tanzkalender 11-12/2010
Transcript
tanzkalender 11-12/2010
tanzraum berlin www.tanzraumberlin.de 11-12/2010 Ein Dorf mit etwas anderen Bewohnern – im VILLAGE zelebriert sich die diesjährige Tanznacht. Foto: MG Die Berliner Tanz szene blickt auf einen Tanzstandort im Wedding S. 2 Kerstin Zillmer blickt in ihrem Bildband hinter die Kulissen des Staatsballetts Berlin S. 11 Antonia Baehr blickt in ihrer neuen Performance in Gesichter S. 13 Kalender: Alle Tanz veranstaltungen in Berlin und Umgebung S. 7 betrachtung editorial Wer arbeitet nicht gerne unter optimalen Bedingungen? Doch eigentlich jeder. Auch Tän zer und Choreografen. Nur dass Berlins Tanz schaffende davon bis vor nicht allzu langer Zeit nur träumen konnten. Adäquate Räume, funktionierende Technik, die Möglichkeit zum Proben und Präsentieren gleichzeitig – alles keine Selbstverständlichkeit. Doch langsam beginnt sich etwas zu ändern. Immer mehr Tanzstandorte entstehen, die vor allem auf die Bedürfnisse der Künstler zugeschnitten sind. Leuchtendes Beispiel – die frisch sanierten Uferstudios, denen wir uns in dieser Ausgabe besonders widmen wollen. Jetzt aber wirklich! Berlins Tanzszene hat einen frisch umgebauten Standort Bereits mit Perfect Wedding präsentierte sich der Ort nach zwei Jahren der Zwischennutzung in neuem Glanz. Und das Gebilde wächst wei ter, das nicht weniger sein will als eine neue kommunikative Schnittstelle für zeitgenössi schen Tanz in Berlin. Dass die Uferstudios einmal ein schöner, bezie hungsweise nutzbarer Ort werden würden, dar an hat der Choreograf Clint Lutes bis vor einigen Monaten nicht mehr geglaubt. In tanzraumberlin erzählt er warum. Tobias Schwartz erklärt, warum es einige Zeit dauern musste, bis die Uferstudios wurden, was sie sind. Und schreibt außerdem von einem verschworenen Künstler dorf, in das die sechste Ausgabe der Tanznacht das Gelände im Wedding verwandeln will. Auch von anderen spannenden Orten soll in dieser Ausgabe die Rede sein. Von der Galerie unter Berlin. Von Sidi Larbi Cherkaouis imaginä rem „BABEL [words]“. Und vom Staatsballett – hinter den Kulissen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Elisabeth Wellershaus 2 Die Performer kratzen bereits an den Fensterscheiben – ein kurzer Blick ins Studio 2 Text: Tobias Schwartz Schriftsteller und Kulturjournalist Mit Tanz hatten die Anwohner rund um die ehe maligen Hauptwerkstätten der BVG im Wedding/ Gesundbrunnen bislang wenig am Hut, eher gar nichts. Aber genau dort, nahe dem U-Bahnhof Pankstraße, zwischen Falafelbuden und Ramsch läden, Eckkneipen und Spielkasinos, an der ver steckt vorüber fließenden Panke gelegen, erstreckt sich ein riesiges, fast 10.000 Quadratmeter großes Areal. In dessen bislang ausgestorbenen und dem Verfall ausgesetzten Hallen und Werkstätten wird fortan die Berliner Tanzszene toben. Denn die Ufer studios für zeitgenössischen Tanz wollen Ressour cen bündeln für die bislang über die ganze Stadt verteilte Szene. Derzeit herrscht noch Baustellenatmosphäre. Ein wenig wirkt es, als wäre ein riesiges Raumschiff gelandet. Die ersten Neugierigen aber wagen sich schon vor, um dieses „außerirdische“ Tanzvolk zu bestaunen, das zumindest nicht aus ihrer Welt stammt. „Die Leute kommen und gucken“, erklärt Barbara Friedrich, Urgestein der Berliner Tanzszene und Geschäftsführerin der Uferstudios GmbH. „Wir haben ein paar Nachbarn, die kommen regelmäßig, um den Baufortschritt zu kontrollieren. Auch als wir die erste Vorstellung hier hatten, waren zwei hand voll Leute aus der direkten Nachbarschaft gekom men.“ Dass die Uferstudios zu abgelegen sein Foto: hehe könnten, findet sie nicht, allenfalls sei der Eingang ein bisschen schwer zu finden. „Die Vorstellungen vom Festival Perfect Wedding beispielsweise waren gut besucht. Offensichtlich finden die Besucher also irgendwie her. Aber natürlich ist der Ort noch nicht richtig eingeführt, das wird auch noch eine ganze Weile dauern, bis es sich wirklich herumgesprochen hat.“ Trotz Baustelle herrscht in den Uferstudios längst reger Betrieb. Einige Studios sind noch nicht ganz fertig, in anderen finden bereits Proben statt oder Gruppen sitzen darin zusammen und konferieren. Auch eine Gemeinschaftsküche wird es geben, in der die Künstler in den Arbeitspausen zusammen sitzen und sich austauschen können. Nicht ohne Stolz führt Barbara Friedrich, die von einigen liebevoll die „Mutter der Berliner Tanzsze ne“ genannt wird, Besucher über das weitläufige Gelände. 14 Studios sind es geworden, in denen bereits Tänzer aus aller Welt, und besonders aus Berlin, unter idealen Voraussetzungen arbeiten und Projekte realisieren können. An einem Arbeitsort, der auch die Möglichkeiten zur Präsentation birgt. Die unterschiedlich großen Uferstudios verfügen über ein ausbaufähiges Licht- und Ton-Equipment sowie Besuchertribünen. Mit Perfect Wedding hat man bereits ein Festival erfolgreich hinter sich gebracht. 10 Jahre Two Fish und die Tanznacht Berlin, die schon vor zwei Jahren hier stattfand, stehen als nächstes an. tanzraumberlin | 11-12/2010 Derzeitig alleiniger Gesellschafter der Uferstudios GmbH ist die Tanzfabrik Berlin, die ihren alten Kreuzberger Standort behalten wird und mit ihren zwei hier angemieteten Studios eine längst benö tigte Erweiterung erhält. „In erster Linie sind die Studios für uns neue Arbeitsräume, die gute Büh nenausstattung ist ideal für die Künstler“, sagt Ludger Orlok von der Tanzfabrik Berlin, der hier fast täglich anzutreffen ist und für den die Verknüpfung von zwei Standorten zu einer kleinen Herausforde rung wird. „Es ist für uns spannend, diese Verknüp fung auszubauen. In Kreuzberg wird es weiterhin den Schwerpunkt Kurs-Programm und Ausbildung geben, in die Uferstudios verlagern wir die künst lerische Produktion und die dazu notwendigen Vorbereitungen. Bei uns gibt es viele Schüler, junge Tanzwütige, die sehr fleißig sind, schon bei Perfect Wedding mit dabei waren und sich sehr über die neuen Möglichkeiten freuen.“ „Produktion, Information und Ausbildung“ sind die Bereiche, die in den Uferstudios verschmelzen sol len. Nationale und internationale Vernetzungen will man schaffen, die wiederum künstlerische als auch finanzielle Synergien ermöglichen. Die Förderung des Austauschs von Künstlern, Kulturschaffenden, Studierenden und Publikum haben sich die Initiato ren auf die Fahnen geschrieben. Es geht ihnen um langfristige Entwicklungschancen, um Nachhaltig keit. Als feste Mieter mit im Boot sitzen neben der Tanzfabrik Berlin die Informationsstelle Tanzbüro Berlin sowie das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz (HZT), das einen Mietvertrag zunächst auf fünf Jahre abgeschlossen hat. Das junge HZT unterrich tet zeitgenössischen Tanz und Choreografie, ein Angebot, das in einer tanzschwangeren Stadt wie Berlin bis vor 2006 absurderweise nur der Diplom studiengang Choreographie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch bereithielt. Ansonsten stehen die Studios zur temporären Vermietung an Choreografen, Tänzer oder Kompanien frei. Zusätz liche fünf kleinere Räume können von Künstlern als Vorbereitungsraum oder Büro gemietet werden. „Da ist der Plan, die Räume für je zwei Jahre zu ver mieten, so dass es eine Fluktuation gibt, aber man hier auch ein bisschen sesshafter werden kann“, erklärt Barbara Friedrich. „Die Stärke liegt darin, vieles unter einem Dach zu verwirklichen. Darin, dass man sich hier in einem informellen Rahmen, ohne dass ein Projekt schon beschlossen ist, zusammensetzt und Ideen entwi ckelt, Gedanken zirkulieren lässt und etwas daraus entsteht. Es ist nicht zu unterschätzen, was es aus macht, wenn du in einem Raum arbeitest und du weißt, fünf Räume neben Dir arbeitet jemand im gleichen Bereich. Schon wenn die Tür einen Spalt aufsteht, spürst du, dass da ein fetter Strom von Kreativität fließt“, sagt Barbara Friedrich, die schon von den nächsten Erweiterungen träumt – von einem Etat zur Einstellung von festen Bühnenarbei tern oder der Schaffung eines Artists-in-ResidenceProgramms. Wenn man zurückdenkt, schien die Idee der Ufer studios fast wie ein irrer Traum, eine Utopie. Und zunächst gab es auch reichlich Gegenwind. „In der Politik waren längst nicht alle überzeugt, dass Ber lin den neuen Tanzstandort braucht“, so Friedrich. Auch intern war es nicht einfach. Das Netzwerk TanzRaumBerlin aus Berliner Bühnen, Veranstal Wedding im Wandel Impressum tanzraumberlin – Das Magazin zum aktuellen Tanzgeschehen in Berlin Herausgeber Tanzbüro Berlin · Klosterstraße 68, 10179 Berlin Träger: ztb – Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V. Redaktion Elisabeth Wellershaus (V.i.S.d.P.) · [email protected] In Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Berlin, Silvia Schober und Simone Willeit · Tel.: 030 - 247 49 - 751 · [email protected] Übersetzungen: Elisabeth Wellershaus tanzraumberlin | 11-12/2010 Foto: hehe Kalender Petra Girsch · [email protected] · Redaktionsschluss: 10. des Vormonats Gestaltete Anzeigen Petra Girsch · [email protected] · Anzeigenschluss: 10. des Vormonats Mediadaten: http://www.unicommunication.de/index.php?article_id=32 Redaktionelle Anzeigen [email protected] · Anzeigenschluss: 1. des Vormonats Layout UNICOM Werbeagentur GmbH · www.unicom-berlin.de Druck H. Heenemann, Berlin · Auflage: 20.000 Exemplare tern, Institutionen und Künstlern, das am Anfang des Projektes stand, hatte nicht nur die schwierige Aufgabe, einen Raum zu finden – eine Aufgabe, die mehrere Anläufe gekostet hat. Man musste sich auch zu einer Rechtsform zusammenfinden, die die volle wirtschaftliche Verantwortung übernimmt. Darauf drängte die Berliner Senatskanzlei für kul turelle Angelegenheiten, als sie das Projekt einmal akzeptiert hatte. Andernfalls hätte man eine Finan zierung gar nicht beantragen können. Matthias Lilienthal etwa konnte mit dem HAU auf grund unüberwindbarer rechtlicher Hürden nicht Gesellschafter der Rechtsform werden. Aus Sympa thie für die Sache ist er stattdessen als Aufsichts ratsmitglied dabei geblieben. Andere sahen – und sehen – in den Uferstudios eine potentielle Kon kurrenz, da der Standort eben auch als Spiel- und nicht nur Proben- und Ausbildungsort funktioniert. „Es gibt keinen Kurator bei uns, aber aufgrund des allgemeinen Platzmangels versuchen wir den Künst lern die Möglichkeiten bereitzustellen, die wir jetzt haben“, sagt Friedrich. „Es sollen hier auch Wieder aufnahmen von Produktionen stattfinden können, hier unterliegt niemand dem Zwang, immer Neues produzieren zu müssen.