TMA Magazine 2013

Transcript

TMA Magazine 2013
GREEN EVENT
Das Magazin zum Kongress
Il magazine del convegno
Postwachstumsökonomie
Economia della decrescita
Niko Paech
Thema 2013: Die Kunst der Freiheit
Tema 2013: L'Arte della Libertà
Wunschforschung
La ricerca dei desideri
Gerhard de Haan
Podiumsdiskussion zu
Unternehmensverantwortung & CSR
Dibattito fra esperti su
responsabilità aziendale e CSR
Inhaltsverzeichnis | Indice
Thema | Tema 2013
Die Kunst der Freiheit
L’Arte della Libertà
.6
Grußworte des Landeshauptmannes
Luis Durnwalder
I saluti del Presidente della Provincia di
Bolzano
Wachstumsrücknahme
La Decrescita Felice
.18
Konsumwohlstand,
Wachstum und Freiheit
Prosperità del consumo,
crescita e libertà
.19
.7
Rückblick 2012: think more about
10.–13. Mai 2012 in Brixen
.8
Retrospettiva 2012: think more about
10 –13 maggio a Bressanone
.9
Initiatoren | Organizzatori
.10
Partneruniversitäten | Università partner
.13
.16
Keynotes
Interdependence and Freedom
.14
Wirtschaft & Freiheit
Economia e libertà
.16
Grüner wird‘s nicht
Più verde non si può
.17
Die glückliche
.14
.42
Ganzheitliche Unternehmensführung
als Basis nachhaltiger Unternehmensentwicklung
Gestione integrale dell’impresa
come base di sviluppo aziendale sostenibile
Nachhaltige Mobilität am Beispiel der
deutschen Bahn
.26
Bildung & Gesellschaft |
Formazione e Societá
Nachhaltigkeit braucht Bildung – Nachhaltige Entwicklung
verändert Bildung
La sostenibilità ha bisogno di formazione – Lo sviluppo sostenibile riqualifica
la formazione
Gelebte Verantwortung und Innovation
neue Denkmodelle verändern die Welt
Postwachstumsgesellschaft – neue
Konzepte für die Zukunft
.34
.35
Politik der Inwertsetzung
Wert durch Wertschätzung
.28
.20
Wunschforschung
Was wir für die Zukunft hoffen
La ricerca dei desideri
Cosa ci auguriamo per il futuro
.21
Zinssystem, Geldschöpfung und
Spekulation
Interesse composto, creazione
monetaria e speculazione
.22
Intervento sul tema
«L’arte della libertà»
Impulsvortrag zum Thema
«Kunst der Freiheit»
.23
Parallel-Workshops
Workshop paralleli
Unternehmen | Imprese
Transformationale Führung bei
der Sparda-Bank München eG
Gestione trasformazionale – esperienza
di Sparda-Bank Monaco (D)
.25
Neuer Wohlstand – Leben und
Wirtschaften auf einem begrenzten
Planeten
Integrale Politik und die Quadratur des
Kreises. Wie individuelle Freiheit
Gleichheit vor Recht aufmischt
.29
.44
Seminare | Seminari
Postwachstumsökonomie
Economia della decrescita
Politik | politica
Save the crafts people
and help revive their dreams
Transdisziplinäre Forschung & Bildung für
Nachhaltigkeit
.33
.27
.22
Die Magie der Bauern – Sehnsucht nach
moralischer Landschaft
.46
.31
Nachhaltig genießen
.52
Transition Town – Città in
trasformazione
.53
Gesellschaftlicher Wandel durch
Innovation
.54
Wie wir mit Sprache
Welt gestalten
.55
Gemeinwohl-Region
Regione dell’economia del bene comune
47
Programm zum
herausnehmen
Programma estraibile
Dragon Dreaming
.37
Kreiskommunikation
Comunicazione circolare
.
.48
.49
WIRTSCHAFTSKONGRESS | CONVEGNO
ECONOMICO
.20
.52
.46
Economia solidale ed
Economia del bene comune
.56
.37
Parallelworkshops
Workshop paralleli
Lebensstile | Stile di vita
.38
Esempio su come fare
prodotti sostenibili
.30
Seminarprogramm
Programma seminari
.39
Economia circolare
dalla gestione dei “rifiuti”
.31
.32
.50
.60
Verantwortliches Handeln in Freiheit
.61
Konventionen und nachhaltiges
Wirtschaften
Convenzioni e fare impresa?
.50
Zinseszins, Geldschöpfung und
Spekulation
Progetto di sviluppo di un mercato equo
per un’agricoltura sostenibile
Nachhaltig genießen –
die Wahrheit zur Ernährung
bio region Südtirol
Unsere Vision
La nostra Visione
.51
.35
.60
Permacultura e Transition Town
.69
Postwachstumsgesellschaft
Konzepte für die Zukunft
„Die Ökonomie des Glücks“ in Meran
“L’economia della felicità” a Merano
.62
.70
La biodiversità: a tutela
dell’agricoltore biologico
.62
Eine „nachhaltige“ Idee:
das bedingungslose Grundeinkommen
.63
Money and Freedom
.64
.69
„Die Ökonomie des Glücks“ in Meran
“L’economia della felicità” a Merano
The Economics of Happiness
.72
.64
.73
Economia solidale e
Economia del Bene Comune
.74
Das think more about – Team
Il team di think more about
IMPRESSUM
.75
.66
Meno e meglio.
Decrescere per progredire.
.66
Innovative nachhaltige Produkte und
Businessmodelle
.68
.72
Thema | Tema 2013
Die Kunst der Freiheit
L’Arte della Libertà
Günther Reifer
Terra Institute
Andreas Wild
Bildungshaus Kloster Neustift
Evelyn Oberleiter
Terra Institute
Philosophen in allen Zeiten und aus allen
Kulturen haben sich mit kaum einem Thema
mehr beschäftigt als mit der Freiheit. Manche
Traktate über die Freiheit erscheinen mitunter
zunächst bizarr und widersprüchlich, da die
Freiheit – wie alles andere im Leben auch –
nicht ohne ihr Gegensätzliches gedacht und
beschrieben werden kann – die Grenzen, die
Pflichten und die Zwänge. Wie gehört das eine
mit dem anderen zusammen, wie bedingen sie
einander, wie kann Freiheit anstatt im Gegensatz, im Zusammenspiel mit den Grenzen, den
Pflichten, den Notwendigkeiten und Zwängen
gedacht und gelebt werden, sodass letztere
sogar als „Geburtshilfen“ der Freiheit erkannt
werden können?
Ist die Entscheidung zu einer nachhaltigeren
Lebens- und Wirtschaftsweise unsere einzige
Wahl, ist sie eine Pflicht oder eine selbstgewählte Verpflichtung? Ist die begrenzte Biokapazität der Erde eine Einschränkung oder auch
eine Einladung zur Freiheit, die Ressourcen so
zu nutzen, dass auch die Generationen nach
uns einen genauso großen Spielraum für ihre
selbstgewählten Entscheidungen haben? Wie
Il tema prevalente di cui si sono occupati filosofi
di ogni epoca e di ogni cultura è la libertà. Alcuni di questi trattati sulla libertà risulta-no un po’
bizzarri e contradditori, perché la libertà – come
ogni cosa nella vita – non può essere pensata
e descritta senza il suo op-posto – i confini, i
doveri, gli obblighi. In che modo convivono, si
condizionano a vicenda, come può essere pensata e vissuta la libertà non in opposizione ma
in collaborazione con i confini, i doveri, le necessità e gli obblighi, a tal punto da riconoscere in
questi dei so-stenitori della libertà ?
La scelta di uno stile di vita e un’economia sostenibile sono l’unica scelta a nostra disposizione, è un dovere o un impegno personale scelto
deliberatamente? La limitata biocapacità del
pianeta è una limitazione o un invito alla libertà,
un utilizzo delle risorse tale da preservare alle
generazioni future lo stesso spazio decisionale
per scelte proprie? Quanto è ampio il nostro
diritto alla libertà e quando è che essa si trasforma in dolorosa assenza di libertà, perché non
riconosce più i suoi confini? Forse non si tratta
umfassend ist unser Recht auf Freiheit und
wann wird die Freiheit, weil sie keine Begrenzung mehr erfährt, zur schmerzhaften Unfreiheit? Vielleicht geht es bei der Freiheit nicht
allein um Grenzüberschreitungen, die in einem
materiell und zeitlich begrenzten Leben ohnehin
nicht möglich sind, sondern vielmehr um eine
Grenzerweiterung durch eine immer größere
Bewusstwerdung unserer Wahlmöglichkeiten?
Die verschiedenen Referenten werden in Bezug
auf Unternehmens- und Wirtschaftsaspekte
ganz konkrete Möglichkeiten für eine Neugestaltung aufzeigen und unsere Freiheiten und
Grenzen innerhalb dieser Systeme reflektieren.
Der Kongress zum Thema „Nachhaltigkeit und
die Kunst der Freiheit“ will das Publikum dazu
einladen, sich mit grundlegenden Fragen des
Menschseins zu beschäftigen, dem Leben eine
sinngebende Gestalt zu verleihen und einen
Raum zu schaffen, in dem wir einander auf dem
Weg zu mehr Freiheit und Reife, Zufriedenheit
und Bewusstwerdung begleiten.
solo di oltrepassare i confini fissati, peraltro
indispensabili in una vita caratterizzata da limiti
materiali e temporali, bensì di ampliare i confini
mediante un’accresciuta consapevolezza delle
nostre possibilità di scelta?
I vari relatori illustreranno le possibilità concrete in relazione ad aspetti economici ed imprese
per una nuova impostazione e per riflettere le
nostre libertà e i nostri confini all’interno di
questo sistema.
Scopo del convegno „Sostenibilità e l’arte della
libertà“ è quello di invitare il pubblico a porsi
domande basilari sull’umanità, a conferi-re alla
vita un significato profondo e creare uno spazio
in cui insieme intraprendiamo un cammino verso una maggiore libertà, maturi-tà, soddisfazione e consapevolezza.
Grußworte des Landeshauptmannes Luis Durnwalder
„think more about
– Tage der Nachhaltigkeit“ regt
dazu an, über unser
Handeln nachzudenken und die
möglichen Folgewirkungen in der
Zukunft zu ergründen. Den Anspruch
der Nachhaltigkeit schulden wir nämlich
v.a. den künftigen Generationen, die mit
den verbleibenden Ressourcen auskommen müssen und mit den Belastungen
konfrontiert sein werden, die wir ihnen
vermachen.
Dabei darf es jedoch nicht beim Nachdenken bleiben. Das Nachhaltigkeitskonzept soll von jedem einzelnen
Bürger, jeder Bürgerin mitgetragen
werden und in politische und wirtschaftliche Entscheidungen einfließen. Taten
und konkrete Maßnahmen sind gefragt.
Diesen Weg geht das Land Südtirol bereits in mehreren Bereichen, so z.B. im
Energiesektor. Die Energie-Südtirol-2050
Strategie zeigt energiepolitische Wege
auf, wie Energie nachhaltig produziert,
verteilt und konsumiert und Klima-
schutz umgesetzt werden kann. Für die
kommenden vier Jahrzehnte setzt sich
das Land Südtirol das ambitionierte Ziel,
sich durch erhebliche Energieeinsparungen und die Verringerung der CO2-Emmissionen zu einem international
anerkannten Klimaland zu entwickeln.
Auch auf Gemeindeebene tut sich einiges. Über das Projekt „Nachhaltigkeit
Südtirol“ können die Südtiroler Gemeinden anhand von Indikatoren erfassen
und beurteilen, wie nachhaltig sie in den
drei Hauptbereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sind. Dabei sollen
insbesondere die Bürger und Bürgerinnen dazu angespornt werden, sich mit
den Themen auseinander zu setzen.
Wie ein nachhaltiger und erfolgreicher
Tourismus möglich ist, zeigt die Initiative „Roter Hahn“ des Südtiroler Bauernbundes. Im „Roten Hahn“ sind Tourismus, Landwirtschaft und Umweltschutz
verbunden. Lokale Produkte werden
aufgewertet, Nebenerwerbsmöglichkeiten geschaffen und die Gäste erhalten
einen Einblick in die bäuerliche Kultur
unseres Landes. Dies sind nur einige
Beispiele dafür, was Südtirol im Sinne
der Nachhaltigkeit konkret unternimmt.
Weitere Beispiele gibt es in den Bereichen Landwirtschaft, in der Baubranche,
der Abfallwirtschaft u.v.m. Die Vision
eines ökologisch und sozial gerechten
Entwicklungsmodells kann in unserer
globalisierten Welt keine einzelne Region, kein einzelnes Land umsetzen. Doch
jede Region, so wie auch jede einzelne
Person, kann einen Beitrag dazu leisten.
Außerdem kann Südtirol in einigen Bereichen beispielhaft voraus gehen, etwa
indem die Partner im Süden im Rahmen
der Entwicklungszusammenarbeit für
Umweltschutz und einen schonenden
Umgang mit Ressourcen sensibilisiert
werden und man ihnen Techniken und
Möglichkeiten eines gelebten nachhaltigen Wirtschaftens vermittelt.
Eine Veranstaltung wie es „Tage der
Nachhaltigkeit – Think more about“ ist,
motiviert dazu, das Thema Nachhaltigkeit aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und kritisch zu diskutieren. Es soll uns die Augen öffnen, für
das, was bereits besteht und den Weg
zeigen, den wir gehen wollen.
I saluti del Presidente della Provincia di Bolzano
“think more about – Giornate della
Sostenibilità” ci sprona a riflettere sul
nostro agire e ad approfondire le conseguenze nel futuro prossimo. La rivendicazione della sostenibilità è che siamo
debitori nei confronti delle generazioni
future, le quali avranno risorse più scarse ed oneri maggiori che gli abbiamo
lasciato in eredità.
Ma non dobbiamo limitarci a riflettere.
Il concetto di sostenibilità deve essere
condiviso da ogni cittadino, cittadina
e confluire in ogni decisione politica
ed economica. Si richiedono azioni e
provvedimenti. La Provincia di Bolzano
ha già intrapreso questo percorso in
molti settori, come per esempio nel
settore energetico. La strategia energetica Alto Adige-2050 ci indica soluzioni
di politiche energetiche, su come si può
produrre, distribuire e consumare energia in modo sostenibile e su come si può
attuare la tutela climatica. Per i prossimi
quaranta anni l’Alto Adige si è posto
l’ambizioso obiettivo di ridurre notevolmente il consumo energetico e ridurre le
emissioni di CO2 in modo da svilupparsi
al punto tale da essere internazionalmente riconosciuto come KlimaLand –
territorio a tutela climatica.
Anche a livello dei comuni si è fatto molto. Attraverso il progetto „Alto Adige
sostenibile“ i comuni dell’Alto Adige si
possono avvalere di indicatori in grado
di determinare il livello di sostenibilità nei tre settori principali: ambiente,
società ed economia. La cosa importante è spronare cittadine e cittadini ad
iniziare a confrontarsi con le tematiche
in questione.
Un esempio di successo di turismo
sostenibile lo conferma l’iniziativa „Gallo
Rosso“ del Südtiroler Bauernbund. Nel
„Gallo Rosso“ si intrecciano turismo,
agricoltura ed economia. Vengono
valorizzati i prodotti locali, nuove opportunità commerciali e gli ospiti hanno
modo di dare uno sguardo ravvicinato al
mondo contadino della nostra terra.
Questi sono solo alcuni esempi degli
interventi concreti in Alto Adige in tema
di sostenibilità. Vi sono altri esempi nel
settore dell’agricoltura, nell’edilizia, nei
rifiuti ed altri ancora. La visione di un
modello di sviluppo ecologico e di giustizia sociale non puó essere applicata
ad una singola regione in un mondo totalmente globalizzato. Però ogni singola
regione ed ogni singola persona puó
portare un contributo importante. Inoltre in diversi settori l’Alto Adige è già
molto avanti, in quanto ai partner del
Sud si può dare un contributo in termini
di sensibilizzazione e di informazione su
tecniche e soluzioni nel realizzare una
economia sostenibile vissuta all’interno
dello sviluppo di cooperazione per la
tutela dell’ambiente.
Una manifestazione quale „think more
about – Giornate della Sostenibilitá“
ci vuole motivare ad osservare il tema
sostenibilità dalle più diverse angolazioni ed a discuterne con spirito critico. Ci
deve aprire gli occhi su ciò che abbiamo
oggi ed indicarci la via che desideriamo
percorrere.
Susanne Elsen
Freie Universität Bozen
Thema | Tema 2013 – Grußworte | Saluti
7
Rückblick 2012: think more about
10.–13. Mai 2012 in Brixen
Ausgabe 2012:
Die Kunst des Weitblicks.
30 internationale Experten
Jakob von Uexküll, Vandana Shiva, Ferdinand Reisinger,
Hans-Peter Dürr, Christian Felber, Claus Hipp, Franz Galler,
Thomas Streifeneder, Patrick Kofler, Roland Benedikter, Susanne Elsen. Jürgen Schmidt, Klaus Sailer, Frithjof Bergmann,
Walter Lorenz, Kris Krois, Franco Cesaro, Susanna Martucci
Fortuna, Paolo Inghilleri
Diverse Seminare
Neue Arbeit – Neue Kultur, Globale Systemverschiebung, Die
Gemeinwohl-Gemeinde und Gemeinwohl-Region, Erfolg mit
Nachhaltigkeit – die Landwirtschaft von Morgen, Werkstatt
für den Wandel, Eine Nachhaltige Vision in Umsetzung,
Nachhaltigkeit beginnt im Innen. Seelische Ökologie, Regionale Währung als alternatives Wirtschaftsmodell, Cradle to
Cradle – ein ökologischer Ansatz für Design und Produktentwicklung, Emotionen als Treiber für Veränderung, Social
Entrepreneurship.
Insgesamt haben an den verschiedenen
Veranstaltungen der „Tage der Nachhaltigkeit – think more about“ rund 1.400
Menschen teilgenommen.
Retrospettiva 2012: think more about
10 –13 maggio a Bressanone
Tema 2012:
l’Arte della Lungimiranza.
30 esperti internazionali
Jakob von Uexküll, Vandana Shiva, Ferdinand Reisinger,
Hans-Peter Dürr, Christian Felber, Claus Hipp, Franz Galler,
Thomas Streifeneder, Patrick Kofler, Roland Benedikter, Susanne Elsen. Jürgen Schmidt, Klaus Sailer, Frithjof Bergmann,
Walter Lorenz, Kris Krois, Franco Cesaro, Susanna Martucci
Fortuna, Paolo Inghilleri
Diversi seminari
Nuovo lavoro – Nuova cultura, Spostamento globale del
sistema, L’Economia del Bene Comune e la regione del bene
comune, Successo con la sostenibilità – l`agricoltura del domani, officina del cambiamento, Una visione sostenibile viene
applicata, Sostenibilità incomincia dal nostro interno. Ecologia
dello spirito, valute regionali come modelli economici alternativi, Cradle to Cradle – un concetto ecologico per design e
sviluppo di prodotti. Emozioni: motori el cambiamento, Social
Entrepreneurship.
Complessivamente hanno partecipato alle
diverse manifestazioni di “Le giornate della
sostenibilità – think more about” cica 1.400
persone.
Rückblick 2012
9
Initiatoren | Organizzatori
Im Herbst 2013
erscheint „Re:vision
– Erfolg neu denken.
Aufbruch in ein
neues Paradigma"
als Buch zum Nachlesen, Weitergeben
und Inspirieren.
Dieses Handbuch
bietet Hintergrundinformationen und ist ein idealer Leitfaden
für Unternehmer und Führungskräfte, die
sich in übersichtlicher Form über die Herausforderungen und die Chancen unserer
Zeit informieren wollen. Wir freuen uns sehr,
unseren Mentor und langjährigen Begleiter,
Prof. Ibrahim Abouleish, Gründer des Sekem
Projekts und Träger des Alternativen Nobelpreises, für ein Vorwort gewonnen zu haben.
Weitere Informationen:
Terra Institute
Säbenertorgasse 2
39042 Brixen
Tel. +39 0472 970 484
[email protected]
www.terra-institute.eu
Terra Institute
Das Terra Institute ist ein Kompetenzzentrum für Innovation
und Zukunftsfähigkeit von
Unternehmen und Gesellschaft und wurde im Oktober 2010
von Evelyn Oberleiter und Günther Reifer gegründet. Mit Sitz
in Brixen (I) operiert es mit 15 Mitarbeitern in Italien, Österreich, Deutschland und Schweden und bringt Unternehmen
alternative Wirtschaftsformen näher, in denen sich Menschen,
Ressourcen und Gewinne (People, Planet & Profit) in einem
systemischen Ausgleich befinden.
Im Bereich Terra Consulting hat das Unternehmen ganz spezielle Formate und Konzepte entwickelt, welche mittlerweile
von einer Vielzahl von Unternehmen in ganz Europa umgesetzt werden, darunter das Terra Sustainable Company Concept (TSCC), welches eine nachhaltige Unternehmensentwicklung fördert und dabei in allen Bereichen des betrieblichen
Handelns ansetzt, von Produktentwicklung über Marketing
und Vertrieb bis hin zu Personalentwicklung und Controlling.
Auf der Basis praxiserprobter, nachhaltiger Modelle und Tools
lässt es tiefgreifende Veränderungsprozesse in Unternehmen
gelingen. Zielgruppe sind primär Unternehmen, die einen neuen,
nachhaltigen Weg einschlagen wollen. Auch Gemeinden und
Regionen wenden sich vermehrt an das Terra Institute, um Re-
gionalentwicklungsprojekte auszuarbeiten und umzusetzen.
Terra Forschung sieht sich als „Übersetzer“ zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und setzt sich dabei sowohl mit
Forschung und Entwicklung (F&E) in Unternehmen sowie
makroökonomischen Fragestellungen auseinander. Hauptziele sind es den Transfer von Wissen zu unterstützen, und die
Umsetzung von Erfolgsmodellen zu fördern, welche zu einer
gesellschaftlichen Transformation Richtung Nachhaltigkeit
beitragen. Der Schwerpunkt liegt hier im Bereich der angewandten Forschung, vor allem jene, welche eine direkte und
indirekte Anwendung/Umsetzung in den Unternehmen findet
oder zur nachhaltigen Entwicklung von Regionen beiträgt. Als
solches unterstützt es Unternehmen sowohl in der Erforschung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen und
neuen Business-Modellen (z.B. Kreislaufwirtschaft), als auch
Europäische Forschungsprojekte mit Fallstudien und BestPractice Beispielen, welche Einblicke in vorhandene Entwicklungsprozesse gewähren. Zudem spielt Terra Forschung eine
wichtige Rolle in der Weiterentwicklung interner Produkte
und Dienstleistungen sowohl in der Beratung als auch in der
Entwicklung von Seminaren/Weiterbildungen etc.
Unter dem Dach der Terra Academy werden seit Anfang 2013
die Bildungsangebote des Terra Institute zusammengefasst.
Ziel der Terra Academy ist es, in den Bereichen Business, per-
sönliche Entwicklung und Engagement hochwertige Seminare,
Fortbildungen und Lehrgänge anzubieten. Die Inhalte des Bildungsangebotes speisen sich einerseits aus den Erfahrungen
von Terra Beratung und Terra Projekten, andererseits aus den
Ergebnissen von Terra Forschung. Zudem werden regelmäßig
Experten aus verschiedenen relevanten Bereichen eingeladen, ihr Wissen im Rahmen von Terra Academy zu teilen. So
entsteht ein reiches, vielfältiges, praxisorientiertes Programm,
durch das sich das Thema Nachhaltigkeit im Umfassendsten
Sinne wie ein roter Faden zieht.
Das Terra Institute ist außerdem Initiator des „RCE Euroregion Tyrol“ (Südtirol, Trentino, Tirol), die vor kurzem von den
Vereinten Nationen (UN) und deren Universität in Yokohama
(Japan) als offizielles Kompetenzzentrum für nachhaltige
Entwicklung anerkannt wurde. Weltweit gibt es lediglich 120
derartige Kompetenzzentren, welche sich als sogenanntes
RCE - Regional centre of expertise on education for sustainable development – betiteln dürfen. In Italien ist das „RCE
Euroregion Tyrol“ bisher das einzige Institut dieser Art.
Terra Institute
Il Terra Institute è un istituto di ricerca, formazione e consulenza che insegna ed applica modelli imprenditoriali sostenibili per essere competitivi in un futuro in rapida evoluzione.
A tal fine sono stati sviluppati metodi e concetti che vengono
applicati nelle diverse filiali di Terra Institute (Berlino, Svezia,
Graz, Monaco, Stuttgart, Verona). Attraverso l’insegnamento,
la consulenza, il coaching, la ricerca e propri progetti, l’Istituto
fornisce impulsi per l’interazione di successo economico, sostenibilità ecologica, equità sociale e realizzazione personale.
Scopo centrale è stare al fianco degli imprenditori, fornendo
consulenza ed organizzando stimolanti eventi che indichino
nuove vie, per supportarli nello sviluppo da azienda “classica”
verso un’impresa orientata al futuro e sostenibile. Da poco
tempo il Terra Institute è stato riconosciuto dalle Nazioni
Unite (ONU) e dall’Università di Yokohama (Giappone) quale
centro di competenza ufficiale per un’economia sostenibile. A
livello mondiale esistono complessivamente 120 centri di tale
competenza a denominarsi RCE – Regional centre of expertise
on education for sustainable development. In Italia Terra Institute è l’unico istituto di questo tipo. www.terra-institute.eu
Initiatoren
11
Partneruniversitäten | Università partner
Bildungshaus Kloster Neustift
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung im Bildungshaus Kloster
Neustift Weiterbildung an einem
Ort mit langer Tradition
Eingebettet in das Augustiner
Chorherrenstift Neustift bietet
das Bildungshaus Kloster Neustift inzwischen seit über 40 Jahren ein besonderes Ambiente für erfolgreiche Aus- und Weiterbildung. Ganz im Sinne des Ordensauftrages der Augustiner Chorherren, diesen geschichtsträchtigen Ort mit einem
attraktiven Aus- und Weiterbildungsangebot zu verknüpfen,
stellte Neustift von Anfang an mit dem über die Grenzen
hinaus bekannten Ökozentrum schon damals eine Vorreiterrolle zu den Themen Ökologie und Umwelt dar. Die zentrale
Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit im Bildungshaus
Kloster Neustift zeigt sich vor allem in der Bildungstätigkeit,
die den Mensch in den Mittelpunkt stellt und dabei regelmäßig Aspekte der Nachhaltigkeit aufgreift. Um „lebenslanges
Lernen“ zu ermöglichen, bieten wir Kurse, Veranstaltungen
und Lehrgänge für die unterschiedlichsten Zielgruppen an.
Dabei wurde das Angebot beständig ausgebaut. Auch die
Themen Natur und Ökologie haben sich weiterentwickelt zu
einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die sich nicht nur
in dem Bereich „Natur und Nachhaltigkeit“ widerspiegelt. In
den insgesamt acht verschiedenen Bildungsbereichen Bibel &
Spiritualität, Gesundheit & Bewusstsein, Natur & Nachhaltigkeit, Kinder & Jugend, Kunst & Kultur, Planen & Bauen, Wein &
Köstlichkeiten und Wirtschaft & Kommunikation möchten wir
Menschen im gesamten Dreieck der Nachhaltigkeit mit Wissen um die Vergangenheit und die Gegenwart und Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft unterstützen. Ob bei konkreten
Projektarbeiten in der Regionalentwicklung, der Entwicklung
von Lehrpfaden und Erlebniswegen, der Ausstellung „Tu was“,
bei zahlreichen Umweltwerkstätten für Kinder und Jugendliche oder als eigenes Modul im universitären Lehrgang „Master in Management“, Nachhaltigkeit in seiner ökologischen,
ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimension spielt eine
bedeutende Rolle.
