerà.
Si vedrà se del Tempo i morsi altieri
san rapir la mia beltà.
Schönheit
Ein Heer der Freuden habe ich meinen
Gedanken als Wache gegeben das andere
wird mit mir kämpfen. Wir werden sehen,
ob mir die mächtigen Bisse der Zeit
meine Schönheit rauben können.
Tempo
I colossi del sole
per me caddero a terra,
e una frale beltà meco fa guerra?
Zeit
Die großen Statuen des Sonnengotts
fielen durch mich zu Boden: und eine
vergängliche Schönheit erklärt mir den
Krieg?
Ihr Urnen, die ihr so viele Schöne in euch
schließt öffnet euch, zeigt mir, ob von
ihnen in euch ein wenig Licht geblieben
ist.
Urne voi, che racchiudete tante belle,
apritevi, mostratemi se di quelle
qualche luce in voi restò.
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Ma chiudetevi:
sono larve di dolore, sono scheletri
d’orrore ch’il mio dente abbandonò.
So schließt euch: Schatten des
Schmerzes, schreckliche Gerippe sind es,
die mein Zahn zurückgelassen hat.
Disinganno
Della vita mortale,
scorre un guardo il confine.
Pur di tempo sì breve
voi l’aurora vedete, e non il fine.
Erkenntnis
Ein Blick genügt,
die Spanne des Lebens zu ermessen.
Doch selbst in einer so kurzen Zeit seht
ihr nur den Morgen, nicht das Ende.
Bellezza
Il Tempo non si vede;
nacque per gioco sol di folle arciero
ed è solo crudel per chi gli crede.
Schönheit
Die Zeit ist nicht zu sehen; sie entstand
durch den Scherz eines tollen Bogenschützen und ist nur zu denen grausam,
die ihr glauben.
Piacere
Un pensiero nemico di pace fece il
Tempo volubile edace e con l’ali la
falce gli diè.
Nacque un altro leggiadro pensiero
per negare sì rigido impero
ond’il Tempo più tempo non è.
Vergnügen
Ein dem Frieden feindlicher Gedanke
machte die unbeständige Zeit gefräßig
und gab ihr mit den Flügeln die Sense.
Ein anderer, leichterer Gedanke entstand,
die so strenge Tyrannei zurückzuweisen,
weshalb die Zeit nicht mehr Zeit ist.
Piacere
Questa è la reggia mia: vagheggiami
diviso in varie forme.
Coronato di rose,
mira scolpito in bianco marmo eletto
leggiadro stuol di giovanetti erranti.
Mira quello che dorme, ai papaveri
unite
l’edere fresche a lui fanno corona.
Molto crine è disciolto e non si cangia
o per pensier s’imbianca.
Vergnügen
Das ist mein Palast, bewundere mich
in vielerlei Gestalt.
Sieh, von Rosen umkränzt, in feinsten
weißen Marmor gehauen, eine
gutgelaunte Schar junger Leute.
Sieh jenen, der dort schläft:
Mohnblumen, geflochten in grünen Efeu,
bilden seine Krone, sein dichtes Haar ist
gelöst, verfärbt sich nicht, wird nicht weiß
von sorgenvollen Gedanken.
Poi dalla parte manca
vedi il dolore in nera pietra espresso
col riso al labbro un bel garzon
l’uccide.
L’altro, ch’è presso a lui, col fiero
ciglio guarda le soglie della reggia,
e dice, ire pallide cure, ite in esiglio.
Dann auf der linken Seite, sieh den
Schmerz, auf schwarzem Stein, lächelnd
erschlägt ihn ein schöner Jüngling.
Ein anderer, ihm nahe, bewacht mit
stolzem Blick die Tore meines Palasts
und spricht: »Weicht, bleiche Sorgen,
schert euch fort.«
Sonata et Recitativo Belezza
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Bellezza
Taci: qual suono ascolto?
Schönheit
Schweig: Welche Töne höre ich?
Piacere
Un leggiadro giovinetto bel diletto
desta in suono lusinghier.
E vuol far con nuovo invito che l’udito
abbia ancor il suo piacer.
Vergnügen
Ein anmutiger Jüngling weckt Entzücken
mit schmeichelnden Klängen.
Und möchte aufs Neue lockend dem Ohr
Freude bereiten.