“ Als das tollkühne Konzept plötzlich konkreter wur de, ein Ort gefunden war und eine Finanzierung der Baukosten gesichert – 4,3 Millionen Euro sind als finanzielle Unterstützung von der Lottostiftung zur räumlichen Umsetzung des Projektes bewilligt wor den – hörte es mit den Schwierigkeiten nicht auf. So brauchte es einen langwierigen, aufreibenden Pro zess, bis sich die vielen Beteiligten auf einen Archi tekten einigen konnten. Und das unter immensem Zeitdruck und hoher Nervenanspannung. Doch allen erheblichen Widerständen zum Trotz, wurde aus dem Traum Wirklichkeit. Bis Ende 2010 soll alles fertig sein. Ein Wermutstropfen des phantastischen Projektes ist die offenkundige Tat sache, dass jetzt zwar ideale Arbeitsbedingungen geschaffen sind, aber natürlich noch Fördermittel für die Künstler fließen müssen, damit sie die Arbeitsaufenthalte bezahlen können. „Das halte ich auch für eine Schwäche“, gesteht Barbara Friedrich. „Manche Künstler haben zwar längst ihre eigenen Netzwerke und viele sind nicht mehr vollständig abhängig von den Berliner Senatsgel dern. Aber wenn Du gar keine Förderung hast, kannst Du Dir vielleicht mal ein paar Tage, aber leider nicht zwei Monate am Stück in diesen Räu men leisten.“ Abonnement: Tanzbüro Berlin Abo normal: Inland: 6 Ausgaben 15,– €, Ausland: 6 Ausgaben 18,– € Förderabo 1: 6 Ausgaben 30,– € Förderabo 2: 6 Ausgaben 40,– € Förderabo 3: 6 Ausgaben 50,– € Erscheinungsweise zweimonatlich, kostenlose Auslage Im Web unter: www.tanzraumberlin.de Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Bei Nachdruck Quellenangabe und Beleg erbeten. Gefördert durch den Regie renden Bürgermeister – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten. Wir danken zudem den unterstützenden Spielstätten. 3 vorschau Konstante 11 Grad Die Galerie unter Berlin belebt die Tanzszene vom Untergrund aus Zwischen der Saarbrücker Straße und der Straßburger Straße schlummerte bis vor kurzem ein schummriges Geheimnis. Selbst die Anwohner wussten lange nichts von dem 500 Quadratmeter-Areal, das dort unter der Erde liegt. Die Macher von tanzApartment haben es vor einiger Zeit entdeckt. Seither herrscht reger Spielbetrieb in dem alten unterirdischen Gemäuer. Text: Elisabeth Wellershaus Sasha Waltz begann unter den abblätternden Decken eines ehemaligen Handwerkervereinshau ses. Auch Constanza Macras tanzte erst in den Sophiensaelen, später dann im abbruchreifen Kauf haus. Heute laden die Choreografinnen in Tradi tionshäuser wie die Schaubühne oder bespielen die eigenen luxuriösen Räumlichkeiten an der Spree. Etliche andere nutzen seit neuestem das umgebau te Areal der Uferstudios oder des EDEN*****. Der Tanz gibt sich dieser Tage in Berlin so zugäng lich, dass man sich kaum noch an die Tage erin nert, in denen man ihn aufspüren musste. Ein paar Geheimnisse jedoch hütet er noch. Eines liegt wohl versteckt unter den Straßen des Prenzlauer Bergs. Über eine Luftschutztreppe steigt man hinab in die düsteren Kellergewölbe der ehemaligen Brauerei Königsstadt, die seit zwei Monaten regelmäßig von einer interdisziplinären Künstlertruppe bespielt werden. Lorenz Huber und Vanessa Huber-Christen, alias tanzApartment, entdeckten die Räume bereits 2008. Dieses Jahr eröffneten sie nun ihre Galerie unter Berlin. Ein Ort, an dem sie Tanz, Musik und Kunst präsentieren, der aber auch von anderen Künstlern genutzt werden soll. Eine leicht modrige Note schlägt einem entgegen, wenn man das düstere Labyrinth aus zahlreichen Räumen und verwinkelten Gängen betritt. Es ist kühl. Konstante 11 Grad, um genau zu sein. Denn nur unter diesen Bedingungen konnte einst eine Champignonzucht an diesem Ort funktionieren, der auch schon Brauerei, Luftschutzkeller und Produkti onsort für V-Waffen war. Heute huschen Performer durch die Gewölbe, aus verschiedensten Räumen klingt Musik, und der 125 Jahre alte Keller lebt wieder. Der Auftakt der Reihe Frequenzen steht ganz im Zeichen der Kommunikation. So wandert man bei „schallen & schauen“ von Raum zu Raum und entdeckt in den entlegensten Winkeln des Kellers Performer, die sich einander und dem Publikum mit teilen. Auf einem Sofa, das mitten im leeren Raum steht, findet ein angeregtes Gespräch in Gebärden sprache statt. In einem Flur schreiben die Performer Gedichte und Lieder in ihren Muttersprachen auf Tafeln. Auf Ölbildern bewegen sich digitale Tänze rinnen zwischen Bächen und Birken. Über all dem wacht die Historie des Ortes. Denn dieser spielt für die künstlerischen Leiter eine ent scheidende Rolle. Es geht dem choreografierenden, tanzenden und filmenden Ehepaar nicht allein um die atmosphärische Dichte und den enormen Platz des Kellers, den sie für ihre interdisziplinären Dialo ge nutzen. „Es geht uns bei all unseren Projekten auch um die Verknüpfung von Vergangenheit und zeitgenössischer Kunst“, erzählt Huber-Christen. Vor allem geht es um den Austausch zwischen den Generationen, die diesen Keller in den vergangenen Jahrzehnten belebt haben. Die Vergangenheit hat tanzApartment und ihre Performer nun unmittelbarer heimgesucht, als sie es sich vorgestellt hatten. Als die Choreografin und Foto: tanzApartment Tänzerin Anna Luise Recke zusagte, bei der Frequenz-Ausgabe „tanzen und tönen“ mitzuwirken, ahnte sie noch nicht, dass auch ihre Mutter einst in den Kellergewölben gearbeitet hatte. Doch tat sächlich war Claudia Recke, damals im selben Alter wie ihre Tochter heute, von der Stasi in die Champi gnonzucht zwangsversetzt worden. Die Kunst imi tiert in der aktuellen Ausgabe von Frequenzen also sehr berührend das Leben, während drei Tänze rinnen und drei Sängerinnen sich mit dem Thema Wandel und Wende auseinandersetzen. Während sie Lieder von Brecht, Tucholsky und Weil singen und hören, die auch vor Jahrzehnten schon durch die Hallen geklungen haben könnten. An Orte mit bewegter Geschichte darf man sich bekanntlich nicht klammern. Denn die Geschichte geht weiter. So sind auch in der Saarbrücker- und Straßburger Straße die Planungen für eine Tiefga rage bereits im Gange. Doch für mindestens drei Jahre hat sich tanzApartment die Nutzungsrechte in einem Teil dieses wunderbar ungewöhnlichen Ortes gesichert. Es wird also hoffentlich noch eine ganze Weile im Untergrund getanzt, getönt und geschaut. tanzApartment tanzen & tönen 29. Oktober bis 7. November 2010 Galerie unter Berlin www.galerie-unter-berlin.de deufert&plischke Hermaphrodismus als kritische Praxis Xavier Le Roy Self Unfinished Marie Brassard Me Talking to Myself in the Future Dezember 2)(3 Dezember 10) Dezember 11) Dezember 16)(17)(18 20 )(Hochzeitssaal 20 )(Foyer 20 )(Festsaal 19.30Uhr)(Festsaal Uhr Uhr Sophienstraße 18 10178 Berlin www.sophiensaele.com T (030) 283 52 66 Programm im Dezember 2010 Jefta van Dinther Kneeding Uhr 4 Tanz unter Tage – Die Galerie unter Berlin lockt sein Publikum in den Keller tanzraumberlin | 11-12/2010 interview Wenn der Körper spricht Sidi Larbi Cherkaoui im Gespräch über sein Werk „BABEL [words]” Sakrale Musik und comicartiger Slapstick, KungFu-Bewegungen und Breakdance, menschliche Tragik und befreiender Humor – für Sidi Larbi Cherkaoui gibt es keine kulturellen oder GenreGrenzen. Auch in seinem neuesten Stück „BABEL [words]” kocht das marokkanisch-flämische Wunderkind aus Antwerpen wieder ein vielschichtiges Süppchen aus Musikspektakel, Multikulti-Tanztheater und sozial-philosophischer Reflexion. Bevor das Werk im Dezember beim Festival spielzeit‘europa zu sehen sein wird, sprach tanzraumberlin mit dem Choreografen über seine Arbeit. Text: Frank Weigand Tanzkritiker Ihr neues Stück geht vom biblischen Mythos des Turmbau zu Babel aus. Sie beschreiben darin eine Welt, in der alle Kulturen noch eine gemeinsame Sprache sprechen, als sei der Turm zu Babel nie zerstört worden. Ist das das idealistische Bild eines verlorenen Paradieses? Ausgangspunkt war die Idee einer gestischen Spra che. Mein Partner Damien Jalet und ich dachten, wenn Menschen keine Sprache hätten, sondern nur Gesten, würden sie früher oder später einen Weg finden, sich untereinander zu verständigen. Und das wäre in gewisser Weise Tanz. Unsere These ist also, dass es eine universelle Körpersprache gibt, die Wenn der Turm noch stünde – In Cherkaouis „BABEL [words]“ wird mit Händen und Füßen kommuniziert überall auf der Welt ähnlich ist. „BABEL [words]“ ist also eher mathematisch als utopisch. Wir arbeiten mit Zahlen, Rhythmen und Mustern im Raum – und damit, wie Menschen diese Muster benutzen, um miteinander zu kommunizieren oder Wege der Koexistenz zu entwickeln. Gleichzeitig wollten wir den Begriff des „Territoriums” behandeln. In dem Stück kämpfen ständig Individuen um Raum. Wir wollten zeigen, dass die Idee von Territorien oder Räumen im Grunde etwas völlig Abstraktes ist. Die Grenzen zwischen zwei Ländern sind rein subjektive Festlegungen. Wir behandeln sie wie etwas Wirkli ches, doch eigentlich existieren sie nur in unseren Gedanken. In einer Zeit, wo überall Rassismus und Fremdenhass neu aufbrechen, machen Sie ein Stück über Verständnis zwischen den Kulturen. Meinen Sie das auch als politisches Statement? Ich bin halb Marokkaner, halb Belgier. Deshalb war ich schon immer mit unterschiedlichen Perspektiven kon frontiert. Alle anderen hatten immer ein Feindbild – nur ich nicht, denn ich saß immer zwischen allen Stühlen. Deshalb verstand ich früh, dass alles immer vom Standpunkt abhängt. Man muss begreifen, wo man steht, bevor man sich eine Meinung bildet. Es ist mir wichtig, zu vermitteln, dass es zu jedem Thema eine Vielzahl von Perspektiven gibt. Auch Humanis mus ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit, denn in unserer Gesellschaft geht es so sehr um Fortschritt, dass man fast vergisst, dass er einmal dazu dienen sollte, das Leben der Menschen besser zu machen. Inzwischen ist er zum Selbstzweck geworden. Sie sind nicht zuletzt deshalb so erfolgreich, weil Sie Ihre ernsten Themen mit sehr viel Humor und tanzraumberlin | 11-12/2010 Foto: Koen Broos großem Gespür für Entertainment aufbereiten. Geschieht das ganz bewusst? Für mich ist Humor die Essenz der menschlichen Natur. Jedes Mal wenn ich Leuten näher kam, die aus ganz entfernten Kulturkreisen stammten, geschah das durch Lachen. Auch wenn manche meiner Arbeiten weniger lustig sind, steckt doch immer ein bisschen Humor drin. Ich finde, im gemeinsamen Lachen liegt eine große Weisheit – und deshalb versuche ich, etwas davon auf die Bühne zu bringen. Sie sind weltweit einer der erfolgreichsten Choreografen Ihrer Generation. Erfolg bedeutet auch Druck. Spüren Sie den? Natürlich. Aber im Endeffekt kommt es ja immer nur auf einen selbst an und darum, wie man mit den Dingen umgeht. Man muss sehr kreativ sein. Nicht im künstlerischen Sinne, sondern als Mensch, um sich nicht von Erwartungen mitreißen zu lassen. Auch wenn sich zum Glück viele Leute für meine Arbeit interessieren, habe ich schon genug an den Erwartungen zu tragen, die ich an mich selber habe. Doch ich weiß, dass ich einen persönlichen Instinkt habe, der mich zu meiner Form von Glück bringen wird, die ich dann hoffentlich mit anderen Men schen teilen kann. Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet BABEL [words] 9. bis 12. Dezember 2010 spielzeit‘europa Haus der Berliner Festspiele www.berlinerfestspiele.de 5 künstlerstimmen Schuhpflege in der U-Bahn Eine Tänzerin des Staatsballetts Berlin erzählt von ihrem Arbeitsalltag Sebnem Gülseker stammt aus Ankara. Im Alter von drei Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Heute tanzt sie am Staatsballett Berlin, wo sie täglich mit Menschen aus 26 Nationen zu tun hat. In tanzraumberlin erzählt sie von der gemeinsamen Sprache der Kunst, von der Arbeit an „Malakhov & Friends“ und vom Nähen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Text: Sebnem Gülseker Solotänzerin am Staatsballett Berlin Am 10. November ist meine nächste Premiere. In „Malakhov & Friends“ tanze ich zwei Pas de deux. Uns bleibt noch ein Monat Probenzeit. Mit der U-Bahn geht es jeden Morgen in die Oper oder, wie zurzeit, in das Intendanzgebäude der Staatsoper Unter den Linden, das uns noch bis Januar für die Probenarbeit zur Verfügung steht. Dann soll unser neues Domizil in der Deutschen Oper Berlin fer tig sein. Die 20 Minuten Bahnfahrt nutze ich oft, um meine Spitzenschuhe vorzubereiten. Meistens schaffe ich ein ganzes Paar. Die anderen Menschen in der Bahn schauen manchmal richtig komisch, wie ich die Schuhe nähe – aber es ist mir wichtiger, die Zeit zu nutzen, und deshalb sind mir die merkwür digen Blicke meistens egal. Das tägliche Training beginnt um 10.30 Uhr und geht bis 11.45 Uhr. Gleich im Anschluss beginnen die Pro ben für das aktuelle Repertoire. Gerade dreht sich viel um „Oz – The Wonderful Wizard“, das im März 2011 Premiere hat. Vor mir liegen aber auch „La Péri“, „Shut Up And Dance! Reloaded“ und natürlich unse re erste Premiere der Saison „Malakhov & Friends“. Um den vielseitigen Probenalltag zu bewältigen und den Wechsel von modernen Choreografien und klas sischen Stücken zu meistern, muss man nicht nur 6 Hinter den Kulissen eines aufwändigen Spielbetriebs. Sebnem Gülseker. körperlich, sondern auch im Kopf sehr flexibel sein. Doch daran habe ich mich gewöhnt: Ich tanze schon seit 2004 beim Staatsballett Berlin. In „Malakhov & Friends“ tanze ich wieder einmal mit meinem Mann Ibrahim Önal, der ebenfalls Solist beim Staatsballett ist. Das besondere ist diesmal, dass Vladimir Malakhov eigens eine Choreografie für uns kreiert. Darauf freue ich mich sehr. Zum einen natürlich, weil Vladimir etwas für uns schafft, aber auch deshalb, weil ich endlich wieder mit Ibra him zusammen tanzen kann. Mit seinem Lebensge fährten zu arbeiten ist einfach toll. Vor allem, wenn man ihn als Tänzer so mag. Mit Marian Walter, der gerade zum ersten Solotän zer befördert wurde, tanze ich außerdem einen Pas de deux aus dem Ballett „La Halte de Cavalerie“. Mit einer aus Russland stammenden Ballettmeis terin, die das Stück selbst einmal getanzt hat, haben wir es bereits einstudiert aber noch nicht vollständig erarbeitet. Es ist ein Unterschied, ob wir etwas nur einstudieren oder wirklich erarbeiten. „Einstudieren“ bedeutet nicht viel mehr, als die Choreografie zu erlernen. Erst im Anschluss beginnt die Ausschöpfung des Materials und die Arbeit an der Technik. Die Ballettmeisterin erklärt uns ganz genau die Bedeutung der Bewegung und wie es zu dieser Bewegung kommt. Denn auch bei einer klas sischen Variation sind es nicht nur Schrittfolgen und Abläufe, die der Tänzer lernen muss. Jede Nuance ist wichtig. Der Sinn, der sich hinter den Bewegun gen verbirgt, den versuchen wir Schritt für Schritt zu lernen und in unseren Körper zu bringen. Wenn man die Technik beherrscht, ist es am Ende einfa cher, das Ballett zu genießen. Eine gute Zusammen arbeit mit einem Ballettmeister ist also die beste Voraussetzung, ein Stück zu erarbeiten. Während der Vorstellung musst du es dann einfach nur noch erleben – auf der Bühne musst du frei sein von all den Gedanken an die reine Technik. So, dass man am Ende nicht mehr darüber nachdenken muss, welcher Schritt als nächstes kommt und der Körper die einzelnen Bewegungen wie von selbst ausführt. Sie müssen einfach in den Körper übergehen, um auf der Bühne natürlich zu wirken. Eine Kreation, wie Vladimir Malakhov sie gerade für meinen Mann und mich entwirft, ist jedoch noch etwas ganz anderes. Wenn ein Choreograf etwas Neues mit Tänzern erarbeitet, schneidet er die Bewegungen auf die Tänzer zu, er lässt sich von den Künstlern inspirieren und erarbeitet seine Ideen zusammen mit den Tänzern. Und natürlich ist es immer eine großartige und jedes Mal andere Erfahrung, wie eine Bewegung – und am Ende ein ganzes Stück entsteht. Foto: Kerstin Zillmer. Foto: Enrico Nawrath Staatsballett Berlin Malakhov & Friends Premiere: 10. November 2010 Weitere Vorstellungen: 12. bis 14. und 18. November 2010 Deutsche Oper Berlin www.staatsballett-berlin.de tanzraumberlin | 11-12/2010 tanzkalender Die Veranstaltungen der Tanzbühnen in Berlin und Umgebung November Mo. 1. 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin La Péri Di. 2. 19.30 h | Komische Oper Staatsballett Berlin Shut up and dance! Reloaded Ch: Sebastian Nichita, David Simic, Xenia Wiest, Martin Buczkó, Tim Plegge, Nadja Saidakova Mi. 3. 20.00 h | Tanzfabrik Berlin/Uferstudios Italienischer Theaterherbst in Berlin MK,Speak Spanish + FIGURE 1-11 (Working Title) Ch: Michele Di Stefano, mit Philippe Barbut, Biagio Caravano + ESPZ – Elisa Zuchetti, Nandhan Molinaro, Antonella Marra Do. 4. 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin La Péri 20.00 h | HAU 2 Gob Squad Saving the world 20.30 h | DOCK 11 battleROYAL arts entertainment projects SOFT LANDING Performance Concert, K/Ch: Susana Beiro, Ch./k. Ltg: Brendan Shelper, T: Florian Bücking, Jonathan Buckels, Janine Joyner, Susana Beiro, M: Matt Davis, Jayne Tuttle, Komp.: Bombazine Black Premiere 20.30 h | Sophiensaele Thomas Lehmen Schrottplatz T/Ch/K: Thomas Lehmen 11-12/2010 Saving the world 21.30 h | RADIALSYSTEM V Entropia Schwalbe SOFT LANDING Performance Concert 23.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Victor Morales 20.00 h | HAU 2 Gob Squad Op Eigen Kracht 20.30 h | DOCK 11 battleROYAL arts entertainment projects Arritmia 20.30 h | Galerie unter Berlin tanzApartment c/o huber&christen Fr. 12. Frequenz 10/10 Info s.: 5.11. 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin So. 7. Malakhov & Friends / Ballett-Gala mit Vladimir Malakhov, internationalen Gästen sowie Solisten des Staatsballetts Berlin 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sasha Waltz & Guests FREISTIL – DIE KUNST DER IMPROVISATION mit Susanne Martin, Heide Moldenhauer, Kai Stöger u.a. 19.30 h | HAU 1 Continu Info s.:11.11. Out of Context – for Pina Ch: Alain Platel / Les Ballets C. de la B., Gent 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin 20.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Davis Freeman 20.30 h | DOCK 11 battleROYAL arts entertainment projects 20.00 h | Sophiensaele Laurent Chétouane La Péri Investment SOFT LANDING Performance Concert Tanzstück # 4 : leben wollen ( zusammen ) Ch: Laurent Chétouane mit Antje Velsinger, mit Lisa Densem, Sigal Zouk, Jan Burkhardt, Matthieu Burner, Joris Camelin 20.30 h | Galerie unter Berlin tanzApartment c/o huber&christen 20.30 h | DOCK 11 andropolaroid – Performance im Neonröhrenwald Frequenz 10/10 Info s.: 5.11. 22.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Marijs Boulogne Mo. 8. The Anatomy Lesson 19.00 h | Deutsche Oper Berlin Jour fixe in Zusammenarbeit mit der TheaterGemeinde Berlin e.V. Sa. 13. 10.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Di. 9. Konferenz zu Energie und Mobilität 20.00 h | HAU 2 Ivana Müller, Amsterdam/Berlin Mi. 10. 15.45 h | RADIALSYSTEM V Entropia Martin Clausen 19.30 h | HAU 1 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin 20.00 h | Ballhaus Rixdorf The monGoteque Allstars 20.00 h | HAU 2 Ivana Müller, Amsterdam/Berlin Fr. 5. 19.00 h | EDEN***** POOL 10 – INTERNATIONALE TanzPlattForm BERLIN Filmfestival / Competition / Networking / Workshop, bis 7.11. Out of Context – for Pina Ch: Alain Platel / Les Ballets C. de la B., Gent under pleaSSure Ch/R: Haouika Zun Porro, T: Sunny Hoffmann, Leela Porro, Charisma Bruckmann, Max Mohr, Haouika Zun Porro, 20.00 h | Fabrik Potsdam UNIDRAM Krepsko (CZ) Working Titles Von der anderen Seite angesprochen Malakhov & Friends / Ballett-Gala mit Vladimir Malakhov, inter nationalen Gästen sowie Solisten des Staatsballetts Berlin Premiere Working Titles Premiere Mad Cup of Tea Do. 11. Saving the world 18.30 h | RADIALSYSTEM V Entropia – Szenarien der Energie/Internationales Festival zu Entropie in Performance und Wissenschaft Schrottplatz Info s.: 4.11. 19.30 h | Komische Oper Staatsballett Berlin SOFT LANDING Performance Concert 20.00 h | HAU 2 Ivana Müller, Amsterdam/Berlin 20.00 h | HAU 2 Gob Squad 20.30 h | Sophiensaele Thomas Lehmen 20.30 h | DOCK 11 battleROYAL arts entertainment projects 20.30 h | Galerie unter Berlin tanzApartment c/o huber&christen Frequenz 10/10 Ch/R: Vanessa Huber-Christen und Lorenz Huber, T: Anna Luise Recke, Elly Fujita, Martin Hansen Sa. 6. 10.