Als Bildungshaus möchten wir Vorbild sein und haben die
Verantwortung, aktuelle Themen der Gegenwart aufzugreifen
und unseren Teilnehmern das Wissen und die Möglichkeiten
an die Hand zu geben, ihre eigene Zukunft, aber auch die
unserer gesamten Umwelt aktiv mit zu gestalten. Bildung
für eine nachhaltige Entwicklung ist die Idee, zukunftsfähige
Bürger zu bilden, dabei spielen Begriffe wie Partizipation,
Gestaltungskompetenzen, Mitbestimmung und Zukunftsfähigkeit eine wichtige Rolle. Aber auch informelles Lernen in
und von der Gesellschaft ist wichtiger Bestandteil. Um auch
im eigenen Haus die Nachhaltigkeit weiter zu verfolgen, wurde die Arbeitsgruppe „Nachhaltiges Bildungshaus“ ins Leben
gerufen, die durch verschiedene Projekte wie z.B. Mitfahrbörse auf der Homepage laufend Optimierungen vornimmt
und nachhaltige Weiterentwicklung sicherstellt. „Für uns ist
Nachhaltigkeit im Sinne der Schöpfungsverantwortung seit
Gründung des Hauses ein wichtiger Auftrag, der uns auch
als gesamtes Mitarbeiterteam sehr am Herzen liegt“, betont
Direktor des Hauses, Andreas Wild. Als Ort der Begegnung in
einem interkulturellen Umfeld zwischen Norden und Süden
möchte das Bildungshaus Kloster Neustift im gegenseitigen
Austausch allen Interessierten und Neugierigen Orientierung
bieten, zum Nachdenken einladen und Diskussionen ermöglichen. Somit fügt sich auch die Partnerschaft für den Kongress
„Think more about – Tage der Nachhaltigkeit“ ideal in das Bild
des Hauses ein.
Centro convegni Abbazia di Novacella
Come Centro convegni abbiamo la responsabilità di trattare
argomenti attuali. Così negli anni passati abbiamo sempre
allargato i nostri reparti di formazione, per poter rispondere
tempestivamente a richieste attuali. Oggi il nostro centro
offre corsi e seminari in vari ambiti quali Bibbia & Spiritualità,
Salute & Consapevolezza, Arte & Cultura, Natura & Sostenibilità, Progettare & Construire, Vino, Ecconomia & Communicazione. Per noi i valori umani e il senso del nostro agire
traggono origine e ispirazione dalle nostre radici cristiane,
dall’umanesimo e dall’illuminismo. Questo grazie a un clima
aperto ed a un interazione responsabile con il mondo circostante. Al centro c’è l’uomo come individuo e la difesa della
vita (creazione). Con questa vasta offerta vogliamo offrire
orientamento e invitare all‘incontro, a pensare e discutere.
www.bildungshaus.it
Freie Universität Bozen
Am 31. Oktober 1997 als mitteleuropäische Universität gegründet, hat es sich
die Freie Universität Bozen zur Aufgabe
gemacht, den Studierenden eine internationale, mehrsprachige Ausbildung
zu bieten. Die Universität fühlt sich der
Wissenschaft verpflichtet und sucht
Forschung und Lehre in idealer Weise
zu vereinen. Sie umfasst die Fakultäten
Wirtschaftswissenschaften, Informatik,
Design und Künste, Bildungswissenschaften sowie die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik.
www.unibz.it
Archiv Pressestelle – Freie Universität Bozen | Archivio Ufficio stampa – Libera Università di Bolzano
Libera Università di Bolzano
Fondata il 31 ottobre 1997 come Università del centro Europa, si è posta
il compito di offrire agli studenti una
formazione internazio-nale e poliglotta.
L’Università si trova in relazione con
le scienze e cerca di unire ricerca ed
insegnamento in modo ideale. Comprende le facoltà di scienze economiche,
informatica, design e arti, scienze della
formazione e le facoltà di scienza naturale e tecnica. www.unibz.it
Universität Innsbruck
Die Universität Innsbruck wurde 1669
gegründet und ist heute mit zirka
26.000 Studierenden und über 4.000
MitarbeiterInnen die größte und wichtigste Forschungs- und Bildungseinrichtung in Westösterreich. Im Herzen der
Alpen gelegen, bietet die Universität
Innsbruck beste Bedingungen für erfolgreiche Forschung und Lehre.
www.uibk.ac.at
Università di Innsbruck
L’Università di Innsbruck è stata fondata
nel 1669 ed è oggi – con 26.000 studenti e più di 4.000 collaboratori – la più
grande ed importante istituzione di formazione e ricerca dell’Ovest dell’Austria.
Situata nel cuore delle alpi, l’Università
offre le condizioni ideali per la ricerca e
la formazione. www.uibk.ac.at
Weitere Informationen im:
Bildungshaus Kloster Neustift
Stiftstr. 1
39040 Vahrn
Tel. +39 0472 – 835588
[email protected]
www.bildungshaus.it
Partneruniversitäten | Università partner
13
und Banken – oder die Globalisierung – untersucht werden.
Das Problem ist nicht der internationale Handel per se, aber
das Ausmaß und die Macht der Unternehmen. Und die Lösung
ist eine ökonomische Lokalisierung.
In ihrem Kern ist die Lokalisierung eine Verkürzung der Distanz zwischen Produktion und Konsumenten, was zu einem
kleineren Ausmaß und zu einer breiter gefächerten Produktion anregt – besonders beim Essen, in der Landwirtschaft, der
Försterei und der Fischerei. Unzählige Basis-Lokalisationsinitiativen beweisen bereits, dass es keinen Abstrich bei ökologischen und menschlichen Bedürfnissen gibt. Vom lokalen
Essen, bis hinzu gemeinschaftlichen Kreditvereinigungen, von
Ökodörfern zu lokalen Geschäftsallianzen – diese Bewegungen zeigen, dass Lokalisierung weitreichende Leistungen für
alle hervorbringt – die Menschen und den Planeten.
Keynote
Interdependence and Freedom
Helena Norberg-Hodge
For most of human history our survival has depended on
intimate and enduring bonds of interdependence with one
another and with the Earth. We evolved in tight-knit communities with a deep connection to plants, animals and surrounding landscapes. But today we seem to have lost our way,
we have become imprisoned in an econometric worldview;
one that has distanced us from each another and from nature. A fear-based economy has emerged, fuelled by unexamined assumptions about human nature and about the natural
world. As a consequence, we are now witnessing unprecedented ecological, social and economic crises, and at the same
time we are less and less contented. In order to shift direction
from the destructive path we’re on, it’s essential that we look
closely at the root cause of our social and environmental
problems: an economic system that separates us further and
further from one another and from nature.
It is now increasingly recognized that a global casino of banks
and corporations is threatening the viability of whole nation
states. But the structural path to this irrational system has
gone largely unnoticed. Our tax monies have been used to
industrialize and corporatize production in ways that have
concentrated profits in the hands of giant corporations. At the
same time, governments from both the right and left signed
on to trade treaties that opened their economies to outside
investment, while scrapping laws and regulations designed to
protect national and local businesses, jobs and resources. In
the process, national sovereignty has been relinquished
to giant transnational corporations and undemocratic supranational bodies like the World Trade Organization (WTO).
The realization is growing that we need fundamental
change. To begin with, the connection between the continuing deregulation of global corporations and banks – or
globalisation – needs to be examined. The problem is not
international trade per se, but the scale and power of global
corporations. And the solution is economic localisation.
At its core, localization is about shortening the distances
between production and consumption, while also encouraging
smaller scale and more diversified production – particularly
in food, farming, forestry, and fisheries. Countless grassroots
localisation initiatives are already demonstrating that there
does not have to be a trade-off between ecological and human
needs. From local food to community credit unions, ecovillages to local business alliances – these movements are showing
that localisation has wideranging benefits for both people and
planet.
At a structural level, localisation fosters individual and cultural freedom. Through supporting community and a connection with nature, it contributes to an expanded sense of self
and a deep security. The freedom to be yourself comes out of
this confidence, trust and self-respect. We can leave behind
the current system which fuels competition, greed, isolation
and even self-rejection. By going local, we can organize our
economies around the ideas of interdependence and diversity, at a more human scale and human pace.
By acknowledging what we lost when we abandoned community life and more diversified economies, we can redesign
our societies – not by going backwards, but by embracing our
ecological roots and our common humanity.
Interdependenz und Freiheit
Unser Überleben hing für den Großteilunserer Geschichte
von engen, beständigen und interdependenten Verbindungen
miteinander und mit der Erde ab. Wir entwickelten uns in eng
verbundenen Gemeinschaften, die eine tiefe Beziehung zu
Pflanzen, Tieren und der Umwelt hatten. Aber heute scheinen wir unseren Weg verloren zu haben, wir sind gefangen
in einer ökonometrischen Weltanschauung, die uns voneinander und von der Natur entfernt hat. Eine angstbasierte
Wirtschaft ist entstanden, angeheizt durch ungeprüfte Annahmen über die menschliche Natur und die natürliche Welt. Als
Folge sind beispiellose ökologische, soziale und ökonomische
Krisen zu beobachten, während wir immer unzufriedener
werden. Um die Richtung des vernichtenden Weges auf dem
wir uns befinden zu ändern, ist es wichtig, dass wir uns mit der
Grundursache unserer Sozial- und Umweltprobleme beschäftigen: ein ökonomisches System, welches uns mehr und mehr
voneinander und von der Natur trennt.
Es wird nun zunehmend ersichtlich, dass ein globales Casino
von Banken und Unternehmen das Überleben ganzer Nationalstaaten bedroht. Aber der strukturelle Weg zu diesem
irrationalen System ist größtenteils unbeachtet geblieben.
Unsere Steuergelder wurden genutzt, um Produktionen in
einer Weise zu industrialisieren und zu vergesellschaften, die
Profite in die Hände riesiger Unternehmen wandern lässt. In
der gleichen Zeit, in der Regierungen beider Seiten, rechte
als auch linke, Handelsabkommen unterschrieben haben, die
ihre Wirtschaft ausländischen Investments öffneten, wurden
Gesetze und Regulierungen, die nationale und lokale Geschäfte, Jobs und Ressourcen schützen sollen, abgelehnt. Während
diesem Prozess wurde die nationale Souveränität durch riesige transnationale Firmen und undemokratische supranationale Körperschaften, wie der Welthandelsorganisation (WTO)
abgesetzt.
Die Erkenntnis wächst, dass wir einen fundamentalen Wandel benötigen. Zu Beginn muss die Verbindung zwischen der
kontinuierlichen Deregulierung von globalen Unternehmen
Auf Strukturebene fördert Lokalisierung so die individuelle
und kulturelle Freiheit. Eine unterstützende Gemeinschaft
und eine Verbindung mit der Natur tragen zu einem größeren
Selbstwertgefühl und einer tiefen Sicherheit bei. Aus dieser
Zufriedenheit, dem Vertrauen und dem Selbstrespekt entsteht
die Freiheit, man selbst zu sein. Wir können das derzeitige
System, das aus Wettkampf, Isolation, Gier und sogar Selbstablehnung besteht, hinter uns lassen.
Auf dem lokalen Weg können wir unsere Ökonomie um
die Idee von Interdependenz und Vielfalt organisieren, in
einem menschlichen Tempo und einem menschlichen Maß.
Indem wir anerkennen, was wir verloren haben, als wir das Gemeinschaftsleben und die vielfältigere Wirtschaft aufgegeben
haben, können wir unsere Gesellschaften neu organisieren –
nicht durch das Rückwärtsgehen, sondern durch die Annahme
unserer ökologischen Wurzeln und unserer geteilten Menschlichkeit.
Helena Norberg-Hodge
Author and filmmaker Helena Norberg-Hodge is the
founder and director of the International Society for
Ecology and Culture (ISEC). As pioneer of the ‘new
economy’ movement, she has been promoting an
economics of personal, social and ecological
well-being for more than thirty years. She has given
public lectures in seven languages, and has appeared
in broadcast, print, and online media worldwide,
including MSNBC, The London Times, The Sydney Morning Herald, and
The Guardian. Her ground-breaking work in Ladakh earned her the Right
Livelihood Award (or Alternative Nobel Prize), and she was awarded the
2012 Goi Peace Prize for contributing to „the revitalization of cultural and
biological diversity, and the strengthening of local communities and
economies worldwide.“ Her book “Ancient Futures” – described as ‚an
inspirational classic‘ – has sold almost half a million copies. Helena
Norberg-Hodge is a leading analyst of the impact of globalization on world
cultures.
Autorin und Filmemacherin Helena Norberg-Hodge ist Gründerin und
Direktorin der International Society for Ecology and Culture (ISEC). Als
Pionierin der New-Economy-Bewegung fördert die Preisträgerin des Alternativen Nobelpreises („Right Livelihood Award“) bereits über 30 Jahre eine
Ökonomie des persönlichen, sozialen und ökologischen Wohlbefindens.
Keynotes
15
Keynote
Grüner wird‘s nicht
Più verde non si può
Kathrin Hartmann
Keynote
Wirtschaft & Freiheit
Economia e libertà
Christian Felber
Wirtschaft und Freiheit stehen in einem Hochenergieverhältnis. John Stuart Mill schrieb „Über die Freiheit“. Karl Marx
wollte die Proletarier von ihren „Ketten“ befreien. Hayek
suchte den „Weg aus der Knechtschaft“ und schrieb „Die
Verfassung der Freiheit“. Milton Friedman versuchte das
Junktim „Kapitalismus und Freiheit“ – Alle großen Denker sind
für Freiheit und versprechen mehr oder größere Freiheit als
bisher. Nichts ist umstrittener und ideologischer als der Freiheitsdiskurs. Deshalb sind Definitionen nötiger denn je als der
Begriff allein. „Wirtschaftliche Freiheit ist die Voraussetzung
für alle anderen Arten von Freiheit“, formulierte der Ökonomie-Preisträger Friedrich August von Hayek. Ist dem so? Sind
„Freiheit und Gleichheit“ immerwährende Streithanseln oder
versöhnbar? Und wie vertragen sich Freiheit und Gemeinwohl? Schränken soziale und ökologische „Regulierungen“
die „wirtschaftliche Freiheit“ ein? Wie ist das Verhältnis von
Rechten und Pflichten, von Freiheit und Verantwortung in der
Wirtschaft? Christian Felber tastet sich Schritt für Schritt an
politische und ökonomische Grundbegriffe heran.
Mit klaren Konsequenzen.
Economia e libertà hanno un rapporto di energia molto
intenso. Tutti i grandi pensatori sono a favore della libertà
e promettono o maggiore o più libertà di prima. Per questo
urgono ora più che mai definizioni anziché singoli concetti.
“La libertà economica è la premessa per tutte le altre forme
di libertà“, parole di Friedrich August von Hayek, vincitore del
premio Nobel per l’economia. Qual è il rapporto fra diritti e
doveri, libertà e responsabilità nell’economia? Christian Felber
analizzerà passo dopo passo i concetti base nella politica e
nell’economia – traendo chiare conseguenze.
Christian Felber
Christian Felber ist Lektor an der Wirtschaftsuniversität Wien und Autor einer Serie von Wirtschaftsbestseller-Büchern. Er hat Attac Österreich mitbegründet,
für den er im Vorstand und als Pressesprecher tätig
war. 2010 initiierte er das Projekt der „Demokratischen Bank“ sowie das Modell der „Gemeinwohl-Ökonomie“, eine Systemalternative zur kapitalistischen
Marktwirtschaft, die weltweit bereits von mehr als
1000 Unternehmen unterstützt wird. 2010 wurde er
auf Initiative der Zeitschrift LEBENSART zum „Nachhaltigen Gestalter
2010“ aus dem Bereich Zivilgesellschaft gewählt sowie vom Public
Relations Verband Austria zum „Kommunikator des Jahres 2010“
nominiert. Zum Ausgleich ist Felber zeitgenössischer Tänzer und
Performer.
Christian Felber è docente presso l‘Università di Economia di Vienna e
autore di una serie di libri economici bestseller. Ha cofondato Attac Austria, dove era responsabile della stampa e membro del consiglio direttivo.
Nel 2010 ha avviato il progetto della „Banca democratica“ e il modello di
„economia del bene comune“, un sistema alternativo all‘economia di mercato capitalista, al quale fino ad oggi hanno aderito oltre 1.000 aziende.
Nel 2010 è stato insignito dalla rivista LIFESTYLE del titolo di „creatore di
vita sostenibile 2010“ premio scelto dal settore della società civile e dalla
Associazione austriaca Public Relations è stato nominato „Comunicatore
dell’anno 2010“. Per compensare tutto ciò Felber è un ballerino moderno
e performer.
Wenn man der Werbung glaubt, dann
dient fliegen, Auto fahren und Burger
essen dem Umweltschutz. Wer die Welt
retten will, scheint es, muss einfach nur
„richtig“ einkaufen. Die Idee, dass es vor
allem der Einzelne ist, der mit seinem
Konsum- und Lebensstil die Wirtschaft
zum Guten ändert, ist weit verbreitet.
Gleichzeitig geben sich fast alle großen
Konzerne, die für ihr umweltschädliches
und ausbeuterisches Kerngeschäft seit
Jahrzehnten in der Kritik stehen, plötzlich als „grün“ und „sozial“. Indem sich
Unternehmen mittels „Greenwashing“
als neue Weltretter darstellen, bringen
sie sich aus der Schusslinie der Politik
und ziehen den Verbraucher auf ihre
Seite, weil sie ihm ein gutes Gewissen
verkaufen. Doch Ethischer Konsum
bedeutet Stillstand: die Unternehmen
behalten unter einem grünen Deckmäntelchen ihre verheerende Wirtschaftsweise und die Konsumenten
ihren aufwändigen Lebensstil.
„Wir sollten uns lieber wieder an Bäume
ketten, anstatt von Autokonzernen
welche Pflanzen zu lassen“ – zu diesem Fazit kommt Kathrin Hartmann in
ihrem 2009 erschienenen Buch Ende
der Märchenstunde, in dem sie mit dem
strategischen Konsum sogenannter
LOHAS und Lifestyle-Ökos abrechnet.
Dabei betrachtet sie nicht nur das
Handeln dieser Akteure, sondern auch
die Hintergründe täglicher Lebensgüter
und einfacher Marketingstrategien.
Von Nahrungsmitteln über die Kleiderindustrie bis hin zu gesellschaftlichen
Entwicklungen enthüllt sie Märchengeschichten der Wirtschaft und entlarvt,
dass das angeblich gute Handeln für die
Welt schlussendlich nur dazu dient das
eigene Gewissen zu beruhigen.
Das Kaufen von Marken wie American Apparel, die ihre Kleidung sweatshopfree produzieren, unterstützt
beispielsweise diesen Selbstbetrug.
Zwar werden die Endprodukte nicht in
einer Fabrik irgendwo in Asien hergestellt, jedoch wird über die Herkunft der
Stoffe von Drittanbietern geschwiegen.
Ebenso über das sexistische Verhalten
des Firmenleiters gegenüber seinen
Angestellten. Aber all dies ist egal,
denn die neuen Lifestyle-Ökos haben
ein gutes Gefühl, wenn sie sich das
Baumwoll-Sweatshirt überstreifen, denn
zusammengenäht wurde es ja in einer
Fabrik in Los Angeles.
Doch es geht nicht nur darum, was
konsumiert wird, sondern vor allem um
die Einstellungen und das Verhalten der
LOHAS (Lifestyle of Health an Sustainability). Während ihr strategischer
Konsum die Armut und das Leid der
Menschen in weit entfernten Regionen,
wie Indien oder Bangladesh, verkleinern
soll, gelten arbeitslose Menschen in unmittelbarer Umgebung als unästhetisch
– ihr Lebensstil passt nicht in das Bild
und es gilt sich von diesem zu distanzieren. „Es gibt ja auch kein richtiges und
schickes Produkt, dass man kaufen und
genießen kann“, um ihnen zu helfen. So
bleibt man lieber unter sich und frönt
den Märchen vom fairen Einkauf, der die
Welt verbessert und ignoriert, dass ein
politisches Handeln sinnvoller wäre, als
noch eine Kiste Bier zu kaufen um den
Regenwald zu retten.
Quando si crede alla pubblicità, allora
si pensa che volare, guidare la macchina, mangiare un hamburger aiutino
l’ambiente. Chi vuole salvare il pianeta
deve comprare in modo “equo”. E cosi
all’improvviso tutte le multinazionali
sono diventate „green“ e „social“ presentandosi come i salvatori del pianeta.
In realtà consumo etico significa arresto:
le imprese si coprono di „verde“ ed i
consumatori continuano a consumare
come prima con lo stesso stile di vita dispendioso. Kathrin Hartmann nel 2009
ha scritto il libro “Fine dell’ora delle
fiabe”, nel quale fa i conti con i LOHAS
e “Lifestyle-ecologi”. Non solo osserva il
loro operare, ma anche le retrospettive
dei beni di consumo quotidiano e le
strategie di marketing.
Kathrin Hartmann
Kathrin Hartmann
studierte in Frankfurt/
Main Kunstgeschichte,
Philosophie und
Skandinavistik. Während
des Studiums arbeitete sie
als freie Autorin für die
»Frankfurter Rundschau«,
»taz« und »Titanic«. Nach
einem Volontariat bei der »Frankfurter
Rundschau« war sie dort Redakteurin für
Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009
arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«, dem
jungen Magazin vom »Stern«. Kathrin
Hartmann lebt und arbeitet in München. In
ihrem Buch „Ende der Märchenstunde – Wie
die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos
vereinnahmt“ zeigt sie auf, wie Industrie und
Marketing den „Lifestyle of Health and
Sustainability“ (LOHAS), Lebensstil für
Gesundheit und Nachhaltigkeit für ihre Zwecke
nutzen.
Kathrin Hartmann è un’autrice e giornalista
tedesca. Nel suo libro “Fine dell’ora delle fiabe
– Come l’industria si appropriò dei LOHAS e
degli ECOlifestyle“ essa spiega come industria
e marketing hanno sfruttato a loro vantaggio
il LOHAS (“Lifestyle of Health and Sustainability”).
Keynotes
17
Keynote
Die glückliche
Wachstumsrücknahme
La Decrescita Felice
Maurizio Pallante
Pur veicolando un concetto ben definito,
la parola “sostenibilità” viene utilizzata
per lo più in modi impropri, generici,
o anche strumentali. Comunque non
conformi al suo significato. La prima cosa
da fare è quindi ripristinarlo concettualmente. La sostenibilità consiste:
1.nel consumo delle risorse rinnovabili
in quantità non superiori alle loro
capacità di rigenerazione annua;
2.nell’emissione di sostanze di scarto
metabolizzabili dai cicli biochimici in
quantità non superiori alle loro capacità di metabolizzarle;
3.nella eliminazione delle sostanze di
scarto non metabolizzabili dai cicli
biochimici.
Poiché, allo stato attuale, il consumo
delle risorse rinnovabili eccede la
loro capacità di rigenerazione annua
(secondo i calcoli del Footprint Institut
le risorse rinnovabili riprodotte annualmente vengono consumate entro la
metà del mese di agosto), le sostanze
di scarto metabolizzabili eccedono la
capacità dei cicli biochimici di metabolizzarle (le emissioni di anidride carbonica superano la capacità della fotosintesi
clorofilliana di trasformarle in glucosio e
si accumulano nell’atmosfera in quantità
crescenti), le sostanze non metabolizza-
bili (veleni di sintesi chimica e sostanze
non biodegradabili) si accumulano nella
biosfera alterando i cicli biochimici e
riducendo la biodiversità, la sostenibilità implica la riduzione del consumo
di risorse rinnovabili e delle emissioni
metabolizzabili e una eliminazione delle
emissioni non metabolizzabili. Ovvero
una decrescita selettiva e guidata della
produzione di merci. Per raggiungere
questi obiettivi occorre: (1) sviluppare
innovazioni tecnologiche finalizzate:
ad accrescere l’efficienza dei processi di
trasformazione delle materie prime in
merci; ad allungare la durata di vita delle
merci; a eliminare l’uso di prodotti non
biodegradabili dai processi produttivi;
a riutilizzare i materiali contenuti negli
oggetti dismessi. (2) modificare gli stili
di vita basati sul consumismo: ridimensionando il valore dell’innovazione
e rivalutando il valore della conservazione; ridimensionando il tempo del lavoro
e rivalutando il tempo delle relazioni
umane; rivalutando l’importanza
dell’autoproduzione e degli scambi non
mercantili.
L’obbiettivo della sostenibilità è la riduzione dell’attuale impronta ecologica
di 2,4, a un’impronta ecologica di valore
inferiore a 1.
maurizio pallante
Maurizio Pallante, laureato in lettere, principalmente attivo come saggista, è
presidente dell’Associazione Movimento per la Decrescita Felice. Da molti anni si
occupa di politica energetica e tecnologie ambientali ed ha svolto lavori di
consulenza per il Ministero dell’Ambiente riguardo all’efficienza energetica. È il
fondatore del Movimento per la Decrescita Felice e ne dirige le edizioni. Nel
1988, con Mario Palazzetti e Tullio Regge, è stato tra i fondatori del Comitato per
l’uso razionale dell’energia (CURE). Ha svolto l’attività di assessore all’Ecologia e
all’Energia del comune di Rivoli. Dal 1988 svolge attività di ricerca e divulgazione
scientifica sui rapporti tra ecologia, tecnologia ed economia, con particolare
riferimento alle tecnologie ambientali. È autore di molti saggi.
Maurizio Pallante ist Gründer der Bewegung “Movimento per la Decrescita felice” – MDF (frei übersetzt: „Initiative für eine glückliche Wachstumsrücknahme“), einer Bewegung gegen ein sozial, ökologisch, ökonomisch und politisch schädliches Wachstum, das Umwelt und Ressourcen überbelastet.
Keynote
Konsumwohlstand,
Wachstum und Freiheit
Prosperità del consumo,
crescita e libertà
Niko Paech
Die landläufige Kritik am Industriemodell fokussiert auf
ökologische und soziale Verwerfungen. Als Therapie werden
zumeist eine „Green Economy“ sowie eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung angestrebt. Ansonsten wird eine
permanente Steigerung des Güterwohlstandes nicht in Frage
gestellt, sondern mit Freiheit und Fortschritt assoziiert. Mithin wird der ohne Wachstum nicht zu stabilisierende Konsumreichtum, abgesehen von gelegentlichen Korrekturbedarfen
im ökologischen und sozialen Bereich, der gerechte Ertrag
einer Abfolge von Effizienzfortschritten oder menschlicher
Schaffenskraft ist, folglich „erarbeitet“ oder „verdient“ wurde.
Tatsächlich leben die Insassen zeitgenössischer Konsumsysteme auf dreifache Weise über ihre Verhältnisse. Die angeeigneten physischen Leistungen, lässt sich kaum als Gegenwert
eigener Verrichtungen legitimieren, sondern werden erstens
mittels Energie umwandelnder Apparaturen, zweitens auf Kosten zukünftiger Generationen und drittens durch Inanspruchnahme entfernt liegender Ressourcen annektiert.
Diese offenkundige Verwechselung zwischen Effizienz und
Plünderung wirft die Frage nach den Grenzen für einen
verantwortbaren Wohlstand auf. Genau darauf beruhen
die Grundprinzipien der Postwachstumsökonomie, insbesondere Suffizienz und Subsistenz. Im Gegensatz zur
Selbstversorgung bedeutet Konsum, Dinge zu verbrauchen,
die nicht selbst produziert wurden. Konsumwohlstand wird
mit einer nie dagewesenen Schicksalsabhängigkeit erkauft,
da er entgrenzte Fremdversorgung voraussetzt. Je höher das
Versorgungsniveau, desto tiefer der Sturz, wenn die Wachstumsmaschine mangels Ressourcen erlahmt. Der Weg in
den Überfluss setzt spezialisierte Arbeitskräfte voraus. Dies
zerstört die Kompetenz, sich punktuell ohne Geld und externe
Ressourcenzufuhr eigenständig zu versorgen. Fremdversorgte
Individuen sind verletzlich und jederzeit erpressbar.