Disinganno
Crede l’uomo ch’egli riposi quando
spiega i vanni occulti.
Ma se i colpi sono ascosi, chiari
poi sono gl’insulti.
Erkenntnis
Die Menschen glauben, die Zeit schlafe,
wenn sie ihre verborgenen Schwingen
ausbreitet. Auch wenn ihre Hiebe nicht
zu sehen sind, sind ihre Beleidigungen
deutlich.
Tempo
Quanto chiude la terra è regno mio.
Se me veder non vuoi,
pensa di farti in Cielo un’alma sede, in
Cielo, ov’io non giungo,
e dove bella Eternità risiede.
Fa di me miglior uso,
che se il Piacer t’inganna, con tardo
pentimento
mi chiamerai, ed io dirò, non sento.
Zeit
Was auch immer die Erde umfasst, ist
mein Reich. Wenn du mich nicht sehen
willst, suche dir im Himmel einen
erhabenen Platz zu bereiten; im Himmel,
wohin ich nicht gelangen werde und wo
die schöne Ewigkeit wohnt.
Nutze mich besser, denn wenn das
Vergnügen dich täuscht, wirst du mich
mit später Reue rufen, und ich werde
sagen: »Ich höre dich nicht.«
Folle, dunque tu sola presumi che
non voli più il Tempo per te?
Vó per mari, per monti, per fiumi;
chiuse rocche fra bellici orrori,
lieti alberghi di rozzi pastori
solo ardito trascorro col piè.
Du Närrin, du allein nimmst also an, für
dich enteile die Zeit nicht?
Ich ziehe durch Meere, Berge, Flüsse,
feste Felsen; die Schrecken des Krieges,
die heiteren Hütten urwüchsiger
Hirten durchquere allein ich kühnen
Fußes.
Bellezza
Se non sei più ministro di pene, per
vedere ov’è il vero piacere
la tua scorta fedel seguirò.
Schönheit
Wenn du keine Schmerzen mehr bringst,
werde ich getreulich deiner Führung
folgen, um zu sehen, wo die wahre
Freude wohnt.
Piacere
Non lasciare la strada fiorita,
tu non sai qual sentiero t’addita.
Vergnügen
Verlasse die blumengeschmückte Straße
nicht: Du weißt nicht, welcher Weg dir
bestimmt ist
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Disinganno, Tempo
Se ti vanti piacere sincero,
perchè fuggi lo specchio del vero?
Erkenntnis, Zeit
Wenn du dich wahrer Freuden rühmst,
warum fliehst du den Spiegel der
Wahrheit?
Piacere
Io preparo presenti contenti,
e non offro un’immagin di bene ch’agli
eroi per idea s’inventò.
Vergnügen
Ich sorge für Behagen im Augenblick
und biete das Gute nicht als ein
Traumbild,das für Helden ersonnen
wurde.
PARTE SECONDA
Tempo
Se del falso piacere
vedesti già la favolosa scena,
del teatro del vero
ecco, il velo io discopro.
Osserva, e mira,
mira colei che Verità s’appella;
vedrai che non s’adorna, e sempre è
bella.
Con bianca veste cinta, mira come si
volge al Sole eterno, e quello specchio
mira che a frale sguardo, ed all’uman
pensiero,
il falso rende al falso, il vero al vero.
Zeit
Da du die märchenhafte Bühne
der falschen Freude gesehen hast,
werde ich nun zum Theater der Wahrheit
den Vorhang öffnen.
Schau sie dir an, sie, die sich Wahrheit
nennt; du wirst sehen, dass sie sich nicht
schmückt und immer schön ist.
Sieh, wie sie sich, in weiße Gewänder
gehüllt, zur ewigen Sonne wendet
und sieh auch diesen Spiegel, der dem
scheuen Blick und dem Denken der
Menschen das Falsche als falsch und das
Wahre als wahr zeigt.
Bellezza
Io sperai trovar nel vero
il piacer, né il veggio ancora.
Anzi il mio fato severo
si contrista alla sua vista
e si perde o si scolora.
Schönheit
lch hoffte, in der Wahrheit die Freude
zu finden, doch ich sehe sie noch nicht.
Vielmehr lass: mein herbes Schicksal
mich bei ihrem Anblick traurig werden,
zweifeln und erbleichen.
Piacere
Tu vivi invan dolente, se mi cerchi e
mi chiami, io son presente.