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravitiy presents AADK – Aktuelle Architektur der Kultur Festivaleröffnung und Einführungsvortrag Prof. Dr. E. Neswald 20.00 h | Fabrik Potsdam UNIDRAM DudaPaiva Company (NL) Malediction Bewegungstheater mit Puppen tanzraumberlin | 11-12/2010 20.30 h | Schwelle 7 Felix Ruckert Die Heilige und die Hure (Ein Solo für Felix Ruckert) Info s.: 10.11. 22.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Schwalbe So. 14. Funkin‘ Stylez Berlin Qualifikationsrunde für das Urban Dance Festival 2010 17.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Lajos Talamonti Die Schönen Seiten der Unumkehrbarkeit 17.00 h | theaterforum kreuzberg Tanzwerkstatt NO LIMIT e.V. Auto ohne Blinkær / Das Haus 18.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Soapéra im Anschluss YTONG andropolaroid – Performance im Neonröhrenwald andropolaroid – Performance im Neonröhrenwald 14.00 h | HAU 2 Continu R/Ch: Sasha Waltz, T/Ch: L. Alpízar Aguilar, A. Azechi, J. Bartonvanec, D. Camplani, M. M. Colusi, J. Kruz Diaz de Garaio Esnaola, L. Dunberry, E. Ernesto, D. Gaborit, Mamajeang K., F. Lamarca, S. Matis, T. MacQuade, T. Michaux, V. Puodziunas, S. Queliz, Z. Randrianantenaina, O. Rodriguez, M. Sakka, Y. Schnell, Xuan S., Shang-Chi S., Niannian Z. Deutschlandpremiere 20.30 h | DOCK 11 20.30 h | DOCK 11 Arritmia 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sasha Waltz & Guests Out of Context – for Pina Ch: Alain Platel / Les Ballets C. de la B., Gent 19.30 h | HAU 1 Tanzstück # 4 : leben wollen ( zusammen ) Info s.: 12.11., im Anschluss Publikumsgespräch mit Waffeln 23.30 h | RADIALSYSTEM V Entropia Victor Morales Working Titles 20.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Mathilde Monnier, Dominique Figarella 20.00 h | Sophiensaele Laurent Chétouane Op Eigen Kracht Shut up and dance! Reloaded Info s.: 2.11. The STATE OF THINGS Performance/Installation von Vania Rovisco & Maria F. Scaroni, in Zusammenarbeit mit Metka Pretnar & Guests, bis 22 Uhr 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sasha Waltz & Guests Continu Info s.:11.11. 20.30 h | Schwelle 7 Felix Ruckert Die Heilige und die Hure (Ein Solo für Felix Ruckert) Ch: David Bloom, T: Felix Ruckert Malakhov & Friends / Ballett-Gala mit Vladimir Malakhov, inter nationalen Gästen sowie Solisten des Staatsballetts Berlin Wiederaufnahme Malakhov & Friends / Ballett-Gala mit Vladimir Malakhov, inter nationalen Gästen sowie Solisten des Staatsballetts Berlin 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sasha Waltz & Guests Continu Info s.:11.11. 7 tanzkalender november-dezember 2010 20.00 h | RADIALSYSTEM V Entropia Marijs Boulogne All Hail Bizango von und mit Jörn J. Burmester, Janinie Eisenächer, Henrik Vestergaard Friis, Joy Harder, Stuart Lynch, Otmar Wagner The Anatomy Lesson 20.00 h | Sophiensaele Laurent Chétouane 20.30 h | Schwelle 7 20.00 h | theaterforum kreuzberg Tanzwerkstatt NO LIMIT e.V. Suite November – Performanceprojekte des Marameo Ch: Kerstin Bartels, An Boekman, Kelvin O. Hardy 20.30 h | DOCK 11 Ahn Eun-Me Compny, Korea Wiederaufnahme Let me Change Your Name? Mi. 17. 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Apropos Ballett – Berühmte Ballerinen des 19. Jahrhunderts und ihre Choreografen Vortragsreihe mit Frank-Rüdiger Berger 20.30 h | DOCK 11 Ahn Eun-Me Compny, Korea Do. 18. Deutschlandpremiere Malakhov & Friends / Ballett-Gala mit Vladimir Malakhov, inter nationalen Gästen sowie Solisten des Staatsballetts Berlin 20.00 h | Sophiensaele Keith Henessy 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests, Solistenensemble Kaleidsokop 18.00 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin 20.30 h | ada Studio & Bühne 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios 20.30 h | DOCK 11 Performance Artists Play Music 20.00 h | theaterforum kreuzberg Tanztheater Cylla und Tanztheater Collage Moderne Dances for Non/Fictional Bodies Performance secrets perdus Info s.: 20.11. 20.30 h | DOCK 11 Stuart Lynch Solo Lynch Concert 20.30 h | Schwelle 7 Julyen Hamilton secrets perdus Info s.: 20.11. Same person tomorrow? Info s.: 26.11. Mi. 24. 20.30 h | DOCK 11 Alte Liebe Info s.: 25.11. 19.30 h | HAU 1 Ea Sola, Ho Chi Minh-Stadt/Paris Dezember The White Body 20.00 h | Instituto Cervantes Berlin Yasna Schindler Mi. 1. 20.00 h | F40-Theater Thikwa Kate Ch: Linda Weißig, mit Heidi Bruck, Corinna Heidepriem, Vincent Martinez, Tim Petersen, Marijana Savovska Do. 25. Premiere 19.30 h | HAU 1 Ea Sola, Ho Chi Minh-Stadt/Paris 20.30 h | Sophiensaele bösediva und Martin Clausen The White Body Fr. 19. Do. 2. secrets perdus Info s.: 20.11. 19.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity 20.30 h | DOCK 11 Alte Liebe ein Tanz-Theater-Projekt von Britta Pudelko und Stephan Müller für 4 Tänzerinnen (Liz King, Elke Kube, Sylvia Sadowski, Barbara Voß-Kindt) und einen Premiere Jungmännerchor, M: Meik Schwalm Dances for Non/Fictional Bodies Performative Installation, bis 22 Uhr 19.30 h | Komische Oper Staatsballett Berlin 21.00 h | Brotfabrik MoTiMaru Butoh Dance Shut up and dance! Reloaded Info s.: 2.11. ShiroKuroChan T/Ch: Motoya Kondo und Tiziana Longo 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests, Solistenensemble Kaleidsokop Métamorphoses R/Ch: Sasha Waltz, T: L. Alpizar Aguilar, D. Camplani, M. M. Colusi, E. Ernesto, D. Gaborit, G. Galindez Cruz, R. Graziadei, Mamajeang K., F. Lamarca, S. Matis, S. Queliz, Z. Randrianantenaina, O. Rodriguez, M. Sakka, Y. Schnell, Xuan S., Shang-Chi S., Niannian Z. 20.30 h | Schwelle 7 Sweded Samourai Reloaded Workshop Performance Showing, Ch: Martha Moore Premiere Fr. 26. 16.00 h | Tanzfabrik Berlin/Uferstudios The Village. Tanznacht Berlin 2010 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios The Feast ab 16 Uhr, tagesaktuelle Infos: www.thevillage.tanznachtberlin.de Deutschlandpremiere secrets perdus Info s.: 20.11. 16.00 h | Uferstudios Imaginations of the Body: Physical Diversity and the Performance of a Corporal Ethics Panel in englischer Sprache, bis 18 Uhr 20.00 h | theaterforum kreuzberg Tanztheater Cylla und Tanztheater Collage Moderne Métamorphoses Info s.: 19.11. 20.30 h | DOCK 11 19.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests, Solistenensemble Kaleidsokop 20.30 h | Schwelle 7 Foundations of Improvisation Workshop Performance Showing, K: Daniel Lepkoff Dances for Non/Fictional Bodies Performative Installation, bis 22 Uhr 21.00 h | Brotfabrik MoTiMaru Butoh Dance 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios secrets perdus K/Ch: Toula Limnaios, T: Mercedes Appugliese, Ioannis Avakoumidis, Fleur Conlon, Kayoko Minami, Ute Pliestermann, M: Ralf R. Ollertz Premiere Suite November – Performanceprojekte des Marameo Ch: Kerstin Bartels, An Boekman, Kelvin O. Hardy 10 times 6 – 10 Stücke, keines länger als 6 Minuten Kathleen Barberio&Michael Tuttle: Changing Feather, Maria Elste&Elena Kakaliagou: Horn mit Bauch, Liz Erber: From the deep blue sea, Sonja Heller: Silence, Lisa Jeschke&Lucy Beynon: a theatre piece in six minutes, Elsa Loy: Begrenzung, Claire Lissaman: Landing, Mixed Base: ZERO, Thomas Proksch&Achilleas Chariskos: KARL LEHR, Johanna Swensson: My narcissistic song Premieren 8 Same person tomorrow? K/Ch: Claudia Berg, T: Tanztheater Cylla & Guests, K/Ch: Sibylle Günther mit Sandrine Battût, Claudia Berg, Sibylle Günther, Heike Kuhlmann, Christine Schramm, u.a. Alte Liebe Info s.: 25.11. 19.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity ShiroKuroChan T/Ch: Motoya Kondo/Tiziana Longo Sa. 27. 20.00 h | Fabrik Potsdam Jess Curtis/Gravity Dances for Non/Fictional Bodies Performance 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios secrets perdus Info s.: 20.11. ab 19 Uhr, tagesaktuelle Infos: www.thevillage.tanznachtberlin.de. Von und mit 24 KünstlerInnen der Berliner Tanzszene 19.30 h | HAU 1 Jérôme Bel, Paris Cédric Andrieux 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi PI morphosen Ch/K: Jo Fabian, T: S. Canini, A. Defazio, V. Defazio, I. Dill, U. Gay Galiluyo, F. Gomes, S. Huby, R. Kröger, L. Soon Hee Meierkord, M. Moreau, A. O. Poncet Staab, K. Rünzel, Y. Sato, K. Scholz, E. S. Sutter, V. Tonelli, M. v. Philipp Glass, M: N. Tseluykina, Premiere L. Neugebauer, M. Schneider Shut up and dance! Reloaded Info s.: 2.11. Dances for Non/Fictional Bodies Performance 19.00 h | Tanzfabrik Berlin/Uferstudios The Village. Tanznacht Berlin 2010 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 19.30 h | Komische Oper Staatsballett Berlin 20.00 h | Fabrik Potsdam Jess Curtis/Gravity Sa. 20. Premiere Godzilla fühlt sich frei 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios COMPOSITION 20.30 h | ada Studio & Bühne Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi Métamorphoses Info s.: 19.11. ALIVE K/Ch: Yasna Schindler, T: Nina Vallon, Kristina Veit A Brief History (of my life in performance) 20.00 h | tanzprobebühne MARAMEO So. 28. All Hail Bizango Info s.: 20.11. 19.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity Alte Liebe Info s.: 25.11. 16.00 h | Fabrik Potsdam Jess Curtis/Gravity 10 times 6 – 10 Stücke, keines länger als 6 Minuten Info s.: 20.11. Let me Change Your Name? 20.30 h | DOCK 11 ShiroKuroChan T/Ch: Motoya Kondo und Tiziana Longo 19.30 h | tanzprobebühne MARAMEO Di. 16. Same person tomorrow? Info s.: 26.11. 21.00 h | Brotfabrik MoTiMaru Butoh Dance So. 21. Auto ohne Blinkær / Das Haus 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Premiere John&Jane Installations T: Martha Moore, Felix Perrotin Tanzstück # 4 : leben wollen ( zusammen ) Info s.: 12.11. Dances for Non/Fictional Bodies Performative Installation, bis 22 Uhr 20.00 h | theaterforum kreuzberg Tanztheater Cylla und Tanztheater Collage Moderne 20.30 h | DOCK 11 Performance Artists Play Music 20.00 h | F40-Theater Thikwa Kate Info s.: 1.12. 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios secrets perdus Info s.: 20.11. 