Der expansive Charakter moderner Freiheitsauslegungen hat
längst psychologische Belastungsgrenzen erreicht. Damit
Konsumaktivitäten Nutzen stiften können, muss ihnen ein
Minimum an Aufmerksamkeit gewidmet werden, was wiederum das Aufbringen eigener Zeit voraussetzt. Insoweit das
Angebot an Dingen und Ereignissen geradezu explodiert, der
Tag aber nach wie vor nur 24 Stunden hat, verschärft sich die
Verwendungskonkurrenz um eine nicht vermehrbare Ressource, nämlich Zeit. Wenn Selbstverwirklichung in KonsumBurn-Out umzuschlagen droht, hilft nur noch Suffizienz,
also Befreiung vom Überfluss.
Le principali critiche al modello industriale poggiano su base
ecologica e sociale. I sistemi di consumo attuali utilizzano il
triplo sopra le loro possibilità. Vi è uno scambio nei termini
fra efficienza e saccheggio e ciò crea la richiesta di limiti per
un benessere responsabile. Proprio su ciò poggiano i principi
dell’economia della decrescita, in particolare sufficienza e
sussistenza. L’unica soluzione possibile per evitare che l’autorealizzazione personale avvenga tramite un consumo sfrenato
è la sufficienza, ossia la liberazione dal superfluo.
niko paech
Niko Paech ist Wirtschaftswissenschaftler und vertritt
den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl
von Ossietzky Universität Oldenburg. Er forscht und
lehrt unter anderem in den Bereichen Klimaschutz,
nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, Sustainable
Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Diffusionsforschung, Innovationsmanagement und Postwachstumsökonomik. Momentan ist er
Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische
Ökonomie (VÖÖ), gehört unter anderem dem Post Fossil Institut (PFI),
dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management
(CENTOS), dem Kompetenzzentrum Bauen und Energie (KoBE) sowie dem
wissenschaftlichen Beirat von Attac an. Er ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Oldenburger Energiegenossenschaft (OLEGENO).
Niko Paech è docente universitario presso l’Università di Oldenburg, dove
insegna produzione ed ambiente ed è uno dei più importanti precursori in
tema di “decrescita economica in Germania”. La sua ricerca si concentra
soprattutto sull’economia ambientale, l’economia ecologica e la sostenibilità.
Keynotes
19
Keynote
Keynote
Save the crafts people
and help revive their dreams
Bibi Russell
Live-transmission from Dhaka, Bangladesh
As the most prominent fashion designer in Bangladesh, Bibi
Russell works tirelessly to create a positive image for her
country and it’s weavers. Bibi began her journey to represent
the vivid colours of Bangladesh by giving crafts people the
opportunity to enhance their considerable skills and achieve
economic survival. Bibi Productions’ first ready-to-wear collection ‘Weavers of Bangladesh’ was launched at UNESCO headquarters in Paris in 1996. Since the successful launch Bibi’s
work was branded under the slogan ‘Fashion for Development’
with the support of Mr. Federico Mayor (then Director-General of UNESCO) who believed in Bibi and was captivated by
her vision. UNESCO has supported several shows in Europe
including London Fashion Week. Bibi’s reputable brand has
provided work for over thousands of weavers and artisans.
Bibi started her dream to eradicating poverty by using culture
and creativity in her own loving country, Bangladesh. Bibi’s
sheer hard work in developing outstanding handloom fabrics
with colours that are non-chemically produced, taking into
consideration our environment, has not gone without recognition. Bibi’s fight to conquer poverty through creativity is
spreading like a contagious smile in places such as India (Rajasthan, Kolkata), Sri Lanka, Cambodia, Africa, Latin America
(especially Columbia), Denmark and Europe. Bibi has worked
closely with crafts people of these countries to revive their
craftsmanship.
Bibi in her own words …
“When people see my collections, I want them to understand and
appreciate all the work and effort that has gone into them. I want to
preserve the heritage of my country, foster creativity, provide employment, empower women and contribute towards the eradication of
poverty. That is what I’m committed to do. Save the crafts people and
help revive their dreams.”
Bibi russel
Bibi Russell ist eine weltweit bekannte Persönlichkeit,
die sich in den 70er und 80er Jahren zunächst als
Top-model, später als pionierhafte Sozialunternehmerin einen Namen machte. Mit der Gründung der
Bibi Productions im Jahre 1995 gab sie den WeberInnen und KünstlerInnen aus Bangladesch die
Gelegenheit, ihre Talente und Fähigkeiten zu nutzen,
um ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern.
Bibi Russell è una personalità conosciuta in tutto il mondo, che negli anni
settanta e ottanta si è fatto un nome prima come top model, dopo come
imprenditrice sociale pionieristica. Con la fondazione dell’impresa Bibi
Productions nell’anno 1995 ha dato alle tessitrici e ai tessitori come anche
ad artisti del Bangladesh la straordinaria opportunità di sfruttare il loro
talento e la loro abilità per assicurarsi da vivere.
Wunschforschung
Was wir für die Zukunft hoffen
La ricerca dei desideri
Cosa ci auguriamo per il futuro
Gerhard de Haan
Vertraut man der Meinungsforschung, so scheint die Sache
ganz einfach zu sein: Wir wünschen uns für die Zukunft Gesundheit, geglückte Beziehungen und – weiter hinten in der
Rangfolge – materielle Dinge. Je nachdem, wie gefragt wird,
können sich die Prioritäten ändern. Entsprechen unsere Wünsche dem, was wir von der Zukunft erhoffen? Wann neigen
wir dazu, sie zu zensieren? Verwerfen wir Wünsche, wenn sie
entweder gesellschaftlich nicht opportun sind oder wir kaum
die Hoffnung haben werden, sie verwirklicht zu sehen? Sind
sie eine Antriebsfeder für’s Handeln, so dass Hoffnungen in der Zukunft erfüllt werden? Und warum quälen sie uns
manchmal und tun wir einiges dafür, dass Wünsche Wünsche bleiben? Wie man mit diesen und anderen Fragen in der
Wunschforschung umgeht und was wir über Zukunftswünsche wissen, zeigt der Vortrag anhand empirischer Daten und
einigen anderen Forschungsergebnissen. Diese beziehen sich
zum Beispiel auf den Wunsch nach einer nachhaltigen Mobilität: Wie möchte man sich in Zukunft fortbewegen? Ist zum
Beispiel die Elektromobilität eine Hoffnung, der wir folgen
werden? Auch die materiellen wie immateriellen Zukunftswünsche von Jugendlichen sind ein lohnendes Feld der Analyse, insbesondere wenn es um die große Transformation der
Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit geht. Besondere Aufmerksamkeit möchte ich durchgängig auf die Frage richten,
welche Emotionen mit Wunschvorstellungen einhergehen.
Secondo le indagini i desideri più ricorrenti sono sempre materiali, si inverte l’ordine ma i contenuti restano uguali. I nostri
desideri corrispondono a ciò che desideriamo per il futuro? Di
questa e altre domande si occupa la relazione a mano di dati
empirici e risultati della ricerca. Anche i desideri materiali e
immateriali dei giovani sono un importante terreno di analisi,
soprattutto dal punto di vista di una trasformazione sostenibile
della società.
gerhard de haan
Gerhard de Haan studierte Erziehungswissenschaft,
Psychologie und Soziologie an der Freien Universität
Berlin. Nach einer Gastprofessur in Neubrandenburg
(MV) ist er seit 1991 Professor an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind:
Zukunftsforschung, Wissensgesellschaft, Innovationsforschung und nachhaltige Entwicklung. Sein
Interesse gilt derzeit primär zwei Fragen. Wie muss
sich eine Gesellschaft heute positionieren, um als
Wissensgesellschaft zukunftsfähig zu sein? Wie ist Zukunftsforschung
möglich? Seit über 20 Jahren ist Prof. de Haan in der Bildungsforschung
aktiv und führte zahlreiche umfängliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte durch. Er ist u.a. Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees
der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005–2014),
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung und
arbeitet in zahlreichen nationalen wie internationalen Gremien mit. Er ist
Gutachter für Stiftungen, Ministerien und Forschungseinrichtungen, u.a.
für den Fonds National de la Recherche Luxembourg als Rapporteur. Die
Zahl der Veröffentlichungen beläuft sich inzwischen auf über 300,
darunter sind Themen wie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“,
„Wissensgesellschaft“, „Risikoforschung“, „Kulturgeschichte“, „Bildung und
Zukunft“.
Gerhard de Haan - Docente universitario all‘Università di Berlino insegna
Ricerca della formazione e del futuro. Da oltre venti anni è attivo nella
ricerca della formazione e segue numerosi progetti di ricerca e di sviluppo.
È anche presidente del comitato nazionale tedesco “Formazione per uno
sviluppo sostenibile” e dell’associazione di educazione all’ambiente.
Keynotes
21
Keynote
Zinssystem, Geldschöpfung
und Spekulation
Interesse composto, creazione
monetaria e speculazione
Bernd Senf
"Die ... Wissenschaft, ursprünglich einmal angetreten gegen
kirchlichen Dogmatismus, ist längst selbst zu einem neuen
Glaubenssystem verkommen, das von neuen Schriftgelehrten
gepredigt und von weiten Teilen der Öffentlichkeit nachgebetet
wird." Prof. Dr. Bernd Senf
Die tieferen Ursachen der Schuldenkrisen sind in der Wirtschaftswissenschaft, der Politik und der breiten Öffentlichkeit
immer noch viel zu wenig diskutiert worden. Die bislang ergriffenen Maßnahmen zur Krisenbewältigung beschränken
sich auf Symptombekämpfung. Bernd Senf gehört zu den
wenigen Wirtschaftswissenschaftlern mit unkonventionellen
Sichtweisen, die schon lange vor Zuspitzung der Krisen auf die
bedrohlichen Entwicklungstendenzen, die vom herrschenden Geldsystem ausgehen, hingewiesen hatten.
Le cause profonde della crisi debitoria vengono discusse
troppo poco nella scienza economica, nella politica e nell’opinione pubblica. I provvedimenti presi per contenere la crisi
si concentrano in una lotta ai sintomi della medesima. Bernd
Senf invece è un economista poco convenzionale che molto
prima della crisi aveva già indicato gli sviluppi tendenziali del
sistema finanziario imperante.
bernd senf
Der Referent Bernd Senf 1973 bis 2009 Professor für
Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule für
Wirtschaft Berlin (der heutigen Hochschule für
Wirtschaft und Recht). Er ist bekannt für seine
allgemein verständliche und lebendige Art der
Vermittlung komplexer Zusammenhänge, sowohl in
Bezug auf Wirtschafts- und Geldsysteme als auch in
Bezug auf Lebensenergie-Forschung. Sein besonderes
Interesse gilt schon seit langem dem Verhältnis lebendiger Prozesse zur herrschenden Ökonomie, Technologie, Wissenschaft
und Moral. „Durch behutsame Lösung von Blockierungen löst sich von
selbst eine Fülle von Problemen, die erst aus der Blockierung entstanden
sind. Das ist vielleicht der tiefere Sinn des Wortes ‚Lösung‘. Wir brauchen
dieses Wort nur wörtlich zu nehmen: es beinhaltet den Schlüssel zu
Heilungen vielfältiger Art.“
Bernd Senf, professore emerito di macroeconomia (Istituto superiore degli
affari – Berlino), nei suoi eventi interdisciplinari ispira con una comunicazione comprensibile di contesti essenziali dell’ambito economico e sociale.
Il suo particolare interesse è concentrato su una profonda comprensione
dei processi vitali ed il loro rapporto con scienza, economia, tecnologia e
morale prevalente.
Keynote
Intervento sul tema
«L’arte della libertà»
Impulsvortrag zum Thema
«Kunst der Freiheit»
Andrea Zanoni
A Bruxelles mi trovo quotidianamente di fronte un’Europa
tutta concentrata sulle ultime strategie per contrastare la crisi
del debito e salvare un determinato Paese a rischio fallimento.
Ma attenzione, tra i debiti più gravi e importanti, che la nostra
società dovrebbe affrontare non c’è solo quello economico
o finanziario, bensì anche quello ambientale. L’attualità degli
ultimi mesi, però, ci mostra che troppo spesso l’Italia, l’Europa
e il mondo intero si decidono a fare qualcosa solo di fronte
alle emergenze.
Eppure il cambiamento climatico e i suoi effetti sono sotto gli
occhi. Terremoti, alluvioni ed enormi siccità sono i sintomi di
un pianeta che si sta ammalando sempre di più a causa dell’at-
tività umana sempre più sconsiderata e irrazionale. In Brasile
stanno vivendo un periodo di siccità senza precedenti. L’anno
scorso nel Nord Est italiano abbiamo assistito allo stesso fenomeno con ingenti danni all’agricoltura dovuti alla “aflatossina”
presente nel mais, una tossina cancerogena dovuta allo stress
di queste coltivazioni che hanno patito una forte siccità. Senza
dimenticare i fenomeni d’inondazioni che stanno colpendo
l’Europa e tutto il resto del mondo. Insomma, passano gli anni
ma il territorio e le sue risorse, comprese le forme di vita che
sulla terra vivono, continuano a essere visti come meri mezzi
di arricchimento o divertimento, con buona pace del prezzo
da pagare, che tanto sarà pagato da un’altra generazione.
Per averne dagli esempi non c’è nemmeno bisogno di andare
Keynotes
23
nella lontana Cina o India, due giganti industriali che stanno
sacrificando l’intero pianeta per portarsi al livello dei grandi
del mondo, basta guardare la nostra piccola Italia. Quanti furbetti e avidi uomini d’affari cercano ogni giorno di depredarla
sempre di più, di costruire nel più remoto angolo di verde, di
buttare altro cemento tra le nostre case, di intossicare i nostri
campi con i loro veleni. Solo nel mio Veneto gli esempi sono
moltissimi, innumerevoli. Solo grazie all’impegno di migliaia
di cittadini che come me non si vogliono arrendere di fronte a
quest’oltraggio stiamo riuscendo a tenere il piede sul freno di
un “progresso” che non guarda in faccia niente e nessuno.
Al parlamento europeo stiamo cercando di fare il possibile per
invertire la rotta e attirare l’attenzione delle altre istituzioni
europee e delle autorità nazionali su questa vera e propria
emergenza. Nel marzo 2012 abbiamo approvato la relazione
del collega Chris Davies (inglese, liberale e democratico) su
una tabella di marcia verso un’economia competitiva a basse
emissioni di carbonio con una riduzione di circa il 90% delle
CO2 entro il 2050. Sostanzialmente abbiamo chiesto alla
Commissione europea più coraggio nelle politiche di sostenibilità energetica e maggior velocità nella loro attuazione.
Gli ultimi indicatori internazionali non sono incoraggianti: le
emissioni sono cresciute, infatti, del 6% nel 2010 e la CO2 si
sta accumulando nell’atmosfera a un ritmo crescente (anche
se l’Europa contribuisce solo all’11% delle emissioni mondiali).
Poi, nel maggio 2012, abbiamo approvato la relazione del
collega GerbenJan Gerbrandy (olandese, liberale e democratico) che sancisce come la transizione verso un’economia verde
sia inevitabile e come un utilizzo più efficiente delle risorse
ne formi parte integrante. L’Ue dovrebbe sfruttare il suo peso
politico ed economico per convincere il resto del mondo ad
adottare la stessa strategia. Abbiamo invitato la Commissione
a razionalizzare la normativa in materia di rifiuti, tenendo conto della gerarchia dei rifiuti e della necessità di ridurre i rifiuti
residui fino a raggiungere l’obiettivo RIFIUTI ZERO. Inoltre
bisogna mettere un freno al consumo irrazionale e inefficace
delle risorse idriche e del territorio europeo. Ogni anno 1000
chilometri quadrati di nuovi terreni, una superficie più estesa
della città di Berlino, vengono utilizzati per attività umana e
buona parte vengono impermealizzati. Va da se che queste
cifre sono assolutamente insostenibili.
Ecco che in questo periodo, dove non si parla altro che di
debito e crisi, mi è venuto in mente quest’altro enorme debito
che il nostro comportamento sconsiderato e miope sta accumulando anno dopo anno, cemento su cemento. La mia paura
è che ce ne renderemo conto troppo tardi, quando il conto da
pagare sarà troppo alto per essere estinto, quando due pianeti
per saziare la nostra ingordigia non basteranno più. E quello
che è peggiore, è che con l’ambiente non basterà un bail out
(prestito internazionale) a riportare la tranquillità, il pianeta
non è volatile come i mercati, per riportare l’equilibrio ci vorrà
ben altro, anzi ci vuole ben altro già oggi, ci vuole prevenzione.
In Europa, nel mio primo anno da eurodeputato, ho fatto il
massimo affinché l’ambiente, la tutela degli animali e della
nostra salute non vengano dimenticate sullo sfondo di una
crisi economica che sta offuscando con la sua grandezza tutto
il resto. Per me, come spero anche per voi, questa è una questione di libertà.
In Brüssel begegne ich täglich einem Europa, das sich mit
immer wieder neuen Strategien darauf konzentriert, die
Schuldenkrise zu bekämpfen und ein bestimmtes Land vor
dem wirtschaftlichen Zusammenbruch zu retten. Eine der
schwersten und bedeutendsten Schuld, die unsere Gesellschaft ins Auge fassen sollte, ist jedoch nicht nur die
wirtschaftliche und finanzielle, sondern auch die ökologische.
Vor allem die letzten Monate haben gezeigt, dass Italien, Europa und die ganze Welt oft entscheiden, nur bei Notfällen zu
handeln. In einer Zeit, in der man über nichts anderes spricht
als Schulden und Krise, kam mir noch eine andere schwere
Schuld in den Sinn, nämlich jene, dass sich unser kurzsichtiges
und rücksichtsloses Verhalten Jahr für Jahr weiter vermehrt.
Ich habe die Befürchtung, dass wir es zu spät erkennen, erst
dann, wenn die Rechnung bereits zu hoch sein wird, um sie zu
begleichen, wenn zwei Planeten nicht mehr ausreichen, um
unsere Gier zu befriedigen. Und was das Schlimmste ist: in
Sachen Umwelt gibt es keinen Rettungsschirm zur Wiederherstellung des Gleichgewichts. Der Planet ist nicht volatil wie
es die Märkte sind. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen
braucht es etwas anderes, und es braucht dieses Andere bereits heute, es braucht Prävention.
Andrea zanoni
Al Parlamento europeo dal settembre 2011, è membro
della commissione ENVI (Ambiente, sanità pubblica e
sicurezza alimentare) e della commissione EMPL
(Occupazione e affari sociali). Dal gennaio 2012 è vice
presidente dell’Intergruppo parlamentare sul
benessere degli animali. Fino al 2010 responsabile del
settore ambiente presso un’azienda multinazionale, in
seguito è stato funzionario politico e tesoriere IdV
presso il Gruppo di Italia dei Valori del Consiglio
regionale del Veneto. Membro del direttivo provinciale IdV di Treviso dal
2009, del direttivo regionale IdV del Veneto dal 2010 e dell’Esecutivo
nazionale di IdV dal 2011, è stato Consigliere comunale di Paese (TV) e
consigliere della Provincia di Treviso. È stato responsabile della commissione conservazione del WWF Veneto (1994-1997), responsabile delle
Guardie giurate venatorie ittico ambientali del WWF Veneto (1993-1997),
guardia venatoria ittico ambientale volontaria di LIPU Lega Italiana
Protezione Uccelli, WWF e LAC Lega Abolizione Caccia, membro dell’EFAH
European Federation Against Hunting. È a tutt’oggi presidente della Lega
per l’abolizione della Caccia per il Veneto (dal 2000) e presidente
dell’Associazione Paeseambiente (dal 2004). Ha collaborato con l’ISPRA
(Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale) per lo studio
delle migrazioni degli uccelli.
Andrea Zanoni: Europaparlamentarier, Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) und
des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL)
im Europäischen Parlament.
Parallel-Workshops | Workshop paralleli
Unternehmen | Imprese
Transformationale Führung bei
der Sparda-Bank München eG
Gestione trasformazionale – esperienza
di Sparda-Bank Monaco (D)
Helmut Lind
Der Begriff der „Transformationalen Führung“ beschreibt
ein Modell, bei dem die Mitarbeiter Vertrauen, Respekt und
Loyalität gegenüber ihrem Vorgesetzten empfinden und dadurch überdurchschnittliche Leistungen erbringen. In seinem
Vortrag beschreibt Helmut Lind, der Vorstandsvorsitzende
der Sparda-Bank München eG, wie dieses Konzept in seinem
Finanzinstitut umgesetzt wird. Dabei zeigt er in einem ersten
Schritt auf, dass die Verbundenheit der Mitarbeiter zu ihrem
Unternehmen sowie die gegenseitige Wertschät-zung wichtige Erfolgsfaktoren für das Modell sind. Ein weiterer zentraler
Punkt ist der Führungsstil der Vorgesetzten.
Dieser sollte von authentischen Qualitäten geprägt sein: Die
Füh-rungskräfte müssen zeigen, dass auch sie Menschen mit
Stärken und Schwächen sind. Sie sollten lernen, sich auf ihre
Intuition zu verlassen und ihren Mitarbeitern mit einer geradlinigen Empathie zu begegnen. Außerdem müssen sie ihre
Einzigartigkeit zeigen und ihre Besonderheiten nach außen
kehren. So kann das Verhältnis der Vorgesetzten zu ihren
Mitarbeitern die Vertrauenszone erreichen, in der Menschen
mit einem hohen Grad an Offenheit und Ehrlichkeit kommunizieren.
Workshop-Moderation
Simone Tarneller
Il concetto „Direzione trasformazionale“ descrive un modello,
in cui i collaboratori nei confronti ai loro superiori provano
fiducia, rispetto, onestà e pertanto le prestazioni sono elevate.
Nella sua relazione Helmut Lind, Presidente del consiglio
direttivo della Sparda-Bank Monaco di Baviera spiega in che
modo questo modello viene applicato nell’istituto finanziario.
Spiega anche che il legame fra impresa e collaboratori come
pure il rispetto reciproco sono fattori di successo per l’impresa.
HELMUT LIND
Helmut Lind ist Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München eG, der größten Genossenschaftsbank Bayerns. Nach seinem Studium an der Akademie
Deutscher Genossenschaften arbeitete der diplomierte Bankbetriebswirt unter anderem als Dozent beim
Verband der Sparda-Banken e.V. 1996 wechselte Lind
zur Sparda-Bank München eG, bei der er 2006 die
Position des Vorstandsvorsitzenden übernahm. Der
zweifache Familienvater engagiert sich gesellschaftspolitisch bei zahlreichen Bildungsprojekten mit Fokus auf die individuelle
Stärkenförderung. Seit Februar 2011 engagiert sich die Genossenschaftsbank als Pionierunternehmen für die Gemeinwohl-Ökonomie. Deren
Vision ist ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden und nachhaltigen Faktoren aufgebaut ist. Menschenwürde, Solidarität, Kooperation, Vertrauensbildung, Verantwortung und Mitgefühl sollen
dabei die zentralen Werte des Wirtschaftens bilden.
Workshops
25
Unternehmen | Imprese
Ganzheitliche Unternehmensführung
als Basis nachhaltiger Unternehmensentwicklung – im Sinne der Kunst der Freiheit
Gestione integrale dell’impresa
come base di sviluppo aziendale sostenibile – secondo la visione “l’arte della libertà“
Ernst Gugler
Das Kommunikationshaus gugler*
Mit über 100 MitarbeiterInnen und 4 Standorten präsentiert
sich der Familienbetrieb heute als einer der größten Kommunikationsdienstleister in Niederösterreich. Mit klassischen
Agenturdienstleistungen und umfassenden Online-Services
hat das Medienhaus mittlerweile eine Spitzenstellung am
Markt erreicht. Mit Cradle to Cradle®-Print hat gugler* eine
weltweit einzigartige Benchmark für kreislauffähige Druckprodukte gesetzt. Durch pionierhafte Leistungen im Bereich
unternehmerischer Nachhaltigkeit wuchs gugler* in über 20
Jahren zu einem Vorzeigebetrieb für die ganze Branche. Ziel
aller Aktivitäten ist es, den Nachweis zu liefern, dass Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung vereinbar sind.
Themen wie Nachhaltigkeit, CSR und Achtsames Wirtschaften
genießen bei gugler* seit jeher einen hohen Stellenwert.
Workshop-Moderation
Ulrich Wallnöfer | pur Südtirol
La casa della comunicazione gugler*
Con oltre 100 collaboratori e quattro sedi, l’azienda familiare è
una delle più grandi aziende di servizi in Austria. Ha raggiunto
quote di mercato molto elevate attraverso servizi online e
tradizionali. Con Cradle to Cradle®-Print gugler* è l’unico al
mondo ad aver realizzato un benchmark per prodotti stampati
attraverso il sistema circolare. Obiettivo di tutte le attività è
dimostrare che economia, ecologia e responsabilità sociale si
possono fondere in un unico.
ERNST GUGLER
rnst Gugler, geboren in Zinsendorf bei Melk,
absolvierte 1988 die Meisterprüfung für das
graphische Gewerbe. 1989 übernahm er mit seiner
Frau eine in Insolvenz geratene kleine Druckerei in
Melk, die er grundlegend modernisierte und
schrittweise zu einem ökologischen Musterbetrieb
ausbaute. Wesentlich beeinflusst wurde seine
unternehmerische Tätigkeit von den Erfahrungen, die
er im Rahmen seiner freiwilligen Mitarbeit beim WWF
und verschiedenen UmweltschutzInitiativen gemacht hat. Die Beschäftigung mit der buddhistischen Aufmerksamkeitspraxis und die daraus
folgende Yogalehrer-Ausbildung fließt ebenfalls in den beruflichen
Wirkungskreis mit ein. Einmal pro Woche werden MitarbeiterInnen von
ihm zur Yoga-Stunde eingeladen.folgende Yogalehrer-Ausbildung fließt
ebenfalls in den beruflichen Wirkungskreis mit ein. Einmal pro Woche
werden MitarbeiterInnen von ihm zur Yoga-Stunde eingeladen.
Unternehmen | Imprese
Gelebte Verantwortung und Innovation
neue Denkmodelle verändern die Welt
Hubert Rhomberg
Der Name Rhomberg steht für nachhaltiges Bauen ebenso wie
für nachhaltige Mobilität und Ressourcenproduktivität. Mit
einem ganzheitlichen Ansatz werden in den drei Geschäftsbereichen Bau, Bahntechnik und Ressourcen nicht nur nachhaltige Prinzipien verfolgt, sondern Maßstäbe gesetzt. Diese
berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden,
Infrastruktur und Menschen und beinhalten ressourcenschonende Verfahren. Zahlreiche Auszeichnungen, vom „Familienfreundlichsten Betrieb Vorarlberg“ (2007, 2011) über den
„VCÖ-Mobilitätspreis“ (2004 und 2006) bis hin zum „Besten
Arbeitgeber der Baubranche“ (2005) zeugen davon, dass es
der Blick aufs Ganze ist, der Unternehmer überdurchschnittlich erfolgreich macht.
Workshop-Moderation
Paolo Agnelli | Terra Institute, Think and do tank for sustainable
development and whole system change
hubert rhomberg
Hubert Rhomberg leitet in 4. Generation als
operativer Geschäftsführer die Geschicke der
österreichischen Rhomberg Gruppe. Nach dem
Diplom-Ingenieurs-Studium an der TU Wien arbeitete
er drei Jahre lang bei der Strabag in Linz und Wien,
bevor er 1998 seinen Weg im Familienunternehmen
mit der Leitung der Abteilung für Tiefbau und dem
Ausbau des Bereichs Bahntechnik begann. Nebenbei
ergänzte er sein praktisches Unternehmerwis-sen
durch ein Nachdiplomstudium in Unternehmensführung an der renommierten HSG St. Gallen. Seine operative Tätigkeit ergänzt Hubert
Rhomberg durch die aktive Beteiligung an Forschungsprojekten (BRIX,
Haus der Zukunft, LifeCycleTower) und seiner Tätigkeit als Vortragender
zu den Themen Ressourcenproduktivität, Mobilität und Nachhaltiges
Wirtschaften. Ergänzend ist er Mitglied des Beirates der Hypo Landesbank
Vorarlberg, Leiter der Landesstelle Vorarlberg der Österreichischen
Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG), Vorstandsmitglied der
Industriellen-Vereinigung Vorarlberg und Präsident des Verkehrsvereins
Bregenz.