Vergnügen
Du leidest vergeblich, wenn du mich
suchst und rufst, bin ich da.
Tu giurasti di mai non lasciarmi,
o il dolore che sia tua mercede.
Se risolvi di più non amarmi,
sai la pena a chi manca di fede.
Du hast geschworen, mich nie zu
verlassen, oder Schmerz wäre dein Lohn.
Wenn du beschließt, mich nicht mehr
zu lieben, wirst du wie alle Abtrünnigen
bestraft.
12
Tempo
È un ostinato errore
lasciar sicuro duce
che il piede errante a buon
cammino ha scorto.
Teco è Tempo, e il Consiglio, e
presto il porto.
Zeit
Es ist ein ständig wiederkehrender
Fehler, auf den sicheren Führer zu
verzichten, der die irrenden Schritte auf
einen guten Weg gelenkt hat.
Bei dir ist die Zeit und der Rat, und
der Hafen ist nah.
È ben folle quel nocchier
che non vuol cangiar sentier
e conosce il vento infido.
Navicella benchè adorna,
torna, torna,
finchè hai tempo, torna al lido.
Sehr töricht ist der Steuermann,
der seinen Kurs nicht ändern will
und dem launischen Wind begegnet.
O Schiff, auch wenn du gut gerüstet bist,
kehre um, kehre um, solange du Zeit
hast, kehre ans Ufer zurück.
Bellezza
Dicesti il vero, e benchè tardi intesi.
Ma pur nel mio cordoglio,
con riflesso di duol, voglio e non
voglio.
Schönheit
Du sagst die Wahrheit, und endlich
verstehe ich. Doch wenn ich in meinem
Kummer meine Sorgen betrachte, dann
will und will ich nicht.
Voglio Tempo per risolvere …
Ich will Zeit, um zu entscheiden …
Tempo
Teco è il Tempo …
Zeit
Bei dir ist die Zeit …
Disinganno
ed il Consiglio …
Erkenntnis
und der Rat …
Piacere
ma il Consiglio è suo dolor.
Vergnügen
Doch der Rat bringt ihr den Schmerz.
Tempo
Pria ch’io ti converta in polvere,
segui il ben …
Zeit
Bevor ich dich in Staub verwandle,
folge dem Guten …
Disinganno
fuggi il periglio …
Erkenntnis
fliehe die Gefahr …
Piacere
tempo avrà per cangiar cor.
Vergnügen
Zeit wirst du haben, deinen Sinn zu
ändern.
Bellezza
Presso la reggia ove il Piacer risiede
giace vasto giardino.
Schönheit
Nahe dem Palast, wo das Vergnügen
wohnt, liegt ein weiter Garten.
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Ivi torbido rio si muove appena
per aura densa e grave;
dimmi, quel rio, d’onde deriva?
Dort quält sich ein düsterer Strom
durch die dichte und schwere Luft;
sag mir, dieser Fluss, wo entspringt er?
Disinganno
Ascolta. Deriva da quei pianti
che sparge il mondo insano,
e formano quell’aura
gravi e densi sospir di folli amanti.
Erkenntnis
Höre. Er entspringt aus jenen Tränen,
welche die törichte Welt weint,
und die tiefen und vollen Seufzer
liebender Narren schaffen diese Luft.
Bellezza
Giunge quel rio nel mar?
Schönheit
Erreicht dieser Fluss das Meer?
Disinganno
Manca per via,
perchè il suo fine, e il buon
sentiero oblia.
Erkenntnis
Er verfehlt seinen Lauf,
weil er sein Ziel und den sicheren
Weg vergisst.
Bellezza
Ed il pianto de’ giusti?
Schönheit
Und die Tränen der Rechtschaffenen?
Disinganno
Ha stille che in vederle sembrano vili,
e pure in ciel son perle.
Erkenntnis
Sie sind Tropfen, die nichtig scheinen,
wenn man sie sieht, doch im Himmel
Perlen.
Piacere
Lascia la spina,
cogli la rosa;
tu vai cercando
il tuo dolor.
Canuta brina
per mano ascosa,
giungerà quando
nol crede il cor.
Vergnügen
Lass die Dornen,
pflücke die Rose;
du bist auf der Suche
nach deinem Schmerz.
Weißer Reif
von verborgener Hand
stellt sich ein, wenn es
dein Herz nicht erwartet.