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Ballet Preljocaj / Bolschoi-Theater Création 2010 – Stück für 20 Tänzer Ch: Angelin Preljocaj, T Preljocaj: Sergi Amoros Aparicio, Sergio Diaz, Céline Galli, Natacha Grimaud, Jean-Charles Jousni, Émilie Lalande, Céline Marié, Lorena O‘Neill, Fran Sanchez, Nagis Shirai, Nicola Zemmour, T Bolschoi-Theater: Anastasia Meskova, Nuria Nagimova, Anton Savichev, Egor Sharkov, Alexander Smolyaninov, Xenia Sorokina, Anna Tatarova, Alexei Torgunakov, Anastasia Vinokur 20.00 h | Sophiensaele Jefta van Dinther Kneeding K: Jefta van Dinther, P: Jefta van Dinther, Frédéric Gies und Thiago Granato 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Picnics, Weddings and Funerals 20.30 h | Sophiensaele bösediva und Martin Clausen Deutschlandpremiere Öffentliche Generalprobe Godzilla fühlt sich frei Fr. 3. Tanzfabrik Berlin/Uferstudios The Village. Tanznacht Berlin 2010 tagesaktuelle Infos: www.thevillage.tanznachtberlin.de. Von und mit 24 KünstlerInnen der Berliner Tanzszene tanzraumberlin | 11-12/2010 tanzkalender november-dezember 2010 20.30 h | ada Studio & Bühne 19.30 h | HAU 1 Jérôme Bel, Paris NAH DRAN XXIV – Stücke junger Tänzer und Choreografen müller*****: Solo mit (I/K/P:Elisa Müller), jUli: FIXED & fluid 2 (K/P: Ulrike Fläming, Julia Bihl), Andrea Jenni&Meredith Bove: It is not about the Zebra Premieren Cédric Andrieux 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Picnics, Weddings and Funerals Tanzfabrik Berlin/Uferstudios The Village. Tanznacht Berlin 2010 Kate Info s.: 1.12. 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg tagesaktuelle Infos: www.thevillage.tanznachtberlin.de. Von und mit 24 KünstlerInnen der Berliner Tanzszene 20.00 h | F40-Theater Thikwa FREISTIL – DIE KUNST DER IMPROVISATION mit Asher Levin+Sandra Wieser, Quim Bigas Bassart, Heide Moldenhauer, Brigitte Kiessling, Kai Stöger 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios secrets perdus Info s.: 20.11. 20.00 h | F40-Theater Thikwa Premiere For Faces 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Ballet Preljocaj / Bolschoi-Theater Création 2010 – Stück für 20 Tänzer Info s.: 2.12. 20.00 h | HAU 3 Antonia Baehr 20.00 h | Akademie der Künste Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky secrets perdus Info s.: 20.11. Schwarz weiß zeigen Übungen für einen Choreographen, Ch (1983): Gerhard Bohner, Rekonstruktion und Tanz (2010): Cesc Gelabert NAH DRAN XXII – Stücke junger Tänzer und Choreografen Info s.: 4.12. 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Premiere Picnics, Weddings and Funerals Tanzfabrik Berlin/Uferstudios The Village. Tanznacht Berlin 2010 tagesaktuelle Infos: www.thevillage.tanznachtberlin.de. Von und mit 24 KünstlerInnen der Berliner Tanzszene Mo. 6. Di. 7. 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department Mi. 8. Apropos Ballett – Berühmte Ballerinen des 19. Jahrhunderts und ihre Choreografen Vortragsreihe mit Frank-Rüdiger Berger Cédric Andrieux PI morphosen Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi 20.00 h | HAU 3 Antonia Baehr For Faces Création 2010 – Stück für 20 Tänzer Info s.: 2.12. 20.00 h | Tanzakademie balance 1 Soloabend 2. Ausbildungsjahr Sa. 11. 20.00 h | bat-Studiotheater 17.00 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 18.00 h | Akademie der Künste Politische Körper: Lebendige Erinnerung Tanz Speculum Info s.: 9.12. NIJINSKY R: Miriam Horwitz 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Ballet Preljocaj / Bolschoi-Theater Interview #6: „Hermaphrodismus als kritische Praxis“ Picnics, Weddings and Funerals 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin secrets perdus Info s.: 20.11. 20.00 h | Sophiensaele deufert&plischke 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Do. 9. 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios Speculum Info s.: 9.12. I don‘t know yet, but it‘s a duet T/Ch: Rossella Canciello und Simona Manzo NIJINSKY R: Miriam Horwitz Kate Info s.: 1.12. 20.00 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé 20.30 h | Brotfabrik 20.00 h | bat-Studiotheater 20.00 h | F40-Theater Thikwa PI morphosen Info s.: 2.12. BABEL [words] Info s.: 9.12. Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi 19.30 h | Sophiensaele Jérôme Bel, Paris 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet Picnics, Weddings and Funerals 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Sa. 4. Picnics, Weddings and Funerals 20.00 h | HALLE TANZBÜHNE BERLIN cie. toula limnaios 20.30 h | ada Studio & Bühne Kneeding Info s.: 2.12. 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin For Faces 20.00 h | Sophiensaele Jefta van Dinther Speculum Ch: Meritxell Campos Olivé, T: A. Garcia, A. Bramborg, A. T. Kornherr, A. Giesche, B. Noske, B. Rikus, B. Durigo, C. Schaper, C. Waldner, C. Gohlke, C. Oehler, E. Merkle, F. Bleuel, H. Hildebrandt, I. Fielder, J. Kühn, J. Hartung, J. Körner, J. Vodermeier, K. Wollscheid, L. Godoh-W., L. M. Gisbert, M. Hauser, M. Guderley, M. Wagner, N. Hantschel, Premiere N. Flórez Gonzalez, S. Ehlert, S. Deck, S. Mel, Y. Fenske Fr. 10. Kate Info s.: 1.12. 20.00 h | HAU 3 Antonia Baehr BABEL [words] kreiert und interpretiert von Navala Chaudhari, Francis Ducharme, Darryl E. Woods, Jon Filip Fahlstrom, Damien Fournier, Ben Fury, Paea Leach, Christine Leboutte, Ulrika Kinn Svensson, Kazutomi Kozuki, Moya Mihael, James O‘Hara, Helder Seabra 20.00 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé So. 5. PI morphosen Info s.: 2.12. 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet Gespräch zum Abschluss der Reihe mit den Kuratoren Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Johannes Odenthal und Gästen PI morphosen Info s.: 2.12. Abkürzungen – Ch: Choreografie | F: Film | G: Gesang | I: Inszenierung | K: Konzept | Ltg: Leitung | P: Performance | R: Regie | T: Tanz | M: Moderation Stand: 23.10.2010 | Druckfehler und kurzfristige Änderungen vorbehalten. adressen ada Studio & Bühne für zeitgenössischen Tanz, EDEN*****, Breite Str. 43, 13187 Berlin, S/U Pankow, Schönhauser Allee 73, Gethsemanehöfe, 2. HH, 10437 M1 Pankow, (030) 35120312 www.eden-berlin.com Berlin, U+S Schönhauser Allee, (030) 218 00 507 www.ada-studio.de | [email protected] Akademie der Künste, Pariser Platz, 10117 Berlin, S Unter den Linden, (030) 20057-0 F40-Theater Thikwa, Fidicinstr. 40, 10965 Berlin, U Platz der Luftbrücke, (030) 69 5050 922 www.thikwa.de www.adk.de Ballhaus Rixdorf, Kottbusser Damm 76, 10967 Berlin, U Schönleinstr. bat-Studiotheater, Belforter Str. 15, 10405 Berlin, U Senefelder Platz, (030) 440189-40 Fabrik Potsdam, Schiffbauergasse 10, 14467 Potsdam, RE/S Potsdam Hbf, TRAM 93/99, (0331) 240923 www.fabrikpotsdam.de Galerie unter Berlin, Straßburger Str. 53, 10405 Berlin, U Senefelder Platz, (030) 41715165 www.galerie-unter-berlin.de Brotfabrik, Bühne, Caligariplatz, 13086 Berlin, TRAM M2/M13/12, (030) 471 4001/2 www.brotfabrik-berlin.de | [email protected] Deutsche Oper Berlin, Bismarckstr. 35, 10627 Berlin, U Deutsche Oper, (0700) 67 37 23 75 46 www.staatsballett-berlin.de DOCK 11,Kastanienallee 79, 10435 Berlin, U Eberswalder Str., TRAM 12, M1, (030) 448 12 22 www.dock11-berlin.de tanzraumberlin | 11-12/2010 brücke/Hallesches Tor, (030) 25 90 04 27 www.hebbel-am-ufer.de Schwelle 7, Uferstr. 6, 13357 Berlin, U Pankstraße, Nauener Platz www.schwelle7.de | [email protected], Vermietung: [email protected] Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin, U Spichernstraße,030-254 89-100 (Infos Sophiensaele, Sophienstr. 18, 10178 Berlin, U Weinund Kartenvorbestellung) meisterstraße, S Hackescher Markt, (030) 283 52 66 www.berlinerfestspiele.de | www.spielzeiteuropa.de [email protected] www.sophiensaele.com Instituto Cervantes Berlin, Rosenstr. 18-19, 10178 Berlin, U Alexanderplatz, S Hackescher Markt, Bus 100, 200, TXL Spandauerstraße / Marienkirche, (030) 25 76 18-0 Staatsoper im Schiller Theater, Bismarckstr. 110, 10625 Berlin, U Ernst-Reuter-Platz, (030) 20 35 45 55 www.cervantes.de | [email protected] Komische Oper, Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin, S Unter den Linden, BUS 100, 200, (030) 20260-0 HALLE TANZBÜHNE BERLIN, Eberswalder Str. 10-11, www.komische-oper-berlin.de 10437 Berlin, U Eberswalder Straße, (030) 44 0 44 292 www.halle-tanz-berlin.de | Kunsthaus Tacheles, Oranienburger Str. 54-56a, [email protected] 10117 Berlin, S+U Oranienburger Straße, (030) 282 61 85 HAU 1, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin, U Hallesches www.tacheles.de Tor, S Anhalter Bhf. HAU 2, Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin, U MöckernRADIALSYSTEM V, Holzmarktstr. 33, 10243 Berlin brücke/Hallesches Tor S Ostbahnhof, (030) 288 788 50 HAU 3, Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin, U Möckernwww.radialsystem.de www.schillertheater-berlin.de [email protected] Studio LaborGras, Paul-Lincke-Ufer 44A, 2.Hof/ Parterre, 10999 Berlin, U Kottbusser Tor, (030) 695 051 83 www.LaborGras.com Tanzfabrik Berlin/Uferstudios, Uferstr. 23, 13357 Berlin, U Pankstr., U Nauener Platz, (030) 786 83 43 www.tanzfabrik-berlin.de tanzprobebühne MARAMEO, Wallstr. 32, 10179 Berlin, U2 Märkisches Museum/ U8 Heinrich Heine Strasse, (030) 2823455 www.marameo.de theaterforum kreuzberg, Eisenbahnstr. 21, 10997 Berlin, U Görlitzer Bahnhof, U Schlesisches Tor www.tfk-berlin.de | [email protected] Uferstudios, Uferstr. 8/23, 13357 Berlin U Pankstr., U Nauener Platz, (030) 46 06 08 87 www.uferstudios.com Tanzakademie balance 1, Coldizstr. 23, 12099 Berlin, U Kaiserin-Augusta-Straße, (030) 75 44 68 10 www.balance1.de Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg, Möckernstraße 68, 10965 Berlin, U Yorkstr./Mehringdamm, (030) 786 58 61 www.tanzfabrik-berlin.de 9 tanzkalender november-dezember 2010 19.00 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi 20.00 h | Akademie der Künste Politische Körper: Lebendige Erinnerung Tanz Dances for Non/Fictional Bodies Performance Fr. 17. Schwarz weiß zeigen Übungen für einen Choreographen, Ch (1983): Gerhard Bohner, Rekonstruktion und Tanz (2010): Cesc Gelabert 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 20.30 h | Schwelle 7 Julyen Hamilton 20.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity Berlin-Premiere 19.30 h | Sophiensaele Marie Brassard Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi Me talking to Myself in the Future Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet 20.00 h | F40-Theater Thikwa Studio Yuko Kaseki Self Unfinished Soloabend 2. Ausbildungsjahr 20.30 h | Brotfabrik Zweiland Info s.: 16.12. The Lid M: Matmos Dances for Non/Fictional Bodies Performance 20.