Workshops
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Politik | politica
Neuer Wohlstand – Leben und Wirtschaften
auf einem begrenzten Planeten
Hans Holzinger
Die Strategie des Weiter-So ist brüchig geworden. Die Kluft
zwischen Arm und Reich wird immer größer. Die Plünderung
der Natur hält ungemindert an. Das Vertrauen in das Finanzund Wirtschaftssystem befindet sich im Sturzflug ebenso wie
jenes in die Politik.
So geht es um Grundsätzliches: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Welcher Wohlstand ist zukunftsverträglich? Wie
muss ein nachhaltiges Wirtschaftssystem aussehen? Wie eine
Politik, die entsprechende Rahmenbedingungen setzt?
Workshop-Moderation
Helga Mock | Amt für Jugendarbeit; Supervisorin und Projektleiterin
verdichtet Wolle zu Kunst
hans holzinger
Hans Holzinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Robert-Jungk-Stiftung/ Bibliothek für Zukunftsfragen
in Salzburg, Mitherausgeber der Zeitschrift „Pro
Zukunft“ und Moderator von Zukunftswerkstätten. Er
lehrt an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zum
Thema „Partizipative Zukunftsgestaltung“. Seine
Themenschwerpunkte sind Nachhaltigkeit und
Partizipation, neue Wohlstandsbilder, Zukunft der
Arbeit u.a. Zuletzt erschienen sind seine Studien
„Wirtschaften jenseits von Wachstum?“ und „Zur Zukunft der Arbeit“ im
Rahmen des Projekts „Wachstum im Wandel“.
Politik | politica
Integrale Politik und die Quadratur des
Kreises. Wie individuelle Freiheit
Gleichheit vor Recht aufmischt
Politik | politica
Politik der Inwertsetzung
Wert durch Wertschätzung
Josef Ober
Es braucht eine neue Politik der Inwertsetzung, eine neue
Balance des Lebens, in der Menschen in Eigenverantwortung
ihr eigenes Leben und ihren Lebensraum gestalten. Es braucht
eine neue Balance der Ökologie, wir müssen und werden
in den nächsten Jahren so intelligent vernetzt und umweltschonend werden, dass wir mit geringstem Lebensmittel-,
Ressourcen- und Energieverbrauch maximale Lebensqualität
schaffen werden. Es braucht eine neue Balance der Wirtschaft,
eine Balance von 50 Prozent global und 50 Prozent regional.
Die Balance der neuen Wirtschaft muss von einer neuen Ethik
und Moral des Wirtschaftens geleitet sein und muss allen
Menschen und Regionen langfristig Chancen und Wohlstand
ermöglichen.
Workshop-Moderation
Christian Hörl | Dialogprojekt Südtirol; Coach, Supervisor
und ausgestiegener Politiker
josef ober
Im Tun des Landtagsabgeordneten der Steiermark
Josef Ober stand und steht immer die Gestaltung
einer neuen Zukunft im Vordergrund. Scheinbar
aussichtslose Situationen in große Chancen zu
wandeln, ist die Spezialität des Regionalpolitikers.
Motivation, Inspiration und sein natürlicher,
praktischer Zugang sind dabei sein Credo. Josef Ober
ist Mitautor der Bücher „Politik der Inwertsetzung“
und „ Zukunft Regionalwirtschaft“.
Seraina Seyffer
Die philosophisch-politische Frage nach dem Verhältnis von
Freiheit und Verantwortung, davon wie die Gleichheit aller
Menschen vor dem Recht, wie ein politisches System, ein
den Menschenrechten und der ökologischen Nachhaltigkeit
verantwortlich zeichnender Rechtsstaat mit der Freiheit und
Innovationskraft der menschlichen Individualität zur Initiative
und zu kreativem Unternehmertum zusammengehen können,
bleibt eine ewig theoretische, wird sie nicht in einem konkreten Rahmen, mit interessierten Menschen aktiv umgesetzt.
Integrale Politik ist eine Partei und Bewegung in der Schweiz,
die seit 7 Jahren ganz praktisch mit diesen theoretischen
Gegensätzen umgeht und auf struktureller, inhaltlicher und
menschlicher Ebene neue Lösungsansätze und Methoden des
ausgleichenden Umgangs miteinander sucht und gefunden
hat. Welche politischen Initiativen und was für ein nachhaltiges Unternehmertum in ihnen steckt, können wir in einem
einstündigen Workshop gemeinsam herausfinden.
Workshop-Moderation
Katharina Erlacher Wolf | Sozialgenossenschaft blufink; Dialogbegleiterin, Hausfrau (manchmal), Mutter (immer) und ausgestiegener
Politiker
seraina seyffer
Seraina Seyffer, ist Politologin und Gründungsmitglied der Partei und Bewegung Integrale Politik
Schweiz (IP). 7 Jahre war sie aktiv am Aufbau der IP
beteiligt, insbesondere als Vorstandsmitglied und als
Geschäftsführerin. Aktuell ist sie noch im politischen
und strategischen Ausschuss, dem Think-do- Thank
der IP tätig. Sie lebt als Mutter und Therapeutin in der
Schweiz.
Workshops
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Lebensstile | Stile di vita
Economia circolare
dalla gestione dei “rifiuti”
Carla Poli
• La filiera della sostenibilità parte da
Lebensstile | Stile di vita
Esempio su come fare
prodotti sostenibili
Gigi Perinello
L’impresa è un bene prezioso per il territorio in cui vive. Ma
è anche un bene fragile: può subire attacchi che mettono
a repentaglio la sua stabilità o che lo indirizzano verso il
fallimento. Le cause sono molte e spesso derivano da una
solitudine irrimediabile, tipica di un sistema che negli anni
si è chiuso in se stesso, che ha cercato di risolvere, volta per
volta, i problemi con risorse umane e finanziarie proprie,
senza cercare alleanze al di fuori, coinvolgendo la società ed
il territorio, direttamente senza mediazioni. Ma le alleanze si
trovano se si propongono identità nuove, capaci di connettere e di connettersi con i cittadini e le loro organizzazioni.
Ritrovare la capacità di responsabilizzarsi per ottenere senso
di responsabilità e collaborazione dai nostri clienti, ci ha fatto
scegliere di indirizzare la nostra azienda verso quel mondo
vitale ed in continuo cambiamento che vede nell’assunzione di
impegno personale il valore aggiunto da mettere in campo per
invertire il declino. Da quattro anni il nostro progetto si sta
strutturando attraverso la seguente architettura: (1) prodotti e
produzioni sempre più configurati sul rispetto dell’ambiente,
del lavoro, della salubrità della scarpa, del contenimento dei
costi di scambio. (2) costruire un legame responsabile con il
nostro più sensibile alleato: l’utilizzatore delle nostre scarpe,
il nostro cliente. (3) condividere con i nostri clienti l’impegno
per realizzare un modello d’impresa capace di dare dignità alle
eccellenze del lavoro artigiano. (4) cooperare con un territorio
di cui ci sentiamo un bene e che investe su di noi come noi abbiamo il dovere di investire su di esso, con regole comprensibili, condivisibili, radicate nel tempo e che siano materia prima
per la costruzione di un futuro solido e capace di rispondere
agli imprevisti. (5) vogliamo un’azienda accogliente che sia
garanzia di relazioni umane e ambientali responsabili, capace
di ammorbidire i conflitti attraverso il dialogo e la cultura. (6)
vogliamo porci dei limiti che si collochino sul terreno della
difesa degli standard di riproducibilità delle risorse ambientali
ed umane. (7) Non vogliamo puntare sul marchio, non investiremo mai per sostenerlo, anzi continueremo ad investire
in ricerca e qualità. Investiremo in relazioni con altre aziende
del settore perché pensiamo che nel prossimo futuro solo la
collaborazione non la competizione potrà creare modelli di
impresa adatti alle trasformazioni del sentire sociale in atto.
(8) Investiremo verso nuove forme distributive, meno costose,
adatte ad intercettare i bisogni di tutti. (9) Utilizzeremo tutti i
sistemi che la tecnologia e la rete ci offrono per informare sui
prodotti e sulle nostre scelte.
Workshop-Moderation
Gaia Palmisano | Transition Town
gigi perinello
Gigi Perinello: “A 23 anni ho iniziato a lavorare presso
un’azienda che produceva forme per la costruzione
delle calzature e da allora per 33 anni sono rimasto a
lavorare nel settore della produzione di scarpe
attraversando tutti i livelli della vendita e dell’utilizzazione delle materie prime. Ho vissuto la tragedia delle
delocalizzazioni e della perdita di conoscenza
artigianale che esse determinano nei nostri territori,
con l’abbandono dei livelli di conoscenza e qualità che
hanno fatto grande il settore calzaturiero italiano. Il fatto di aver assistito
al sacrificio sull’altare del prezzo e del marchio delle nostre più prestigiose
e vitali forze creative, senza ottenere miglioramenti sociali, culturali, etici
delle nostre società, mi ha fatto pensare alla realizzazione di un progetto
che dia dimostrazione di come sia possibile ottenere quelle migliorie civili.
Era opinione comune che produrre in Italia, con i migliori prodotti e i più
rispettosi per la salute del corpo e dell’ambiente, fosse impossibile,
facendo anche in modo che le scarpe possano essere vendute ad un
prezzo che le renda accessibili a chiunque. E’ nato così il progetto
“RAGIONIAMO CON I PIEDI” per un’economia delle relazioni nello spirito
no logo.”
una corretta produzione dei beni destinati al consumo.
• Il percorso viene definito circolare in
quanto dalla produzione si ritorna alla
produzione seguendo la filiera che
prevede i seguenti passaggi: vendita
– acquisto – consumo – deposito –
consegna – raccolta – trasporto –
selezione – trattamento – riciclo –
produzione.
• I fattori determinanti per l’avvio e
il funzionamento della filiera sono:
volontà e scelta politica – regole certe
– controllo del territorio – informazione e formazione – ricerca, studio
e sperimentazione – organizzazione
della gestione – tecnologia e impiantistica.
• La massimizzazione dei risultati positivi si ottiene determinando precisamente: i flussi di raccolta, la destinazione a idonei impianti di trattamento,
le esigenze del territorio di intervento,
le potenzialità industriali e il mercato
di riferimento per la vendita dei prodotti ottenuti.
In definitiva, si tratta di implementare
un percorso economico recuperando
materiali ancora utili e reimpiegabili
nei cicli produttivi in sostituzione delle
materie prime non rinnovabili.
Workshop-Moderation
Gerda Gius | Ufficio Servizio Giovani,
riciclatrice e riusatrice
CARLA POLI
Carla Poli inizia l’attività
imprenditoriale nel 1973, a
fianco del marito, nel
settore dell’attività
estrattiva introducendo la
prassi del recupero
ambientale in corso di
estrazione dei materiali di
cava. Lo studio dei
possibili riutilizzi dei siti oggetto di attività
estrattiva ai fini edilizi porta alla realizzazione,
nel 1984, del primo impianto di recupero dei
materiali inerti da demolizione. Dal 1989 al
1994 si occupa della gestione di discariche di
rifiuti urbani e industriali al fine di studiare la
possibilità di recupero dei materiali conferiti
per il loro corretto riutilizzo in idonei cicli
produttivi. Inizia il percorso, avvalendosi della
collaborazione di Università e Istituti di ricerca,
verso la realizzazione di sistemi e impianti di
trattamento dei “rifiuti” ai fini del recupero di
materia. Nel 1995 realizza il primo impianto di
selezione di multi materiale al fine dell’avvio a
riciclo dei vari materiali selezionati. Con la
realizzazione dell’impianto di Vedelago, nel
2004, inizia il percorso tecnologico di
trattamento e la realizzazione di sistemi,
inseriti nel programma Europeo Eco Innovation, al fine di massimizzare il reinserimento
nel mercato produttivo di specifici prodotti
(materie prime seconde) derivati dalla
lavorazione degli scarti di selezione altrimenti
destinati a smaltimento in discarica e/o
destinati a incenerimento. Il riconoscimento a
livello europeo dei risultati ottenuti ed il
conseguente stimolo alla divulgazione delle
nuove pratiche di sostenibilità ambientale,
consentono l’avvio di collaborazioni, non solo
in ambito europeo, per l’implementazione di
filiere del recupero e riutilizzo industriale in
linea con le esigenze del nuovo mercato
produttivo.
Workshops
31
Lebensstile | Stile di vita
Progetto di sviluppo di un mercato
equo per un’agricoltura sostenibile
Sandro Innocenti
Noi partiamo dalla consapevolezza che la tradizione agricola
in Italia è da considerarsi un patrimonio imprescindibile e fondamentale negli anni a venire. Il sostegno a quell’agricoltura
che conserva le eccellenze e le ripropone attraverso la coltivazione rispettosa del territorio e della salute della popolazione
che ne fa uso, ci impone di strutturare un progetto volto alla
creazione di un mercato consapevole ed acculturato che
permetta ai produttori di continuare la loro attività traendone
il giusto reddito.
Parole chiave: equità, rete, cooperazione, sinergia, necessità,
esigenze, territorio, cultura, sostenibilità, tradizione, futuro.
Passaggi strategici: mercato locale-regionale (pubblico,
ristorazione, piccola distribuzione), mercato nazionale
(piattaforme distributive, g.a.s), mercato internazionale
(grande distribuzione).
Workshop-Moderation
Valentino Liberto | Studente delle scienze politiche,
Blogger e amante di spuntini bio
SANDRO INNOCENTI
Dal 2003 Sandro Innocenti si occupa di promozione e
sviluppo etico del settore dell’eccellenza agro
alimentare biologica a livello nazionale. Nel 2004 crea
” BIOLIFE ” la prima fiera del biologico a Bolzano, che
nel 2012 alla nona edizione presenta oltre 200
aziende dell’eccellenza biologica italiana con
un`affluenza di oltre 40.000 visitatori italiani e
stranieri. È socio fondatore della cooperativa Aretè
che si occupa di sostenere e divulgare una cultura del
rispetto e della sostenibilità. Promotore ed ideatore di una rete a sostegno
della produzione biologica collegando produttori, associazioni ed
istituzioni con l’obiettivo di sviluppare un mercato equo per i piccoli
produttori d’ eccellenza, i quali in modo consapevole si ispirano e si
identificano con il loro territorio, con la tradizione, con la salute e la
sostenibilità.
Lebensstile | Stile di vita
Nachhaltig genießen –
die Wahrheit zur Ernährung
Karl von Koerber
Ausgangspunkt ist das Leitbild Nachhaltigkeit, das eine
gesellschaftliche Entwicklung beschreibt, in der die Bedürfnisse heutiger Generationen befriedigt werden sollen, ohne
die Bedürfnisbefriedigung kommender Generationen zu
gefährden – und in der eine Region der Welt nicht auf Kosten
anderer Weltregionen lebt. Daraus werden fünf Dimensionen
einer Nachhaltigen Ernährung abgeleitet: Umwelt, Wirtschaft,
Gesellschaft, Gesundheit und Kultur. Die umfassende Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette wird erläutert:
von der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln
über Handel/Transport bis zur Zubereitung von Mahlzeiten
und zur Abfallentsorgung. Anschließend geht es um große
globale Herausforderungen und inwieweit diese mit unserem
Ernährungsstil zusammenhängen („westliche Wohlstandsernährung“): Energieverknappung/-verteuerung, Klimawandel,
Armutskrise/Welthungerkrise, Wasserknappheit, Bodendegradation, Biodiversitätsverlust, Probleme bei Tierhaltung und
-fütterung, Wirtschaftskrise/Finanzkrise, Vertrauenskrise. Im
letzten Teil geht es um positive Lösungsansätze: es werden
sieben Grundsätze für eine Nachhaltige Ernährung vorgestellt,
die gleichzeitig die ökologischen, ökonomischen, sozialen,
gesundheitlichen und kulturellen Ansprüche erfüllen: Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel, ökologisch erzeugte
Lebensmittel, regionale und saisonale Erzeugnisse, Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel, fair gehandelte
Lebensmittel, Ressourcenschonend im Haushalt, genussvolle
und bekömmliche Speisen.
Workshop-Moderation
Brigitte Foppa | Projekt gea*-Bildung für eine nachhaltige Entwicklung; Veggieday Südtirol; vegetarische Genießerin
KARL VON KOERBER
Oecotrophologe, ca. 20 Jahre Mitarbeiter am Institut
für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen,
Mitbegründer des Fachgebiets Ernährungsökologie
und Lehrbeauftragter an sechs deutschen Hochschulen, Mitautor der Umsetzungskonzeption „Vollwert-Ernährung“, seit 1998 Leiter des Beratungsbüros
für Ernährungsökologie in München, Fortbildungen
für Multiplikatoren, Beratung von Kliniken, Firmen
und Verbänden, Mitarbeit im Verbundprojekt „Von
der Agrarwende zur Konsumwende“ des Bundesforschungsministeriums
im Rahmen der „Forschung für Nachhaltigkeit“.
Lebensstile | Stile di vita
Die Magie der Bauern – Sehnsucht
nach moralischer Landschaft
Alois Hofer
• Aufbau und Aufrechterhaltung einer Stadt/Land- Beziehung: Verschiedene soziale Bildungsschichten („Unberührbare“) zusammenführen; Ideale, Träume, Sehnsüchte
erkennen und kommunizieren; Ungewöhnliche Aktionen publik machen z. B. Whisky und Käse („Landfrauenküche usw.);
Soziale Netzwerke schaffen z. B.: „Das ist mein Bauer!“; Bei
aller Aktion die Lust und Leidenschaft im Vordergrund halten; Mit Selbstbewusstsein farbenfroh auftreten; Mit Vorurteilen spielen („dumm, unbeweglich, kleinherzig“ usw.).
• Paradigmenwechsel: Nach draußen gehen und Perspektiven ändern; In geistiger Freiheit Bilder zulassen; Einem
leeren Blatt Leben einhauchen; „Den Vogel fliegen lassen“;
Dem Geheimnis und der Sehnsucht des eigenen Berufes
auf die Spur kommen; Sich seiner Geschichte und Tradition bewusst werden – wo kommst du her, wo gehst du hin;
Kreativräume einrichten, ohne Denkblockaden träumen;
Persönliche Neigungen erkennen; Mit Mut neue Erfahrungen ausprobieren.
• Technik: Neue Ziele entwerfen – betrieblich, privat und
diese im Auge behalten; Planung, wie man persönliche
Neigungen am besten einsetzt; Zwänge, Regularien und
Notwendigkeiten hinterfragen und evtl. ablegen; Tradition
bewusst machen und trotzdem neue Wege wagen (z. B.
Bauern im Museum in der Schweiz); Sich des eigenen Potenzials bewusst werden: Flächen, Gebäude und menschliches
Potenzial usw.; Zeitliche Zielsetzungen schriftlich fixieren;
Rituale schaffen und sich an Rituale halten Partner, Förderer
und Mäzene um sich scharen; Visionäre Initiative zeigen
• Moral: Freiheit bedeutet freundlich, froh, friedlich, unabhängig und unbeschränkt sein. Sie ist ein Privileg im
Gegensatz zu unfrei sein. Kunst heißt Wissen, Können, ist
gemacht; schöpferische, gestalterische Fähigkeit; Jonathan
Meese (Künstler)sagt : „Kunst ist totale Propaganda“ (also
gleichbedeutend: Werbung für unsere eigene Sache) „Kunst
kennt keine Kompromisse“ „Der Mensch braucht die Kunst“;
Geradliniges und authentisches Verhalten und Auftreten ist
notwendig. Geltende Normen und Regeln verschwimmen;
Städter sind fern von Sitte und Brauch und suchen nach
neuer Lebensart; Wunsch nach Beständigkeit, Geborgenheit, Heimat, Moral; Der Landwirt hat die Möglichkeit, die
Sehnsucht nach ursprünglicher Magie und Moral zu erfüllen; Bei den eigenen Wertvorstellungen bleiben und die
neuen Sehnsüchte mitgestalten; Unser Leben im Anthropozän – der Menschzeit: technisch ist alles möglich – du
entscheidest, was du machst.
Workshop-Moderation
Hanno Mayr | Piwi Südtirol – Verein zur Förderung pilzresistenter
Rebsorten; Jungbauer und Seminarleiter
ALOIS HOFER
Alois Hofer, verheiratet, 2 Kinder; Biolandbetrieb seit
1989, 38 ha, hauptsächlich Grünland, 36 Milchkühe,
Hofladen seit 1993; Käseherstellung seit 1996; auf 4
Märkten wöchentlich und auf mehreren Messen wird
Käse verkauft (Grüne Woche Berlin, Slow Food
Stuttgart, Heim und Handwerk München, DLG
Frankfurt usw.); Kulturführer und Botschafter der
Wirtschaftsregion OAL; ehemaliger Gemeinderat;
ehemaliger Kreisrat; verschiedene Kunstaktionen seit
15 Jahren – immer in Verbindung zw. Landwirtschaft und Verbraucher;
Beispiele: „die stählerne Kuh“, „Kuhbus“, Labyrinth; im Bioland-Tagungszentrum Kloster Plankstetten: Kurator für „Kunst tiefer hängen“,
„Fremdbild – wie Städter das Land sehen“, „Sehnsucht Essen“ ; unser Käse
auf der Biennale in Venedig. Regelmäßig philosophische Treffen und
Kulinarien immer in Verbindung mit unserem Käse; regelmäßige Präsenz
in diversen Medien; aktuell im Bayr. Fernsehen bei der „Landfrauenküche“.
Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit bei KAB, Biobauern und BeNE
München. Demonstrationsbetrieb, Biolandbetrieb seit 1989, Ausbildungsbetrieb.
Workshops
33
Bildung & Gesellschaft | Formazione e Societá
Postwachstumsgesellschaft –
neue Konzepte für die Zukunft
Angelika Zahrnt
Lebensstile | Stile di vita
Nachhaltige Mobilität am Beispiel
der deutschen Bahn
Marco Kampp
DB2020 – Für Menschen. Für Märkte. Für morgen.
Die Deutsche Bahn hat im Rahmen der neuen Strategie
DB2020 ihren Unternehmenserfolg auf ein noch breiteres
Fundament gestellt. Mit der Strategie hat die Deutsche Bahn
einen Ansatz gewählt, der zugleich wirtschaftliches Handeln
mit Fokus auf Kunde und Qualität (ökonomisch), eine hohe
Akzeptanz als Arbeitgeber (sozial) sowie einen umweltschonenden Umgang mit Ressourcen (ökologisch) in Einklang
bringt. Im Zentrum steht die systematische Integration bereits
begonnener und künftiger Aktivitäten, um nachhaltigen Unternehmenserfolg und gesellschaftliche Akzeptanz sicher zu
stellen. Ausgehend von der Vision „Wir werden das weltweit
führende Mobilitäts- und Logistikunternehmen“ hat sich die
DB daher in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen folgende
Ziele gesetzt: Profitabler Marktführer, Top-Arbeitgeber und
Umwelt-Vorreiter.
Workshop-Moderation
Sepp Kusstatscher | Europaparlamentarier a.D., Bahn- und
Trenitaliareisender
MARCO KAMPP
Marco Kampp studierte Physik an den Universitäten
Heidelberg und Cambridge, England und promovierte
im Jahre 2003 in theoretischer Physik an der
Universität Cambridge, England. Seit 2003 ist er bei
der Deutschen Bahn AG im Personenverkehr in den
Bereichen Netzmanagement, Geschäftsentwicklung
und Strategie in leitenden Funktionen tätig. Seit 2010
ist er als Geschäftsführer der DB Bahn Italia S.r.l.
verantwortlich für den Personenfernverkehr der
Deutschen Bahn AG in Italien.
Trotz zahlreicher wachstumskritischer Stimmen halten
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an ihrer Orientierung
am Wirtschaftswachstum fest. Warum ist die Fixierung auf
das Wirtschaftswachstum so stark? Weil unsere sozialen
Sicherungssysteme wie Altersversorgung und Gesundheitswesen davon abhängig sind. Weil wir uns darauf eingestellt
haben, dass alles immer größer wird: das Budget des Staates,
die Aktienkurse und die Unternehmensumsätze, das eigene
Einkommen und unser Konsum. Das westliche Entwicklungsmodell ist strukturell auf fortdauerndes Wirtschaftswachstum
ausgerichtet und angewiesen – aber – wie auch die aktuelle
Wirtschaftskrise zeigt – nicht weltweit übertragbar.
Wie können die systematischen Zwänge, die uns am Wachstumspfad festhalten lassen, überwunden werden? Welche
alternativen Entwicklungsmöglichkeiten für eine Gesellschaft
sind denkbar – für eine Gesellschaft, in der es sich auch ohne
Wachstum gut leben lässt. Welche Freiheiten lassen sich
gewinnen?
Workshop-Moderation
Martin Peer | Projekt gea*-Bildung für eine nachhaltige Entwicklung; einfach Lebender
angelika zahrnt
Angelika Zahrnt, geb. 1944, Diplom-Volkswirtin, verh.,
2 erwachsene Söhne. Nach dem Abitur in Heidelberg
Studium der Volkswirtschaftslehre in Heidelberg,
Wien und Innsbruck, Diplom und Dissertation in
Heidelberg; Studienaufenthalte in USA und
Lateinamerika. Nach kurzer wissenschaftlicher
Assistententätigkeit Weiterbildung als Systemanalytikerin und Mitarbeit beim Aufbau von Informationssystemen bei Siemens und beim Stadtentwicklungsreferat München, anschließend Referentin in der Abteilung Landesplanung
der Hessischen Staatskanzlei. Wegen inhaltlicher Differenzen zur Politik
des Wirtschaftswachstums und wegen des Wachstums der eigenen
Familie aus der Staatskanzlei 1977 ausgeschieden, seitdem ehrenamtlich
und freiberuflich tätig. Politisches Engagement in der Frauenbewegung,
der Ökologiebewegung, der Kommunalpolitik. Wissenschaftliche Mitarbeit
beim ÖkoInstitut Freiburg, von 1986 bis 1989 Sprecherin des BUND-Arbeitskreises Wirtschaft und Finanzen, von 1990 bis 1998 Stellvertretende
Vorsitzende, von 1998 bis 2007 Vorsitzende des BUND, jetzt Ehrenvorsitzende. Mitglied u.a. im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, Strategiebeirat Sozial-Ökologische Forschung des Bundesforschungsministeriums, Fellow am Institut für ökologische
Wirtschaftsforschung (IÖW). Veröffentlichungen zu Nachhaltigkeit,
Produktlinienanalyse, Ökologische Steuerreform, Ökologie und Ökonomie, Frauen und Ökologie, Initiatorin der Studien „Zukunftsfähiges
Deutschland“ (1996 und 2008), Postwachstumsgesellschaft. 2006
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, 2009 Verleihung des Deutschen
Umweltpreises der DBU, Ernennung zur Professorin.