Bellezza
Con troppo chiare note
la Verità mi chiama.
Disinganno cortese,
dello specchio del vero
deh! fa ch’io veggia un’altra volta
il lume.
Schönheit
Mit zu deutlichen Tönen
ruft mich die Wahrheit.
Freundliche Erkenntnis,
ach, lass mich noch einmal
das Licht im Spiegel
der Wahrheit sehen.
Disinganno
Eccolo, è pronto.
Erkenntnis
Hier ist sie, für dich bereit.
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Bellezza
Addio, Piacere, addio.
Schönheit
Leb wohl, Vergnügen, leb wohl.
Voglio cangiar desio
e voglio dir, mi pento,
non dir, mi pentirò.
Quando mancar mi sento,
non voglio dar a Dio
quello che più non ho.
Ich will mein Begehren ändern,
ich will sagen: »Ich bereue«,
nicht sagen: »Ich werde bereuen.«
Wenn ich fühle, dass ich sterbe,
will ich Gott nicht geben,
was ich nicht mehr habe.
Sì, bella Penitenza,
mentre io spargo pentita amaro
pianto porgimi irsuto ammanto,
e mentre io getto i fior,
dammi le spine.
In romito confine
vivrò, ma sempre sola,
che deve solo in solitari chiostri,
mostro di vanità, viver fra i mostri.
Ja, schöne Reue, während ich reuevoll
bittere Tranen weine,
reiche mir das Büßergewand,
und während ich die Blumen wegwerfe,
gib mir die Dornen.
An einsamen Orten werde ich leben, doch
immer allein, denn ein Ungeheuer der
Eitelkeit muss unter Ungeheuern leben,
allein und abgeschieden
Disinganno, Tempo
Il bel pianto dell’aurora
che s’indora, è una perla in ogni fior.
Pur men grato è quell’umore
di quel pianto, che in un core
già pentito, apre il dolor.
Erkenntnis, Zeit
Die schönen Tränen des Morgens,
der in Gold erglüht, sind Perlen in den
Blumen. Doch weniger angenehm ist die
Nässe jener Tränen, die der Schmerz
in einem Herzen weckt, das schon bereut.
Bellezza
Piacer, che meco già vivesti,
il vero tu mira ancora in questo
specchio o vola
sì lontano da me,
che del tuo vil natale
io mai più non rammenti il quando
e il come, e di te perda e la memoria
e il nome.
Schönheit
Freude, die du bereits mit mir lebtest,
betrachte noch einmal in diesem
Spiegel die Wahrheit
oder entferne dich von mir,
damit ich nie mehr an das Wann
und das Wie deines niedrigen Standes
erinnert werde und die Erinnerung an
dich und deinen Namen verliere.
Piacere
Come nembo che fugge col vento,
da te fuggo sdegnato e severo.
Se l’inganno è il mio solo alimento
come viver io posso nel vero?
Vergnügen
Wie die Wolke vor dem Wind flieht, so
fliehe ich dich zornig und ernst. Wenn die
Täuschung meine einzige Nahrung ist,
wie kann ich dann in der Wahrheit leben?
Bellezza
Pure del cielo intelligenze eterne,
che vera scuola a ben amare aprite,
Schönheit
Reine und ewige Wesen des Himmels,
die ihr lehrt, was reine Liebe ist,
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udite, angeli, udite il pianto mio,
e se la Verità dal Sole eterno
tragge luce immortale, e a me lo
scopre, fate che al gran desio
rispondanl’opre.
hört, ihr Engel, hört mein Weinen
und Klagen, und wenn die Wahrheit von
der ewigen Sonne ihr unsterbliches Licht
empfängt und mir enthüllt, lasst mich
tun, was ich so sehr ersehne.
Tu del ciel ministro eletto
non vedrai più nel mio petto
voglia infida, o vano ardor.
E se vissi ingrata a Dio,
tu custode del cor mio
a lui porta il nuovo cor.
Du, erhabene Dienerin des Himmels,
wirst nie mehr in meiner Brust treuloses,
eitles Begehren entdecken.
Und wenn ich Gott nicht geachtet habe,
wirst du als Wächterin meinesHerzens
ihm das neue Herz bringen.
Hochschule für Künste Bremen
Künstlerisches Betriebsbüro Musik
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Gestaltung | Anika Hartmann
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