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity 20.30 h | Schwelle 7 Julyen Hamilton 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Shen Wei Dance Arts I don‘t know yet, but it‘s a duet T/Ch: Rossella Canciello und Simona Manzo 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL COMPOSITION Rite of Spring / RE – [Part II] Info s.: 16.12. Picnics, Weddings and Funerals 20.30 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé Di. 21. 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin 20.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Compagnia Virgilio Sieni Zweiland Info s.: 16.12. Speculum Info s.: 9.12. So. 12. Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky Dances for Non/Fictional Bodies Performance 16.00 h | RADIALSYSTEM V Showing der Kindertanzcompany Berlin Ltg: Gabriel Galindez Cruz Tristi Topici K/Ch: Virgilio Sieni mit Simona Bertozzi, Ramoa Caia, Elsa De Fanti, Dorina Meta, Michela Minguzzi 22.00 h | RADIALSYSTEM V LaborGras HABITAT weitere Infos s. Anzeige Seite 16; weitere Vorstellungen: 18. Dezember 2010, 22.00 Uhr und 19. Dezember, 18.00 Uhr 17.00 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé Speculum Info s.: 9.12. Sa. 18. 20.00 h | EDEN***** Jo Fabian Department 16.00 h | F40-Theater Thikwa Studio Yuko Kaseki PI morphosen Info s.: 2.12. Kleine Form: Stille/Zeit Info s.: 15.12. 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet 19.30 h | Sophiensaele Marie Brassard Me talking to Myself in the Future BABEL [words] Info s.: 9.12. 20.00 h | HAU 2 Amigo 20.30 h | Kunsthaus Tacheles Meritxell Campos Olivé Hüzün Speculum Info s.: 9.12. 20.00 h | HAU 3 Ayman Harper The Lid M: Matmos Mo. 13. 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Shen Wei Dance Arts 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky Rite of Spring / RE – [Part II] Info s.: 16.12. Mi. 15. 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests 20.00 h | F40-Theater Thikwa Studio Yuko Kaseki Kleine Form: Stille/Zeit mit Nico Altmann, Heidi Bruck, Cornelia Glowniewski, Yuko Kaseki, Almut Lücke-Mündörfer, Vincent Martinez, Peter Pankow 20.00 h | Komische Oper Staatsballett Berlin Shut up and dance! Reloaded Info s.: 2.11. 20.00 h | HAU 3 Ayman Harper Hüzün 20.00 h | HAU 3 Ayman Harper 20.00 h | Tanzakademie balance 1 Hüzün 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests 20.00 h | HAU 2 Amigo 20.00 h | Sophiensaele Xavier Le Roy 20.00 h | HAU 2 Amigo The Lid M: Matmos Kleine Form: Stille/Zeit Info s.: 15.12. BABEL [words] Info s.: 9.12. So. 19. 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin PI morphosen Info s.: 2.12. COMPOSITION Zweiland Info s.: 16.12. 20.00 h | Uferstudios Jess Curtis/Gravity Dances for Non/Fictional Bodies Performance „Tanzstück #4“ von Laurent Chétouane Premiere Mi. 22. 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Maurizio Bigonzetti, Musik von Bruno Moretti nach Claudio Monteverdi So. 26. 15.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky 19.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky Di. 28. 19.00 h | Studio LaborGras 10 Jahre LaborGras in Berlin Performance Event I LaborGras feiert mit Künstlern aus dem In- und Ausland 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Der Nussknacker Ballett in zwei Akten, Musik von Peter I. Tschaikowsky Mi. 29. 19.00 h | Studio LaborGras 10 Jahre LaborGras in Berlin Performance Event II LaborGras feiert mit Künstlern aus dem In- und Ausland Foto: Oliver Fantitsch Do. 16. 19.30 h | Sophiensaele Marie Brassard Me talking to Myself in the Future 20.00 h | F40-Theater Thikwa Studio Yuko Kaseki Deutschlandpremiere Kleine Form: Stille/Zeit Info s.: 15.12. 20.00 h | HAU 2 Amigo Hüzün 20.00 h | Haus der Berliner Festspiele spielzeit‘europa Shen Wei Dance Arts Premiere Rite of Spring / RE – [Part II] RE -[Part II ] ist eine Deutschlandpremiere 20.00 h | RADIALSYSTEM V Sasha Waltz & Guests Zweiland R/Ch: Sasha Waltz, M: Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, T/Ch: Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Luc Dunberry, Nicola Mascia, Grayson Millwood, Claudia de Serpa Soares, Takako Suzuki, Laurie Young 10 tanzraumberlin | 11-12/2010 künstlerstimmen rezension Hinter dem Glamour Ein fotografischer Blick hinter den Vorhang des Staatsballetts Berlin Was hinter der Bühne geschieht, jenseits des Zuschauerraums, das gehört seit jeher ins Reich der Mythen. Schließlich wird dort, für das Auge des gemeinen Theaterbesuchers unzugänglich, Kunst produziert. Einen dieser mythischen Räume zwischen Erhabenem und Knochenarbeit, Ruhm und Verfall hat die Fotografin Kerstin Zillmer nun in einem schlichten, schönen Bildband porträtiert. Text: Esther Boldt Tanz- und Theaterkritikerin „Hinter den Linden – Das Berliner Staatsballett“ flaniert durch jene Räumlichkeiten der Staatsoper Unter den Linden, in denen das Ballett seit 1955 residiert. Wegen der Sanierungsarbeiten ist es unterdessen aus- und weitergezogen in die Deutsche Oper, und so sind Zillmers Fotos auch die Bilder eines Abschieds und Dokumente der Erinnerung. Die Fotografin selbst war sofort fasziniert vom „Ostcharme“ des Gebäudes, das den Fortschritt draußen hielt und stattdessen hortete und sammel te. „Ich bin Fotografin geworden, um hinter die Tür zu gucken“, sagt Zillmer. Ihre fotografischen Stillle ben zeigen alltägliche Dinge, Dinge des Umgangs und des Gebrauchs, die häufig unmittelbar auf den Tänzerkörper verweisen. Mit genauem Blick stellen ihre Fotografien Zusam menhänge zwischen Objekten und architektoni schen Details her, in der eine Reihe hängender Röcke plötzlich den Bogen der Deckenlampe auf zunehmen scheint – Totalen von Räumen sucht man dagegen fast vergebens. Auf ihren Streifzügen durch Garderoben, Magazin, Ballettsäle, Probe bühnen und Flure hat Zillmer allerorten Hüllen und Leerstellen aufgetan: sanft fallende, tiefrot glänzende Gardinen, die den Blick auf abgeschabte Wände freigeben, schwere Kostüme auf Kleider bügeln, Handtücher, die bereitliegen für das Ende eines anstrengenden Tages und immer wieder abge schabte Sessel oder Stühle, die darauf warten, dass sich einer setzt. Und natürlich ist da immer wieder tanzraumberlin | 11-12/2010 Unglamouröses Leben hinter der Bühne. der Tüll, der sich bauscht, gerade so als wolle er einen Körper umarmen, der nicht mehr da ist: Ein angegrauter Tüllrock wirft seine üppigen Falten wie ein sterbender Schwan, der sein Gefieder ein letztes Mal aufplustert. Ausgetretene, strapazierte Spitzenschuhe stapeln sich altrosa ineinander oder hängen mit matten Seidenbändern an Türklinken. Etwas melancholisch, aber höchst atmosphärisch erzählt der Bildband vom Verfall des Glamours, indem er die Reste des Prunks abbildet und zugleich den Preis der hohen Kunst sichtbar macht. Die Arbeit und den Verbrauch von Materialien und – so könnte impliziert werden – auch Menschen, über die Jahre. Auf den wenigen Portätfotos schauen Solisten, Ballettmeisterin Barbara Schröder und Intendant Vladimir Malakhov ernst und gerade in die Kamera, in die Architektur des Gebäudes gestellt, wie in einen Rahmen. Und mit einer Selbst verständlichkeit im Körper, wie sie nur Tänzer und Leistungssportler haben, einer Haltung, die zugleich Distanz zum eigenen Instrument verrät wie auch beste Kenntnis desselben. Wie all diese Stoffe Hüllen für den Leib bilden, so wird das Gebäude zur Heimat des Tanzes, in der er seine flüchtigen Spuren hinterlässt. „Die Schichten Foto: Kerstin Zillmer der Geschichte verschmelzen zu einer Patina aus Stuck, Blattgold und Plaste“, schreibt die Berliner Autorin Jutta Voigt in ihrem Begleitessay. Darin vollzieht sie die Geschichte des Balletts nach. Sie notiert Bemerkungen und Beobachtungen der Foto grafin sowie solche der Tänzer und Tänzerinnen, die ihr kurzes Tänzerdasein in „Askese, Kampf, Schmerz“ beschreiben – denn mit spätestens vier zig Jahren sind ihre Karrieren beendet. Dabei passt der suggestive, gleichsam durch Beobachtungen und Historisches streifende Text sehr gut zu den Fotografien. So präsentiert „Hinter den Linden“ seinen Gegenstand ebenso hingebungsvoll wie kritisch. Es ist ein streng komponierter, schöner und stiller Band, wenn er die knallharte, von der Zeit gezeichnete Realität hinter der Bühne notiert. Schnörkellos und doch bezaubernd erzählt er von der Welt hinter den Kulissen und rollt dabei ein Stück Ballettgeschichte auf. Kerstin Zillmer Hinter den Linden – das Berliner Staatsballett Edition Braus 2010 11 vorschau Ein Wahnsinnsding Die 6. Ausgabe der Tanznacht Berlin ist ein Dorf der Verschworenen Regelmäßig, alle zwei Jahre und mit wechselnden Kuratoren, findet die Tanznacht Berlin statt. Die Veranstaltung dient einem hochgesteckten Ziel – sie will einen Überblick verschaffen über die Vielfalt choreografischer Arbeiten, die es in Berlin zu entdecken gibt. Seit der letzten Ausgabe des Festivals hat dieser Überblick jedoch nichts mehr mit schnellem Konsum zu tun. Text: Tobias Schwartz Schriftsteller und Kulturjournalist Mit dem üblichen Konzept der Tanznacht hatte Peter Stamer schon vor zwei Jahren gebrochen. Damals hatte er das Festival erstmals als Kurator übernommen und die repräsentative Messe, die die Tanznacht einst war, aufgelöst. Keine trailerforma tigen Ausschnitte aus verschiedenen Performances mehr, dafür eine ansehnliche Auswahl an Stücken, die in voller Länge gezeigt wurden. Von einigen wurde dies bedauert, andere aber freuten sich darüber. Allen voran die Künstler, die ihre Arbeiten ungekürzt zeigen konnten. Auch in diesem Jahr geht es um die Künstler. Ludger Orlok von der Tanzfabrik Berlin, der die Tanznacht von Beginn an organisiert, hatte wieder bei Stamer angefragt, ob er den Kuratorenjob übernimmt. Der sagte gerne zu, denn eines ist für ihn klar: Berlin braucht ein solches Festival. „Es gibt eine sehr breite Szene, die immer größer wird, aber nicht immer die nötige Öffentlichkeit kriegt“, sagt er und nimmt damit etwaigen Vorwürfen, die Tanznacht sei einfach nur ein Festival mehr, den Wind aus den Segeln. Stamer fühlt sich den Künstlern gegenüber in der Verantwortung. Und um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat er für die Tanznacht 2010 ein ganz neues, den „dörflichen“ Gemeinschaftsge danken ins Zentrum rückendes Konzept erdacht. Es AUDITION / WORKGROUP TANZCOMPAGNIE RUBATO Berlin is looking for male and female dancers with strong knowledge in contemporary movement/technic/improvisation Project-Time-Frame: July until September 2011 Audition-Schedule: First meeting Saturday 15. and Sunday 16. January 2011 Audtion-Workgroup 17. until 20. January 2011 For more Information please look at: www.tanzcompagnie-rubato.de 12 Kreative Menschen auf dem Weg ins VILLAGE nennt sich: „Village“. 