Workshops
35
DRUCKEREI I TIPOGRAFIA
I-39040 VAHRN - VARNA (BZ)
Handwerkerzone 2 - Zona Artigianale 2
Tel. +39 0472 832 270
[email protected] - www.europrint.bz.it
WIRTSCHAFTSKONGRESS | CONVEGNO ECONOMICO
Forum Brixen | Bressanone
Donnerstag 23. Mai 2013 | Giovedi 23 maggio 2013
16.00
Einlass | Ingresso
16.30
Kongresseröffnung & Begrüßung | Inizio e saluti
17.00
Keynote-Sessions:
Helena Norberg-Hodge – Interdependenz & Freiheit
Kathrin Hartmann – Grüner wird‘s nicht
Maurizio Pallante – Decrescita felice
Christian Felber – Wirtschaft & Freiheit
19.00
Abendessen | cena
19.45
Vorstellung Jugend Kongress | Presentazione convegno giovanile
20.00
Grußworte des Landeshauptmannes Luis Durnwalder | I saluti del Presidente della Provincia
di Bolzano
20.15
Podiumsdiskussion | Dibattito fra esperti: Helena Norberg-Hodge, Kathrin Hartmann,
Maurizio Pallante, Carla Poli, Giovanni Podini, Peter Thun, Leo Tiefenthaler (SBB), Walter
Amort (hds), Gert Lanz (LVH) mit Integration des Publikums
Moderation | Moderazione: Cornelia Dell’Eva
22.00
Vorstellung think more about Bio Region Südtirol mit anschließendem Umtrunk
Presentazione think more about bio regione Alto Adige con brindisi finale
Freitag 24. Mai 2013 | Venerdi 24 maggio 2013
9:00
Begrüßung durch die Initiatoren | Saluto degli organizzatori
09.15
Keynote – Niko Paech, Universität Oldenburg
Konsumwohlstand, Wachstum und Freiheit
10.15
Bibi Russell – Live-Übertragung aus | Trasmissione da Dhaka, Bangladesh
10.30
Vorstellung der 15 moderierten Parallel-Workshops | Presentazione dei 15 workshop paralleli
10.45
Pause | Pausa
11.15
Parallelworkshop 1 | Workshop paralleli 1
12.30
Mittagessen | Pranzo
13.30
Parallelworkshop 2 | Workshop paralleli 2
14.30
Parallelworkshop 3 | Workshop paralleli 3
15.30
Pause | Pausa
16.00
Workshop-Reflexion der Moderatoren | Riflessione dei moderatori sui workshop
16.30
Keynote – Gerhard de Haan, Freie Universität Berlin
Wunschforschung – Was wir für die Zukunft hoffen.
17.15
Keynote – Bernd Senf
Zinssystem, Geldschöpfung und Spekulation
17.45
Impulsvortrag zum Thema „Kunst der Freiheit“ | Intervento sul tema “L‘Arte della Libertà”
Andrea Zanoni, Europäisches Parlament | Parlamento Europeo
18.10
Zusammenfassung des Tages und Ausblick | Riassunto del giorno e prospettiva
– Günther Reifer, Terra Institute
18.30
Abschließender Umtrunk und Get Together in der Kunstaustellung Cinescope in Astra Kino
Brindisi finale e Get Together presso la mostra d’arte nel cinema Astra
Simultanübersetzung Deutsch – Italienisch
Traduzione simultanea Tedesco – Italiano
Programm zum Herausnehmen | Programma estraibile
OHG/SNC
Parallelworkshops
Workshop paralleli
Seminarprogramm
Programma seminari
Freitag 24. Mai 2013 | Venerdi 24 maggio 2013
Unternehmen
Imprese
Transformationale Führung
Session 1
und die Erfahrung der Spar11.15
da-Bank München eG
Gestione trasformazionale – esperienza di
Sparda-Bank Monaco di
Baviera
Helmut Lind,
Sparda-Bank München
Traduzione simultanea in
italiano
Moderation Simone Tarneller
Christian Hörl
Gaia Palmisano
Brigitte Foppa
Martin Peer
Saal/Sala
Mantova
Bled
Milland
Hall in Tirol
Neuer Wohlstand – Leben
und Wirtschaften auf einem begrenzten Planeten
Economia circolare – dalla
gestione dei “rifiuti”
Die Magie der Bauern
– Sehnsucht nach moralischer Landschaft
Transdisziplinäre Forschung & Bildung für
Nachhaltigkeit
Regensburg
Session 2
13.30
Politik
Lebensstile 1
Politica
Stile di vita 1
Politik der Inwertsetzung – Esempio su come fare
Wert durch Wertschätzung prodotti sostenibili
Josef Ober,
Landtag Steiermark
Gigi Perinello,
Astorflex calzaturificio,
Mantova
Lebesstile 2
Stile di vita 2
Nachhaltig genießen – die
Wahrheit zur Ernährung
Karl von Koerber,
Ernährungsökologe, München
Bildung & Gesellschaft
Formazione & Società
Postwachstumsgesellschaft
– neue Konzepte für die
Zukunft
Angelika Zahrnt,
Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland
(BUND)
Samstag 25. Mai 2013 | Sabato 25 maggio 2013
Bildungshaus Kloster Neustift | Centro convegni Abbazia di Novacella
1.Postwachstumsökonomie
Warum weiteres wirtschaftliches Wachstum keine zukunftsfähige Option ist
Niko Paech
2.Gemeinwohl-Region
Wie Gemeinden und Regionen zur
Gemeinwohl-Region werden
Christian Felber
Ganzheitliche Unterneh-mensführung als
Basis nachhaltiger Unterneh-mensentwicklung | Gestione integrale dell’impresa come base di sviluppo
aziendale sostenibile
Ernst Gugler,
gugler*crossmedia, Niederösterreich
Traduzione simultanea
in Italiano
Moderation Ulrich Wallnöfer
Helga Mock
Gerda Gius,
Hanno Mayr
ohne moderation
Saal/Sala
Regensburg
Mantova
Bled
Milland
Hall in Tirol
Session 3
14.30
Kunstausstellung
Cinescope im
Astra Kino
Integrale Politik und die
Quadratur des Kreises. Wie
individuelle Freiheit Gleichheit vor Recht aufmischt.
Seraina Seyffer
Integrale Politik, Schweiz
Progetto di sviluppo di un
mercato equo per un‘agricoltura sostenibile
Sandro Innocenti
Bio-Ristorante Areté e
fondatore della “Biolife”,
Bolzano
Nachhaltige Mobilität am
Beispiel der Deutschen
Bahn
Marco Kampp
Deutsche Bahn
Hans Holzinger,
Universitätsprofessor &
Autor, Salzburg
Carla Poli
Centro Riciclo Vedelago,
Treviso
Alois Hofer,
Susanne Elsen, Anja SalHofer Manufaktur, Biobauer zer, Marinus Gebhardt
Kaltental – Bayern
Freie Universität Bozen
Moderation
Katharina Erlacher
Valentino Liberto
Sepp Kusstatscher
Nachhaltigkeit braucht
Bildung – Nachhaltige Entwicklung verändert Bildung
| Sostenibilità ha bisogno
di formazione – Lo sviluppo
sostenibile modifica la
formazione
Ute Stoltenberg
Leuphana Universität
Lüneburg
Traduzione simultanea
in Italiano
Erica Fassa
Saal/Sala
Mantova
Bled
Hall in Tirol
Regensburg
3.Dragon Dreaming
Eine ganzheitliche Methode für die Realisierung von kreativen, gemeinschaftlichen und nachhaltigen Projekten.
Katharina Erlacher Wolf & Josef Kreitmayer
4.Kreiskommunikation
Effizienzsteigerung in Unternehmen
durch die Nutzung kollektiver
Intelligenz
Vivian Dittmar
5.Konventionen und nachhaltiges Wirtschaften?
Eine neue, zukunftsfähige Wirtschaft
erfordert neues Denken und Handeln.
Welche althergebrachten Konventionen
stehen uns dabei im Weg?
Patrick Kofler
6.Zinseszins, Geldschöpfung und
Spekulation
Tiefere Ursachen der Schuldenkrise und
Not-wendige Veränderungen.
Bernd Senf
7.Nachhaltig genießen
Hintergründe einer Nachhaltigen
Ernährung
Karl von Koerber
8.Transition Town – Città in trasformazione – cambiare insieme
Pensare globalmente – agire localmente
Gaia Palmisano & Michael Schlauch
9.Gesellschaftlicher Wandel
durch Innovation
Von Haltungen, die Neues ermöglichen,
über „Enabling Spaces“ zu emergenter
Innovation.
Manfred Blachfellner & Thomas Fundneider
10.Wie wir mit Sprache Welt
gestalten
Macht und Möglichkeiten der Gewaltfeien Kommunikation. Ein Grundlagenseminar.
Birgit Lenz
11.Economia solidale ed Economia
del bene comune
Scenari e percorsi di transizione.
Andrea Saroldi, Soana Tortora, Ferruccio Nilia, Nicolino Di Giano, Davide
Biolghini, Angelo Sanità & Toni Russo
Kunst & Kulinarik | Arte e culinaria
Countdown
23.–26. Mai 2013
Countdown, eine internationale Design Plattform, welche
sich zum Ziel gesetzt hat, über innovative Wege in Produktion
und Vermarktung zeitgenössisches Design zu verschiedenen
Themen zu erforschen, wird im Rahmen des Kongresses einen
Film und eine Auswahl an Werken der Countdown Upcycling
Design Edition 2012
Cinescope | Die Kunst der Freiheit
Gemeinschaftsausstellung zeitgenössischer Kunst
23. Mai–15. Juni 2013, im ex-Astra Kino, Brixen
Eine Gruppe von Künstlern ist im Sinne der „Kunst der
Freiheit“ eingeladen ad hoc, frei und individuell Werke und
Arbeiten zu realisieren. Die Ausstellung hat die Intention den
Status quo der heutigen Gesellschaft in Frage zu stellen und
eine Reflexion um folgende Fragen anzuregen: Was bedeutet
Freiheit heute? Ist Freiheit messbar?
Bio Genuss-Meile & Bio Bauernmarkt mit Weinverkostung
und Bauern-Kuchl
Sa. 25. Mai – 9.00-18.00 Uhr, Großer Graben Brixen
Südtirol als reine BioRegion – nachhaltig und im Einklang mit
Umwelt und Natur – diese Vision vertreten die Aussteller
auf der BioRegion 2013. Informieren Sie sich bei Südtiroler
Bio-Landwirten und -Verarbeitern, welche Vorteile die biologische Landwirtschaft für unsere Heimat bringt. Regionale
Kreisläufe und biologische Vielfalt als Schlüssel zur Lösung
für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Probleme
unserer Zeit!
Verkosten und genießen Sie regionale Spezialitäten, die sowohl Ihnen als auch unserer schönen Südtiroler Natur gut tun.
Die Ökonomie des Glücks“ in Meran
Sa. 25. Mai 2013 ab 10.30 Uhr im Bürgersaal von Meran,
Otto-Huberstraße 8
Im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit & Stadt Meran“ lädt
das Frauenmuseum in Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Meran zu einer Filmvorführung mit anschließendem Vortrag
und Diskussion mit der Regisseurin und Helena Norberg-Hodge ein. (Simultanübersetzung Deutsch-Italienisch)
Countdown
23–26 maggio 2013
Countdown è una piattaforma internazionale di Design, che si
è fissata l’obiettivo di testare vie innovative nella produzione
e vendita di design contemporaneo su diversi temi: all’interno
del convegno economico verrà mostrato un film ed una selezione di opere della Count-down Upcycling Design Edition 2012.
Cinescope | L’arte della libertà
Mostra collettiva di arte contemporanea
23 maggio-15 giugno 2013 all’ex-cinema Astra, Bressanone
Un gruppo di artisti è stato invitato a realizzare opere in
modo libero ed individuale sul tema “L’arte della libertà“. La
mostra ha come obiet-tivo di mettere in discussione lo status
quo della società odierna e fare una riflessione sulla seguente
domanda: Che cosa significa libertà? È misurabile la libertà?
Prelibatezze Bio & Mercato Bio con degustazione vini & cucina
contadina
Sabato, 25 maggio, ore 09-18 Via Bastioni Maggiori – Bressanone
Alto Adige come unica Regione Bio – sostenibile e in sintonia
con l’ambiente e la natura – questa visione è presentata dagli
espositori durante la BioRegione 2013. Informatevi sui vantaggi della produzione biologica per la nostra terra. Circuiti
regionali e varietà biologica come chiave per la soluzione dei
problemi ecologici, sociali e economici!
Degustate le nostre specialità regionali, positive per la vostra
salute e per la bellezza della natura dell’Alto Adige.
“L’economia della felicità” a Merano
Sa. 25 maggio dalle ore 10:30 nella sala civica di Merano, via
Otto Huber 8
Il Museo delle donne in collaborazione con l'amministrazione
comunale di Merano nell’ambito del progetto “Sostenibilità
e Città di Merano” invita al film documentario sull’Economia
della felicità e successiva relazione e discussione con la regista
Helena Norberg-Hodge. (Traduzione simultanea Tedesco-Italiano)
[email protected]
www.helios.bz
Bildung & Gesellschaft | Formazione e Societá
Transdisziplinäre Forschung & Bildung
für Nachhaltigkeit
Susanne Elsen, Anja Salzer, Marinus Gebhardt
Transdisziplinarität ist eine Antwort auf komplexe Fragestellungen in Forschung und Praxis (z.B. globaler Wandel,
Biodiversitätsverlust). Zur Erarbeitung nachhaltiger und
gemeinwohlorientierter Lösungen, die in der Praxis eingesetzt
werden können, werden in transdisziplinären Projekten die
Grenzen zwischen den verschiedenen Fachbereichen (Naturwissenschaft, Sozial- und Humanwissenschaft) überschritten
und die Menschen, die von Problemlagen oder Veränderungen
betroffen sind, mit ihrem Wissen einbezogen.
Am Beispiel eines Forschungs- und Bildungsprojektes zur
kulturellen und biologischen Diversität im Kaukasus erarbeiten wir die Frage, wie transdisziplinäre Forschung und Bildung
für Nachhaltigkeit in der Praxis umgesetzt werden können.
susanne elsen
Anja Salzer
Marinus Gebhardt
Prof. Dr. habil. Susanne Elsen: Studium der Sozialarbeit, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie
Erziehungswissenschaft. Tätigkeiten im Bereich
nachhaltige Tourismusentwicklung, Community
Development und Lokale Ökonomie sowie Fort- und
Weiterbildung von Fachkräften in diesen Bereichen
und seit 1992 Professorin für soziale Entwicklung in
der Schweiz und in Deutschland. Seit 2010 Professorin
für Sozialwissenschaften an der Freien Universität
Bozen. Aktuelle Positionen: Leitung des BA-Studiengangs „Sozialpädagogik“, Leitung des PhD-Programms der Fakultät für Bildungswissenschaften,
Koordinatorin für den Bereich „Ökosoziales Wirtschaften“ im Studium
Generale. Schwerpunkte in Forschung, Entwicklung und Lehre: Soziale
Innovationen und ökosoziale Transformation; Entwicklung des Gemeinwesens und Solidarökonomie; Nachhaltige Entwicklung; Förderung von
Selbsthilfe und Selbstorganisation; Genossenschaftswesen.
M.A. Anja Salzer studierte Ethnologie und Geographie
mit Schwerpunkt postsowjetische Länder (Mittelasiens und Kaukasus) und Subsistenzwirtschaft. Sie
war als Koordinatorin eines Hochschulnetzwerkes
und einer lokalen zivilgesellschaftlichen Vernetzungsplattform, als Beraterin in den Bereichen Umweltund Ressourcenschutz, als Trainerin zu Themen der
Entwicklungszusammenarbeit und Global Education
tätig. Aufgrund dieser praxisnahen Erfahrungen,
gelangte sie zur Erkenntnis, dass Kernkomponenten einer zukunftsfähigen
Lebensweise in den Bereichen Bildung und Partizipation liegen und eine
transdisziplinäre Herangehensweise erfordern. Das interdisziplinär
angelegte Projekt im Hochland Georgiens in Zusammenhang mit einem
Forschungsdoktorat an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien
Universität Bozen bieten diesbezüglich praktische Herausforderungen und
die Chance ihr Anliegen zu vertiefen.
Dipl. Marinus Gebhardt ist am 02. Dezember 1980 in
Tegernsee geboren. Während seiner Abschlussarbeit
der physischen Geographie zwischen 2009 und 2010
in Georgien, gewann er unter anderem die Erkenntnis,
dass bestehende Vegetationsmuster nur dann
hinreichend erklärt werden können, wenn auch
aktuelle und vergangene Landnutzungssysteme in
weiteren Untersuchungen mit einbezogen werden.
Seit Januar 2012 versucht er nun im Zuge seines
Doktorats „Management of Mountain Environment“ an der Freien
Universität Bozen einige dieser geobotanischen und geosozialen
Zusammenhänge im Hochland von Javakhetien (Georgien) gerade
hinsichtlich interdisziplinärer und transdisziplinärer Fragestellungen zu
durchdringen. Neben der Erstellung großer Teile des BIOMAN-Projektantrags, füllte er die Übergangszeiten sowohl mit handwerklichen Tätigkeiten, als auch mit der Anfertigung eines Weidemanagementplans für den
WWF- Caucasus.
Workshops
43
Bildung & Gesellschaft | Formazione e Societá
Nachhaltigkeit braucht Bildung –
Nachhaltige Entwicklung verändert Bildung
La sostenibilità ha bisogno di formazione – Lo
sviluppo sostenibile riqualifica la formazione
Ute Stoltenberg
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung stellen herkömmliche Bildungsinhalte und Bildungsinstitutionen
in Frage – waren diese doch gerade auch dafür verantwortlich,
dass sich ein nicht nachhaltiger Umgang mit den natürlichen
Lebensgrundlagen, mit anderen Lebewesen und zwischen
den Menschen durchsetzen konnten. Neue Denkweisen,
neues Wissen, neue Fähigkeiten sind gefordert – als Teil einer
nachhaltigen Entwicklung, die individuell und gesellschaftlich
gelernt werden muss.
Aber Bildungseinrichtungen sind träge Institutionen – auch
die UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung hat noch
keine tiefgreifenden strukturellen Veränderungen gebracht.
Bildungspolitik bleibt weiter gefordert – aber es gibt – gerade
in der eigenen Region – viele Gestaltungsräume für veränderte Bildungschancen, die man jetzt erschließen bzw. ausbauen
kann. Dabei sind Kinder, Jugendliche ebenso wie Erwachsene
oder Institutionen im Blick. Der Workshop zielt darauf ab,
besser formulieren zu können, was verändert werden kann
und sollte – und auf konkrete Ansatzpunkte für innovative
Bildungsvorhaben und -strukturen.
Un nuovo modo di pensare, un nuovo sapere, nuove competenze sono richieste – quali parti integranti di uno sviluppo
sostenibile, che devono essere appresi sia individualmente sia
a livello collegiale – l’intera società.
Di fatto le strutture formative sono istituzioni portanti –
anche la decade delle Nazioni Unite per lo sviluppo sostenibile non ha ad oggi ancora effettuato modifiche strutturali
sostanziali. Lo scopo del workshop mira a poter formulare nel
modo più appropriato cosa può e deve essere modificato, su
basi concrete per realizzare nuove strutture e nuovi programmi formativi.
Seminare | Seminari
Samstag, 25. Mai 2013; 09.00 -16.00 Uhr, im Bildungshaus Kloster Neustift
Sabato 25 maggio 2013, Centro convegni Abbazia di Novacella
Workshop-Moderation
Erica Fassa | Schulinspektorin a.D. und langjährige Lehrerin im
Ausland, Counseling
UTE STOLTENBERG
Prof. Dr. Ute Stoltenberg ist seit 1995 Professorin an
der Leuphana Universität Lüneburg. Sie ist Leiterin
des Instituts für integrative Studien, das Lehrveranstaltungen für LehrerInnenbildung und für das Modul
„Wissenschaft trägt Verantwortung“ im gemeinsamen
1. Semester aller Studierenden sowie im Komplementärstudium anbietet. Sie hat seit Bestehen der
Fakultät Nachhaltigkeit 2010 die Professur „Bildung
für eine nachhaltige Entwicklung“ inne. Sie ist seit
vielen Jahren daran beteiligt, das Konzept Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung in Theorie und Praxis zu entwickeln – durch Lehre (auch an
der Freien Universität Bozen, Italien (2000-2011), an der Universidad
Tecnica del Norte Ibarra, Ecuador, sowie 2013 als Gastprofessorin an der
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) durch Forschung, sowie Weiterbildung und Vorträge. Als besondere Schwerpunkte entwickelten sich in den
letzten Jahren dabei der Zusammenhang von Bildung und nachhaltiger
Regionalentwicklung, der Elementar- und Primarbereich des Bildungswesens und der Hochschulen – auch in Zusammenarbeit mit anderen
europäischen und lateinamerikanischen Ländern. Sie war maßgeblich
daran beteiligt, die Leuphana Universität Lüneburg zu einer Hochschule
zu entwickeln, die sich an dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung
orientiert. Sie engagiert sich zudem ehrenamtlich für eine nachhaltige
Entwicklung – u.a. als Mitglied des Deutschen Nationalkomitees für das
UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), im Rahmen
der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung, als Mitglied des
Stiftungsrats der Hamburger Klimaschutzstiftung sowie in Beiräten für
verschiedene Nachhaltigkeitsauszeichnungen.
Am Samstag, den 25. Mai 2013 wird von 9.00 bis 16.00 Uhr
eine Fülle an Seminaren für unterschiedliche Zielgruppen im
Bildungshaus Kloster Neustift angeboten, welche die Chancen
einer möglichen Zukunft aus verschiedenen Gesichtspunkten
beleuchten. Einen Tag lang werden Sie die Möglichkeit haben,
international anerkannte Vordenker und Vorreiter mit ihren
Fragen zu konfrontieren. Anschließend gemeinsame Wanderung um die Neustifter Weinberge und Erfahrungsaustausch
aller Seminarteilnehmer.
Sabato 25 maggio 2013 ci sarà
un programma molto fitto di
workshops e seminari. Tutte le
manifestazioni avranno in comune
l’obiettivo d'illustrare le chance di
un futuro possibile, visto da prospettive diverse. Per un’intera giornata, dalle ore 9.00 alle ore 16.00
avrete l’opportunità di dialogare
con i vari esperti. Dopo i lavori i
partecipanti avranno la possibilità
di fare una passeggiata attorno ai
vigneti di Novacella e di scambiare
le proprie idee ed impressioni della
giornata.
Traduzione simultanea in italiano
Seminare | Seminari
45
Gemeinwohl-Region
Regione dell’economia del bene comune
Wie Gemeinden und Regionen zur Gemeinwohl-Region werden
Christian Felber
Postwachstumsökonomie
Economia della decrescita
Warum weiteres wirtschaftliches Wachstum keine zukunftsfähige Option ist
Niko Paech
Im ersten Teil des Seminars werden die Gründe dafür diskutiert, warum weiteres Wirtschaftswachstum keine Option für
die Gestaltung moderner Gesellschaften sein kann. Bisherige Bemühungen, ein zunehmendes Bruttoinlandsprodukt
kraft technischer Innovationen – basierend auf ökologischer
Effizienz und/oder Konsistenz – von Umweltschäden zu entkoppeln, sind gescheitert. Solange die völlig unbegründeten
und überkommenen Hoffnungen auf ein „grünes“ Wachstum
nicht ausgeräumt sind, ist eine nachhaltige Entwicklung
aussichtslos. Im zweiten Teil sollen wachstumstreibende Faktoren untersucht werden, die sich sowohl angebots- als auch
nachfrageseitig verorten lassen. Erstere umfassen das Zusammenspiel von kapitalintensiver industrieller Spezialisierung,
Rendite- und Zinserwartungen sowie notwendige Reproduktionsleistungen. Letztere sind kulturellen Dynamiken geschuldet. In einer metaphysisch obdachlosen Gesellschaft gelingt
es Individuen nur über die Symbolik materialisierter Selbstverwirklichungspraktiken, eine Identität zu entwickeln, eine
soziale Position zu behaupten oder diese durch Distinktionsgewinne auszubauen. Den dritten Teil bildet die Postwachstumsökonomie als mögliche Versorgungsform nach dem Kollaps. Sie würde auf eine drastische Reduktion der industriellen
Produktion hinauslaufen, aber einerseits die ökonomische
Stabilität der Versorgung (Resilienz) stärken und anderseits
keine Verzichtsleistung darstellen. Wenige Dinge intensiver
zu nutzen und deshalb Optionen souverän zu ignorieren,
bedeutet Stressfreiheit und höheren Genuss. Ein halbierter Industriekomplex, der zudem nur noch langlebige und reparable
Produkte hervorbrächte, ließe sich um eine Regionalökonomie
ergänzen. Letztere könnte durch Komplementärwährungen
stabilisiert werden, die ohne Zinssatz innerhalb eines deglo-
balisierten Radius zirkulieren. So verbliebe Kaufkraft in der
Region und Finanzspekulationen verlören an Boden. Genossenschaften wären die in beiden Sektoren dominante Unternehmensform, weil sie über eine demokratischere Steuerung
Kapitalverwertungszwänge dämpfen könnten. Konsumenten
würden zu Prosumenten. Sie widmeten dem Gelderwerb noch
durchschnittlich 20 Stunden, nutzen die freigestellte Zeit, um
handwerklich tätig zu sein. Eigene produktive Leistungen in
Gemeinschaftsgärten, selbsttätige Instandhaltung von Gegenständen sowie die mit anderen geteilten Güter verhelfen zu
einem modernen Leben trotz weniger Geld und Industrie. Eine
Balance aus bescheidenem Konsum, Sesshaftigkeit – kerosinfreies Glück! – und kleinräumiger Selbstversorgung führt zu
ökonomischer Souveränität.
NIKO PAECH
Niko Paech ist Wirtschaftswissenschaftler und vertritt
den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl
von Ossietzky Universität Oldenburg. Er forscht und
lehrt unter anderem in den Bereichen Klimaschutz,
nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, Sustainable
Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Diffusionsforschung, Innovationsmanagement und Postwachstumsökonomik. Momentan ist er
Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische
Ökonomie (VÖÖ), gehört unter anderem dem Post Fossil Institut (PFI),
dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management
(CENTOS), dem Kompetenzzentrum Bauen und Energie (KoBE) sowie dem
wissenschaftlichen Beirat von Attac an. Er ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Oldenburger Energiegenossenschaft (OLEGENO).
Wie kann eine Gemeinde in kleinen
Schritten nach und nach zu einer
vollwertigen Gemeinwohl-Gemeinde
wachsen? In diesem Seminar werden zunächst die Projekte und Maßnahmen für
Verwaltung, öffentliche Wirtschaft, Privatwirtschaft, BürgerInnenbeteiligung
und Öffentlichkeitsarbeit anhand erster
internationaler Erfahrungen durchgearbeitet: Gemeinwohl-Bilanz, Pionierunternehmen-Lerngruppen, kommunaler
Lebensqualitätsindex, demokratischer
Wirtschaftskonvent, Alternativen zum
Finanzsystem. Darauf aufbauend wird
der Blick auf die Gemeinwohl-(Modell-)
Region geweitet: Im Verbund mehrerer
Gemeinden sind viele weitergehende
Maßnahmen möglich, von der regionalen Wirtschaftsförderung und einem
Gemeinwohl-Hub über Regionalmarketing und die Entwicklung einer Regionalmarke bis zur Begründung von Gemeinwohl-Banken und Einführung einer
Regionalwährung sowie die Gründung
von Bürgerbeteiligungsgesellschaften,
welche die Grundversorgung demokratisch und nachhaltig absichern.
CHRISTIAN FELBER
Christian Felber ist Lektor
an der Wirtschaftsuniversität Wien und Autor einer
Serie von Wirtschaftsbestseller-Büchern. Er hat
Attac Österreich
mitbegründet, für den er
im Vorstand und als
Pressesprecher tätig war.
2010 initiierte er das Projekt der „Demokratischen Bank“ sowie das Modell der „Gemeinwohl-Ökonomie“, eine Systemalternative zur
kapitalistischen Marktwirtschaft, die weltweit
bereits von mehr als 1000 Unternehmen
unterstützt wird. 2010 wurde er auf Initiative
der Zeitschrift LEBENSART zum „Nachhaltigen
Gestalter 2010“ aus dem Bereich Zivilgesellschaft gewählt sowie vom Public Relations
Verband Austria zum „Kommunikator des
Jahres 2010“ nominiert. Zum Ausgleich ist
Felber zeitgenössischer Tänzer und Performer.
Christian Felber è docente presso l‘Università
di Economia di Vienna e autore di una serie di
libri economici bestseller. Ha cofondato Attac
Austria, dove era responsabile della stampa e
membro del consiglio direttivo. Nel 2010 ha
avviato il progetto della „Banca democratica“
e il modello di „economia del bene comune“,
un sistema alternativo all‘economia di mercato
capitalista, al quale fino ad oggi hanno aderito
oltre 1.000 aziende. Nel 2010 è stato insignito
dalla rivista LIFESTYLE del titolo di „creatore
di vita sostenibile 2010“ premio scelto dal
settore della società civile e dalla Associazione
austriaca Public Relations è stato nominato
„Comunicatore dell’anno 2010“. Per compensare tutto ciò Felber è un ballerino moderno e
performer.
Am Nachmittag:
Erfahrungsbericht von Günther Reifer zur Gemeinwohl-Region Vinschgau
Seminare | Seminari
47
Dragon Dreaming
Eine ganzheitliche Methode für die Realisierung von kreativen, gemeinschaftlichen und nachhaltigen Projekten
Katharina Erlacher Wolf & Josef Kreitmayer
Der Drache steht für die Herausforderung, und die Einladung
spielerisch damit zu tanzen. Das Träumen steht für die Gestaltung aus der Herzens-Vision. Die erfolgreiche ganzheitliche
und partizipative Projektdesign-Methode und Wertschätzungskultur „Dragon Dreaming“ begeistert bereits Tausende
Menschen in vielen Ländern Europas und Südamerikas. Innerhalb der letzten 5 Jahre konnte der Begründer John Croft mit
seinem Konzept den Grundstein für eigenständige TrainerInnen-Netzwerke in aktuell zumindest 6 europäischen Ländern
legen und maßgeblich die Arbeitsweise der Transition Town
– und Ökodorf-Bewegung bereichern. Nun dringt Dragon Dreaming auch in die Arbeitsweise von nachhaltig orientierten
FreiberuflerInnen, Kleinunternehmen und NGOs vor.
Dragon Dreaming basiert auf den Grundsätzen, dass ganzheitlich erfolgreiche Projekte aus Kräften der Einzelnen und
der Verbundenheit zwischen Menschen entstehen und auf 3
Ebenen wirken.
1.
Jedes Projekt dient dem persönlichen Wachstum aller
Beteiligten.
2. Jedes Projekt fördert und stärkt Gemeinschaft
3. Jedes Projekt dient dem Wohl der Welt und fördert Vielfalt, Kreativität und Lebendigkeit.
Das eintägige Einführungsseminar führt in die Wertschätzungskultur und Grundzüge der Praxis von Dragon Dreaming
ein. Die TeilnehmerInnen lernen gemeinsam mit anderen
Menschen erfolgreiche Projekte anhand des Projektzyklus und
der Philosophie von „Träumen – Planen – Handeln – Feiern“
erfolgreich zu konzeptionieren, umzusetzen und freudvoll mit
ihren Drachen zu tanzen.
KATHARINA ERLACHER Wolf
Kathar ina Erlacher Wolf ist Mitbegründerin der
Solzialgenossenschaft blufink in Bozen.
blufink Sozialgenossenschaft leitet und begleitet
Gruppen mit einem ganzheitlichen Ansatz. Ausbildungen in den Bereichen Friedensforschung,
Ökonomie, Konflikttransformation, Tiefenökologie,
facilitation-Methoden fließen in ihre Arbeit ein. Die
Inspiration holt sich blufink aus der Natur, der Arbeit
mit Gruppen und der starken Überzeugung, dass eine
andere Gesellschaft sehr wohl möglich ist!
Josef Kreitmayer
Josef Kreitmayer – Dragon Dreaming Trainer, Mag. der
Soziologie, mehrfach ausgezeichneter Nachhaltigkeitsentwickler, Gründer Get Active – für eine nachhaltige Welt | Initiator der Zukunftsbibliothek Wien |
MitInitiator des 1. Open Space Tiefenökologie und des
Verbandes für Tiefenökologie Österreich. Aktueller
thematischer Schwerpunkt: was brauchen Menschen
und Organisationen um in ihre Kraft für nachhaltige
Entwicklung und erfüllte Arbeits- Lebensgestaltung
zu kommen. Weitere aktuelle Tätigkeits-Schwerpunkte: Frühe Skalierungsphase von GetActive – YES – Young Eco Startup, 2 1/2 tägiges nachhaltiges
Startup-Format; Referenten- und Trainer-Tätigkeiten: Dragon Dreaming –
partizipatives Projektdesign | Great Transition Work | Art of Hosting
Kreiskommunikation
Comunicazione circolare
Effizienzsteigerung in Unternehmen durch die Nutzung kollektiver Intelligenz
Vivian Dittmar
Kommunikation ist weit mehr als der Austausch von Informationen. Es ist das Medium, durch das Beziehungen gestärkt
oder gestört werden. Im Unternehmenskontext behindert
ineffiziente Kommunikation häufig die Erarbeitung von Lösungen, die von allen getragen werden und die das Wissen aller
Beteiligten reflektieren. Unter dem Oberbegriff Kreiskommunikation zeigt Vivian Dittmar Nutzen und Grenzen kooperativer Kommunikationsmethoden auf. Neben der Erarbeitung
eines soliden theoretischen und praktischen Grundgerüsts,
steht die Vermittlung konkreter Methoden im Vordergrund,
die im Unternehmensalltag einen Effektivitätssprung ermöglichen können.
vivian dittmar
Vivian Dittmar ist Impulsgeberin, Referentin, Autorin
und Seminarleiterin. Ihre Kindheit und Jugend auf drei
Kontinenten sensibilisierte sie schon früh für die
globalen Herausforderungen unserer Zeit und sind bis
heute ihr Antrieb, ganzheitliche Lösungen zu finden.
Zehn Jahre ihres Lebens widmete sie sich der
persönlichen Arbeit mit Menschen. Mit Gründung der
Höllbachhof Stiftung für nachhaltiges Leben
verlagerte sie ihr Engagement auf den gesamtgesellschaftlichen Wandel, da sie erkannte, dass das Individuum nur im Kontext
neuer, lebensbejahender Strukturen gesunden kann. In diesem Kontext
arbeitet sie eng mit zahlreichen Organisationen und Netzwerken im Inund Ausland zusammen, denn der Wandel unserer Zeit wird nicht von
starken Individuen sondern von starken Netzwerken ermöglicht. Seit
Januar 2013 leitet sie gemeinsam mit Evelyn Oberleiter und Günther Reifer
das Terra Institute.
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Konventionen und
nachhaltiges Wirtschaften
Convenzioni e fare impresa?
Patrick Kofler
Arbeitszeiten, Leistung, Krawatte, Erfolg, Führung, Strategie?
Eine neue, zukunftsfähige Wirtschaft erfordert neues Denken
und Handeln. Welche althergebrachten Konventionen stehen
uns dabei im Weg? Zusammen mit den Seminarteilnehmern
will Patrick Kofler verstehen, welche Konventionen wir über
Bord werfen sollten, um freier und nachhaltiger zu wirtschaften.
patrick kofler
Patrick Kofler – Biologe, Unternehmer, Filmproduzent
und ehemaliger Filmemacher – hat in seinen vielen
Reisen erlebt, wie die Mutter Erde brutal ausgebeutet
wird. 2001 gründete er zusammen mit Partnern das
Unternehmen helios, das durch Marketing, Kommunikation und Film das Thema Nachhaltigkeit massenwirksam verbreitet. Er ist außerdem Gründer der
Filmproduktion „Filmberg GmbH“ und Präsident des
Südtiroler Filmverbandes FAS.
Zinseszins, Geldschöpfung und
Spekulation
Tiefere Ursachen der Schuldenkrisen und Notwenige Veränderungen
Bernd Senf
"Die ... Wissenschaft, ursprünglich einmal angetreten gegen
kirchlichen Dogmatismus, ist längst selbst zu einem neuen
Glaubenssystem verkommen, das von neuen Schriftgelehrten
gepredigt und von weiten Teilen der Öffentlichkeit nachgebetet wird." Bernd Senf
Die tieferen Ursachen der Schuldenkrisen sind in der Wirtschaftswissenschaft, der Politik und der breiten Öffentlichkeit immer noch viel zu wenig diskutiert worden. Die bislang
ergriffenen Maßnahmen zur Krisenbewältigung beschränken
sich auf Symptombekämpfung. Bernd Senf gehört zu den
wenigen Wirtschaftswissenschaftlern mit unkonventionellen
Sichtweisen, die schon lange vor Zuspitzung der Krisen auf die
bedrohlichen Entwicklungstendenzen, die vom herrschenden
Geldsystem ausgehen, hingewiesen hatten.
Inhalte: (1) Tiefere Ursachen der Schuldenkrisen- und Ansatzpunkte für mögliche Auswege. (2) Bücher von Bernd Senf zum
Thema: 'Der Nebel um das Geld' / 'Die blinden Flecken der
Ökonomie' / 'Der Tanz um den Gewinn'.
bernd senf
Der Referent Bernd Senf 1973 bis 2009 Professor für
Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule für
Wirtschaft Berlin (der heutigen Hochschule für
Wirtschaft und Recht). Er ist bekannt für seine
allgemein verständliche und lebendige Art der
Vermittlung komplexer Zusammenhänge, sowohl in
Bezug auf Wirtschafts- und Geldsysteme als auch in
Bezug auf Lebensenergie-Forschung. Sein besonderes
Interesse gilt schon seit langem dem Verhältnis lebendiger Prozesse zur herrschenden Ökonomie, Technologie, Wissenschaft
und Moral. „Durch behutsame Lösung von Blockierungen löst sich von
selbst eine Fülle von Problemen, die erst aus der Blockierung entstanden
sind. Das ist vielleicht der tiefere Sinn des Wortes ‚Lösung‘. Wir brauchen
dieses Wort nur wörtlich zu nehmen: es beinhaltet den Schlüssel zu
Heilungen vielfältiger Art.“
Seminare | Seminari
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Nachhaltig genießen
Transition Town –
Città in trasformazione
Karl von Koerber
Gaia Palmisano & Michael Schlauch
Hintergründe einer Nachhaltigen Ernährung
In seinem Buch „Nachhaltig genießen: Rezeptbuch für unsere
Zukunft“ verbindet Karl von Koerber den Nachhaltigkeitsbegriff auf ideale Weise mit einem Kochbuch. Einführend
erläutert er die vier Dimensionen der Nachhaltigkeit: Umwelt,
Individuum, Wirtschaft und Gesundheit, denn „Art und Menge
unserer Nahrung haben erheblichen Einflüsse auf unseren
eigenen Körper, sowie auf die Natur, auf andere Menschen
und auf die wirtschaftliche Situation der Beteiligten“. Unter
diesem Aspekt stellt er einzelne Nahrungsmittel und interessante Rezepte für nachhaltiges Kochen vor, sodass das Neuerlernte in direkte, köstliche Taten umgesetzt werden kann.
Karl von Koerber beweist mit diesem Buch, dass nachhaltige
Ernährung nichts mit Verzicht, sondern mit einem Zugewinn
zu tun hat.
Im Seminar werden zunächst die Inhalte des Workshops
„Nachhaltig genießen – die Wahrheit zur Ernährung“ vom
zweiten Kongresstag kurz wiederholt. Ausgehend vom Leitbild
Nachhaltigkeit werden die Dimensionen einer Nachhaltigen
Ernährung abgeleitet sowie die Stufen der Wertschöpfungskette erläutert. Bei den großen globalen Herausforderungen
werden zwei wichtige und aktuelle in Inputvorträgen weiter
ausgeführt, nämlich der Klimawandel und der Welthunger. Dabei wird jeweils aufgezeigt, inwieweit sie mit unserem westlichen Ernährungsstil zusammenhängen und welche Schlüsse
für die praktische Ernährung daraus zu ziehen sind. Es steht
Zeit für vertiefende Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Nach dem Mittagessen ist eine Gruppenarbeit vorgesehen, in
der die Teilnehmer/innen konkrete Handlungsmöglichkeiten
bzw. Empfehlungen für eine Nachhaltige Ernährung anhand
der einzelnen Lebensmittelgruppen erarbeiten. Hierbei soll
von den Teilnehmenden auch ein regionaler Bezug zur Situation in Südtirol hergestellt werden. In der Abschlussdiskussion
sollen daraus möglichst konkrete Schritte für Maßnahmen in
Südtirol abgeleitet werden.
KARL VON KOERBER
Oecotrophologe, ca. 20 Jahre Mitarbeiter am Institut
für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen,
Mitbegründer des Fachgebiets Ernährungsökologie
und Lehrbeauftragter an sechs deutschen Hochschulen, Mitautor der Umsetzungskonzeption „Vollwert-Ernährung“, seit 1998 Leiter des Beratungsbüros
für Ernährungsökologie in München, Fortbildungen
für Multiplikatoren, Beratung von Kliniken, Firmen
und Verbänden, Mitarbeit im Verbundprojekt „Von
der Agrarwende zur Konsumwende“ des Bundesforschungsministeriums
im Rahmen der „Forschung für Nachhaltigkeit“.
Cambiare insieme
Pensare globalmente, agire localmente – in questo seminario
andiamo alla ricerca del potenziale presente nelle nostre
comunità. Ciò che rende resistenti alle crisi le nostre città e
i nostri paesi, sono per lo più valori non quantificabili: senso
di comunità, creatività, responsabilità per e verso gli altri.
Pensare ad un futuro in cui i combustibili fossili diverranno
sempre più limitati e cari, ci mette di fronte alla necessità di
cambiare il nostro attuale stile di vita. Uomini e donne di ogni
continente hanno dato vita a delle iniziative di "Città in TranGAia palmisano
Gaia Palmisano, laureata in filosofia all‘Università di
Verona, indaga il reale ricercando nuove forme di
pensiero alternative al modello antropocentrico.
Convinta della necessità di un sincretismo tra le
scienze accademiche e il pensiero „alternativo“, tra
teoria e pratica, applica i principi della permacultura
ai sistemi umani e sociali. È tra le promotrici di
esperienze di cittadinanza attiva a Bolzano ed è attiva
soprattutto nell‘iniziativa „Transition BZ“.
sizione" per trovare soluzioni creative ai problemi legati ad un
modello di vita "sostenibile". Vi racconteremo di com’è nata la
nostra esperienza di transizione a Bolzano, cercando di chiarire il contesto, i metodi e gli strumenti dai quali la transizione
può partire. I partecipanti potranno condividere le proprie
esperienze e si cercherà, in modo interattivo, di attuare i primi
passi per portare anche nei luoghi di provenienza di ognuno/
ognuna i semi di un processo partecipativo di transizione.
Michael Schlauch
Michael Schlauch è tra gli ideatori dell‘iniziativa
„Transition BZ“. Si occupa di economia alternativa,
permacultura sociale e tecnologie web. Con i suoi
ascoltatori cerca di analizzare in modo interdisciplinare l‘economia. A riguardo è interessato al potenziale
di nuove forme di impresa, commons e iniziative di
cittadinanza attiva per un‘economia più umana. Come
sviluppatore web aiuta iniziative di cittadinanza attiva
a creare sistemi di comunicazione efficaci. Nel suo
lavoro il suo scopo è di unire l‘analisi scientifica e l‘ intuizione creativa nei
processi di gruppo.
Seminare | Seminari
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Gesellschaftlicher Wandel
durch Innovation
Von Haltungen, die Neues ermöglichen, über „Enabling Spaces“ zu emergenter Innovation
Manfred Blachfellner & Thomas Fundneider
Dieses Seminar geht gemeinsam mit den Teilnehmern/-innen
der Frage nach, was die notwendigen Bedingungen für profunde, nachhaltige Veränderungen ausmacht – sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene. Gesellschaft/
Organisation und Innovation bedingen und beeinflussen sich
hierbei gegenseitig: Innovation als Treiber gesellschaftlichen
Wandels, gesellschaftlicher Wandel als Treiber von Innovationen. Der Tag gliedert sich in 3 Blöcke, die aufeinander
aufbauen:
1. Paradigma des Enabling (Ermöglichens): Radikale
Innovation und klassisches Management passen nicht
zusammen und liefern keine guten Ergebnisse. Was sind
Alternativen hierzu? Eine Grundvoraussetzung ist ein
bestimmtes Set an Haltungen, die Neues ermöglichen.
Diese Haltungen werden vorgestellt und diskutiert.
2. Enabling Spaces (Räume des Ermöglichens): Um Innovationsprozesse bestmöglich zu unterstützen, werden
unterschiedliche Räume und Strukturen benötigt. Neueste Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaften (interdisziplinäre wissenschaftliche Plattform zum Verständnis
von geistigen Prozessen) belegen, dass unser Denken
und unsere Wahrnehmung stark von den umgebenden
Räumen (im weitesten Sinn) beeinflusst werden. In dem
Ansatz der "Enabling Spaces" wird dies aufgegriffen und
in konkrete urbane, universitäre und organisationale
Strukturen umgesetzt. Dazu gehört auch ein Wandel des
Managements.
3. Emergente Innovation: Interessant wird radikale Innovation, wenn sie sich organisch in aufkommende Rahmenbedingungen einpasst. Hierfür verwenden wir den Begriff
der "Emergenten Innovation": das was entstehen will,
aufzugreifen und zu realisieren. Dies steht in Kontrast zu
meist üblichen Vorgehen des "Durchdrückens". Wie ein
Prozess der emergenten Innovation funktioniert, erfahren
die Teilnehmer/-innen persönlich in diesem Seminar.
Die Teilnehmer/-innen werden in allen 3 Blöcken angeleitet, ihre persönliche und die Situation ihrer Organisationen für sich zu reflektieren und Wege der Öffnung und
Entwicklung ihrer „Räume“ für Wandel und Innovation
vorstellbar zu machen. Die Vielfalt der Klosteranlage und
der sie umgebenden Natur werden uns dabei helfen.
Zielgruppe: Innovatoren/-innen, Unternehmer/-innen, Führungskräfte aus der Wirtschaft, aus dem Bildungssektor, aus
der Sozialen Arbeit und anderen Non Profit Organisationen.
thomas fundneider
Manfred Blachfellner
Thomas Fundneider ist Gründer der Innovationsagentur theLivingCore. Aus der Leitung einer Vielzahl von
Großprojekten kann er auf einen reichen Erfahrungsschatz in den Bereichen Innovation, Strategie und
Transformation zurückgreifen. Er lehrt an mehreren
europäischen Universitäten (Universität der Künste
Berlin, FH Hagenberg, Johannes Kepler Universität
Linz, Universität Wien), begleitet aktiv die “Change
the Game“ Initiative und ist Gründungs- und
Vorstandsmitglied der Product Development and Management Association (PDMA) Austria. Gemeinsam mit Prof. Peschl ist er Herausgeber des
Dossiers „Innovating Innovation“ der Austria Presse Agentur.
Manfred Blachfellner ist Mitglied des Kernteams der
Ideenwerkstatt des Internationalen Controller Vereins
(ICV), in mehreren Fachkreisen des ICV an aktuellen
Entwicklungen der Steuerungssysteme für Organisationen beteiligt und Mitbegründer des weltweiten
Netzwerkes der „Change the Game“ Initiative. Seine
Erfahrungen fußen auf dem Erleben und Mitgestalten
von Führungsstrukturen vom Familienunternehmen
bis zum Kapitalmarkt orientierten Großkonzern.
Aktuell engagiert er sich im Energiefeld Tirol der Gemeinwohl-Ökonomie
und für das Modell „Neue Arbeit – Neue Kultur“ nach Frithjof Bergmann.
Wie wir mit Sprache
Welt gestalten
Macht und Möglichkeiten der Gewaltfreien Kommunikation – Ein Grundlagenseminar
Birgit Lenz
„Die Menschheit zur Freiheit bringen, das heißt, sie zum miteinander reden bringen“ (Karl Jaspers). Können wir eine bessere
Welt gestalten durch die Art und Weise, wie wir uns verständigen? Worin liegt das Geheimnis erfolgreicher und gelungener
Kommunikation? Kommunikationsräume sind Räume der
Begegnung. Sie entstehen dann, wenn Menschen bereit sind,
sich darin offen und authentisch zu begegnen. In einem Dialog, der auf Wertschätzung, Respekt und Achtsamkeit beruht,
entwickelt sich die Basis für ein echtes Miteinander. Aus
dieser Selbst-Verantwortung, der inneren Haltung heraus lässt
sich die eigene Welt mit- und umgestalten und so findet auch
gesellschaftliche Entwicklung und damit Veränderung statt.
Welche Möglichkeiten die Gewaltfreie Kommunikation bietet,
sich mehr und mehr in diese Freiheit hinein zu entwickeln, das
soll vorgestellt, verdeutlicht und erfahren werden.
birgit lenz
Birgit Lenz (Dipl.-Päd.) studierte Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie mit dem
Schwerpunkt Organisationsanalyse, -beratung und
-entwicklung. Sie qualifizierte sich weiter durch
zahlreiche Zusatzausbildungen und ist mittlerweile
seit 20 Jahren als Dozentin in der Aus- und Weiterbildung, als Trainerin und als Lehrbeauftragte zweier
Universitäten tätig. Darüber hinaus leitet sie
Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung im In- und
Ausland. In eigener Praxis arbeitet sie als naturheilkundliche Psychotherapeutin, Paarberaterin, Coach und Mediatorin. Die Kommunikation liegt ihr
somit, als zentrales Element ihrer Tätigkeiten, besonders am Herzen.
Verschiedene Weiterbildungen u.a. bei Marshall Rosenberg haben dazu
beigetragen, sich fundamental mit dem zu beschäftigen, was echte
Verständigung möglich macht.
Seminare | Seminari
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DAVIDE BIOLGHINI (fisico cibernetico, coordinatore scientifico di Forum Cooperazione e Tecnologia) esperto di tecnologie dell’apprendimento
e del lavoro collaborativi, svolge attività di sperimentazione e ricerca su
“Reti Sociali ed Economia Solidale”, che ha insegnato all’Università della
Calabria. E’ referente dell’Area Ricerca e Formazione del Tavolo nazionale
RES e dei progetti di Ricerca e Sviluppo del Distretto di Economia Solidale
Rurale del Parco Agricolo Sud Milano. Autore/coautore di più libri, tra cui
“Comunità in rete e NetLearning” (Etas 2001), “Imparare per innovare”
(ISFOL 2005), “Il capitale delle relazioni” (Altreconomia 2010), “Il popolo
dell‘economia solidale. Alla ricerca di un‘altra economia” (EMI 2007).
Economia solidale ed
Economia del bene comune
ANGELO SANITÀ ha conseguito la laurea in Economia Aziendale e
il Master in Gestione Integrata d‘Impresa, ha lavorato come consulente
aziendale e controller, attualmente è Responsabile della Pianificazione e
Controllo commerciali. E‘ socio fondatore dell‘Associazione di promozione
sociale Bio Rekk di Padova, nata nel 2004, ed è molto attivo in diversi progetti ed iniziative dell‘associazione; attualmente è consigliere e tesoriere
dell‘associazione e partecipa per l‘associazione al Progetto „Apprezziamolo“.
TONI RUSSO: Studi in scienze politiche e Conservazione dei Beni
ambientali, culturali ed architettonici. Dal 1989 opera nel campo dell’efficienza energetica nell’edilizia abitativa, dapprima come forza dirigente in
un’azienda e dal 2003 come lavoratore autonomo. Impegnato da anni in
iniziative professionali e volontarie rivolte alla sostenibilità ambientale,
sociale ed economica, apporta l’esperienza imprenditoriale di artigiano,
progettista e consulente come suo contributo nel team Terra. Dal 2013
presidente dell’Economia del bene comune dell‘Italia.
Prima di fondare il Terra Institute, GÜNTHER REIFER è stato per molti
anni il responsabile Marketing e Vendite in un gruppo aziendale internazionale, consulente aziendale e trainer per strategie di sviluppo, strategie
di vendita e internazionalizzazione, Business Development, management
di innovazione e branding. Günther Reifer è docente in diverse università
e scuole universitarie professionali in Italia e all’estero da oltre 10 anni.
All’interno dell’istituto è responsabile per i modelli d’impresa sostenibili.
Egli è design-consultant di Cradle to Cradle® e membro direttivo dell’Economia del Bene Comune.
Scenari e percorsi di transizione
Andrea Saroldi, Soana Tortora, Ferruccio Nilia, Nicolino Di Giano, Davide Biolghini, Angelo Sanità,
Toni Russo & Günther Reifer
Questo seminario costituisce un'occasione di incontro e
di confronto tra i movimenti dell'economia solidale (RES,
www.retecosol.org) e dell'economia del bene comune (EBC,
www.gemeinwohl-oekonomie.org/it). Considerato il mutuo
interesse e la ricerca di percorsi comuni, il seminario ha lo
scopo di evidenziare possibili punti di collaborazione tra i due
movimenti.
Nella sessione del mattino il confronto verterà sugli scenari di
transizione, per verificare gli aspetti comuni nelle visioni della
I RELATORI
ANDREA SAROLDI abita a Torino e si occupa di promuovere i gruppi di
acquisto e le reti di economia solidale come strumenti per il benvivere. Su
questi temi ha scritto numerosi articoli ed ha pubblicato, da solo o insieme
ad altri autori, i libri „Giusto movimento“, „Invito alla sobrietà felice“,
„Gruppi d‘acquisto solidale“, „Costruire economie solidali“, „Il capitale delle relazioni“. E‘ tra i curatori dei siti www.retegas.org e www.retecosol.org,
e tiene il blog „Manualetto di benvivere“ (http://tinyurl.com/Manualetto).
E‘ presidente della Ass. GAStorino.
SOANA TORTORA, dopo aver iniziato gli studi di Filosofia e Pedagogia
inizia giovanissima a collaborare con le ACLI dove, dal 1988 al 2012 è in
Consiglio, Direzione e Presidenza Nazionale. Dal 1995 al 2004 è Presidente
dell’ong IPSIA-ACLI. Con organizzazioni popolari in Brasile, Argentina, Cile
promuove missioni e progetti sui temi della sostenibilità e della creazione
di reti di economia e collaborazione solidale. Da qui la collaborazione con
Euclides André Mance e l’impegno sugli stessi temi in Italia dove, dal 2001,
cura la pubblicazione di tre sue opere. Nel 2009 fonda, con cinque soci,
Solidarius Italia s.a.s., microimpresa di economia solidale, nodo italiano
della rete Solidarius della quale Mance è coordinatore. Da novembre 2011
è Associata al Cnr-ISSiRFA.
trasformazione e cercare di identificare quale possa essere il
ruolo più efficace che ciascun movimento può giocare. Nella
sessione del pomeriggio invece lo scambio sarà sulle esperienze pratiche già attuate, tra cui ad esempio i distretti di
economia solidale, le filiere partecipate ed il bilancio del bene
comune. Queste esperienze saranno raccontate direttamente
dai soggetti che le portano avanti e ci sarà modo di confrontarsi tra i relatori e con i partecipanti.
FERRUCCIO NILIA, sociologo, abita a Pordenone. Fa parte del direttivo
dell‘Associazione per la decrescita ed è animatore della Rete di economia
solidale del Friuli Venezia Giulia, del Forum per i beni comuni e l‘economia
solidale del Friuli Venezia Giulia, del Comitato per la salute pubblica bene
comune di Pordenone.
NICOLINO DI GIANO nasce a Brescia nel 1982, città in cui tutt‘ora vive
e dove si è laureato in Economia e Gestione Aziendale. Ha maturato una
significativa esperienza lavorativa nell‘ambito dell‘amministrazione e controllo delle imprese altre, operando con vari ruoli all‘interno di cooperative
sociali e fondazioni. Attualmente offre le sue competenze e capacità come
libero professionista, rivolgendosi prevalentemente a imprese dell‘altra
economia. E‘ membro del GASP! (un gruppo di acquisto solidale bresciano)
ed è tra i promotori del percorso di costruzione di un Distretto di Economia Solidale (DES) bresciano. E‘ attualmente coordinatore del gruppo di
lavoro Nuova Agricoltura della Rete di Economia Solidale italiana.