24 Tänzer und Choreografen der Berliner Szene werden ab dem 1. November fünf Wochen lang in den Uferstudios aufeinander treffen, um gemeinsam zu arbeiten. Im Hintergrund steht die Idee, dass Berlin ja „irgendwie“ auch ein Dorf sei. Das Projekt ist ein offenes, ein Experiment, um Formen der Zusam menarbeit auszuprobieren. Ob sich einzelne Teams finden, die individuelle Performances vorbereiten, oder ob alle zusammen an einer gemeinsamen, übergreifenden Produktion beteiligt sein werden, wird sich erst zeigen. „Es geht um die konkrete Arbeit. Was brauchst Du, um zu arbeiten, ist die zentrale Frage.“ Stamer selbst, der immer dabei sein wird, will keinesfalls als Chef fungieren und bestimmen. Um einen Anfang zu machen, hat er acht Choreografen ausgewählt: Ami Garmon, Jared Gradinger, Mariola Groener, Clint Lutes, Hanna Hegenscheidt, Felix Marchand, Odile Seitz und Litó Walkey. Diese acht wiederum haben jeweils zwei weitere Künstler dazu geladen: Angela Schubot, Günther Wilhelm, Lina Lindheimer, Irina Müller, Clément Layes, Gilles Vian dier, Melanie Lane, Ulrich Huhn, Ayara Hernandez, Frédéric de Carlo, Christina Ciupke, Raffaela Galdi, Hyoung-Min Kim, Patrick Slepica, Lisa Densem und Frank James Willens. Der Kalifornier Willens, der an der UC Berkeley Tanz und Theater studierte, in Las Vegas als Showtänzer gearbeitet hat und schon zwei Mal mit Paul McCart ney auf Welttournee war, wurde etwa von Mariola Groener ausgewählt. Willens lebt seit sieben Jahren in Berlin, wo er statt vor 15.000 Menschen plötzlich im Dock 11 vor 60 Zuschauern aufgetreten ist. Er fand das aufgrund der Nähe und Intensität viel auf regender. „Showtanzen hat mich nicht interessiert, aber als soziales Experiment ist es toll“, sagt er Foto: MG heute. Wert legt er darauf, dass er aus San Fran cisco nicht nach Deutschland, sondern nach Berlin gegangen ist. Hier hat er seitdem unter anderem mit Meg Stuart, Tino Sehgal und Laurent Chétouane gearbeitet. Zwischendurch ist er viel unterwegs, tourt durch Kiew, Kopenhagen, New York. Entsprechend sieht er sich zwar als Teil der Berliner Tanzszene, fühlt sich aber gleichzeitig nicht ganz dazugehörig. Das Treffen mit Mariola Groener kam wie gerufen. „Ich wollte wieder in der Szene sein.“ Das Konzept der Tanznacht gefällt ihm, vor allem das Experimentelle. „Es ist schwer genug, mit drei Leuten zu arbeiten. Jetzt sind es 24 und jeder bringt eine Geschichte mit, auch Ängste und Macken. Aber der Kontext bringt uns zusammen, man ist verbun den und kann gleichzeitig seine eigenen Positionen zur Diskussion stellen. Man wird sehen, wie frei die Szene wirklich ist.“ Basisdemokratie ist der Kerngedanke des Verfah rens, auch wenn Stamer betont, dass man hier nicht Gesellschaft spielen wolle. Doch ein solches Vorhaben birgt natürlich auch die Gefahr, dass man sich am gemeinsamen runden Tisch nicht einigen kann. Darüber aber, dass etwas passieren wird, etwas Spannendes und Aufregendes sogar, sind sich die Beteiligten ziemlich sicher. „Das wird ein Wahnsinnsding“, so Stamer, der in diesem Jahr die Grenzen zwischen künstlerischem Prozess und Prä sentation aufbrechen will. Denn auch die Zuschauer sollen am Probenprozess teilhaben dürfen. Tanznacht 2010 – The Village 1. November bis 7. Dezember 2010 Uferstudios www.uferstudios.com tanzraumberlin | 11-12/2010 künstlerstimmen vorschau Tanzende Spiegelneuronen Über das Choreografieren vom Scheitel bis zum Halsansatz Antonia Baehr ist ein multitalentiertes Wesen mit zahlreichen Identitäten. Mal ist sie der Pferdeflüsterer Werner Hirsch, dann die Drag Queen Frau Böse. Sie hat bereits das Ehepaar Wilde gegeben und auch das einstmals elfbrüstige, inzwischen geschlechtsneutrale, Wesen Land. Vor zwei Jahren erprobte sie mit dem Solo „Rire“ das Lachen nach Partitur. Ihr neuester Streich: performende Gesichter. Text: Tom Mustroph Tanz- und Theaterkritiker Ihr jüngstes Stück „For Faces“ beschreibt Antonia Baehr als „Zengarten für Gesichter“. Sie kommt gerade von einer Japanreise zurück. In ihrem imagi nären Zengarten sitzen nun also vier Performer vom kreisförmig angeordneten Publikum umringt. Sie sitzen auf Drehstühlen. Manchmal bewegen sie Arme und Beine. Die Hauptereignisse jedoch spielen sich in den Gesichtern ab. Mundwinkel zucken. Nasenflügel blähen sich. Falten wandern über die Stirn. Den Rahmen für das Ganze bildet ein physiolo gisches Phänomen, das Baehr derzeit viel Freude bereitet. „Spiegelneuronen sind im Gehirn dafür verantwortlich, dass ein Mensch Bewegungen und Gesten eines anderen Menschen nachmacht“, erläutert sie begeistert. Der Gesichtsausdruck des einen Menschen findet also sein Echo auf dem gegenüberliegenden Antlitz. Über mehrere Gesich ter könnte demzufolge eine ganze Welle gleichen Ausdrucks fließen. Ein faszinierender Gedanke. Und während Baehr so hingerissen von den Spiegelneu ronen erzählt und Fotos von Menschen und Affen beschreibt, auf denen die einen die Grimassen der anderen nachahmen, ertappt man sich. Man ertappt sich dabei, die eigene Gesichtsmuskulatur einer Inspektion zu überziehen. „For Faces“ wird in unterschiedlich strukturierte Teile gegliedert sein. „Wir legen eine Art Partitur an“, erklärt Baehr. „Mal wird es Scores wie in der Musik geben. Andere Teile sind stärker durchcho reografiert.“ Die unterschiedlichen Notations- und Rhythmisierungsverfahren der Musikerinnen Sabi ne Ercklentz und Andrea Neumann, der Tänze rin Arantxa Martinez und des Performers William Wheeler fließen also unmittelbar in die Arbeit mit ein. Ausgebildete Schauspieler, also die klassischen Gesichtsakrobaten, engagierte Baehr nicht. „Die erzeugen zu viel Expression“, sagt sie und winkt ab. Nicht um Ausdruck, sondern um pure Bewegung geht es ihr in „For Faces“. Vier Protagonisten beim Gesichtstanz – Mitwirkende aus Antonia Baehrs neuem Stück „For Faces“ tanzraumberlin | 11-12/2010 Etwas Emotion schleicht sich dennoch ein. Hirnfor scher gehen nämlich davon aus, dass die Spiegelneu ronen Empathie erzeugen. Die Hypothese lautet, dass man für sein Gegenüber, dessen abgeguckte Gesten man sich selbst aneignet, Sympathie empfindet und eher nicht geneigt ist, ihm Schaden zuzufügen. „For Faces“ ist also auch schon ein Übungsstück für eine Zeit, in der digitale, aber zeitversetzte Kommu nikation per Skype den unmittelbaren Kontakt ablöst. Mal sehen, was die Spiegelneuronen dann machen. Bauen sie Verzögerungsschleifen ein? Verweigern sie die Arbeit – und damit auch die Empathie? Wer Anfang Dezember in Kreuzberg auf ungewöhn lich viele Menschen mit zuckenden Gesichtern trifft, sollte nicht gleich den Krankenwagen rufen. Es könnte sich ganz einfach um „For Faces“-Besucher handeln. Und Gesichtstanz ist ja auch nur beim ers ten Hinsehen eine verwirrende neue Disziplin. Beim zweiten birgt sie großes Potential. Antonia Baehr For Faces 3. bis 5. Dezember 2010 HAU 3 www.hebbel-am-ufer.de Foto: make up productions 13 künstlerstimmen Hell. Groß. Warm Eine Annäherung an neue Räume für den Tanz Der Choreograf Clint Lutes kennt die Bedingungen der Berliner Tanzszene aus dem ff. Seit Jahren kuratiert er das Festival Lucky Trimmer, zeigt regelmäßig eigene Arbeiten an den Häusern der Stadt. Auch das Entstehen der Uferstudios hat er von Beginn an begleitet. In tanzraumberlin erzählt er von anfänglicher Skepsis, neuerlicher Begeisterung und von der Tanznacht 2010. Text: Clint Lutes Choreograf und Kurator Als ich das Gelände der Uferstudios vor ein paar Jahren zum ersten Mal betrat, war ich leicht scho ckiert. Kaum vorstellbar, dass in diesem dunklen und düsteren Etwas die Zukunft des Berliner Tanzes entworfen werden sollte. Resigniert bahnte ich mir den Weg bis zum Vorführungsort, einem höhlenarti gen Raum mit provisorischem Boden, der die Hälfte des Saales bedeckte. Ich setzte mich neben einen Stützpfeiler und sah mir ein Trio von Rosalind Crisp an. Es war ein wundervolles Stück, das den Raum beherrschte und in seiner Zartheit und Konzentriert heit der perfekte Auftakt für einen Ort war, der eine Reise ins Unbekannte antreten sollte. Skeptisch blieb ich dennoch. Auch während der wei teren Entwicklungen in den Uferstudios. Nach eini gen früheren Versuchen einen Ort für das Projekt zu finden und nach zahlreichen Gesprächen mit der „Rädelsführerin“ Barbara Friedrich, fragte ich mich, ob das Ganze überhaupt noch etwas werden könn te. Oder ob es einfach nur sämtliche Mitwirkende mitsamt Konzeptidee aussaugen würde. Der Name des Ausbildungszentrum, das fortan in den Ufer studios beheimatet sein sollte, sorgte zusätzlich für Bestürzung. Ein Name, der bei Ausländern und Deutschen gleichermaßen Entsetzen hervorrief – 1. Bundeskongress der Freien Darstellenden Künstler 20 Jahre Bundesverband Freier Theater 9. bis 12. Dezember 2010 im Theaterhaus Stuttgart Infos und Anmeldung unter: www.freie-theater.de 14 Clint Lutes probt abseits der Berliner Szene – im Festspielhaus St. Pölten Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin. Ich brauchte eine Stunde, bis ich es einigermaßen feh lerfrei über die Lippen brachte. Doch die Vorbereitungen liefen weiter, Pläne wur den gezeichnet und die roten Backsteingebäude im scheinbar weit abgelegenen Wedding erwachten langsam zum Leben. Ich habe diese Veränderungen miterlebt, ich habe Bohrer brummen gehört und bin auf dem Gelände durch Staub und Eis gestapft. Im Januar 2010 war ich dann als Choreograf an dem Stück „Versus“ beteiligt, das derzeit im Chamäle on Theater im Hackeschen Markt zu sehen ist. Ich arbeitete im selben Raum, in dem ich einst Rosa lindes Stück gesehen hatte. Und meine skeptische Haltung fing langsam an zu verblassen. Erst kürzlich durfte ich wieder im Studio 1 arbei ten. Dieses Mal zusammen mit Maya Lipsker. Wir probten an einem Abend mit insgesamt vier Stü cken, die wir danach im Weltecho Theater in Chem nitz gezeigt haben und nächstes Jahr in Österreich zeigen werden. Im Dezember bin ich nun beim VILLAGE dabei, der diesjährigen Ausgabe der Tanznacht. 