Der Kongress „think more about“ gibt
Werten ein Forum, deren Unvergänglichkeit man in letzter Zeit vielfach erst neu
entdeckt hat. Fairness, Solidarität und
Förderung einer nachhaltigen Entwicklung
des Lebensraumes galten bis vor wenigen
Jahren fast als antiquierte Ideen - so wie
das Modell der Genossenschaft, das diese
Werte immer schon traditionell verkörpert
hat. Die „Tage der Nachhaltigkeit“ sind das
perfekte Forum, um diesen Themen nicht
nur Raum zu geben, sondern sie weiterzuentwickeln und auf eine neue Ebene zu heben – für Raiffeisen eine Verpflichtung!
Il convegno "think more about" accresce
il valore del forum, del quale solo ultimamente si è riscoperta la grande versatilità.
Onestà, solidarietà e promozione dello
sviluppo sostenibile dello spazio vitale fino
a pochi anni fa sembravano idee antiquate
– cosi come il modello cooperativo, che da
sempre incarna questi valori. Le "Giornate
della Sostenibilità" sono il forum perfetto,
non solo per dare spazio a queste tematiche, ma per svilupparle ulteriormente ed
aprendo a nuovi orizzonti – secondo
Raiffeisen un dovere!
Dr. Karl Leitner (Direktor Raiffeisenkasse Eisacktal | Direttore della Cassa Rurale Valle Isarco),
Andreas Wild (Bildungshaus Kloster Neustift | Abbazia di Novacella), Günther Reifer (Terra
Institute), Rudi Rienzner (Präsident Raiffeisenkasse Eisacktal | Presidente della Cassa Rurale
della Valle Isarco)
Seminare | Seminari
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STUDIO NUCLEO - PTEROGLYPH/SOUVENIR FROM THE LAST CENTURY
ETIENNE REIJNEDERS - SHOPPING CART CHAIRS
Countdown is an international design platform,
aimed at exploring new and innovative ways
of producing and commercializing design.
CINESCOPE
THE ART OF FREEDOM
CURATED BY
MARTHA JIMÉNEZ ROSANO
MAY 23 TO JUNE 15, 2013
OPENING ON WEDNESDAY
MAY 22, 6 PM
PIOT BREHMER
STEFANO CAGOL
GIOVANNI MELILLO KOSTNER
VALENTINA MIORANDI
MARCO PIETRACUPA
HANNES VONMETZ SCHIANO
RÜDIGER D. M. WITCHER
in collaboration with
prof. Filippo Carlo Ceretti
OPEN CIT Y MUSEUM PRESENTS MACELLO -BUTCH-ENNIAL AT THE
3RD
EDITION
OF
THE
INTERNATIONAL
CONFERENCE
ON
SUSTAINABILIT Y “THINK MORE ABOUT - DAYS OF SUSTAINABILIT Y”
E X- CINEMA ASTRA
BRESSANONE /
BRIXEN SOUTH T YROL (I)
VIA ROMA 11
ART TALK - PUBLIC DISCUSSION
June 7, 8 pm
Towards a Manifesto: On manifestos,
sustainable conducts and performances
Ex- Cinema Astra
The furnishing for the conress is part of Countdown's
UPCYCLED COLLECTION, created during the first
edition of Countdown in Bolzano March 2012.
More than 20 international designers had the
possibility to upcycle local materials and to
create contacts and work with local craftsmen
and industries to develop their projects.
Opening hours
May 23 – June 15
9 –12.30 am and 3 –7 pm
Closed on Mondays
www.opencitymuseum.com
[email protected]
Upcycling means conver ting waste materials
or useless products into ones of a higher value
g ivi n g t h e m a c o m p le t ely n e w le a s e o f life ,
which makes it ver y different from Recycling.
ideated & produced by Kurt Baumgartner & William D’Alessandro
www.countdown-design.com [email protected]
Unsere Vision
Der Begriff "Bioregion" beschreibt eine nachhaltige, und ökologische Regionalentwicklung. In einer Bioregion werden die
Prinzipien des biologischen Landbaus von der betrieblichen
Ebene auf eine regionale Ebene gehoben. Die Schwerpunkte einer Bioregion sind die Stärkung regionaler Kreisläufe,
die Förderung der biologischen Vielfalt und eine gute und
transparente Vernetzung zwischen Produzenten, Verarbeitungsbetrieben und Konsumenten. Die Herstellung und der
Genuss von gesunden und hochwertigen Lebensmitteln sowie
eine nachhaltige Weiterentwicklung sämtlicher Lebensbereiche, z.B. Energienutzung, Ökonomie, Mobilität, Wohnen,
Kleidung werden in einer Bioregion umgesetzt. Es wird ein
hoher Grad an Vernetzung und Kooperation in der Region z.B.
zwischen Bauern, Verarbeitern und öffentlichen Einrichtungen angestrebt. Nach außen ist ein professionelles Marketing
dafür zuständig, den ökologischen Mehrwert und die lokalen
Besonderheiten der Tourismusregion zu kommunizieren.
Die Veranstalter von „think more about – Bioregion Südtirol“
haben das gemeinsame Ziel, unser Land Südtirol schrittweise
zu einer Bioregion zu führen. Die Bioregion Südtirol bietet
Antworten auf die sozialen, ökologischen und ökonomischen
Fragen der heutigen Zeit. Transparenz, Kooperation, Gesundheit und ökologisches Denken sind Schlüsselbegriffe dieses
Konzepts.
Geschmackvolle Produkte, hochwertig verarbeitet – direkt
vom Südtiroler Bio-Hof
Es gibt in Südtirol über 750 Bio-Höfe. Ein Teil dieser Betriebe
scheut den großen Arbeitsaufwand nicht und verkauft seine
eigenen Produkte direkt entweder ab Hof oder auf dem
Bauernmarkt. Diese Bio-Betriebe sind durch ein Verbandslogo,
wie z.B. Bioland, Demeter oder Bund Alternativer Anbauer
oder ein vorhandenes Bio-Zertifikat erkennbar.
Bei der Veranstaltung „think more about – Bioregion Südtirol“
bieten verschiedene Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern alles an,
was die Südtiroler Bio-Landwirtschaft im Frühling zu bieten
hat: Kräuter und verschiedenste Kräuterprodukte, Säfte, Tees,
Marmeladen, Kuhmilchkäse, Ziegenkäse, Wein, Kaminwurzen
und Speck.
Wer sich selbst mit hochwertigen und gesunden, biologischen Lebensmitteln versorgt, unterstützt eine vielfältige und
abwechslungsreiche Form der Landwirtschaft und betreibt
aktiven Naturschutz.
Die Veranstalter laden alle Konsumentinnen und Konsumenten, Interessierte und bäuerliche Kollegen ein, den
Bio-Bauernmarkt mit seinem vielfältigen Angebot am 25.
Mai am Großen Graben in Brixen zu besuchen, Biologische
Lebensmittel zu verkosten und so einen Beitrag zur Förderung
der biologischen Landwirtschaft in Südtirol zu leisten.
Verantwortliches Handeln
in Freiheit
Klaus Visintin
Die Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise
Südtirol stellt sich vor.
„… Eine Landwirtschaft erfüllt eigentlich
ihr Wesen im besten Sinne des Wortes,
wenn sie aufgefasst werden kann als
eine Art Individualität …“ Mit diesem
Konzept begann Rudolf Steiner 1924
seinen „Landwirtschaftlichen Kurs“.
Dieser wurde gehalten, weil (bereits
damals!) viele Landwirte bemerkten,
dass die Qualität der Nahrungsmittel
sich laufend verschlechterte. Der oben
zitierte Satz umreißt die Lösung Dr.
Steiners für dieses Problem: Nur wenn
der Landwirt mit den eigenen Sinnen
erkennt, mit dem eigenen Kopf denkt,
mit den eigenen Händen handelt, auf
eigenen Beinen steht, kann er das ihm
anvertraute Stück Erde so pflegen, dass
seine Fruchtbarkeit stets zunimmt und
dass auf ihm Lebensmittel (Mittel zum
Leben) wachsen, welche den Menschen
nähren (und nicht nur den Magen
füllen). In anderen Worten: ein Landwirt
im Sinne Steiners übernimmt in Freiheit
Verantwortung für die Erde und ihre
Fruchtbarkeit.
Aus dem „Landwirtschaftlichen Kurs“
entstanden in der Folge die biolgisch-
dynamische Landwirtschaft sowie das
Markenzeichen Demeter als äußerlich
sichtbares Zeichen dieser Anbauweise.
Auf dieser Grundlage gründeten Mitte
der 1980er Jahre eine Handvoll Landwirte die „Arbeitsgemeinschaft für die
biologisch-dynamische Wirtschaftsweise
Südtirol“. Aus der Handvoll sind über die
Jahre über 100 Bauern und Bäuerinnen
geworden, welche die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise praktizieren
und gemeinsam weiterentwickeln. Ihr
Ziel ist es, Lebensmittel von höchster
Qualität zu erzeugen. Dabei helfen ihnen aus Naturstoffen hergestellte „Heilmittel für die Erde“, welche in kleinsten
Mengen verwendet, die Lebens- und
Formkräfte der Pflanzen aktivieren und
diese damit stärken.
Wer DEMETER-Produkte kauft, unterstützt diese hingebungsvolle Arbeit
der biodynamischen Bauern. So sind
sie nicht gezwungen, möglichst viel
möglichst billig zu produzieren, sondern
können auf die Erde hin schauen und
das tun, was notwendig ist, um die
Fruchtbarkeit der Erde zu fördern und
Lebensmittel für Körper, Geist und Seele
zu erzeugen – als freie, verantwortliche
Menschen.
La nostra
visione
Il termine “bioregione” esprime uno sviluppo sostenibile ed ecologico regionale. In una bioregione i principi dell’agricoltura biologica si spostano sul piano
aziendale a livello regionale. Le priorità
di una bioregione sono il rafforzamento
di circuiti regionali, la promozione della
biodiversità ed una buona e trasparente
rete di rapporti tra produttori, trasformatori e consumatori. In una bioregione
si realizzano: produzione e consumo
di alimenti sani e di qualità, si cura lo
sviluppo di vari settori della vita, ad
esempio consumo di energia, economia,
mobilità, abitazioni, vestiario. Vi è un
alto grado di rete e cooperazione nella
bioregione tra agricoltori, trasformatori,
e le istituzioni pubbliche. Verso l’esterno
è responsabile un professionista di marketing ed ha il compito di comunicare il
valore aggiunto ecologico e le particolarità della regione turistica.
Prodotti gustosi, lavorati con cura,
direttamente dalla fattoria biologica
altoatesina
Ci sono più di 750 aziende biologiche in
Alto Adige. Una parte di queste aziende
non teme la grande quantità di lavoro
e vende i propri prodotti direttamente
dalla fattoria o al mercato dei contadini.
Queste aziende biologiche fanno parte
di un’associazione, come ad esempio
Bioland, Demeter o altre.
Alla manifestazione “think more about
– bioregione Alto Adige” vari agricoltori
biologici offrono i prodotti dell’agricoltura biologica altoatesina in primavera:
erbe e vari prodotti a base di erbe, succhi di frutta, tè, marmellate, formaggio
di latte vaccino, formaggio di capra,
vino, salsicce e pancetta affumicata.
Gli organizzatori invitano tutti i
consumatori, appassionati e colleghi
agricoltori a visitare il mercato contadino biologico con la sua vasta gamma
di prodotti il 25 maggio in Via Bastioni
Maggiori a Bressanone e così contribuire alla promozione dell’agricoltura
biologica in Alto Adige.
bio region südtirol
61
Eine „nachhaltige“ Idee:
das bedingungslose Grundeinkommen
Sepp Kusststscher
La biodiversità: a tutela
dell’agricoltore biologico
Sandro Innocenti
La consapevolezza della tradizione agricola in Italia è da considerarsi un patrimonio imprescindibile, come pure il sostegno
a quell’agricoltura che conserva le eccellenze storiche e le
ripropone attraverso la coltivazione rispettosa del territorio
e della salute della popolazione che le utilizza. A salvaguardia di ciò si profila l’esigenza di strutturare un progetto volto
alla creazione di un mercato consapevole ed acculturato che
permetta ai produttori di continuare la loro attività traendone
un reddito equo.
La sensibilizzazione attraverso azioni mirate a diffondere la
conoscenza da parte della popolazione, degli amministratori
e della politica, permetterà sicuramente di sostenere chi
produce in modo sano e rispettoso ciò di cui necessita una
comunità per vivere dignitosamente ed in modo etico in
sintonia con l’ambiente.
Creare una rete di molteplici portatori d’interesse che vanno
dal produttore agli imprenditori del settore turistico e della
ristorazione al cliente finale, passando anche attraverso le
mense pubbliche, si rende possibile sviluppare un sistema di
produzione che mira a realizzare il quantitativo necessario sia
per coprire le esigenze del mercato che per sostenere economicamente l’agricoltore in modo dignitoso.
In conclusione: un sistema volto alla produzione del necessario non del superfluo, del sano non del bello a tutti i costi, della biodiversità non della monocultura, nel pieno rispetto della
natura, degli animali e degli esseri umani, senza violentare la
terra: ne abbiamo solo una.
Das derzeitige Wirtschaftssystem mit der
Forderung nach ständigem Wachstum,
mit dem Dogma des freien Marktes und
des Wettbewerbes ist alles andere als
nachhaltig. Es ist weder sozial- noch
umweltverträglich. Auch bringt dieses
System bestenfalls mehr Freiheiten für einige Unternehmer,
in den seltensten Fällen aber Freiheiten für die Beschäftigten,
die immer stärker unter Druck geraten.
Dieser Wachstums-Fetischismus muss durchbrochen werden.
In unserer so genannten Ersten Welt wird mehr produziert, als
wir brauchen, es wird mehr konsumiert, als den meisten von
uns gut tut, und dabei wird unverantwortlich viel Wertvolles weggeworfen. Diese Wirtschaft führt ökologisch in eine
Katastrophe.
Die Produktivität ist in den letzten Jahrzehnten aufgrund
von Rationalisierung, Automatisierung und effizienterer
Organisation gewaltig gesteigert worden. Nicht nur bei den
Produktionsabläufen greift der Taylorismus, auch in anderen
Bereichen, ja sogar bei der Pflege und Betreuung von Kindern
und alten Menschen. Das bewirkt meist einen gewaltigen
Stress bei den Betroffenen und immer mehr Ausschlüsse von
überflüssigen Arbeitskräften aus der Arbeitswelt.
Gleichzeitig arbeiten viele gratis, vor allem Frauen im Haushalt und im Ehrenamt, in der Erziehung und Betreuung. Diese
nicht bezahlte Arbeit wird im Vergleich zur gut bezahlten
gering geschätzt, obwohl sie gesellschaftlich äußerst wertvoll
und volkswirtschaftlich bedeutsam ist.
Wer keine Arbeit hat, hat vielfach auch kein Einkommen und
wird zum Sozialhilfeempfänger. Diese Personen werden vielfach an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Viele verlieren
dadurch Lebenslust und Selbstwertgefühl.
Deutschland hat mit Hartz IV ein gut ausgetüfteltes Unterstützungssystem, um die „Sozialfälle“ zu unterstützen.
Allerdings machen die Verwaltung und die Kontrolle der
Sozialhilfeempfänger bereits 27 % der Gesamtkosten aus. Und
immer wieder kommt man drauf, dass Unberechtigte, also
„Sozialschmarotzer“, trotz der strengen Kontrollen Hartz-IVGelder erschleichen und dass oft gerade die Ärmsten, z.B.
Obdachlose, gar nicht an die notwendigen Hilfsmittel herankommen.
Allein diese wenigen Überlegungen müssten ausreichen, um
zu erkennen, dass unser Wirtschafts- und Sozialsystem mehr
als fragwürdig ist und daher nicht fortgeschrieben werden
darf.
Einen Paradigmenwechsel mit mehr Würde und mehr Freiheit
für alle Menschen brächte das gut durchdachte bedingungslose Grundeinkommen (bGE) für alle (siehe: www.grundeinkommen.de oder www.basicincome.org). Derzeit läuft eine
EU-weite Unterschriftenaktion, eine Europäische Bürgerinitiative (EBI), mit welcher die EU-Kommission aufgefordert wird,
das bGE als Instrument zur Armutsbekämpfung und gegen
die soziale Ausgrenzung so vieler Menschen zu prüfen (siehe:
http://basicincome2013.eu/ubi/de).
SEPP KUSSTATSCHER
Sepp Kusstatscher, geboren: 1947, Wohnort:
Villanders, verheiratet und Vater zweier Töchter
sowie Opa von vier Enkelkindern. Studium von
Philosophie, Theologie und Erziehungswissenschaften, Berufstätigkeit: immer im Bereich der Berufsbildung. Politische Tätigkeit: Bürgermeister von
Villanders sowie Abgeordneter im Südtiroler Landtag
und im Europäischen Parlament.
think more about 2013 Magazin
63
Money and Freedom
Charles Eisenstein
Ask people what they need to feel really free in their lives,
and most will probably mention something about money.
People speak of being slaves to their debt, their mortgages,
or to their jobs. “If only I were financially independent,” they
say, “I would be free to do what I want.” With enough money,
it seems, one is free from most obligations, free from survival
anxiety, free to go anywhere, free to acquire anything the
heart desires.
There are two problems here. The first is that it is systemically
impossible for everyone to be free in this way. In the current
financial system, money is created as interestbearing debt.
Even if every person were as prudent as Ebeneezer Scrooge,
there would still be a systemic necessity for more debt to
exist than money. We might say, then, that the lack of freedom
is built into our system. In our system, to the extent money is
freedom and debt is slavery, one person‘s freedom is another‘s
servitude. But is there an economic model without the systemic necessity of winners and losers?
There is. For a clue to what it might be, let‘s examine the
supposed paradise of financial independence a little more
closely. Despite our naïve expectations, many people find
that money enslaves just as much as debt does. It comes with
anxiety: what if I lose what I have? What if the market crashes? What if I am ripped off? What if something unexpected
happens? I need a little more just to be sure. How much more?
No amount is enough. A recent Boston College study asked
people with net worth $25 million and up if they had financial
security. A majority said no. “How much would you need to be
financially secure?” They named a figure on average 25% higher than their current net worth. Financial freedom is a mirage
– no matter how far we travel toward it, always it remains on
the horizon.
No amount is enough. Perhaps the reason is that money is a
substitute for something else, something that money cannot
buy. What is really missing from modern life? Everywhere I go
in the developed world, I hear the same answer: community.
And what is community? It isn‘t just knowing each other and
being friendly. It is people knowing and needing each other;
it is mutual reliance and joint creativity. When there are no
gifts but only transactions, no sharing but only buying, there
can be no community. When you rely on distant strangers for
everything you eat, everything you wear, and everything you
use, when strangers even sing your songs and tell your stories,
when you can look around at everyone you meet and say, “I
don‘t need you,” then you have no community. Community
only exists when we need each other, when – in contrast to a
competitive money economy – your good fortune is my good
fortune, your injury is my injury, and your wealth is my wealth
because then you have more to give.
And herein lies true freedom as well. Freedom is not the
illusory independence of the separate self that needs no one
because it can pay for everything. Such freedom is only as
secure as the money that buys it. No, true freedom comes not
from independence but from interdependence. It is a sense of
belonging, the security of knowing you‘ll be taken care of, just
as you witness it happening around you and practice it yourself. It is knowing that you are needed and knowing it is OK to
need; it is knowing you are known, and thus being secure in
who you are. Such is the freedom of the connected self.
In a world that is destroying itself in the endless pursuit of
economic growth, perhaps we can learn something from
the kind of freedom and security to be found in community.
Already we are seeing the beginnings of a sharing economy
both locally and globally. Can we envision a world in which, as
in community, more for you is more for me too?
charles eisenstein
Charles Eisenstein is a writer and speaker and is
particularly engaged in issues like civilization,
consciousness, money and human cultural evolution.
His books (The Ascent of Humanity and Sacred
Economics) as well as his other essays and blog posts
on web magazines have generated a vast online
following; he speaks frequently at conferences and
other events, and gives numerous interviews on radio
and podcasts. Writing in Ode magazine’s “25
Intelligent Optimists” issue, David Korten (author of When Corporations
Rule the World) called Eisenstein “one of the up-and-coming great minds
of our time.”
Charles Eisenstein ist Redner und Schriftsteller und beschäftigt sich unter
anderem mit den Themen Zivilisation, Bewusstsein, Geld und menschliche
kulturelle Evolution. In seinem Buch „The Ascent of Humanity“ beschreibt
er die Geschichte und Zukunft der Zivilisation aus einer einzigartigen
Perspektive: die Evolution des menschlichen Selbstbewusstseins. In
„Sacred Economics“ zeigt er auf, wie das bestehende Geldsystem endloses
Wachstum erzwungen und damit zu Entfremdung, Wettbewerb, Verknappung und zu einer zerstörten Gemeinschaft beigetragen hat.
think more about 2013 Magazin
65
Meno e meglio.
Decrescere per progredire.
Intervista di Monica Margoni con Maurizio Pallante
Come si può definire la decrescita e che spazio ha nelle
società occidentali orientate ad un’idea di progresso e
sviluppo ad ogni costo?
Per definire la decrescita occorre fare una premessa su che
cos’è la crescita. In genere si pensa che la crescita economica
indichi l’aumento dei beni prodotti e dei servizi forniti da un
sistema economico e produttivo in un periodo temporale
definito, generalmente un anno. In realtà il parametro con cui
si misura la crescita, il prodotto interno lordo, è un indicatore
monetario, per cui può prendere in considerazione soltanto gli
oggetti e i servizi che vengono scambiati con denaro, ovvero
le merci. Ma non tutte le merci sono beni. Non lo sono per
esempio il cibo che si butta o l’energia che si spreca in un
edificio mal costruito. Né tutti i beni devono necessariamente
passare attraverso uno scambio commerciale: i beni autoprodotti (la frutta e la verdura coltivate in un orto familiare o lo
yogurt fatto in casa), e i beni scambiati nell’ambito dell’economia del dono e della reciprocità. Pertanto la decrescita si può
realizzare sia diminuendo la produzione e il consumo di merci
che non sono beni, sia aumentando la produzione e l’uso di
beni che non vengono scambiati con denaro. In un caso e
nell’altro la decrescita non comporta privazioni o rinunce,
ma un miglioramento della qualità della vita. Una casa ben
coibentata consuma meno energia di una casa mal coibentata.
Offre un comfort termico migliore, riduce le emissioni di CO2
e i costi di gestione. La frutta e la verdura coltivate in un orto
familiare sono più buone e più sane di quelle che si comprano.
I servizi alla persona forniti per amore sono qualitativamente
incomparabili con quelli che si comprano.
Sulla base di queste considerazioni si capisce che la decrescita non può essere confusa con la recessione, perché è una
riduzione selettiva e guidata delle merci che non sono beni,
mentre la recessione è una riduzione indiscriminata e incontrollata della produzione di merci. Mentre la recessione provoca disoccupazione, la decrescita in quanto riduzione della
produzione di merci che non sono beni, cioè degli sprechi, è
l’unico modo di creare occupazione nei paesi industrializzati.
Per ridurre gli sprechi di un edificio mal costruito occorre
ristrutturarlo e in questo modo si dà lavoro a un certo numero di artigiani e professionisti. Inoltre questo lavoro è molto
interessante perché è un lavoro utile e perché ripaga i suoi
costi d’investimento con la riduzione dei costi di gestione che
consente di ottenere. Da tutto ciò si deduce che la decrescita
richiede lo sviluppo di tecnologie più avanzate di quelle in uso
(per costruire un edificio
che spreca meno energia ci
vogliono tecnologie migliori
di quelle che bastano a
costruire un edificio dissipativo), ma con caratteristiche
diverse rispetto alle tecnologie della crescita. Mentre
queste sono finalizzate ad
accrescere la produttività (a
produrre nell’unità di tempo
quantità maggiori di merci
con meno addetti), le tecnologie della decrescita sono
finalizzate ad aumentare
l’efficienza con cui si usano
le risorse: cioè a ridurre
i consumi di energia e di
materie prime per unità di
prodotto e a recuperare e riutilizzare tutti i materiali contenuti negli oggetti dismessi (i cosiddetti rifiuti). La decrescita è
quindi un fattore di progresso reale.
Come può un cittadino, un’impresa, un ente pubblico vivere la decrescita?
Un cittadino può praticare la decrescita adottando stili di vita
improntati alla sobrietà, riscoprendo la capacità di autoprodurre dei beni e instaurando rapporti di collaborazione e
solidarietà con gli altri. Un’impresa può praticare la decrescita riducendo gli sprechi dei cicli produttivi e spostando la
concorrenza dalla riduzione dei costi del lavoro alla riduzione
dei costi di materie prime ed energia. Un ente pubblico può
praticare la decrescita ristrutturando energeticamente i
propri edifici, adottando delibere che impediscano lo spreco
di energia negli edifici privati, favorendo il trasporto pubblico,
incentivando le produzioni agricole di prossimità, gestendo i
rifiuti in modo da trasformarli da un costo a un’opportunità di
lavoro, impedendo l’edificabilità dei terreni agricoli e incentivando la ristrutturazione degli edifici esistenti, tutelando il
paesaggio e favorendo un turismo ecologicamente compatibile, valorizzando le produzioni locali.
Lei sostiene che la parola “sostenibilità” viene utilizzata per
lo più in modi impropri, generici, strumentali, comunque non
conformi al suo significato. Come si può ripristinare il concetto di sostenibilità?
degli abitanti della terra si
ottiene la quantità di territorio che ognuno di noi ha
a disposizione per ricavare
le risorse necessarie alla
sua vita e per metabolizzare
gli scarti dei suoi consumi. Attualmente questa
superficie è di circa 2 ettari.
Se si vuole che l’umanità
possa continuare a vivere
sul pianeta occorre usare le
tecnologie adatte e adottare
i comportamenti adeguati
per ricavare ciò che ci serve
per vivere e per consentire
di metabolizzare i nostri
scarti in questa superficie
bioriproduttiva. Solo così si riesce ad essere sostenibili: a vivere bene in ambienti puliti, con aria respirabile e acque potabili.
La decrescita è la finalizzazione dell’economia e della politica
a rientrare in questo parametro che abbiamo abbondantemente sforato. Se tutta l’umanità vivesse con lo stile italiano
occorrerebbero 2 pianeti per soddisfarne i bisogni. Se vivesse
con lo stile degli Stati Uniti ne occorrerebbero sei.
maurizio pallante
Maurizio Pallante si occupa di politica energetica,
economia ecologica e tecnologie ambientali. Su
questi temi ha pubblicato diversi libri, tra cui: Le
tecnologie d’armonia, 1994; con Mario Palazzetti L’uso
razionale dell’energia, Teoria e pratica del negawattora, 1997; Metamorfosi di bios. Le molecole raccontano,
2003; Ricchezza ecologica, 2003; Un futuro senza
luce?, 2004; La decrescita felice, 2005; La felicità
sostenibile, 2009, Meno e meglio, 2011. Nel 2007 ha
fondato il Movimento per la decrescita felice, con circoli in varie città
d’Italia, e ne dirige le edizioni.
La parola “sostenibilità” è stata privata del suo significato
reale e spesso viene usata per coprire scelte del tutto insostenibili. La sostenibilità è un’impronta ecologica inferiore a 1. Se
si divide la superficie terrestre bioriproduttiva per il numero
think more about 2013 Magazin
67
Permacultura e Transition Town
Gaia Palmisano
Innovative nachhaltige Produkte
und Businessmodelle
Günther Reifer
• hochwertiger und praktischer für den Nutzer gesünder
für alle, die mit dem
• Produkt in Berührung kommen
• von Vorteil für Umwelt und Wirtschaft
Das Cradle to Cradle®-Design-Konzept basiert auf drei
innovativen Prinzipien:
• Jedes Produkt ist so konzipiert, dass es ein Nährstoff für ein
anderes Produkt ist (Abfall = Nahrungsmittel)
• Jedes Produkt wird erzeugt durch die ständig vorhandene
Kraft der Sonne
• Jedes Produkt trägt zur Vielfalt bei sei es im Hinblick auf
Konzept, Kultur oder Biodiversität
Cradle to Cradle® („Von der Wiege bis zur Wiege“) ist ein Design-Konzept, das die Natur zum Vorbild hat. In der Natur sind
alle Produkte eines Stoffwechsel-Prozesses für einen anderen
Prozess von Nutzen. Das Laub eines Baumes beispielsweise
ist Nahrung für ihn selbst und andere Pfl anzen. Es ist Winter
schlafplatz für Igel oder Versteck für Mäuse. Aus einer verschwenderischen Fülle von Kirschblüten entsteht eine neue
Generation von Kirschbäumen. Jedes Produkt, mag es auch
noch so sehr als Abfallprodukt erscheinen, ist nützlich.
Produkte nach dem Cradle to Cradle®-Design-Konzept funktionieren genauso. Sie sind darum eine wichtige Antwort auf
die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Sie werden im Hinblick auf ihren gesamten Lebenszyklus entwickelt.
Stoffströme für sämtliche Güter zirkulieren in technischen
oder biologischen Kreisläufen. Ein T-Shirt zum Beispiel,
dessen Produktionsprozesse keine schädlichen Bestandteile
enthalten und das biologisch abbaubar ist, kann kompostiert
werden. Es geht in den biologischen Kreislauf zurück und ist
ein biologischer Nährstoff. In einem technischen Kreislauf
können Materialien zirkulieren – Voraussetzung dafür ist, dass
Produkte sich wieder in ihre Bestandteile zerlegen lassen und
dadurch technische Nährstoffe für Folgeprodukte werden.
So kann jeder Fernseher und jede Waschmaschine wieder zu
einen neuen Gerät werden. Was in dem einen Lebenszyklus
Abfall ist, ist dann in einem anderen, gleichwertigen Lebenszyklus wichtiger Nährstoff.
Hinter dem Cradle to Cradle®-Design-Konzept steht eine
umfassende Verbesserung der Produkte. In Cradle to Cradle®-Qualität sind Produkte
Das Cradle to Cradle®-Design-Konzept ist eine Idee des
deutschen Chemikers Prof. Dr. Michael Braungart und dem
amerikanischen Architekten William Mc-Donough. Basis dafür
ist das Intelligente Produkte System (IPS), das Braungarts
Unternehmen EPEA Internationale Umweltforschung GmbH
zwischen 1987 und 1992 entwickelt hat. Inzwischen haben
hunderte Unternehmen weltweit – insbesondere in den
Niederlanden, aber zum Beispiel auch in den USA, Taiwan, Dänemark, Österreich, der Schweiz und Deutschland – Produkte
nach dem Cradle to Cradle®-Design-Konzept im Angebot und
Verwaltungen und Institutionen berücksichtigen es bei ihren
Investitionen.
GÜNTHER REIFER
Günther Reifer ist Gründer und Mit-Inhaber des Terra
Institutes Brixen. Das Terra Institute ist ein Netzwerk
für nachhaltiges Wirtschaften und systemische
Organisationsentwicklung. Durch Beratung,
Coaching, Fortbildungen und Forschung setzt es
Impulse für die Entwicklung einer neuen und
nachhaltigen Wirtschaft und ein friedvolles Miteinander, indem es die kreativen, dynamischen und
innovativen Kräfte von Unternehmen mobilisiert. Vor
einigen Monaten wurde das Terra Institute von den Vereinten Nationen
und deren Universität als offizielles Kompetenzzentrum akkreditiert.
Günther Reifer ist Cradle to Cradle Design Consultant und Vorstandsmitglied des Vereins der Gemeinwohlökonomie sowie Forschungsassistent an
der Freien Universität Bozen.
La Permacultura è un concetto che mira alla creazione di cicli
naturali durevoli e sostenibili. I principi permaculturali possono essere applicati all’agricoltura, così come alle infrastrutture
sociali, allo sviluppo del paesaggio, all’architettura, ai sistemi
energetici ed ambientali. I principi della Permacultura ci
aiutano a progettare sistemi artificiali, umani e tecnici più sostenibili, al fine di ridurre gli sprechi e di trovare soluzioni che
aprano la strada ad un futuro senza lo sfruttamento illimitato
delle risorse del nostro pianeta. Quando si sviluppò, negli anni
'70, la Permacultura andava nel senso di un'agricoltura permanente, che sostituisse le monoculture, per un sistema di produzione agricola che puntasse alla diversità. Ma Permacultura,
non è solo agricoltura, o un modo particolare di fare degli orti.
La Permacultura è una "cultura permanente", da cui il termine,
o meglio, una cultura della permanenza.
"La permacultura è un sistema di pensiero basato su principi
ecologici che mirano a instaurare una cultura permanente o
sostenibile. Riunisce i diversi modi e stili di vita che abbiamo
bisogno di riscoprire e sviluppare per essere in grado di
cambiare la nostra posizione da consumatori dipendenti a
produttori responsabili. In questo senso la Permacultura non
è un metodo per un giardinaggio organico, per un'agricoltura
sostenibile, per un’edilizia a risparmio energetico o per uno
sviluppo ecocompatibile; la si può pensare come sistema per
progettare, stabilire, gestire e rinforzare ogni azione, sia essa
individuale, a livello di costruzioni, o comunitaria, mirata a
realizzare un futuro sostenibile". David Holmgren, "Permacultura. Principi e percorsi oltre la sostenibilità", Arianna Editrice,
2009.
Permacultura è quindi un modo di pensare, di essere, di osservare e interagire. Potremmo chiamarla una filosofia, orientata
alla praticità e all'armonia delle parti. Un modo per vivere
l'ecologica in senso ampio, cercando di far dialogare testa, cuore e mani. La Permacultura ricerca una permanenza in movimento, la capacità di un sistema di resistere e autosostenere,
nella salvaguardia della diversità. La Permacultura si basa su
tre principi etici semplici e intuitivi: cura della terra, cura delle
persone e redistribuzione degli eccessi.
I tre principi etici sono affiancati dei principi "pratici", i seguenti secondo Holmgren:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Osservare e interagire
Produrre e immagazzinare energia
Ottenere dei vantaggi (ogni intervento su un sistema
deve essere produttivo: se sposto gli oggetti sulla mensola del bagno, lo faccio per risparmiare energia, non per un
senso estetico)
Applicare l'autoregolazione e assecondare le risposte
(un sistema in equilibrio ha bisogno d’interventi minimi
dall'esterno. Esemplare è il sistema foresta, che si autoregolamenta senza bisogno di interventi esterni, come al
contrario avviene nell'agricoltura tradizionale).
Usare e valorizzare le risorse e le funzioni naturali (le
leguminose fissano l'azoto e fertilizzano la terra).
Non produrre rifiuti. (Un sistema in equilibrio non produce scarti).
7.
Progettare dal generale al particolare (pensiamo alla formula "pensare globalmente, agire localmente).
8. Integrare anzichè separare
9. Ricercare soluzioni piccole e lente.
10. Utilizzare e valorizzare la diversità.
11. Utilizzare e valorizzare le situazioni di confine, cioè il
punto in cui gli ecosistemi si incontrano.
12. Lavorare in modo creativo e adattarsi al cambiamento!
Tali principi ci aiutano a osservare e interagire con l'ambiente
naturale, tecnico e sociale.
Un esperimento interessante di Permacultura sociale, sono le
Transition Towns, comunità in transizione dalla dipendenza
del petrolio.
Partendo dal concetto di picco del petrolio e identificando
nel petrolio una serie di cause e conseguenze che rendono
il nostro modello sociale non resiliente, cioè non capace di
autoregolarsi e non essere intaccato da crisi (economiche,
ecologiche, di valori), le città in transizione costruiscono un
futuro alternativo all'attuale presente.
Orti urbani, moneta locale, educazione alternativa, riciclo, autoproduzione, ecologia profonda, solo per citare alcune delle
facce della transizione, ma soprattutto la consapevolezza che
l'energia veloce e a basso costo rappresentata dai combustibili
fossili, sta per terminare.
La Transizione è una visione, di un futuro di equilibrio e integrazione fra le parti, di cooperazione e non di competizione, è
la ricerca pratica di un nuovo modello, è un progetto ambizioso di Permacultura sociale.
think more about 2013 Magazin
69
Postwachstumsgesellschaft
Konzepte für die Zukunft
Trotz zahlreicher wachstumskritischer Stimmen halten Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft an ihrer Wachstumsorientierung
fest. Mit Verweis auf Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze
wird die Umwelt hintangestellt. Klimawandel und Zerstörung
der Natur gehen weiter, trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und politischen Bekenntnisse. Der Glaube an die
Grenzenlosigkeit menschlicher Expansion und Bedürfnisse
und das Vertrauen in die technische Machbarkeit blockieren
die Einsicht, dass die natürlichen Ressourcen endlich und die
Ökosysteme verletzlich sind und immer mehr Konsum kaum
glücklicher macht. Dieses Buch will Ansätze, Diskussionen,
Vorschläge und Erfahrungen für eine Gesellschaft ohne
Wachstumszwang aufzeigen.
Thesen für eine Postwachstumsgesellschaft
Alterssicherung
Der monetäre Generationenvertrag
der Alterssicherung muss in einer
Postwachstumsgesellschaft durch einen
nichtmonetären, sozialen Generationenvertrag ergänzt werden.
François Höpflinger
Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen gehört heute zu
den wenigen verbliebenen Wachstumsmärkten. Im Hinblick auf eine Postwachstumsgesellschaft ist es wichtig, es
zu einem von Eigenverantwortung mitgeprägten, kosteneffizienten Solidarsystem zu transformieren. Dieses soll sich
an der Gesundheit sowohl des Einzelnen
als auch der Gesellschaft orientieren
und bestrebt sein, Menschen mit Krankheiten auf eine Weise zu heilen, die an
den Ursachen ansetzt und langfristig
wirkt. Hans-Peter Studer
Bildung
Bildung ist sowohl Voraussetzung für
eine Postwachstumsgesellschaft als
auch Selbstzweck. Bildung macht reich
jenseits von Ressourcenverschwendung
und Statussymbolen. Wissen alleine
reicht dabei nicht: Der Bildungsbegriff
muss um Aspekte des Könnens und der
Lebenskunst erweitert werden.
Christine Ax
Arbeitsmarkt
In allen hoch entwickelten Industrieländern sinken die Wachstumsraten des
Bruttoinlandsprodukts bei schrumpfendem Industrie- und wachsendem
Dienstleistungssektor längerfristig. Die
Wirtschaftspolitik sollte diese Trends
erkennen und nutzen. Arbeitszeitverkürzungen und die Schaffung von – vor
allem staatsnahen – Dienstleistungen
müssen eine entscheidende Rolle spielen. Norbert Reuter
Verteilungsgerechtigkeit
Das Ziel einer gerechten Verteilung
steht einer auf Postwachstum ausgerichteten Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik nicht entgegen. Im Gegenteil:
Die Orientierung auf Postwachstum
ermöglicht es, für die bestehende Situation von geringem oder ausbleibendem
Wachstum die Frage nach einer gerechten Verteilung zu stellen, statt diese
Frage in die Ferne, aber unerreichbare
Zukunft hoher Wachstumsschübe zu
vertagen. Matthias Möhring-Hesse
Konsum
Ökonomisches Wachstum wird von
wachsendem Konsum angetrieben;
dieser wird ermöglicht und geprägt
durch das Zusammenspiel von globalen
Ungleichheiten, billigen Ressourcen,
marktwirtschaftlichem Wettbewerb
sowie technologischem Wandel. Eine
Postwachstumsgesellschaft muss das
Wachstum des Konsums materieller Güter einschränken und soziale
Ungleichheiten – global wie national –
aktiv begrenzen. Inge Røpke
Steuerpolitik
Die Steuerpolitik hat wichtige Faktoren
kaum berücksichtigt: die Globalisierung
von Produktion und Märkten, insbesondere der Märkte des Finanzsektors;
die Alterung der Gesellschaft; die
zunehmende Umweltbelastung und das
verlangsamte Wirtschaftswachstum.
Das heutige Steuersystem widerspiegelt die Situation seiner Entstehung in
einer weitgehend national organisierten
Ökonomie mit starken Wachstumsraten.
Eine Postwachstumsgesellschaft erfordert eine angemessene Besteuerung
von Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen, eine Steuer- und
Abgabenentlastung der Löhne sowie
eine sozialökologische Steuer- und
Finanzreform. Lorenz Jarass
Ressourceneffizienz
Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit sind nur vereinbar, wenn es gelingt,
neben das Klimaziel ein explizites
Ressourcenverbrauchsziel zu stellen,
und wenn diese ökologischen Ziele die
ökonomischen Ziele dominieren. Die
notwendige Steigerung der Ressourcenproduktivität kann in Deutschland mit
Informations- und Beratungsprogrammen und ökonomischen Instrumenten
erreicht werden. Bernd Meyer
Unternehmensverfassungen
Das bisherige Wirtschaftswachstum beruht auf der Ausbeutung von
Gemeingütern durch Externalisierung
privater Kosten. Die Externalisierung
wird verhindert, wenn als gesamtwirtschaftliches Ziel die Nachhaltigkeit an
die Stelle des Wachstums tritt, sodass
einzelwirtschaftlich die jeweils nachhaltigere Produktion in den Grenzen der
Substanzerhaltung wächst, während
die weniger nachhaltige schrumpft. Das
erfordert eine Markt- und Unternehmensverfassung, die das Kapital der
Sozialbindung des Eigentums unterwirft.
Bleibt es beim Primat der endlosen
Kapitalakkumulation, so werden die
Gemeingüter auch weiterhin aufgezehrt.
Gerhard Scherhorn
Finanzmärkte und Banken
Es bedarf dringend eines durch finanzwirtschaftliche Aufklärung herbeigeführten Bewusstseinswandels und der
ordnungspolitischen Neuordnung des
Finanzmarktes. Eine solche muss ein
Verbot von Finanzdienstleistungen
beinhalten, die nicht der Realwirtschaft
dienen. Banken sollten jene wirtschaftlichen Aktivitäten finanzieren und begleiten, die unmittelbar oder mittelbar
den Menschen dienen – ihren sozialen
Bedürfnissen und ihren Bedürfnissen
gegenüber Natur und Umwelt.
Thomas Jorberg
Staatsfinanzen
Trotz des Wirtschaftswachstums der
letzten Jahrzehnte ist die öffentliche
Verschuldung stark gestiegen. Die
Staatshaushalte waren selten ausgeglichen. Die öffentlichen Finanzen ins
Lot zu bringen ist unumgänglich, um
kurz-, mittel- und langfristig Krisen und
Zusammenbrüche zu verhindern. Dazu
braucht es indes nicht Wirtschaftswachstum: Eine Postwachstumsgesellschaft kann die große Herausforderung,
die Staatsfinanzen zu sanieren, vielleicht
sogar besser meistern, weil sie die
trügerische Hoffnung auf Wirtschaftswachstum als Problemlöser aufgibt und
sich neue Denkräume und Handlungsalternativen erschließt. Irmi Seidl und
Angelika Zahrnt
Demokratie, Bürgerschaft, Partizipation
Der Weg zu einer Postwachstumsgesellschaft muss von umfassender demokratischer Deliberation und Partizipation
getragen sein. Claudia von Braunmühl
(Auszug aus: Seidl I., Zahrnt A., (2010):
Postwachstumsgesellschaft. Konzepte für die
Zukunft, Metropolis-Verlag, Marburg)
Bei unseren Förderprojekten haben wir immer die
Region Oberbayern im Sinn – und die Zukunft im Blick.
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„Die Ökonomie des Glücks“ in Meran
Filmvorführung am Sa. 25. Mai 2013 ab 10.30 Uhr im Bürgersaal, Otto-Huberstraße 8
Im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit & Stadt Meran“ lädt das
Frauenmuseum in Zusammenarbeit
mit der Gemeinde Meran und dem
Terra Institut zu einer Filmvorführung mit dem Titel „Die Ökonomie
des Glücks“ (in italienischer Sprache) mit anschließendem Vortrag
und Diskussion mit der Regisseurin
Helena Norberg-Hodge (in deutscher Sprache) ein. Helena
Norberg-Hodge, ausgezeichnet mit dem Right Livelihood
Award ist eine der führenden Analysten der
Auswirkungen der Globalisierung auf die Kulturen der Welt.
“Die Ökonomie des Glücks" identifiziert die Ursachen der
aktuellen Krisen von der globalen Erwärmung über das Finanzchaos bis hin zu steigender Arbeitslosigkeit und Depression
und bietet darüber hinaus Lösungsansätze.
Simultanübersetzung wird angeboten.
“L’economia della felicità” a Merano
Proiezione film documentario, Sa. 25 maggio dalle ore 10:30 nella sala civica, via Otto Huber 8
Il Museo delle donne in collaborazione con l'amministrazione comunale di Merano
nell’ambito del progetto “Sostenibilità e Città di Merano”
invita al film „Economia della
felicità “ (in lingua Italiana) con successiva relazione e discus-
sione con la regista Helena Norberg-Hodge. L'ambientalista svedese, nel suo docufilm indica la strada per uscire
dalla crisi ecologica e sociale, combattendo la logica del
profitto e della crescita a tutti i costi. Helena Norberg-Hodge ha vinto il Right Livelihood Award, conosciuto anche
come Il Premio Nobel alternativo.
Sarà attivo il servizio di traduzione simultanea.
The Economics of Happiness
For most of human history our survival has depended on intimate and enduring bonds of interdependence with one another and with the Earth. We evolved in large extended families,
with strong communities and a deep connection to the plants,
the animals – the living world – around us. But today we seem
to have lost our way: we’re isolated from one another, and the
natural environment has ended up little more than a source
of distant resources to sustain consumer lifestyles. And all the
signs are that we are less and less contented.
In order to shift direction from the destructive path we’re
on, it’s essential that we look closely at the root cause of our
social and environmental problems: an economic system that
separates us further and further from one another and from
nature.
Like most Westerners, I grew up under the impression that
economic growth meant progress, and that the environmental
costs of growth were unfortunate but necessary. After the
Second World War, the government of my native country,
Sweden – as well as almost every other industrialized nation
– dismantled smaller-scale, diversified food production in
favour of largescale agriculture, and weakened community life
in favour of rapid urbanization. As people found themselves
living alone in high-rise urban apartments, the result was
diminished biological diversity on the land, and a weakening
of the deep ties between family, community, and the land. By
the 1980s more than half of the dwellings in Stockholm were
inhabited by one person living alone and, at the same time,
the rates of depression, alcoholism and suicide were on the
increase.
I might not have seen these links between the economy, community and the environment had I not had the privilege, as
a young woman, of living in relatively intact local economies
in rural Spain, Bhutan, and Ladakh (or Little Tibet). I arrived
in Ladakh in 1975, learned to speak the language fluently and
lived among the people, almost as one of them. At that time,
the Ladakhis still lived in large, extended families. I witnessed
how they nurtured children in ways that led them to feel
appreciated, seen and heard; this, in turn, led to a positive,
relaxed sense of self. Intergenerational care and exchange was
part of daily life, and there was much less fear of growing old
than in the modern western world. Because of the intricate
webs of mutual support there was also less strain on individual relationships; there was more peace and collaboration, less
strife and conflict.
I also observed how the benefits of being able to depend on
one another within a community dramatically increase when
you have real economic interdependence. Economic exchanges provide a structural relationship of give-and-take that binds
people together in ways that provide material, as well as,
psychological security.
People were not only linked to one another, but to the rest of
the living world around them. Their food, clothing and shelter
were produced and traded within the region. Most necessities
were met within walking distance, providing a sense of empowerment at the local level. Overall, the Ladakhis were the
most peaceful and contented people I had ever encountered
– they sparkled with humour and vitality.
In the 35 years since I first arrived in Ladakh, I have seen how
the outside global economy undermined their economy,
culture and inner wellbeing. The changes I witnessed led me
to recognise the connections between our economic system
and overpopulation, overconsumption and a decline in human
and ecological health. I saw how advertising and the media
affected young children with the message: if you want to have
the respect of your peer group, you’ve got to have the latest
blue jeans, the latest IPhone, you’ve got to join the consumer
culture, or else you’re not cool. Sophisticated advertising
techniques developed by corporations in other parts of the
world were in effect perverting a truly universal human need,
the need to belong, to feel loved and connected into a need to
consume. And as children went down that path, the result was
competition and envy, which in turn fuelled further consumerism.
At the same time as I witnessed the tragic psychological
effects of a corporate led economy, I also saw the effects on
the environment and employment. Products from the other
side of the Himalayas sold for half the price of local products,
destroying the market for local farmers, builders and shop
owners, and this of course destroyed local jobs while all the
transport and packaging polluted the pristine environment.
Having had my eyes opened, I studied this process around the
world, finding that the giant tobacco company Philip Morris
was the largest food corporation in Sweden. And among
other insanities, potatoes were being shipped by road to Italy
to be washed, put in plastic bags and shipped back again to
Sweden. I’ve discovered in the meanwhile that these are not
isolated examples but part of a global process whereby local
economies are being destroyed. In Devon, England, famous
for its butter and cream, butter from New Zealand cost a third
of local butter.
It is now increasingly recognized that a global casino of banks
and corporations is threatening the viability of whole nation
states. But the structural path to this irrational system has
gone largely unnoticed.
Our tax monies have been used to industrialize and corporatize production in ways that have concentrated profits in the
hands of giant corporations like Coca Cola and Monsanto,
and big banks like Morgan Stanley and Goldman Sachs. To
increase global trade, transport and energy infrastructures
were built up to serve megacities and sprawling metropolises,
while neglecting smaller cities, towns and rural areas. At the
same time, governments from both the right and left signed
on to trade treaties that opened their economies to outside
investment, while scrapping laws and regulations designed
to protect national and local businesses, jobs, and resources.
In the process, national sovereignty has been relinquished to
giant transnational corporations and undemocratic supranational bodies like the World Trade Organization (WTO) and
the Bank of International Settlements (BIS). In the name of
growth through increased trade and comparative advantage,
governments have blindly hollowed out their own economies.
The connection between the continuing deregulation of
global corporations and banks – or globalisation – needs to
be examined if we want to turn away from an economic path
that today threatens our children's identities, our health, our
jobs and, in fact, all life on Earth. The problem is not international trade, but the scale and power of global corporations.
Whether it’s gas fracking, CO2 emissions, plastic islands in
the Pacific, extinction of species, clear cutting of rainforests,
or the growth of poverty and social breakdown, the roots of
our problems lie in the destruction of more diversified, and
productive local and national economies.
The realization is growing that we need fundamental change.
The political left tends to favour big government and strong
regulations while being suspicious of big business, while the
right favours big business and rejects big government. At
the grassroots, however, both are being rejected, creating a
vacuum and uncertainty. By strengthening the economy at
the community level, the growing localization movement is
beginning to provide some answers.
Helena Norberg-Hodge is a pioneer of the new economy movement, and
producer of the award-winning film ‘The Economics Of Happiness’. Director
of the International Society for Ecology and Culture, she is a recipient of the
‘Alternative Nobel Prize’. Her book and film, ‘Ancient Futures’, have been
translated into fortyfive languages.
Helena Norberg-Hodge
The Economics of Happiness
73
Economia solidale e
Economia del Bene Comune
Andrea Saroldi
Si fa presto a dire "economia alternativa" o "altra economia", ma cosa intendiamo?
Se parliamo di economia "altra" non abbiamo ancora detto
niente.
Diverse esperienze e modelli si pongono come alternative al
modello dominante, che oramai sta diventando indifendibile.
Alcuni propongono qualche aggiustamento, altri una trasformazione più profonda. Tra economia verde (green economy),
economia solidale, economia civile, economia del bene comune, economia di comunione ed economia partecipata (parecon) ce n'è un po' per tutti i gusti. Ognuna di queste pone
in risalto alcuni aspetti, e propone delle soluzioni. Per fare un
po' di chiarezza è necessario chiedersi a dove tenda ognuno di
questi modelli e quali siano i prossimi passaggi che propone,
così da poter scegliere compagni di viaggio che vanno nella
stessa direzione. Se escludiamo la green economy, che merita
un discorso a parte, sono d'accordo con Christian Felber, maggior promotore dell'economia del bene comune, quando dice
che da ognuna delle altre ci sia qualcosa di buono da tenere.
La green economy invece non si pone come un modello
alternativo ma come una riforma del sistema attuale basata
sull'efficienza; a me pare semplicemente una riedizione del
cosiddetto sviluppo sostenibile, che invece di ammettere il
fallimento preferisce cambiare nome. Il problema è che intervenire solo sull'efficienza non basta, perché la crescita della
domanda supera qualsiasi miglioramento tecnologico. Per
questo motivo, come direbbe Wolfgang Sachs, la rivoluzione
dell'efficienza deve essere accompagnata da una rivoluzione
della sufficienza, in cui ci occupiamo anche di riconsiderare i
fini oltre che i mezzi. Qui il discorso diventerebbe un po' lungo, ma per ora mi basta sapere di essere in buona compagnia
in questa critica alla green economy. Compagni di strada sono,
tra gli altri, lo stesso Wolfgang Sachs nella sua "Critique of
the Green Economy" in cui parla appunto di economia della
sufficienza, Alberto Zoratti e Monica Di Sisto con il loro libro
su "I signori della green economy" e la ONG CETRI con il suo
"« Économie verte » : marchandiser la planète pour la sauver?".
Nella stessa direzione mi sembra vada anche Christian Felber
nella sua critica all'approccio della responsabilità sociale di
impresa quando dichiara che la compilazione del bilancio del
bene comune deve diventare un vincolo di legge e non un atto
volontario per le imprese, intendendo in questo modo una
revisione profonda degli obiettivi stessi dell'impresa: "Questo
significa, per le imprese, che il loro contributo politico è
completamente diverso dal sostegno di iniziative volontarie di
CSR (Corporate Social Responsibility)" ("L'economia del bene
comune", pp. 170-171).
Ma per fortuna, superata la green economy, troviamo altri
compagni di strada con cui vale la pena incontrarsi per scambiare idee e percorsi. In questa prospettiva di composizione
dei diversi contributi, è stato organizzato, all’interno delle
“Giornate della sostenibilità”, un primo seminario insieme
tra Economia solidale ed Economia del bene comune come
occasione di confronto sui prossimi passaggi, gli scenari di
transizione e le possibili collaborazioni.
Andrea Saroldi
30 maggio - 2 giugno 2013
MART
c.so Bettini 43, Rovereto
4 mostra concorso
eccellenza green trentina
a
www.faregreen.it
Das think more about – Team
Il team di think more about
Günther Reifer | Andreas Wild | Evelyn Oberleiter | Susanne Elsen | Peter Sader |
Regina Derleth | Anne Pester | Katharina Gogl | Susanna Singer | Margit Koch |
Brigitte Foppa | Karolin Koch
MODERATORINNEN | MODERATORI
Cornelia Dell‘Eva | Simone Tarneller | Christian Hörl | Gaia Palmisano | Martin Peer |
Ulrich Wallnöfer | Helga Mock | Gerda Gius | Hanno Mayr | Paolo Agnelli | Katharina
Erlacher | Valentino Liberto | Sepp Kusstatscher | Erica Fassa
IMPRESSUM
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„think more about – Tage der Nachhaltigkeit“.
Questa rivista è una pubblicazione legata alla manifestazione
„think more about – Giornate della Sostenibilità“.
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