24 Choreografen, die allesamt in etwa auf der Hälfte ihrer persönlichen Karriereleiter stehen, werden zusammen kommen, um einander bei der kreativen Arbeit zu beobachten, um Ideen zusammen zu entwickeln und um an einem viertä Foto: Serap Kara gigen Workshop teilzunehmen, der abermals ins Ungewisse führen wird. Die Uferstudios sind der perfekte Ort dafür. Denn nach Jahren ausgekühlter, dunkler und uner schließbarer Berliner Performance-Räume, hat man der Stadt nun das einmalige Geschenk von 14 neuen Studios gemacht – allesamt ausgestattet mit Tanz böden, ausgeklügelten Licht- und funktionierenden Musikanlagen. Diese Stadt, der seit langem der Ruf des Tanzmekkas vorauseilt, geht nun tatsächlich neue Wege, indem es der Kreativität und der tän zerischen Kreation luxuriösen und offenen Raum schafft. Vielleicht geht der nächste Schritt ja sogar in Richtung finanzielle Unterstützung bei der Stu diomiete, ähnlich dem Funding der Tanzstipendien? Aber das sind Themen, die hoffentlich im VILLAGE ausführlich besprochen werden. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Zunächst einmal Hut ab vor so engagierten Tanzvi sionären wie Barbara Friedrich, Kirsten Seeligmüller und Wibke Janssen und all den anderen, die der Berliner Tanzszene mit Orten wie den Uferstudios oder dem EDEN***** ein neues Gesicht gegeben haben. Danke, dass wir es endlich hell, groß, warm und gemütlich haben. Übersetzung: Elisabeth Wellershaus tanzraumberlin | 11-12/2010 anzeige Kollektive Melancholie und Elektrotanz Anfang Dezember kommt Jérôme Bel mit „Cédric Andrieux“ zurück ins HAU und parallel dazu präsentiert Antonia Baehr ihr neues Stück „For Faces“ für vier Gesichter. Mitte Dezember folgt das neue Gruppenstück „Hüzün“ von Kadir Memis alias Amigo. Ausgehend von Orhan Pamuks Buch „Istanbul“ reflektiert Amigo ein Leben zwischen Deutschland und der Türkei, das von ihm als Zustand einer konstanten Melancholie empfunden wird. Cédric Andrieux, langjährig Tänzer in der Merce Cunningham Company, in der Produktion von Jérôme Bel Foto: Herman Sorgeloos Gleichzeitig gastiert Ayman Harper zum ersten Mal im HAU. Er lebt seit Anfang 2009 in Berlin und arbeitete als Tänzer unter anderem mit der Forsythe Company. Für sein Duett „The Lid“ hat er sich mit dem berühmten Elektronik-Duo Matmos aus San Francisco zusammengetan. Resultat ist ein Aufführungsformat zwischen Tanzstück und Musikkonzert, in dem vor allem das akustische Potenzial der Bewegung ausgelotet wird. JÉRÔME BEL CÉDRIC ANDRIEUX (in engl. Sprache) | Paris 02. – 04. Dezember 2010 | 19.30 Uhr | HAU1 ANTONIA BAEHR (Deutschlandpremiere) FOR FACES | Berlin 03. – 05. Dezember 2010 | 20.00 Uhr | HAU3 AMIGO (Uraufführung) HÜZÜN – ein schmerzlicher Verlust | Berlin 16. – 19. Dezember 2010 | 20.00 Uhr | HAU2 AYMAN HARPER THE LID | Berlin 17. – 19. Dezember 2010 | 20.00 Uhr | HAU3 www.hebbel-am-ufer.de anzeige Tanzperformance im leuchtenden Neonröhrenwald Yui Kawaguchis jüngstes Solo „andropolaroid“ im Dock11 Seit 2002 in Berlin, ist Yui Kawaguchi in Produktionen von Nico and the Navigators und 51grad zu sehen. Sie arbeitete außerdem mit Helena Waldmann, Ismael Ivo, Tomi Paasonen sowie den Flying Steps zusammen. Von Arnd Wesemann in der ballettanz als Tänzerin des Jahres 2009 gewürdigt, gehört sie derzeitig zu den faszinierendsten Performerinnen Berlins und erobert die freie Szene auch mit ihren eigenen Choreografien. In ihrem aktuellen Solo „andropolar oid“ bewegt sich Yui Kawaguchi im Foto: Barbara Dietl Spannungsfeld zwischen deutschen und japanischen Codes, begegnet Tradition und Moderne und sucht mit virtuoser Neugier nach ihrer eigenen idealen Gestalt. Dabei ist sie von einem Wald aus Neonröhren umgeben, der blitzlichtartig aufleuchtet und ihre Empfindungsinseln als emotionale Momentaufnahmen festhält – ebenso wie die Polaroids, die sie fortwährend von ihrem geflickten „Ich“ schießt. In einer Doppelbelichtung von Mensch und Roboter kommt die Tänzerin nie zur Ruhe. „andropolaroid“, eine Produktion des theater-51 grad.com, ist für den Kölner Tanzpreis 2010 nominiert. Die Berliner Wiederaufnahme wird von Nico and the Navigators produziert. gibt ihnen auch eine Möglichkeit zum Austausch, zum Erfahrungen sammeln, es gilt als ein Prüfstein, Messlatte und Quelle der Inspiration. Das Programm des Festivals ist bunt: Ballett, neoklassischer, moderner und Volkstanz, Jazz und Pop Dance – das sind die Kategorien im Wettbewerb des TANZOLYMPs. Das Besondere dabei ist, dass die Schüler der privaten und der staatlichen Schulen in unterschiedlichen Kategorien auftreten. In diesem Jahr werden um die 800 Tänzer im Alter von 10 bis 21 Jah- ren erwartet. Die Jury unter der Präsidentschaft von Vladimir Vasiliev besteht aus Intendanten von renommierten Ballettschulen und Kompanien, Filmund Tanzstars. Es werden zahlreiche Preise vergeben, wie Stipendien, Geld- und Sachpreise oder Verträge mit bedeutenden Tanzkompanien. Ein Spezialpreis wird vom Schirmherrn des Festivals Vladimir Malakhov vergeben. Yui Kawaguchi andropolaroid 11. bis 13. November 2010 | 20.30 Uhr Dock11 www.dock11-berlin.de anzeige Auf zum Olymp! Im Februar wird Berlin zum TanzBrennpunkt. Bereits zum 8. Mal findet hier das internationale Jugendtanzfestival TANZOLYMP statt. In den letzten Jahren konnte sich dieses Ereignis als eine einzigartige Begegnungsstätte für junge Tänzer, Lehrer und bedeutenden Persönlichkeiten der globalen Tanzwelt etablieren. Hier werden die Stars von morgen geboren, denn TANZOLYMP kann die Pforten zu einer großen Karriere öffnen. Aber nicht nur deswegen kommen Tänzer aus über 30 Länder der Welt an die Spree, das Festival tanzraumberlin | 11-12/2010 Kateryna Nagula (Ukraine) aus „The Forest Creature“ Foto: Masayoshi Fukatsu TANZOLYMP 2011 16. bis 19. Februar 2011 Wettbewerb: Russisches Haus Gala: Admiralspalast www.tanzolymp.com 15 anzeige Kreativität, Spontanität und Präsenz sind ihr Plus how to deal with different agencies, how to become independent, Künstlersozialkasse, Bayerische Versorgungsanstalt and how best to prepare your career development. You may contact us by phone, email or in person. We will be pleased to help you, free of charge. Wir sind für Sie da, wenn Sie herausfinden wollen, in welchem Feld Sie Ihre Qualitäten noch einsetzen können. Bei Fragen zum Umgang mit den Ämtern, zur Freiberuflichkeit, Künstlersozialkasse, Bayerischen Versorgungsanstalt, Weiterbildung oder zur langfristigen Vorbereitung auf eine berufliche Neuorientierung melden Sie sich bei uns. Telefonisch, per Email oder persönlich. Wir helfen Ihnen gern und unentgeltlich weiter. Creativity, Spontaneity and Personality are your potential. Do you want to know in which unknown field you can use your skills after a career in dance? We are here to help you with your questions about your transition: „noBody“ von Sasha Waltz. Foto: Bernd Uhlig Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland Kollwitzstraße 64 – 10435 Berlin Tel: 030 – 978 683 46 [email protected] www.stiftung-tanz.com Die Geschäftstelle der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland wird von Tanzplan Deutschland gefördert, einer Initiative der Kultur stiftung des Bundes. anzeige HABITAT – Eine faszinierende Begegnung Ist es Kunst? Eine Performance? Eine Installation? Die Grenze zwischen Performance und Tanz wird immer fließender, die Unterscheidung schwieriger. Wo hört Tanz auf, wo fängt Performance an? Wo manche Zuordnung und Unterscheidbarkeit fordern, beginnt die Arbeit von LaborGras. Für sie waren Genres nie Grenzen ihrer Arbeit. Foto: Eugenia Rufino Im Gegenteil: Seit ihrer Gründung kooperieren sie mit Musikern, Schriftstellern und Architekten. So mag es nicht verwundern, dass sie derzeit mit dem Bildhauer Volker Schnüttgen zusammenarbeiten. Ihre begehbare Performance-Installa- tion HABITAT lädt das Publikum ein, reale wie virtuelle Raumebenen aus einer selbst bestimmten Perspektive zu erleben. Aus Eiche modellierte Skulpturen gestalten den Gesamtraum der Performance-Installation. Die Einheit von Tanz und Skulptur entsteht unter Anwendung eines speziell für die Performance entwickelten Computerprogramms. Mittels digitaler Videotechnik wird in Echtzeit eine Verbindung zwischen der Tänzerin im realen Raum und dem intimen, für den Betrachter zu entdeckenden Innenraum der Skulpturen hergestellt. Die in den Monitoren zu sehenden Räume bilden die mediale Verlängerung der Skulpturen und die virtuellen Bühnen für die Tänzerin. Diese werden im Verlauf der Performance durch den Tanz belebt. HABITAT, eine Produktion von LaborGras & Volker Schnüttgen. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin. Mit freundlicher Unterstützung von Kirchhoff Automotive. LaborGras HABITAT 17., 18. und 19. Dezember 2010 Radialsystem V www.LaborGras.com www.radialsystem.de Ticketservice: 030 – 288 788 588 anzeige Residenz-Choreografien am K3 | Tanzplan Hamburg von Margrét Bjarnadóttir widmet Zum vierten Mal seit 2007 arbeiten sich der Natur von Missverständnisderzeit drei junge Choreografen im sen, betrachtet die zusammenbreRahmen des acht Monate umfassenchende Kommunikation, Illusionen den Residenzprogramms am K3. Im und Parallelrealitäten. In Lea MartiNovember und Dezember präsennis THE END OF AS WE KNOW volltieren Sebastian Matthias, Margrét zieht sich, während sie auf körperBjarnadóttir und Lea Martini ihre liche Spurensuche nach kollektiven entstandenen Produktionen: SebastiErinnerungen geht, ein fast zärtlian Matthias untersucht in TREMOR cher Paradigmenwechsel. Der Körper den Aspekt der ‚Bewegungsqualität’, rückt aus dem Fokus und der Raum um verschiedene tänzerische Aktio- Choreografen 2010 am K3 tritt mit erstaunlicher Sichtbarkeit nen – zucken, schwingen, zittern, Foto: Thies Rätzke hervor. So wird das Theater in seiner fallen – voneinander zu trennen und um herauszufinden, worin die Charakteristika die- unmittelbaren Materialität ein Gegenüber, ein Raum, ser Bewegungen liegen. ON MISUNDERSTANDING der flexibel etlichen Veränderungen standhält. 16 K3 | Tanzplan Hamburg RESIDENZ-CHOREOGRAPHIEN 2010 10., 12. und 13. November 2010 Sebastian Matthias Tremor 24., 26. und 27. November 2010 Margrét Bjarnadóttir ON MISUNDERSTANDING 08., 10. und 11. Dezember 2010 Lea Martini THE END OF AS WE KNOW Jeweils um 20:30 Uhr | auf Kampnagel www.k3-hamburg.de tanzraumberlin | 11-12/2010